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Thema: Calciumhaushalt bei Niereninsuffizienz

  1. #21
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Bzw. dieses Beispiel beschreibt ganz gut einen Teilaspekt des "großen Ganzen", auf das ich hinaus will:

    Liegt der Phosphorgehalt in der Nahrung zu hoch, wird Calcium aus den Knochen und Zähnen gelöst, liegt er zu niedrig, wird der Einbau von Calcium in diese verhindert.
    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/calcium.htm

  2. #22
    Wuschel
    Gast

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Bzw. dieses Beispiel beschreibt ganz gut einen Teilaspekt des "großen Ganzen", auf das ich hinaus will:

    Liegt der Phosphorgehalt in der Nahrung zu hoch, wird Calcium aus den Knochen und Zähnen gelöst, liegt er zu niedrig, wird der Einbau von Calcium in diese verhindert.
    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/calcium.htm
    Nur leider achtet darauf niemand bei der Zusammenstellung der Gemüseportionen und dann wird sich über Kieferabszesse, lockere Zähne usw. gewundert.

  3. #23
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schnuddel
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    Ich finde das super, was ihr inzwischen für Infos zusammengetragen habt . Bin momentan krank und deshalb kaum im Internet. Und jetzt ist da irre viel Lesestoff :-)
    Ich habe in dem Buch von Ewringmann folgendes gelesen: Zitat: " ... In den gesunden Nieren wird aktives Vitamin D3 gebildet, das für Resorptionsvorgänge von Kalzium aus dem Darm eine wichtige Rolle spielt. Beim Funktionsverlust der Niere fehlt Viatmin D3 und das Tier gelangt in eine Kalziummangelsituation."
    Das erschwert eine adäquate Fütterung ganz gemein!!! Und dieses D3 zu substituieren, scheint nicht möglich zu sein....
    Außerdem schreibt sie, dass bei renaler Osteodystrophie ein ungleichgewicht von Kalzium und Phosphor im Blut gefunden wird, und das ist bei Muffin der Fall, Phosphor ist bei ihm im Keller.
    Mir fällt jetzt auch nichts anderes mehr ein, als akribisch auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis zu achten und dem kleinen Schatz möglichst Wiese und Timothy-Heu zu geben. Im Moment isst er viel grüße Gurke und Möhre. Und was mach ich sonst vorübergehend, wegen Phopsphor?...
    Als Medikamente erhält er jetzt homöopatische Unterstützung für die Niere.
    Geändert von Schnuddel (02.02.2013 um 20:26 Uhr)

  4. #24
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    Schnuddel, die Niere ist eine Quelle für D3, aber jedes Kaninchen hat Zellen im Darm um D3 herzustellen. Ersetzt aber natürlich nicht die Niere.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #25
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Aber hier liegt der Schlüssel zum Nieren- und Calciumproblem!
    Das ist für mich ein Teilaspekt. Auch wenn Kaninchen Kalzium unabhängig von Vitamin D effizient über den Darm aufnehmen können, spielen bei solchen Erkrankungen letztendlich mehrere Faktoren zusammen. Bei dem Überschuss an Kalzium, die arttypisch ernährte Kaninchen normalerweise aufnehmen, müssten sie sonst reihenweise erkranken.
    Ja und Nein. Wenn Schnuddel daran denkt, Vitamin D zusätzlich zu geben, dann ist es kein Teilaspekt, inwieweit externes Vitamin D notwendig oder sinnvoll ist.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Es macht für mich keinen Sinn, Kalzium, Phosphor und Vitamin D separat voneinander zu betrachten. Aber nicht nur die sind eng miteinander verknüpft. Auch andere Mineralien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Hormone und mehr spielen in diesen Stoffwechsel mit rein. Und dann wären da noch v.a. der Wassergehalt der Nahrung, die Caecotrophie und so weiter.
    Rein aus wissenschaftlicher Sicht muss man die Stoffe zumindest so lange getrennt betrachten, bis man kapiert hat, was der einzelne Stoff für eine Wirkung erzielt. Die Komplexität, die Du Dir vornimmst - die ist für mich vorerst zu hoch. Und wenn ich mir die wissenschaftlichen Beiträge ansehe, die wir beide jetzt bereits genannt haben, dann ist es auch für die Forscher zu hoch. Kurz: Erst das eine Thema, dann das andere Thema.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Falls du eine andere Info zum Thema in Bezug auf Kaninchen findest, würde sich mein Postfach freuen
    Wird etwas dauern, bis ich's versandfähig hab, aber ich werd's nicht vergessen.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Gerade die stinknormalen Kaninchen in Privathaltung mit einer gängigen Fütterung (TroFu, Heu, Gemüse-> Phytosterine ) machen für mich die ganze Sache erst richtig interessant. Wenn dort nach dem Entzug von natürlichem Sonnenlicht nach einiger Zeit gar kein Vitamin D mehr im Blut nachweisbar ist, und sich die Werte von den Außentieren selbst im Winter signifikant unterscheiden, finde ich das recht eindeutig.
    Absolut nicht. Okay, kein D3 mehr im Serum. So what? Ist jetzt die Ursache
    - mangelndes Sonnenlicht/mangelnde UV Strahlen? (Was machen eigentlich all die Hamster und Ratten und Mäuse und Katzen, die innen gehalten werden? Und was machen alle anderen Innenkaninchen, die keine Mangelsymptome haben?)
    - das falsche Futter, ohne das möglicherweise kein D3 gebildet werden kann?
    - die mangelnde Bewegung?
    - ein Nierenproblem?

    Die Ursache ist für mich alles andere als offensichtlich.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hier kann ich dir nicht folgen. Zoosterine (Cholesterol) und Mycosterine (Ergosterol) ja, aber wie soll das bei Kaninchen mit Phytosterinen funktionieren?
    Ich verstehe die Frage nicht. Wo soll denn das Problem liegen?

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Das ist für mich nicht der springende Punkt. Es geht ja nicht darum, dass Vitamin D benötigt wird, um Kalzium aufzunehmen, sondern um das Zusammenspiel von Kalzium, Phosphor, Vitamin D & Co.
    Äh, njet. Schnuddel ging es sehr wohl um Vitamin D infolge eines Nierenproblems, das rein aufgrund des Wasserkreislaufs innerhalb des Kaninchens schon zum Blasengriesproblem führen könnte. Oder hab ich jetzt etwas absolut nicht mitbekommen?
    Geändert von april (03.02.2013 um 08:28 Uhr)
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  6. #26
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ja und Nein. Wenn Schnuddel daran denkt, Vitamin D zusätzlich zu geben, dann ist es kein Teilaspekt, inwieweit externes Vitamin D notwendig oder sinnvoll ist.
    Ich würde das so handhaben.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Rein aus wissenschaftlicher Sicht muss man die Stoffe zumindest so lange getrennt betrachten, bis man kapiert hat, was der einzelne Stoff für eine Wirkung erzielt. Die Komplexität, die Du Dir vornimmst - die ist für mich vorerst zu hoch. Und wenn ich mir die wissenschaftlichen Beiträge ansehe, die wir beide jetzt bereits genannt haben, dann ist es auch für die Forscher zu hoch. Kurz: Erst das eine Thema, dann das andere Thema.
    Okay . Soweit gehe ich absolut mit dir konform. Problematisch wird es für mich dann, wenn man sich später bei den Schlussfolgerungen zu sehr auf einzelne Faktoren versteift und die Situation nicht mehr ganzheitlich betrachtet.

    Ein gutes Beispiel wären hier für mich Tierärzte, die bei Blasengries dazu raten, die natürliche Nahrung komplett vom Speiseplan zu streichen, weil sie zu kalziumreich wäre. Daran, dass der hohe Wassergehalt und die Kombination der Inhaltsstoffe geradezu ideal für Blasenpatienten sein könnten, wird kein Gedanke verschwendet. Fatale Sache.

    Das Zusammenspiel der Faktoren scheint mir so komplex, dass man es praktisch nicht erfassen könnte, wenn man vorhätte, danach einen Futterplan zu erstellen. Ich würde da gar nicht groß anfangen, mit Kalzium, Phosphor, Magnesium & Co. herumzurechnen, sondern schlicht täglich ein abwechslungsreiches Wiesengemisch füttern und den Tieren regelmäßig Zugang zu ungefiltertem Sonnenlich ermöglichen. Das scheint mir einfacher und effektiver.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Wird etwas dauern, bis ich's versandfähig hab, aber ich werd's nicht vergessen.


    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Was machen eigentlich all die Hamster und Ratten und Mäuse und Katzen, die innen gehalten werden?
    Wie das bei anderen Tierarten im Detail funktioniert, weiß ich nicht. Nur soviel, dass ich mir nicht sicher wäre, ob man verschiedene Arten miteinander vergleichen kann. Hund und Katze z.B. können Vitamin D3 nicht in der Epidermis durch UV-Bestrahlung aus 7-Dehydrocholesterol bilden. Oder sie können Dinge futtern, die Kaninchen normalerweise nicht auf dem Speiseplan haben (z.B. Milch, Fisch -> Vitamin D3). (Was nicht heißen soll, dass ich automatisch davon ausgehe, dass sämtiche anderen Haustierarten eine reine Innenhaltung problemlos wegstecken.)

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Und was machen alle anderen Innenkaninchen, die keine Mangelsymptome haben?
    Ich denke, dass

    1.) ein Großteil der Innenkaninchen fernab von Tierschutzforen Vitamin D zugeführt bekommt (Buntfutter, Kräcker...)
    2.) einige Innenhalter (die ganz bewusst auf künstliche Vitamine verzichten) ihren Kaninchen unbewusst bereits Vitamin D füttern (mit etwas Glück erwischt man z.B gutes, sonnengetrocknetes Heu mit Vitamin D2)
    3.) bei vielen Hauskaninchen ein Mangel erst gar nicht erkannt wird, wenn vorhanden
    4.) engagierte Halter nicht umsonst oftmals viel Zeit beim TA verbringen (z.B. Kieferabszesse)

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hier kann ich dir nicht folgen. Zoosterine (Cholesterol) und Mycosterine (Ergosterol) ja, aber wie soll das bei Kaninchen mit Phytosterinen funktionieren?
    Ich verstehe die Frage nicht. Wo soll denn das Problem liegen?
    Nach meinem bisherigen Verständnis können Kaninchen aus 7-Dehydrocholesterol (Leber, Darmschleimhaut -> Haut) mit Hilfe von UV-B Vitamin D3 erzeugen, oder Vitamin D2 über sonnengetrocknete Grünpflanzen (Ergosterol -> UV-Strahlen -> Vitamin D2) oder Pilze (enthalten Vitamin D2) aufnehmen. Darüber hinaus gäbe es noch wenige spezielle Pflanzen wie Goldhafer, die Vitamin D3 erhalten.

    Wie Vitamin D3 entstehen soll, wenn Kaninchen Phytosterine futtern – z.B. in Form von Sonnenblumenkernen – ist mir gerade schleierhaft. Ich verstehe nicht, wie dieser Prozess ablaufen soll und kenne bisher keine Quelle, wo das in Bezug auf Kaninchen beschrieben wird.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Schnuddel, die Niere ist eine Quelle für D3, aber jedes Kaninchen hat Zellen im Darm um D3 herzustellen. Ersetzt aber natürlich nicht die Niere.
    Des Weiteren verstehe ich nicht, wie Vitamin D3 später ohne die Nieren aktiviert werden soll, da:

    Vitamin D3 ist nicht direkt stoffwechselaktiv. Es wird in der Leber in das 25-Hydroxyvitamin D3 umgewandelt, welches in der Niere in das 1,25-, das 24,25- und das 1,24,25-Hydroxyvitamin D3 überführt wird. Die stärkste biologische Wirksamkeit hat das 1,25-Hydroxyvitamin D3.
    Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V. (Hrsg.) | Vitamine in der Tierernährung | Agrimedia GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt a. Main, 2001

    Die Nieren sind nach meinem bisherigen Verständnis der letzte Reaktionsschritt für die Aufnahme von jeglichem Vitamin D. Was mich zu der Annahme führt, dass bei einer Niereninsuffizienz ein echtes Problem vorliegt.

    (Dazu, dass Kaninchen Zellen im Darm haben sollen, die Calcitriol synthetisieren können, konnte ich wie gesagt bislang nirgends was finden. Und es passt für mich halt nicht mit meinen bisherigen Quellen zusammen. Ich bin auf deine Mail gespannt )

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Äh, njet. Schnuddel ging es sehr wohl um Vitamin D infolge eines Nierenproblems, das rein aufgrund des Wasserkreislaufs innerhalb des Kaninchens schon zum Blasengriesproblem führen könnte. Oder hab ich jetzt etwas absolut nicht mitbekommen?
    Ah so. Ich glaub, hier haben wir aneinander vorbeigequatscht. Die Tücken des Internets . Ich bezog mich auf das Zusammenspiel der Faktoren im Allgemeinen. Ich glaube, das ging uns weiter oben schon Mal so
    Geändert von Simone D. (03.02.2013 um 16:39 Uhr) Grund: Anmerkung ergänzt

  7. #27
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    @Schnuddel: Gute Besserung!

  8. #28
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
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    Hallo,

    Zitat Zitat von Schnuddel Beitrag anzeigen
    Meine Frage bezieht sich auf das Problem des sekundären Hyperaldosteronismus. Der bewirkt, dass immer weiter Calcium aus Knochen und Zähnen gelöst wird. Unabhängig davon, wieviel im Blut ist.
    Ich würd zusätzlich auf Bewegung setzen. Knochen von höheren Tieren passen sich nämlich Belastungen an.
    Regelmässig moderate Höhen hoch- und runterspringen, sowie ab und zu Futter, das gut gekaut werden muss, dürfte nebst den Ernährungsapekten den Körper auch dazu anregen, den Knochen durch Mineralieneinlagerungen zu verstärken.

    Der Säure-Base-Haushalt könnte auch einen Effekt haben, zumindest erinnere ich mich an Studien, die einen Zusammenhang mit dem Calziumstoffwechsel herstellen (zumindest beim Menschen, beim Kaninchen und ihrem speziellen Kalziumstoffwechsel könnte es anders sein).
    Ich hab mich mit dem Aspekt allerdings noch nie genauer auseinandergesetzt, da das bei dem Thema sehr mühsam ist, verlässliche Infos zu finden, da mit dem Thema sehr viel Unfung betrieben wird und es für alle möglichen unseriösen Gesundheitsratgeber herhalten musste.

  9. #29
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ein gutes Beispiel wären hier für mich Tierärzte, die bei Blasengries dazu raten, die natürliche Nahrung komplett vom Speiseplan zu streichen, weil sie zu kalziumreich wäre. Daran, dass der hohe Wassergehalt und die Kombination der Inhaltsstoffe geradezu ideal für Blasenpatienten sein könnten, wird kein Gedanke verschwendet. Fatale Sache.
    Einverstanden. es wird aber auch hier im Forum kein Gedanke daran verschwendet, dass Bewegung ebenfalls zum Kaninchen gehört und ein Mangel an Bewegung, wie er bei vielen Innenkaninchen zu beobachten ist, ebenfalls den Blasengries fördern könnte. Wenn schon ganzheitlich, dann ganzheitlich. Gibt nicht nur Köttel auf dieser Welt.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich würde da gar nicht groß anfangen, mit Kalzium, Phosphor, Magnesium & Co. herumzurechnen, sondern schlicht täglich ein abwechslungsreiches Wiesengemisch füttern und den Tieren regelmäßig Zugang zu ungefiltertem Sonnenlich ermöglichen. Das scheint mir einfacher und effektiver.
    Einverstanden, plus Bewegung, Bewegung, Bewegung.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    dass ich mir nicht sicher wäre, ob man verschiedene Arten miteinander vergleichen kann.
    Bis zu einem gewissen Grad kann man das, wenn auch nicht in allen Details. Das ist ja grade bei der Diskussion von Vit D und Calcium das Problem - der Mensch ist das Mass aller Dinge und dann wird gestaunt, wenn ein paar Tierchen es anders machen.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Nach meinem bisherigen Verständnis können Kaninchen aus 7-Dehydrocholesterol (Leber, Darmschleimhaut -> Haut) mit Hilfe von UV-B Vitamin D3 erzeugen, oder Vitamin D2 über sonnengetrocknete Grünpflanzen (Ergosterol -> UV-Strahlen -> Vitamin D2) oder Pilze (enthalten Vitamin D2) aufnehmen. Darüber hinaus gäbe es noch wenige spezielle Pflanzen wie Goldhafer, die Vitamin D3 erhalten.

    Wie Vitamin D3 entstehen soll, wenn Kaninchen Phytosterine futtern – z.B. in Form von Sonnenblumenkernen – ist mir gerade schleierhaft. Ich verstehe nicht, wie dieser Prozess ablaufen soll und kenne bisher keine Quelle, wo das in Bezug auf Kaninchen beschrieben wird.
    Ah, jetzt schnall ich das. Dann hab ich Unsinn erzählt, wenn dann geht es natürlich um's D2, nicht D3. Aber dafür braucht es meines Wissens nicht einmal getrocknete Grünpflanzen, sondern vor allem "sonnengereifte", sprich: UV-bestrahlte Pflanzen, die müssen nicht getrocknet sein, sowie einige Getreidekeimlinge.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Des Weiteren verstehe ich nicht, wie Vitamin D3 später ohne die Nieren aktiviert werden soll, da:

    Vitamin D3 ist nicht direkt stoffwechselaktiv. Es wird in der Leber in das 25-Hydroxyvitamin D3 umgewandelt, welches in der Niere in das 1,25-, das 24,25- und das 1,24,25-Hydroxyvitamin D3 überführt wird. Die stärkste biologische Wirksamkeit hat das 1,25-Hydroxyvitamin D3.
    Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V. (Hrsg.) | Vitamine in der Tierernährung | Agrimedia GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt a. Main, 2001
    Jetzt steh ich auf dem Schlauch - da steht doch D3.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Die Nieren sind nach meinem bisherigen Verständnis der letzte Reaktionsschritt für die Aufnahme von Vitamin D und nicht der Entstehungsort. Was mich zu der Annahme führt, dass bei einer Niereninsuffizienz ein echtes Problem vorliegt.
    Mit oder ohne Vitamin D, in jedem Fall....

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    (Dazu, dass Kaninchen Zellen im Darm haben sollen, die Calcitriol synthetisieren können, konnte ich wie gesagt bislang nirgends was finden. Und es passt für mich halt nicht mit meinen bisherigen Quellen zusammen. Ich bin auf deine Mail gespannt )
    Das hab ich mal gefunden, muss ich aber wieder heraussuchen. Ich hoffe grade sehr, dass ich da nicht böse Übersetzungsfehler gemacht habe...
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  10. #30
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Einverstanden. es wird aber auch hier im Forum kein Gedanke daran verschwendet, dass Bewegung ebenfalls zum Kaninchen gehört und ein Mangel an Bewegung, wie er bei vielen Innenkaninchen zu beobachten ist, ebenfalls den Blasengries fördern könnte. Wenn schon ganzheitlich, dann ganzheitlich. Gibt nicht nur Köttel auf dieser Welt.
    Mehr als einverstanden

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ah, jetzt schnall ich das. Dann hab ich Unsinn erzählt, wenn dann geht es natürlich um's D2, nicht D3. Aber dafür braucht es meines Wissens nicht einmal getrocknete Grünpflanzen, sondern vor allem "sonnengereifte", sprich: UV-bestrahlte Pflanzen, die müssen nicht getrocknet sein, sowie einige Getreidekeimlinge.
    Über die Info bin ich im Netz schon öfters gestolpert, während die mir verfügbaren Quellen und Nährwertanalysen zu einer anderen Schlussfolgerung führen. Die AWT schreibt z.B. kurz und knapp:

    Das Vitamin D2 entsteht in Pflanzen bei der Trocknung unter dem Einfluss von UV-Strahlen aus Ergosterin.
    Falls du hier fundierte Quellen hast, die andere Rückschlüsse zulassen, würde sich mein Postfach auch freuen

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Jetzt steh ich auf dem Schlauch - da steht doch D3.
    Soweit ich das verstehe, wird D2 in D3 umgewandelt. Die ganze Geschichte ist aber auch hübsch verwirrend. Andreas Rühle hat sich Mal die Mühe gemacht, das in ein Schaubild zu packen – das Teil ist definitiv Gold wert:

    Aus: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...e/vitamine.htm

    Passend dazu finde ich folgende Info interessant:

    Aufgrund des begrenzten natürlichen Vorkommens sind die natürlichen Vitamin-D-Quellen für die Bedarfsdeckung ohne Bedeutung. Außerdem ist die Verwertung der in Pflanzen vorkommenden Vitamin D-Vorstufen vom Tier nur in sehr geringem Ausmaß möglich.
    Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V. (Hrsg.) | Vitamine in der Tierernährung | Agrimedia GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt a. Main, 2001

    Wenngleich sich einem hier als nächstes die Frage stellt, ob das wirklich für alle Tierarten bzw. in unserem Fall auch auf das Kaninchen zutrifft. Logisch fände ich es.

    Hier geht es zwar um Primaten und Supplemente, aber dennoch könnte das ein weiteres Stück im Puzzle sein. Dieses Zitat daraus macht die Sache für mich noch ein Stück weit logischer und dürfte auch zu der Beantwortung deiner Frage noch etwas näher beitragen:

    Erklärungsansätze sind u.a. eine geringere Affinität von 25-OH-Vitamin-D2 zum Vitamin-D-Bindungsprotein, was zu einer geringeren Halbwertszeit im Serum und zu einer erhöhten Clearance aus dem Blutkreislauf führt.
    http://www.vitaminforschung.org/de/publikationen/newsletter/74-jg-13-nr-1-m-2007/612-ergocalciferol-vitamin-d2-als-vitamin-supplement-nicht-geeignet

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das hab ich mal gefunden, muss ich aber wieder heraussuchen. Ich hoffe grade sehr, dass ich da nicht böse Übersetzungsfehler gemacht habe...
    Cool! Gerne auch den Originaltext in Englisch . Bei anderen Sprachen muss ich passen

  11. #31
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Falls du hier fundierte Quellen hast, die andere Rückschlüsse zulassen, würde sich mein Postfach auch freuen
    Aber ja, die kenne ich sogar annähernd auswendig: Diss von Allemann, Zürich 1928 etwa, Nobelpreis-Dankesrede von Windaus, Datum vergessen.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Die ganze Geschichte ist aber auch hübsch verwirrend.
    Sollen doch alle die chemischen Bezeichnungen verwenden, dann wüsste man ja Bescheid.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Aufgrund des begrenzten natürlichen Vorkommens sind die natürlichen Vitamin-D-Quellen für die Bedarfsdeckung ohne Bedeutung. Außerdem ist die Verwertung der in Pflanzen vorkommenden Vitamin D-Vorstufen vom Tier nur in sehr geringem Ausmaß möglich.
    Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V. (Hrsg.) | Vitamine in der Tierernährung | Agrimedia GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt a. Main, 2001
    Solche Sätze muss man immer vor dem Hintergrund sehen, dass die meistens meinen: Für den Menschen unbedeutend.
    Was die Bedarfsdeckung des Menschen angeht, mag das stimmen. Was die Bindung des Cholesterins angeht, stimmt es nicht; denn Phytosterine blockieren die Anschlussstellen für Cholesterine...
    Ein weiteres Puzzlestückchen zum "was brauchen Kaninchen" - da sie Cholesterine nicht in der Nahrung brauchen (ich meine, sie wären sogar unverträglich). Andererseits scheinen ja Zellophan (Cellophane) und Getreidestärke die Bildung von Cholesterol im Kaninchen zu befeuern - was macht der Mensch aus Zellophan?

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Wenngleich sich einem hier als nächstes die Frage stellt, ob das wirklich für alle Tierarten bzw. in unserem Fall auch auf das Kaninchen zutrifft. Logisch fände ich es.
    Das wäre nicht logisch. Die Ratte, das Kaninchen und der Nacktmull reagieren sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Stoffe im Calciummetabolismus. Der Nacktmull braucht überhaupt kein exogenes Vitamin D, das Kaninchen scheint zumindest ganz gut ohne auszukommen (wobei das neugeborene Jungkaninchen Cholesterol braucht und auch verwenden kann, dann aber die Eigenschaft mit dem Alter verliert), die Ratte braucht es (meines Wissens). Und das ist auch klar, wenn man bedenkt, dass sich alle drei Tiere ganz unterschiedlich und ganz eindeutig spezialisiert haben.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Erklärungsansätze sind u.a. eine geringere Affinität von 25-OH-Vitamin-D2 zum Vitamin-D-Bindungsprotein, was zu einer geringeren Halbwertszeit im Serum und zu einer erhöhten Clearance aus dem Blutkreislauf führt.
    Ich weiss nicht, welches D2-Protein sie meinen - den VDR? Selbst wenn es beim Kaninchen zutreffen würde, wäre das bei den Massen an D2, die das Tier über Pflanzen bekommt, auch egal.
    Und was ich als Theorie wirklich nicht schlucke, sind die folgenden Sachverhalte:
    - da spezialisiert sich ein Tier auf überwiegende Dunkelheitsaktivität und reine Blattfresserei, und hat dann Schwierigkeiten, an Vitamin D zu kommen und/oder es zu verwerten, mangels Sonnenschein? Obwohl es das für die Zähne braucht?
    - das Tier ist so spezialisiert, dass es im Grunde nicht selbst verdaut, sondern sozusagen "verdauen lässt", trägt massenhaft Bakterien mit sich rum, aber produziert kein anständiges Vitamin D (falls es das braucht)?
    Finde ich jetzt fragwürdig.
    Geändert von april (03.02.2013 um 19:14 Uhr)
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  12. #32
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Aber ja, die kenne ich sogar annähernd auswendig: Diss von Allemann, Zürich 1928 etwa, Nobelpreis-Dankesrede von Windaus, Datum vergessen.
    Man sollte meinen, dass die Angaben reichen; ich find's irgendwie dennoch nicht. Könntest du bei Gelegenheit die entsprechende Stelle zitieren? Oder mir das Teil (falls erlaubt) evtl. an simone | at | neopol.de weiterleiten? Das klingt spannend.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht, welches D2-Protein sie meinen - den VDR?
    Hey, ich bin nur Kommunikationsdesigner. Moment. Der Biologe neben mir meint: "Bei dem Bindeprotein ist nicht der VDR gemeint, sondern ein Bindungspartner, der D2 in seine aktive Form modifiziert. Im Allgemeinen handelt es sich bei diesen Partnern um Enzyme (Hydroxylasen usw.) und ihre zugeordneten Co-Faktoren (bei Vitamin D immer Häm-Thiolat)."

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Und was ich als Theorie wirklich nicht schlucke, sind die folgenden Sachverhalte:
    - da spezialisiert sich ein Tier auf überwiegende Dunkelheitsaktivität und reine Blattfresserei, und hat dann Schwierigkeiten, an Vitamin D zu kommen und/oder es zu verwerten, mangels Sonnenschein? Obwohl es das für die Zähne braucht?
    Guter Ansatz. Obwohl Wildkaninchen tagsüber die meiste Zeit im Bau verbringen, denke ich, dass sie insbesondere in den Morgen- und Abendstunden genügend Sonne tanken. Die Zeit sollte reichen:

    Wildkaninchen halten sich am Tage lange Zeit in den selbstgegrabenen unterirdischen Bauen auf [...]. Sie suchen die Baue etwa 1 bis 2 Stunden nach Ende der Morgendämmerung auf und verlassen sie – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – erst wieder 1 bis 2 Stunden vor der Abenddämmerung.
    R. Kraft | Beobachtungen zur Tagesperiodik von Wild- und Hauskaninchen | Z. Säugetierkunde 43 | 1978

  13. #33
    Erfahrener Benutzer
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    Ich hör immer Sonne - die Kaninchen müssten ja zunächst genügend Provitamin D haben, um damit etwas anfangen zu können. Und gemäss praktisch aller weit zitierten Quellen gibt es das angeblich selten in der Pflanzenwelt.
    An dieser Stelle könnte man auch an ein kleines Paradox denken: Die Knochen des Kaninchens sind bekanntlich sehr leicht, recht spröde und porös. Beim Menschen nennt man diese Kondition Osteoporose, sie gilt als unerwünscht und sie entsteht infolge eines Ungleichgewichts zwischen Calcium und Magnesium (und wahrscheinlich auch Phosphor).
    Es wäre also denkbar, dass das Kaninchen seine Fähigkeit, Calcium unabhängig vom Vitamin D aufzunehmen, mit den entsprechend spröden Knochen "bezahlt", die eine ständige Gefahrenquelle für Verletzungen darstellen. Das passt zur Erkenntnis, dass zumindest subkutan verabreichtes aktives D3 (1,25(OH)2D3 ) eine Knochenheilung nach Brüchen negativ beeinflusst. (Effects of 1,25(OH)2D3 on bone tissue in the rabbit: Studies on fracture healing, disuse osteoporosis, and prednisone osteoporosis, J. U. Lindgren M.D.et al.) Präziser müsste man da vielleicht sagen: Ein subkutan erzeugtes Ungleichgewicht aus Calcium, Magnesium, Phosphor und Vitamin D.
    Ich hab Dir die Diss jetzt wahrscheinlich dreimal gemailt. So schwer zu verstehen ist sie allerdings nicht
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  14. #34
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ich hör immer Sonne - die Kaninchen müssten ja zunächst genügend Provitamin D haben, um damit etwas anfangen zu können. Und gemäss praktisch aller weit zitierten Quellen gibt es das angeblich selten in der Pflanzenwelt.
    Wieso braucht es Pflanzen, wenn sie es selbst bilden können? Ich mein, prinzipiell ist das dafür benötigte Cholesterol doch in jeder Zellmembran drin?

    Und:
    Geändert von Simone D. (04.02.2013 um 21:58 Uhr)

  15. #35
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard

    @april: Zum Paper von Kamphues finde ich als kleinen Nachtrag hier den dritten Beitrag interessant. Das macht für mich Sinn...wir hätten uns in Hinblick auf den Schwellenwert die Versuchsbedingungen vielleicht noch etwas näher anschauen sollen.

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