Im Leben ist es oft so, dass wir etwas tun, vor dem uns ein Gefühl in uns drin eigentlich abrät. Wir tun es trotzdem, weil eine andere Stimme in uns dazu rät. Manchmal geht es gut, dann vergessen wir die Situation. Wenn es schief geht, bleibt sie uns im Gedächtnis und wir fangen an, an uns zu zweifeln. Ständig müssen wir irgendwelche Entscheidungen fällen, nicht immer treffen wir die richtige Wahl.
Im Fall von Bine kamen so viele unglücklichen Umstände zusammen, so dass eine ganze Kette daraus geworden ist, die sich dann irgendwann nicht mehr unterbrechen ließ. An jedem einzelne Glied der Kette kann man sich die Frage stellen, was gewesen wäre, wenn...
Solche Ereignisse erscheinen uns völlig sinnlos, denn an ihrem Ende steht etwas ganz Schreckliches. Dann sind wir dazu aufgerufen, einen Sinn darin zu suchen. Und der kann hier nur darin liegen, dass alle die direkt oder indirekt betroffen sind, innehalten, sich selber und ihre Vorgehensweise noch einmal überprüfen und für die Zukunft daraus lernen.
Ich hoffe, du hast in der Tierarztpraxis angerufen und ihnen geschildert, was passiert ist. Denn auch dort sollte mit dem Nachdenken angefangen werden. Auch die Tierärztin muss die Gelegenheit bekommen zu lernen, damit aus dem Schrecklichen noch irgendetwas Gutes entstehen kann. Was hier nur bedeuten kann, dass wieder eine höhere Aufmerksamkeit walten gelassen wird.
Dein Freund hat dir aufgezeigt, was du aus der ganzen tragischen Geschichte für dich mitnehmen kannst, nur wenn dir das gelingt, war nicht alles für die Katz und Bines Tod konnte wenigstens etwas bewirken. Wenn die Phase des Mitleids und der Anschuldigung durchstanden ist, sollte es positiv und gestärkt weitergehen.
Letztlich bleibt uns allen nur aus Fehlern, den eigenen oder denen von anderen, deren Zeuge wir wurden, zu lernen. Nur mal ein Beispiel: Nachdem eine Userin hier berichtete, dass ihre Häsin über die Absperrung gesprungen ist, eine Plastiktüte mit Löwenzahn verspeist hat und an dem Plastik gestorben ist, räume ich hier alles Plastik weg, von dem ich vorher dachte, da kommt eh keiner ran. Viele, die davon gelesen haben, werden vermutlich auch noch einmal die Umgebung ihrer Nins checken und so bleibt vermutlich manch anderem Tier ein ähnliches Schicksal erspart. Das ist nur möglich, weil diese Userin - so wie du auch - mutig und offen davon berichtet hat. Offen zu sein bedeutet immer auch sich angreifbar zu machen. Es liegt dann in der Verantwortung der Leser, wie sie damit umgehen. Draufhauen, mit dem Zeigefinger winken oder mitleiden und lernen.

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