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Dann sind halt viele "Beinahe-Veganer".
Ganz ehrlich, die Begrifflichkeit ist doch nicht das, was am meisten zählt, sondern die Tatsache, dass man sich auf einem guten Weg befindet, die Nutzung tierischer Produkte zu minimieren.
Und je mehr den Weg gehen, desto leichter wird er irgendwann für alle.
Geändert von Julia1510 (24.09.2014 um 19:07 Uhr)
Bin ich voll dabei!
Begrifflichkeiten sind eben nicht wichtig, dann ist es doch auch gar kein Ding, wenn ich mich Vegetarier nenne, wenn ich nun mal einer bin, oder?
Eben und Veganer essen KEINE tierlichen Produkte, oder?
Sonst sind es eben Vegetarier oder was auch immer.
Und was ist denn daran so schlimm Vegetarier zu sein?
War ich 2 Jahrzehnte, ich fand/find's super.
Vorher als Tierkonsument hatte ich auch kein Problem ein Tierkonsument zu sein.
Ich versteh eben einfach nicht, dass heute jeder pro forma Veganer sein will.
Warum?
Ist Veganer sein cool oder in oder was?
Ich sag doch auch nicht blau, wenn ich grün meine...ich steh da irgendwie voll auf dem Schlauch, entschuldigt.
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Manch einer findet sich halt viel näher am Veganer als am Vegetarier, der"nur" kein Fleisch ist. Muss der sich denn dann 7/8 -Veganer nennen? Oder sagen, er sei Vegetarier, esse aber auch keine Milchprodukte, Käse, versteckte tierische Produkte, trage kein Leder und keine Wolle etc.?
Der wird ja im Leben nicht mehr fertig mit Aufzählen ;-). Da ist es schneller und einfacher ( und nicht unbedingt cooler ) beschrieben, wenn man sagt, man lebt vegan, auch wenn einem alle paar Wochen vielleicht mal irgendwo ein verstecktes Milchprotein "durchrutscht".
Geändert von Julia1510 (24.09.2014 um 20:06 Uhr)
Nun ja, ich würde mal sagen, dass ich dann 20 Jahre fast-Veganer war, weil ich an Milchprodukten nur Käse auf Pizza mochte, mehr nicht, schon als kleines Kind fand ich Milchprodukte eklig.
Ebenso eklig fand ich die glitschig wabbeligen Eier, echtes Grausen.
Aber dass ich deswegen kein Vegetarier hätte sein sollen wär mir nie in den Sinn gekommen.
Wenn es Dir, wie Du ja selbst geschrieben hast, nicht um Begriffe geht, so what, was ist falsch an Vegetarier?
Ich find es echt übel wie inflationär dieser Begriff heute gebraucht wird, vorallem wenn man schau warum er entstand.
P.S.: Als Vegetarier hab ich übrigens auch kein Leder oder versteckte tierliche Produkte, wie z.B. Gelatine gegessen oder genutzt, wär ja auch völlig unsinnig, weil ich wollte ja nichts mit dem Töten von Tieren zu tun haben ;-)
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Das Problem ist dann aber, dass ich, wenn ich sage ich sei Vegetarierin zum Essen Unmenegen an Käse, Sahne und Milch bekomme. das möchte ich als Veganer-mit-Ausnahmen aber nicht. es geht nicht darum, welche bezeichnung ich für mich haben möchte, sondern darum, was die Gesellschaft darunter versteht.
Wenn ich sage, ich sei Vegetarier und dann das Käsebrot, die gemüselasagne oder den Vanillepudding verweigere werde ich schief angeguckt, wenn ich mich aber als Veganer ankündige kann ich sicher sein, dass ich weder mich noch den Gastgeber in eine blöde Situation bringe.
Ich fühle mich als Veganer, seit 3 jahren schon ohne tierische Stoffe in Kosmetika und Reinigern, keine neuen Kleidungsstücke mit Tiernateil etc. und daran ändert auch das Ei aus Nachbars Garten nichts, dass ich hin und wieder, wenn es mal wieder einen Eierboom gegebene hat, esse.
Kann ich sehr gut nachvollziehen.
Aber, wie ich bereits erklärte, ist es für mich und mein Gegenüber, das es auch anders gesehen hat, es ebenso doof und vorallem nervig, wenn ich eben als Veganer Ausnahmen ablehne.
Das ist in der Vergangenheit dann auch gern mit "radikaler Veganer(spinner)" kommentiert worden und find ich einfach nur ätzend.
Zudem ist es verdammt schwer dem Gegenüber dann klarzumachen, dass Veganer nun mal keine Ausnahmen machen, zumindest wenn sie ethisch-moralisch motiviert vegan leben und auch nicht ausnahmsweise Tierleid dulden/fördern/unterstützen wollen (für mich speziell noch hinzugefügt: schon gar nicht um gesellschaftlich kompatibel zu sein).
Oder an einem anderen Beispiel erklärt: ich schlage mein Kind nicht - nie, auch nicht wenn mein Umfeld das okay findet ;-)
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zu meiner Verteidigung: Meist sage ich: "Ich esse keine tierischen Produkte" und nicht "Ich bin Veganer" weil ich es absolut nachempfinden kann, was du schreibst, ich mich aber andererseits nicht als Vegetariere oder Flexitarier (mein Unwort des Jahres) fühle.
Das kann man eben meiner Meinung nach auch nicht behaupten, weil es zu pauschal ist. Es gibt solche, die machen Ausnahmen, und solche, die machen keine. Und für die einen wird dadurch die reine Lehre verletzt und für die anderen spielt das überhaupt keine Rolle. Man muss ja auch nicht erklären, was alle anderen tun, sondern - wenn überhaupt - höchstens erklären, was man selbst tut.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Einen 100%-Veganer gibt es sowieso nicht. Jeder Veganer macht irgendwo Ausnahmen. Sei es bei der Nicht-fairen Kleidung, bei Medikamenten aus Tierversuchen, bei Streichhölzern mit Schweinefett, bei der Flugreise oder beim Palmfett. Palmfett halte ich auch nicht für vegan, auch wenn es pflanzlich ist, aber man kommt kaum noch dran vorbei. Kerzen, Seifen, oder auch "nur" in der Alsan.
Wichtig ist doch, dass man sich bewusst ist, was man tut und versucht Alternativen zu finden. Dennoch kommt man leider nicht an Allem vorbei. Irgendwo ist fast immer ein Tier beteiligt. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich versuche "hochzurechnen" bei welcher Aktion am wenigsten Tiere "draufgehen". Ich bin mir z.B. unschlüssig darüber, ob Butter unveganer als Alsan mit Palmfett ist. Bei Butter ist es klar, dass sie von der Milch der ausgebeuteten Kuh kommt. Beim Palmfett gehen aber die Orang Utans drauf. Nehme ich Kokosfett, mag es noch ok sein, weil es noch keine populäre Kulturpflanze ist, aber was passiert mit den Tieren und der Natur, wenn die Industrie immer mehr auf Kokosöl umsteigt....
Nein, ich steige deshalb nicht auf Butter um, schon deshalb, weil sie für meine auf pflanzliche Kost umgewöhnte Nase stinkt. Milch riecht schon ziemlich eklig nach Klo oder Stallmist oder sowas, wenn man es nicht mehr gewöhnt ist.
Aber wenn wir uns alle etwas mehr Gedanken machen, Tierprodukte so gut wie möglich zu umgehen, auch wenn es nicht 100%ig geht, kann man schon viel erreichen.
Ich könnte einen Veganer, der Butter isst, mit dem Wissen, welches ich habe, nicht mehr verurteilen wie denjenigen, der Alsan kauft und wenn wir an dem Punkt schon sind, ist es wirklich schon schwierig, DEN Veganer zu finden, der vollkommen auf der sicheren Seite ist. Trotzdem wäre es für mich ein Veganer, wenn er nicht permanent Milch isst und trinkt.
Ich kann z.B. nicht verstehen, warum manche Veganer sich nicht mit tierversuchsfreier Medizin beschäftigen und alles entrüstet ablehnen, was nicht mit Medikamenten vom Arzt zu tun hat. Man muss ja nicht gleich zum Medizinmann werden und nackt ums Feuer tanzen, aber man kann mit Naturheilmitteln zumindest hin und wieder das Leid von Versuchstieren etwas eingrenzen. Ich kann mit Extremen nie etwas anfangen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Für mich ist die Welt bunt und bietet viele Möglichkeiten, auch solche von denen ich noch nie etwas gehört haben mag.
Geändert von miri (25.09.2014 um 14:52 Uhr)
Ich finde das in "Schubladen" gestecke schlimm. Ich mag das nicht. Soll doch jeder so essen wie er am besten damit klar kommt.
Ich persönlich möchte auch meine Mitmenschen nicht belehren. Ich esse meins, so wie ich mich am wohlsten fühle, und die anderen ihrs.
Mein Kollege meinte letztens ich wäre ja eigentlich ein Vorbild und da sollte man keine Witze drüber machen.
Aber ich möchte kein Vorbild sein. Ich möchte nur das essen was ich möchte und was für mich am besten ist.
Natürlich ohne blöde Vegetarierwitze oder Bemerkungen.
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