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Thema: Warum vegetarisch/vegan leben (Argumente etc.) II

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Das ist aber wirklich sehr sehr schade.
    Ich zB bin froh, dass ich ein hoch emotionaler Mensch bin. Es ist oft schwierig, aber es bescherrt mir auch wahnsinnig viel Lebensqualität. So abzustumpfen dass man kein Mitleid mehr empfinden kann, finde ich total traurig.

    Und ich glaube auch nicht, dass unsere Gesellschaft so vorangebracht wird.
    Ich wusste ehrlich nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber so sehe ich das auch.

    Zu sagen "ist ja echt ganz nett, was Du da schreibst, aber das stört mich nicht wirklich", finde ich für ein Tierschutzforum ein bisschen heftig. Mich macht so etwas richtig traurig. Selbst die Schlachter haben da geweint, wie kann so etwas einen Konsumenten kalt lassen?

    Für das Schwein muss es sowieso ganz schrecklich gewesen sein, aber mir tun auch so Leute wie die Schlachter leid, die ja eigentlich zu wissen scheinen, dass es falsch ist, was sie da machen, aber aus ihren gesellschaftlichen Zwängen keinen Ausweg sehen. Ich kann ihnen nur wünschen, dass sie es irgendwann schaffen.

    Ich kenne Einige, die einen solchen oder ähnlichen Beruf mal ausgeübt haben und irgendwann begriffen, dass sie so nicht weitermachen wollen und heute zu den Tierrechtlern gehören. Z.B. Jan Gerdes von Hof Butenland, der es irgendwann nicht mehr schaffte, seine Kühe zum Schlachter zu bringen und heute das einzige Kuhaltersheim und eine Tierschutzstiftung führt und seinen Bauernhof in einen Lebenshof verwandelte. So etwas finde ich großartig. Man kann Fehler der Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber man kann es in Zukunft besser machen.
    Geändert von miri (03.09.2014 um 16:59 Uhr)

  2. #2
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    Natürlich ist die Situation hochemotional, aber das Dilemma, das sie aufzeigt, ist es nicht. Das ist ein Abwägen von Werten, verlangt nach Wertmasstäben, und die sind nicht emotioneller, sondern prinzipieller Natur. Diese Situation führt das ganze Gefasel von Neandertaler und natürlich und bewusstem Fleischgenuss und was sonst noch alles an Begründungen geliefert wird ad absurdum. Es zeigt kalt und hart, was der Mensch ohne Not zu tun und zu rechtfertigen bereit ist.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Du kannst aber nicht alle Studien als falsch oder "Gefasel" bezeichnen in denen Wissenschaftler und Ärzte belegen, dass mäßiger Fleischkonsum auch für den Menschen notwendig ist. Und dann wäre das essen von Fleisch nicht "ohne Not".. und somit auch die Schlachtung nicht.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  4. #4
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Du kannst aber nicht alle Studien als falsch oder "Gefasel" bezeichnen in denen Wissenschaftler und Ärzte belegen, dass mäßiger Fleischkonsum auch für den Menschen notwendig ist. Und dann wäre das essen von Fleisch nicht "ohne Not".. und somit auch die Schlachtung nicht.
    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Jeder veganen Studie kann ich eine nicht-vegane Studie entgegenhalten, es kommt doch nur darauf an, welche Lobby diese in Auftrag gegeben hat.
    Eben. Studien fallen als Argument aus. Im Hinblick auf viele Millionen kerngesunden Vegetarier und Veganer schaut das mit dem "notwendig" meiner Meinung nach ohnehin nicht sehr überzeugend aus. Zudem - was ist im Fleisch, was Insekten und Wirbellose nicht hätten? Dass deren Nerven und Sozialität anders ist als das von höheren Säugern, darüber herrscht doch Einigkeit? Die müsste man auch nicht extra halten und züchten, beim nächsten Regen sammelt man den lebensnotwendigen Regenwurm einfach von der Strasse, wo er ohnehin plattgefahren würde. Das würde der Regenwurm auch verstehen, denn Essen aus existenziellem "Du oder ich" - das versteht jedes Tier.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #5
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Ich würde die vegane und vegetarische Bewegung nicht als Lobby bezeichnen. Natürlich vertreten sie ihre Interessen, bzw. eher die der Tiere, aber das große Geld ist doch eindeutig in der Fleischindustrie und die bezahlen ihre Ärzte für solche Studien, während die andere Seite für diese Studien oft nicht bezahlt wird, das liegt ja gerade an der fehlenden Lobby. Diese Industrie ist so riesig und mächtig, dass ich es schwierig finde, einer Studie zu trauen, es geht doch immer irgendwie darum, seine Kunden zu überzeugen. Ich persönlich kenne Leute, die seit 20 und 30 Jahren schon vegan leben und gesund sind, obwohl es -anders als ich z.B.- vorher Leute waren, die gerne Fleisch aßen und vorher dachten, dass sie es brauchten.
    Ich finde z.B. das Argument logisch, dass die Muttermilch der Kühe eine Zusammensetzung hat, die Kälber zu schnellerem Wachstum verhelfen, als dazu im Vergleich zur menschlichen Muttermilch und dass es aufgrund der anderen Zusammensetzung zu gesundheitlichen Problemen beim Menschen kommt, der so etwas (zumindest regelmäßig) konsumiert und ich kenne keine Studie, die das widerlegt.

    Jedes fleischessende Tier jagt seine Beute und frisst sie an Ort und Stelle oder lässt es erst verwesen, aber keines davon braucht dafür Feuer, damit es besser verdaut werden kann oder Keime abzutöten und trotzdem haben diese Tiere kein Problem mit den Keimen. Das ist ein Punkt, den ich nicht verstehe. Ok, wenn Mensch meint, er braucht Fleisch zum Leben, was spricht dagegen, das Fleisch selbst zu jagen und ohne es mit dem Messer in kleine Stücke zu schneiden und weichgekocht zu verzehren und warum muss man das Fleisch vorher abwaschen und darf es nicht zu lange und ohne Kühlung liegen lassen? Andere fleischessende Tiere stört das alles doch auch nicht.
    Geändert von miri (03.09.2014 um 17:46 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Jedes fleischessende Tier jagt seine Beute und frisst sie an Ort und Stelle oder lässt es erst verwesen, aber keines davon braucht dafür Feuer, damit es besser verdaut werden kann oder Keime abzutöten und trotzdem haben diese Tiere kein Problem mit den Keimen. Das ist ein Punkt, den ich nicht verstehe. Ok, wenn Mensch meint, er braucht Fleisch zum Leben, was spricht dagegen, das Fleisch selbst zu jagen und ohne es mit dem Messer in kleine Stücke zu schneiden und weichgekocht zu verzehren und warum muss man das Fleisch vorher abwaschen und darf es nicht zu lange und ohne Kühlung liegen lassen? Andere fleischessende Tiere stört das alles doch auch nicht.
    Ein Teil davon liegt an den jeweiligen Spezialisierungen. Kein Herbivore kocht sein Grünzeug, aber dafür haben sie verschiedene Strategien, um dem Zahnabrieb entgegenzuwirken: Das Pferd schiebt die Zahnreserve aus dem Kiefer, beim Kaninchen wächst der Zahn nach. Der Mensch wäre ohne Kochen schnell fertig mit Leben, das Kochen ist seine Strategie.

    Ich wäre sehr für den Punkt: Selber+Jagen, das ist im Grunde die einzige Art, in der man Fleisch ohne philosophische Verrenkungen essen könnte, wenn man das Fleisch essen als solches für akzeptabel hält.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  7. #7
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Jedes fleischessende Tier jagt seine Beute und frisst sie an Ort und Stelle oder lässt es erst verwesen, aber keines davon braucht dafür Feuer, damit es besser verdaut werden kann oder Keime abzutöten und trotzdem haben diese Tiere kein Problem mit den Keimen. Das ist ein Punkt, den ich nicht verstehe. Ok, wenn Mensch meint, er braucht Fleisch zum Leben, was spricht dagegen, das Fleisch selbst zu jagen und ohne es mit dem Messer in kleine Stücke zu schneiden und weichgekocht zu verzehren und warum muss man das Fleisch vorher abwaschen und darf es nicht zu lange und ohne Kühlung liegen lassen? Andere fleischessende Tiere stört das alles doch auch nicht.
    Ein Teil davon liegt an den jeweiligen Spezialisierungen. Kein Herbivore kocht sein Grünzeug, aber dafür haben sie verschiedene Strategien, um dem Zahnabrieb entgegenzuwirken: Das Pferd schiebt die Zahnreserve aus dem Kiefer, beim Kaninchen wächst der Zahn nach. Der Mensch wäre ohne Kochen schnell fertig mit Leben, das Kochen ist seine Strategie.

    Ich wäre sehr für den Punkt: Selber+Jagen, das ist im Grunde die einzige Art, in der man Fleisch ohne philosophische Verrenkungen essen könnte, wenn man das Fleisch essen als solches für akzeptabel hält.
    Schon, man kann es kochen, aber man muss nicht. Wir essen doch alle rohes Obst und Gemüse, dass jemand aber sagt, er isst das Fleisch wie gewachsen, hab ich noch nie gehört.

  8. #8
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Im Hinblick auf viele Millionen kerngesunden Vegetarier und Veganer schaut das mit dem "notwendig" meiner Meinung nach ohnehin nicht sehr überzeugend aus.
    Warum nicht?
    Es gibt Millionen gesunde Fleischesser, genauso wie es kranke Vegetarier/Veganer gibt.

    Jedes fleischessende Tier jagt seine Beute und frisst sie an Ort und Stelle oder lässt es erst verwesen, aber keines davon braucht dafür Feuer, damit es besser verdaut werden kann oder Keime abzutöten und trotzdem haben diese Tiere kein Problem mit den Keimen.
    Es gibt auch genügend Fleisch was man roh essen kann..
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  9. #9
    can't change the world, but change the facts Avatar von stjarna
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Dann gucken wir uns mal gemeinsam die Definition eines Mörders an:
    Zitat Zitat von §211 StGB
    Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

    einen Menschen tötet.
    Quelle

    Ich esse kein Fleisch weil ich mordlüstig bin, ich habe das Rind/Schwein/Huhn auch nicht vorher vergewaltigt, es geschieht nicht aus Habgier, und Appetit/Hunger subsumiert man auch nicht unter niedrige Beweggründe. Ich ermögliche damit keine andere Straftat und ich verdecke damit auch keine. Und ich esse auch keine Menschen..
    Feiveline, was die Definition nach Gesetzestext angeht, hast Du bis zu einem gewissen Grad recht. Aber wer je schon mal Fleisch weggeworfen hat, weil es ihm im Kühlschrank vergammelt ist, der hätte dann doch "niedrige Beweggründe", nämlich Gier. Was bei uns (Industrieländer) mit Nahrungsmitteln passiert, kann nur noch als Völlerei bezeichnet werden. Das ist nicht Appetit und nicht Hunger.

    Es geht aber letztlich nicht um Gesetz, es geht um Gerechtigkeit. Hat schon seinen guten Grund, dass Tiere im Gesetzestext nicht vorkommen - auch das Tierschutzgesetz soll den Menschen schützen, nicht das Tier. Auch für Gesetze ist einzig relevant, welche Lobby hinter ihrer Formulierung steht.
    Entschuldigung, aber ich empfinde es als heimtückisch, ein Lebewesen mit der Absicht es zu töten unter Angst und Qualen (je nachdem ehr oder weniger vorhanden) zum Tatort zu transportieren und ihm nicht die Chance zum Entkommen zu geben. Klar, das ist nicht der Fleischkonsument selber, sondern der Schlachter. Aber wie nennt man dann den Fleischkonsumenten, der für diesen Mord mitverantwortlich ist?

    Zitat Zitat von bunny+joshi Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das war genau auch mein Irrtum. Ich hab im Prinzip meinen Fleischkonsum retten wollen und habe mich deshalb an den 0.000001% festgehalten, bei denen die Haltung sehr gut ist und die Schlachtung nicht im Schlachthaus. Das wär es ja gewesen, akzeptabel, natürlich, Fleisch ohne Reue.

    Wie sinnlos diese Ambition war, und wie sinnlos folglich auch Deine Entlastung mit dem Dorfschlachter ist, hat mir dann ein Artikel gezeigt, der sich mit Hausschlachtungen befasste. Untertitel: "Schön ist die nicht. Doch für Mensch und Tier wäre es besser, es gäbe deutlich mehr davon."

    Ich zitiere mal daraus, der Artikel kann vielleicht nicht mehr gefunden werden, und es hat ja möglicherweise bei Dir einen ähnlichen Effekt wie bei mir:
    "[...]Morgens im Stall haben die Schweine noch mal mit dem Rüssel durchs Schrot gefuhrwerkt. Das letzte Zimmer, in dem sie sich vom ersten und einzigen Ausflug ihres Lebens ausruhen können, ist freilich ohne Frühstück und der Ausblick auch nicht gerade rosig. Dafür ist der Verschlag zentral gelegen.

    Die Schweine stöbern bei ihrer Ankunft [beim Dorfschlachter] durch alle Ecken ihres Kobens. Dann lassen sie sich, faul wie sie sind, nieder und erholen sich von der Fahrt. Die Metalltür in der Stallwand bedeutet ihnen nichts. Wenn die sich am Morgen für sie zu einem hell erleuchteten, weiß gekachelten Raum öffnet, reichen zwei Eisbeinschritte, um sie betäubt umkippen und schmerzfrei ins Jenseits gleiten zu lassen.

    Rudi Tauscher [der Schlachter] hat schon ein paar Kerben auf dem Spaltbeil. Seit elf Jahren schlachtet er, die Kundenzahl wächst. 975 Schweine hat er 2001 verwurstet, und 45 Rinder dazu. Darüber würden sie im Schlachthof von Anklam, 225 Kilometer weiter östlich in Vorpommern gelegen, nur lachen. Dort waren es im selben Zeitraum 350 000 Schweine und 35 000 Rinder.

    Doch damit die Zahl der Fließbandschlachtungen und -verarbeitungen so hoch ist und der Betrieb sich lohnt, müssen die Tiere dorthin oft über Hunderte von Kilometern rangekarrt werden. Und wenn Rind und Sau Pech haben, geht`s auch nach Parma oder Barcelona. Von solchen Fabriken hält Gerda Tauscher nichts. Sie war mal da und hat "gesehen, wie die Tiere mitbekamen, was mit denen passierte, die vor ihnen dran waren".

    Frau Tauscher findet das eine Schweinerei. Zu Recht. Erstens ist es grausam, die Tiere über das Unvermeidliche hinaus leiden zu lassen. Zweitens kann man Schicksal schmecken. Tiere, die sich vor ihrem Ende bei langen Transporten aufregen und Todesangst leiden, pumpen sich voll Adrenalin. Ihr Fleisch wird bleich, wässrig, weich - und in der Pfanne zäh.

    Wenn es sich dazu noch um Tiere handelt, die zu Tausenden in Betonhallen bei Kunstluft und Kunstlicht in den Dünsten ihrer eigenen Ausscheidungen gehalten wurden, wenn sie einander in ihrem kurzen Turboleben vor Langeweile gequält und die Schwänze und Ohren abgefressen haben, sollte man ihr Fleisch gar nicht erst essen. [...]"


    Danach kommt der Absatz, wie superschnell das alles geht, und weil es keine Massenabfertigung ist, und wie es den Schlachtern trotzdem nahe geht. Und dann kam der Hammerabsatz:

    "Die Tierärztin erzählt die Geschichte der Tauschers, die weinten, als sie ein Schwein, das sie töten mussten, selbst weinen sahen. Anders als die anderen hatte das Tier offenbar eine Ahnung von seinem Schicksal. Gerda Tauscher spricht nicht gern darüber. "Es wollte nicht durch die Tür. Immer wieder führten wir es dorthin. Aber jedes Mal drehte es um und wollte weg. Dann weinte es." Tauscher betäubte es draußen mit dem Bolzenschussgerät und zog es heulend in den Kachelraum."

    Mein Kühlschrank ist voll; ein Schwein ist ein vielfaches dessen, was ich essen könnte, oder was meine Familie essen könnte, wenn sie Schwein essen würde. Sollte ich tatsächlich Hunger bekommen, dann ist der Supermarkt oder der nächste Bauernhof bis obenhin voller Sachen, die alle nicht aus Schweinefleisch sind. Egal, wie ich mich drehe und wende und winde, ich könnte keinem weinenden Schwein in dieser Situation noch irgendwie überzeugend und mit Ratio begreiflich machen, warum ich es essen muss, und warum es meinetwegen sterben muss.

    Wenn irgendeinem der ansonsten empfindlichen und differenzierten Fleischesser hier eine Begründung einfällt, die für ein weinendes Schwein in dieser Situation noch irgendwie relevant sein könnte, und bei der man nicht selbst beim Aussprechen schon merkt, wie hohl, wie lahm und wie absolut schwachsinnig sie klingen muss, der kann weiter fröhlich in sein Schnitzel beissen. Für den gilt aus meiner Sicht ein Wort Viktor Frankls: Wer über gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren.

    Du hast das sehr schön beschrieben. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß das nix mit Verstand zu tun hat, sondern welches Gefühl einen beschleicht, wenn man soetwas wie deinen Text z.B. liest. Bei Fleischessern ist es so, daß irgendwann eine Entscheidung getroffen wurde (eben dies zu essen) und diese mit allen Konsequenzen, d.h. man wird dann wirklich "immun" gegen diese Art von Texten oder anderen Anschauungsmaterialien und schaltet quasi automatisch ab. Das haben andere auch schon beschrieben und so ist es auch. Ich bewerte das aber nicht, ich sage nicht, das ist richtig oder das ist nicht richtig. Ich beschreibe nur den Zustand. Falls es wieder Gegenstimmen gibt, die "ohne Wertung" nicht verstehen.
    Ich warte immer noch auf deine Erläuterungen (Leben im Einklang mit den Naturgesetzen und die fernöstliche Philosophie).
    Mich interessiert auch, weshalb (wie du in deinem ersten Post schreibst) du deinen Kindern keine vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukte anbietest.

    copyright Grit Rümmler 2009

  10. #10
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    @stjarna, Deine Art zu "diskutieren" führt gerne zu verhärteten Fronten die es eigentlich bisher hier imThread nicht gab, es blieb sachlich.

    Und zu den Mordmerkmalen des StGB nur der Hinweis, dass der Gesetzgeber hier explizit auf die Tötung eines Menschen (!!!) abzielt.

    Uns somit noch einmal auch an Dich meine Bitte mich nicht als Mörderin zu beleidigen.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  11. #11
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    Zitat Zitat von stjarna Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Dann gucken wir uns mal gemeinsam die Definition eines Mörders an:
    Zitat Zitat von §211 StGB
    Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

    einen Menschen tötet.
    Quelle

    Ich esse kein Fleisch weil ich mordlüstig bin, ich habe das Rind/Schwein/Huhn auch nicht vorher vergewaltigt, es geschieht nicht aus Habgier, und Appetit/Hunger subsumiert man auch nicht unter niedrige Beweggründe. Ich ermögliche damit keine andere Straftat und ich verdecke damit auch keine. Und ich esse auch keine Menschen..
    Feiveline, was die Definition nach Gesetzestext angeht, hast Du bis zu einem gewissen Grad recht. Aber wer je schon mal Fleisch weggeworfen hat, weil es ihm im Kühlschrank vergammelt ist, der hätte dann doch "niedrige Beweggründe", nämlich Gier. Was bei uns (Industrieländer) mit Nahrungsmitteln passiert, kann nur noch als Völlerei bezeichnet werden. Das ist nicht Appetit und nicht Hunger.

    Es geht aber letztlich nicht um Gesetz, es geht um Gerechtigkeit. Hat schon seinen guten Grund, dass Tiere im Gesetzestext nicht vorkommen - auch das Tierschutzgesetz soll den Menschen schützen, nicht das Tier. Auch für Gesetze ist einzig relevant, welche Lobby hinter ihrer Formulierung steht.
    Entschuldigung, aber ich empfinde es als heimtückisch, ein Lebewesen mit der Absicht es zu töten unter Angst und Qualen (je nachdem ehr oder weniger vorhanden) zum Tatort zu transportieren und ihm nicht die Chance zum Entkommen zu geben. Klar, das ist nicht der Fleischkonsument selber, sondern der Schlachter. Aber wie nennt man dann den Fleischkonsumenten, der für diesen Mord mitverantwortlich ist?

    Zitat Zitat von bunny+joshi Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das war genau auch mein Irrtum. Ich hab im Prinzip meinen Fleischkonsum retten wollen und habe mich deshalb an den 0.000001% festgehalten, bei denen die Haltung sehr gut ist und die Schlachtung nicht im Schlachthaus. Das wär es ja gewesen, akzeptabel, natürlich, Fleisch ohne Reue.

    Wie sinnlos diese Ambition war, und wie sinnlos folglich auch Deine Entlastung mit dem Dorfschlachter ist, hat mir dann ein Artikel gezeigt, der sich mit Hausschlachtungen befasste. Untertitel: "Schön ist die nicht. Doch für Mensch und Tier wäre es besser, es gäbe deutlich mehr davon."

    Ich zitiere mal daraus, der Artikel kann vielleicht nicht mehr gefunden werden, und es hat ja möglicherweise bei Dir einen ähnlichen Effekt wie bei mir:
    "[...]Morgens im Stall haben die Schweine noch mal mit dem Rüssel durchs Schrot gefuhrwerkt. Das letzte Zimmer, in dem sie sich vom ersten und einzigen Ausflug ihres Lebens ausruhen können, ist freilich ohne Frühstück und der Ausblick auch nicht gerade rosig. Dafür ist der Verschlag zentral gelegen.

    Die Schweine stöbern bei ihrer Ankunft [beim Dorfschlachter] durch alle Ecken ihres Kobens. Dann lassen sie sich, faul wie sie sind, nieder und erholen sich von der Fahrt. Die Metalltür in der Stallwand bedeutet ihnen nichts. Wenn die sich am Morgen für sie zu einem hell erleuchteten, weiß gekachelten Raum öffnet, reichen zwei Eisbeinschritte, um sie betäubt umkippen und schmerzfrei ins Jenseits gleiten zu lassen.

    Rudi Tauscher [der Schlachter] hat schon ein paar Kerben auf dem Spaltbeil. Seit elf Jahren schlachtet er, die Kundenzahl wächst. 975 Schweine hat er 2001 verwurstet, und 45 Rinder dazu. Darüber würden sie im Schlachthof von Anklam, 225 Kilometer weiter östlich in Vorpommern gelegen, nur lachen. Dort waren es im selben Zeitraum 350 000 Schweine und 35 000 Rinder.

    Doch damit die Zahl der Fließbandschlachtungen und -verarbeitungen so hoch ist und der Betrieb sich lohnt, müssen die Tiere dorthin oft über Hunderte von Kilometern rangekarrt werden. Und wenn Rind und Sau Pech haben, geht`s auch nach Parma oder Barcelona. Von solchen Fabriken hält Gerda Tauscher nichts. Sie war mal da und hat "gesehen, wie die Tiere mitbekamen, was mit denen passierte, die vor ihnen dran waren".

    Frau Tauscher findet das eine Schweinerei. Zu Recht. Erstens ist es grausam, die Tiere über das Unvermeidliche hinaus leiden zu lassen. Zweitens kann man Schicksal schmecken. Tiere, die sich vor ihrem Ende bei langen Transporten aufregen und Todesangst leiden, pumpen sich voll Adrenalin. Ihr Fleisch wird bleich, wässrig, weich - und in der Pfanne zäh.

    Wenn es sich dazu noch um Tiere handelt, die zu Tausenden in Betonhallen bei Kunstluft und Kunstlicht in den Dünsten ihrer eigenen Ausscheidungen gehalten wurden, wenn sie einander in ihrem kurzen Turboleben vor Langeweile gequält und die Schwänze und Ohren abgefressen haben, sollte man ihr Fleisch gar nicht erst essen. [...]"


    Danach kommt der Absatz, wie superschnell das alles geht, und weil es keine Massenabfertigung ist, und wie es den Schlachtern trotzdem nahe geht. Und dann kam der Hammerabsatz:

    "Die Tierärztin erzählt die Geschichte der Tauschers, die weinten, als sie ein Schwein, das sie töten mussten, selbst weinen sahen. Anders als die anderen hatte das Tier offenbar eine Ahnung von seinem Schicksal. Gerda Tauscher spricht nicht gern darüber. "Es wollte nicht durch die Tür. Immer wieder führten wir es dorthin. Aber jedes Mal drehte es um und wollte weg. Dann weinte es." Tauscher betäubte es draußen mit dem Bolzenschussgerät und zog es heulend in den Kachelraum."

    Mein Kühlschrank ist voll; ein Schwein ist ein vielfaches dessen, was ich essen könnte, oder was meine Familie essen könnte, wenn sie Schwein essen würde. Sollte ich tatsächlich Hunger bekommen, dann ist der Supermarkt oder der nächste Bauernhof bis obenhin voller Sachen, die alle nicht aus Schweinefleisch sind. Egal, wie ich mich drehe und wende und winde, ich könnte keinem weinenden Schwein in dieser Situation noch irgendwie überzeugend und mit Ratio begreiflich machen, warum ich es essen muss, und warum es meinetwegen sterben muss.

    Wenn irgendeinem der ansonsten empfindlichen und differenzierten Fleischesser hier eine Begründung einfällt, die für ein weinendes Schwein in dieser Situation noch irgendwie relevant sein könnte, und bei der man nicht selbst beim Aussprechen schon merkt, wie hohl, wie lahm und wie absolut schwachsinnig sie klingen muss, der kann weiter fröhlich in sein Schnitzel beissen. Für den gilt aus meiner Sicht ein Wort Viktor Frankls: Wer über gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren.

    Du hast das sehr schön beschrieben. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß das nix mit Verstand zu tun hat, sondern welches Gefühl einen beschleicht, wenn man soetwas wie deinen Text z.B. liest. Bei Fleischessern ist es so, daß irgendwann eine Entscheidung getroffen wurde (eben dies zu essen) und diese mit allen Konsequenzen, d.h. man wird dann wirklich "immun" gegen diese Art von Texten oder anderen Anschauungsmaterialien und schaltet quasi automatisch ab. Das haben andere auch schon beschrieben und so ist es auch. Ich bewerte das aber nicht, ich sage nicht, das ist richtig oder das ist nicht richtig. Ich beschreibe nur den Zustand. Falls es wieder Gegenstimmen gibt, die "ohne Wertung" nicht verstehen.
    Ich warte immer noch auf deine Erläuterungen (Leben im Einklang mit den Naturgesetzen und die fernöstliche Philosophie).
    Mich interessiert auch, weshalb (wie du in deinem ersten Post schreibst) du deinen Kindern keine vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukte anbietest.

    Nehms nicht persönlich aber ich mag mit dir nicht weiter diskutieren.

  12. #12
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Im Hinblick auf viele Millionen kerngesunden Vegetarier und Veganer schaut das mit dem "notwendig" meiner Meinung nach ohnehin nicht sehr überzeugend aus.
    Warum nicht?
    Es gibt Millionen gesunde Fleischesser, genauso wie es kranke Vegetarier/Veganer gibt.
    Ist das jetzt Dein letzter Argumentationsstrohhalm? Redest allgemein von irgendwelchen Studien, deren Aussagekraft Du kurz vorher in Abrede gestellt hast und stellst Dich jetzt dumm? Na, das ist ja nicht mehr sehr viel.

    Der Blödsinn mit "lebensnotwendig" überzeugt schon deshalb nicht, weil es unter den Umständen nicht möglich wäre, ohne Fleisch zu leben. Diesen Schwachsinn widerlegen schon die Buddhisten, die vegetarisch leben. Wo soll denn der einzige Tote sein, der gestorben wäre, weil er kein Fleisch gegessen hätte. So ein Schmarrn.

    Da musst Du wohl weiter "bewusst" Fleisch essen. Wie das geht, hab ich nie verstanden. Würde man es wirklich bewusst essen, würde es einem wieder hochkommen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  13. #13
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Schade, dass Du meinen Post entweder nicht vollständig gelesen oder nicht verstanden hast... und jetzt (wo Dir vielleicht Argumente ausgehen?) mich als "dumm gestellt" bezeichnest und mit Worten wie "Blödsinn", "Schwachsinn" und "Schmarrn" um Dich wirfst.

    Es hatte schon seinen Grund, warum ich aus der Diskussion um die Sache ausgestiegen bin, Du bestätigst ihn gerade wieder.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  14. #14
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Das ist aber wirklich sehr sehr schade.
    Ich zB bin froh, dass ich ein hoch emotionaler Mensch bin. Es ist oft schwierig, aber es bescherrt mir auch wahnsinnig viel Lebensqualität. So abzustumpfen dass man kein Mitleid mehr empfinden kann, finde ich total traurig.

    Und ich glaube auch nicht, dass unsere Gesellschaft so vorangebracht wird.
    Ich wusste ehrlich nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber so sehe ich das auch.

    Zu sagen "ist ja echt ganz nett, was Du da schreibst, aber das stört mich nicht wirklich", finde ich für ein Tierschutzforum ein bisschen heftig. Mich macht so etwas richtig traurig. Selbst die Schlachter haben da geweint, wie kann so etwas einen Konsumenten kalt lassen?

    Für das Schwein muss es sowieso ganz schrecklich gewesen sein, aber mir tun auch so Leute wie die Schlachter leid, die ja eigentlich zu wissen scheinen, dass es falsch ist, was sie da machen, aber aus ihren gesellschaftlichen Zwängen keinen Ausweg sehen. Ich kann ihnen nur wünschen, dass sie es irgendwann schaffen.

    Ich kenne Einige, die einen solchen oder ähnlichen Beruf mal ausgeübt haben und irgendwann begriffen, dass sie so nicht weitermachen wollen und heute zu den Tierrechtlern gehören. Z.B. Jan Gerdes von Hof Butenland, der es irgendwann nicht mehr schaffte, seine Kühe zum Schlachter zu bringen und heute das einzige Kuhaltersheim und eine Tierschutzstiftung führt und seinen Bauernhof in einen Lebenshof verwandelte. So etwas finde ich großartig. Man kann Fehler der Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber man kann es in Zukunft besser machen.

    Woher willst du wissen, was ich beim lesen des Textes empfand? Diese Frage hätte ich gern von dir beantwortet.
    Nur weil ich nichts dergleichen schrieb, was du gern gehört hättest, weißt du doch nicht automatisch, was ich fühle? Unterstellungen wie "aber es stört mich nicht wirklich" lass doch bitte, das empfinde ich als übergriffig, denn derartiges habe ich nicht gesagt, wenn dann war es deine Interpretation. Dieser Text hat mich sehrwohl berührt, ich hatte Gewissensbisse, empfand Abscheu und hatte Mitleid mit dem Tier. Nur... erwartest du jetzt, daß ich in Tränen ausbreche und kein Fleisch mehr esse, weil jemand eine wohl ausgesuchte Geschichte wohlplatziert kundtut?
    Geändert von -Gast- (03.09.2014 um 22:09 Uhr)

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Bericht bei sternTV mit Test zum Thema Putenhaltung/Massentierhaltung/Freilandhaltung

  16. #16
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    Zitat Zitat von Ninchentante Beitrag anzeigen
    Bericht bei sternTV mit Test zum Thema Putenhaltung/Massentierhaltung/Freilandhaltung
    Seh ich auch gerade.
    Schon gruselig

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Zitat Zitat von Winnie Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Ninchentante Beitrag anzeigen
    Bericht bei sternTV mit Test zum Thema Putenhaltung/Massentierhaltung/Freilandhaltung
    Seh ich auch gerade.
    Schon gruselig
    Ja, von einigen Aussagen war ich ehrlich sehr erschrocken

  18. #18
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von bunny+joshi Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Das ist aber wirklich sehr sehr schade.
    Ich zB bin froh, dass ich ein hoch emotionaler Mensch bin. Es ist oft schwierig, aber es bescherrt mir auch wahnsinnig viel Lebensqualität. So abzustumpfen dass man kein Mitleid mehr empfinden kann, finde ich total traurig.

    Und ich glaube auch nicht, dass unsere Gesellschaft so vorangebracht wird.
    Ich wusste ehrlich nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber so sehe ich das auch.

    Zu sagen "ist ja echt ganz nett, was Du da schreibst, aber das stört mich nicht wirklich", finde ich für ein Tierschutzforum ein bisschen heftig. Mich macht so etwas richtig traurig. Selbst die Schlachter haben da geweint, wie kann so etwas einen Konsumenten kalt lassen?

    Für das Schwein muss es sowieso ganz schrecklich gewesen sein, aber mir tun auch so Leute wie die Schlachter leid, die ja eigentlich zu wissen scheinen, dass es falsch ist, was sie da machen, aber aus ihren gesellschaftlichen Zwängen keinen Ausweg sehen. Ich kann ihnen nur wünschen, dass sie es irgendwann schaffen.

    Ich kenne Einige, die einen solchen oder ähnlichen Beruf mal ausgeübt haben und irgendwann begriffen, dass sie so nicht weitermachen wollen und heute zu den Tierrechtlern gehören. Z.B. Jan Gerdes von Hof Butenland, der es irgendwann nicht mehr schaffte, seine Kühe zum Schlachter zu bringen und heute das einzige Kuhaltersheim und eine Tierschutzstiftung führt und seinen Bauernhof in einen Lebenshof verwandelte. So etwas finde ich großartig. Man kann Fehler der Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber man kann es in Zukunft besser machen.

    Woher willst du wissen, was ich beim lesen des Textes empfand? Diese Frage hätte ich gern von dir beantwortet.
    Nur weil ich nichts dergleichen schrieb, was du gern gehört hättest, weißt du doch nicht automatisch, was ich fühle? Unterstellungen wie "aber es stört mich nicht wirklich" lass doch bitte, das empfinde ich als übergriffig, denn derartiges habe ich nicht gesagt, wenn dann war es deine Interpretation. Dieser Text hat mich sehrwohl berührt, ich hatte Gewissensbisse, empfand Abscheu und hatte Mitleid mit dem Tier. Nur... erwartest du jetzt, daß ich in Tränen ausbreche und kein Fleisch mehr esse, weil jemand eine wohl ausgesuchte Geschichte wohlplatziert kundtut?

    Zitat Zitat von Sandrina Beitrag anzeigen
    Du hättest geschrieben dass man gegen solche Texte als Fleischesser immun wird und abschaltet und dass Du das auch von anderen gehört hättest... dh Du beziehst diese Aussage auf Dich. Daraus habe ich meine Schlussfolgerung gezogen.
    Ich muss schon wieder Sandrina zitieren , aber ich habe das genauso verstanden und Du bekräftigst sogar noch, dass es so ist, was man ja eigentlich nicht anders verstehen kann, als dass Du bei sowas auch abschaltest :

    Zitat Zitat von bunny+joshi Beitrag anzeigen
    Du hast das sehr schön beschrieben. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß das nix mit Verstand zu tun hat, sondern welches Gefühl einen beschleicht, wenn man soetwas wie deinen Text z.B. liest. Bei Fleischessern ist es so, daß irgendwann eine Entscheidung getroffen wurde (eben dies zu essen) und diese mit allen Konsequenzen, d.h. man wird dann wirklich "immun" gegen diese Art von Texten oder anderen Anschauungsmaterialien und schaltet quasi automatisch ab. Das haben andere auch schon beschrieben und so ist es auch. Ich bewerte das aber nicht, ich sage nicht, das ist richtig oder das ist nicht richtig. Ich beschreibe nur den Zustand. Falls es wieder Gegenstimmen gibt, die "ohne Wertung" nicht verstehen.
    Geändert von miri (04.09.2014 um 00:18 Uhr)

  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von MandyZ
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    Zitat Zitat von bunny+joshi Beitrag anzeigen
    Ich fühle mich alles andere als abgestumpft liebe Sandrina. Ich bin ein hochsensibler, empathischer, tiefgründiger und auch leidenschaftlicher Mensch. Und ja du hast recht, die sensiblen Menschen haben es oft viel schwerer als die nicht so sensiblen, weil sie viel mehr und viel schneller Dinge, Schwingungen etc. mitkriegen, die andere garnicht in der Lage sind zu merken. Und ja, trotzdem liebe ich meine Empfindsamkeit, denn - du hast recht - sie schenkt mir eine ganz andere Lebensqualität, auf die ich nicht verzichten möchte. Wie kommst du darauf, daß diese Menschen kein Mitleid mehr empfinden können. Dieses Thema hier ist eines von ganz ganz vielen, um die es sich im Leben dreht, du willst doch nicht allen Fleischessern unterstellen, sie hätten keine Gefühle und kein Mitleid. Fressen und gefressen werden ist ein Naturgesetz, der Mensch steht am Ende der Nahrungskette. Es gibt eben Menschen, die nach dies Naturgesetz leben, die sind deswegen weder zu bemitleiden, noch zu bekehren. Sie haben auch sehr wertvolle andere Qualitäten aber die scheinen euch Veg./Veg. völlig egal zu sein, es geht euch nur um die einzelne Sache. Respekt verlangt ihr vor dem Tiere aber vor dem Menschen fehlt er euch. Das ist für mich ein Extrem und darum fühlt es sich für mich ungesund an.
    Empathie bedeutet sich in den Anderen hineinversetzten. Bin ich empathisch, muss ich doch nur überlegen ob ich das nett finden würde, wenn meine" Ziehmutter " die mich nährte, streichelte, mich hegte und pflegte bis ich alt genug war , mich einfach in einen LKW verfrachtet, auf dem schon viele Andere in meinem Alter eng beieinander stehend warten.
    Wenn wir ankommen riechen wir Angst, Blut, Tod und hören Schreie der Sterbenden bis wir selber dran sind. Hm... nö ich glaube das finde ich nicht nett.

    Wir stehen am Ende der Nahrungskette, aha, vielleicht hier in unserer Industriegesellschaft, in der wir uns den Schwächeren Untertan gemacht haben. In anderen Gefilden wärst du Futter.

    Auch wenn es etwas abstrakt klingt , aber stellen wir uns doch mal vor, eine viel intelligentere und weiterentwickeltere Spezies kolonalisiert die Erde und der Mensch ist nur noch ein Produkt. Würden wir nicht auf Mitgefühl und Gnade hoffen? Würden wir nicht ein Unrechtsempfinden haben, weil wir gehalten und gegessen werden, nur weil wir nicht genauso intelligent sind? Haben wir auf einmal deshalb keine Gefühle oder kein Schmerzempfinden mehr? Tja, Mork vom Ork würde sagen nein.

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