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Thema: Kleine Trümmer berichten vom "Club der ad libitum"-Kaninchen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hauskaninchen sind nicht autonom, sondern abhängig von dem, was der Halter ihnen anbietet. Verdauungsprobleme und Mangelerscheinungen treten daher v.a. bei rationierter Nahrung auf. Eine abwechslungsreiche, blättrige „ad libitum“ Ernährung bzw. besser – rund um die Uhr Zugang zu frischer Wiese – schafft ähnliche Bedingungen wie in freier Natur.
    was für die Ernährung gilt, aber nicht zum Erlangen dieser - zumindest meiner Meinung nach:

    Wildkaninchen (A) und Hauskaninchen (B), gleich groß und gleich schwer
    A lebt an einer Wiese, von der auch B ad libitum ernährt wird
    Da der Verdauungstrakt ja gleich ist, müssen auch beide das gleiche aufnehmen, damit alles reibungslos funktioniert.
    Während A aber viel Strecke zurücklegen muss um alles aufzunehmen zu können, muss/kann B das nicht.
    Was bedeuten würde, dass B die gleiche Kalorienanzahl aufnimmt als A, aber viel weniger Energie verbraucht als A. Für mich wäre jetzt die logische Konsequenz, dass B zu nimmt und dick wird.

    Oder sehe ich das jetzt vollkommen falsch?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Ich denke nicht, dass A und B die gleiche Menge an Nahrung aufnehmen müssen. Die Idee bei der ad-libitum-Fütterung ist ja, dass die Hasen sich nehmen was sie brauchen und das ist bei Hauskaninchen eben weniger, angepaßt an den tatsächlichen Bedarf. Dass die Menge bei gleichbleibender Verdauung aber sehr variieren kann haben wir ja festgestellt. Bleibt die Frage, ob sich das irgendwann selbst einpendelt.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  3. #3
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    Aber ist es nicht so, dass ein gewisses Volumen von Nahrung vorhanden sein muss, damit der Inhalt weitertransportiert werden kann?
    Und wenn beide das gleiche Futter zu sich nehmen, muss das Hauskaninchen dann nicht auch zwangsläufig auch die gleiche Menge aufnehmen?

    Ich stelle mir gerade ein Kaninchen vor, dass in einem Käfig lebt und ad libitum ernährt wird... ist es wirklich so, dass es nur soviel aufnimmt, wie es verbraucht oder frisst es vielleicht auch aus Langeweile?
    Und wäre es dann gut für das Tier/Verdauung, weil es dann ja nur wesentlich geringere Mengen aufnehmen kann als ein Kaninchen, welches sich viel bewegen muss um Futter zu finden?

  4. #4
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    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Aber ist es nicht so, dass ein gewisses Volumen von Nahrung vorhanden sein muss, damit der Inhalt weitertransportiert werden kann?
    Ja, korrekt.
    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Und wenn beide das gleiche Futter zu sich nehmen, muss das Hauskaninchen dann nicht auch zwangsläufig auch die gleiche Menge aufnehmen?
    Nein. Der Bedarf richtet sich auch nach dem Verbrauch. Das Hungergefühl wird durch chemische Signale ausgelöst (das schrieb auch Simone). Wird wenig verbraucht, wird auch wenig gebraucht. Solange die Nahrung frisch ist und viel Wasser enthält, ist das kein Problem. Erst bei Konzentratfutter (z. B. Pellets) wird es zum Problem, weil in sehr kurzer Zeit und mit wenig Volumen der Bedarf befriedigt wird.

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir gerade ein Kaninchen vor, dass in einem Käfig lebt und ad libitum ernährt wird... ist es wirklich so, dass es nur soviel aufnimmt, wie es verbraucht oder frisst es vielleicht auch aus Langeweile?
    Bei natürlicher Nahrung, die zu fast 90% (!) aus Wasser besteht, ist das rein nahrungstechnisch sicher kein Problem. Es ist aber ein Problem der Bewegung - dafür kann die Nahrung nichts. Wenn ich deshalb die Nahrung/die Nähr- und Wirkstoffe reduziere, bekomme das Tier wiederum andere Probleme.

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Und wäre es dann gut für das Tier/Verdauung, weil es dann ja nur wesentlich geringere Mengen aufnehmen kann als ein Kaninchen, welches sich viel bewegen muss um Futter zu finden?
    Das verstehe ich nicht so richtig.

    Wenn man die verdauungsspezifischen Eigenheiten des Kaninchens betrachtet, muss es eine Nahrung fressen, die voluminös ist. Das reguliert den Zahnabrieb, den Nahrungsvorschub und auch die Beschäftigung (!). Das Wildkaninchen frisst als "Konzentrat-Selektierer" bevorzugt die Pflanzenbestandteile, die die meisten Nähr-/Wirkstoffe enthalten. Das Hauskaninchen muss aber viel "wertloses" in Kauf nehmen bzw. mit fressen, weil ja nichts anderes da ist bzw. weil der Mensch es aussucht. Es hält sich also gewissermaßen die Waage... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  5. #5
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    Registriert seit: 07.02.2008
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich nicht so richtig.

    Wenn man die verdauungsspezifischen Eigenheiten des Kaninchens betrachtet, muss es eine Nahrung fressen, die voluminös ist. Das reguliert den Zahnabrieb, den Nahrungsvorschub und auch die Beschäftigung (!). Das Wildkaninchen frisst als "Konzentrat-Selektierer" bevorzugt die Pflanzenbestandteile, die die meisten Nähr-/Wirkstoffe enthalten. Das Hauskaninchen muss aber viel "wertloses" in Kauf nehmen bzw. mit fressen, weil ja nichts anderes da ist bzw. weil der Mensch es aussucht. Es hält sich also gewissermaßen die Waage... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.
    Ich versuchs mal anders... wenn das Hauskaninchen, welches die gleiche Nahrung bekommt wie das Wildkaninchen, aufgrund des geringeren Bedarfs, nun weniger Futter aufnimmt, bedeutet das ja auch eine geringere Aufnahme des Volumens - aber es muss ja ein ausreichendes Volumen vorhanden sein für einen entsprechenden Transport. Hier kommt es nun ja zu Verzögerungen mit dem Transport. Wertloses oder rationiertes Futter wird ja nicht gegeben, sondern es bekommt Wiese satt. Ist der verzögerte Transport denn wirklich gut?

  6. #6
    Wir sind alle verschieden! Ich nicht! Avatar von Sara
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    Zitat Zitat von Astrid Beitrag anzeigen
    Ich mach das seit ner woche und kann zugucken, wie Mia auseinander geht. Bei Wiesenfütterung habe ich die erfahrung gemacht, dass die tatsächlich so viel fressen können wie sie wollen, sie behalten trotzdem ne gute Figur. Bei Gemüse (auch wenn's viel blättriges ist) zweifel ich grade. Ich müßt sie mal wiegen heute abend *kettenhemdrauskramenmuss*
    dann warte mal noch, das könnte sich noch einpendeln Leonce hat auch länger als ne Woche gebraucht um nicht mehr zu zunehmen. Und wie gesagt, er neigt zur Rubensfigur

    Zitat Zitat von Tatjana P. Beitrag anzeigen
    Carla ist so dick, das sie es aufgrund ihrer komischen Körperanatomie oft nicht mal schafft ihren BDK aufzunehmen
    Manchmal lässt sie ihn fallen und futtert ihn vom Boden, oder ich sehe, das sie welchen verloren hat, den futtert sie denn von meinem Finger... aber leider bappt sie sich denn auch am Hintern fest und ich muss es wegmachen
    Mir gefällt das alles nicht.
    das Problem Hab ich bei Finchen auf Grund des ECs.. Schön ist das nicht. Aber vll pendelt sich das bei Carla noch ein? Wie wärs denn, wenn dur Möhren und co einfach mal ganz weg läßt?

    Zitat Zitat von Tatjana P. Beitrag anzeigen
    Yup, so läufts hier auch gerade... wobei es die Möhren sind, die oft liegen bleiben, aber Wurzelpetersilie und Pastinake sind schon beliebt
    hier bleibt prinzipiell das Knollengemüse liegen. Es ist das erste, worauf sie sich stürzen und dann bleibt doch genau das liegen.
    Meiner meinung nach nen Indiz dafür, dass sie tatsache fressen, was sie brauchen.
    Möhren sind ihnen am liebsten und wenn keine mehr da waren, stürzen sie sich rauf...um sie dann doch liegen zu lassen und anderes zu bevorzugen

    Zitat Zitat von Tatjana P. Beitrag anzeigen
    Das ist das nächste Problem... naja ranschaffen könnte ich das schon, aber wo lagern?? Ich hab nur nen kleinen Kühlschrank
    Ich hab nen großen...ein Fach für mich...alles andere für die Nins

    Zitat Zitat von Möhrchen Beitrag anzeigen
    ..ich werd morgen auffn Markt gehn..hab gesehn, ab Mo haben sie 500,0 Mangold für 2 Eus bei Edeka..is dann wohl doch nich son Schnäppchen
    Mangold kostet hier 1,99 das Kilo


    Der rosarote Elefant ist erhältlich in den Farben
    Grün, Gelb und Blau

  7. #7
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von Sara Beitrag anzeigen
    Mangold kostet hier 1,99 das Kilo
    Bissu fies

    Im Aldi gibt's oft Bio-Mangold recht günstig. Nur frag' mich jetzt nicht, wie günstig

  8. #8
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Ist der verzögerte Transport denn wirklich gut?
    Nein, ein verzögerter Transport ist nie gut, denn das kann beispielsweise zu Fehlgärungen (Aufgasungen) führen und schafft ideale Gegegenheiten für Bakterien/Parasiten/Darmpilze usw.

    Gerade daher ist es wichtig, dass Kaninchen jederzeit die Möglichkeit haben, frisches, möglichst artnahes Futter aufzunehmen, das Magen und Darm mit viel Flüssigkeit "durchspült".

  9. #9
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Nein, ein verzögerter Transport ist nie gut, denn das kann beispielsweise zu Fehlgärungen (Aufgasungen) führen und schafft ideale Gegegenheiten für Bakterien/Parasiten/Darmpilze usw.

    Gerade daher ist es wichtig, dass Kaninchen jederzeit die Möglichkeit haben, frisches, möglichst artnahes Futter aufzunehmen, das Magen und Darm mit viel Flüssigkeit "durchspült".
    Wie kann dann ein Hauskaninchen weniger Kalorien aufnehmen als ein Wildkaninchen, damit die entsprechende Darmpassage gewährleistet ist?

    Fakt scheint zu sein, dass...

    1. ... Hauskaninchen (oder auch Kaninchen in Gehegehaltung) weniger Energie verbrauchen als ein Wildkaninchen oder auch ein Freilandkaninchen.

    2. ... dass alle Kaninchen eine bestimmte Menge/Volumen durch den Verdauungstrakt schleusen müssen, um eine gute und gesunde Darmpassage zu haben.

    Wie kann das Hauskaninchen es dann schaffen, nicht zuzunehmen, wenn es doch die gleiche Menge Futter aufnehmen muss aufgrund der nötigen Darmpassage (denn die ist bei Haus- und Wildkaninchen ja gleich), wenn ihm die gleiche Wiese ad libitum zum Fressen zur Verfügung steht, wie dem Wildkaninchen, welches sich die Wiese aber erarbeiten muss? Denn nimmt es weniger auf, dann führt das ja wieder zu Problemen, wie oben geschrieben.

    Und wenn ich dann noch bedenke, dass Andreas geschrieben hat, dass Wiese noch energiereicher ist als Gemüse... und jetzt schon viele Kaninchen unter der Gemüse & Co.-ad libitum-Fütterung zunehmen, was passiert, wenn sie dann die Wiese bekommen?

    Ich möchte nochmals schreiben, dass ich es richtig finde, dass Kaninchen soviel Frisches wie nur irgendmöglich bekommen sollten und sicherlich ist Wiese das allerbeste - aber kann man wirklich vor dem o.g. Hintergrund uneingeschränkt eine ad libitum-Fütterung empfehlen?
    Bei einigen ist jetzt schon rauszulesen, das bestimmte Futtersorten oder auch -arten wieder rationiert werden oder gänzlich gestrichen werden, weil die Tiere zu stark zunehmen - aber wie kann das Kaninchen dann noch nach seinem Bedarf selektieren?
    Ist das dann noch ad libitum?

    Andreas sagt oben, dass für ihn die ad libitum Fütterung nur arttypische Nahrung (Gräser und Kräuter) bedeutet, hier wird jetzt auch Gemüse und Co. miteinbezogen, bei einigen kommen dazu noch Trockenkräuter und Sämereien... ad libitum ist zu einem Schlagwort geworden, jeder will/muss mitmachen... aber keiner ist sich scheinbar einig darüber, was genau nun dahinter steckt und wie es umgesetzt werden soll, sodass es auch letzlich für die Tiere gut ist.

    Wie schrieb Andreas so schön... "Euphorie".
    Geändert von Joschi (19.02.2011 um 08:17 Uhr)

  10. #10
    Benutzer
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    Hallo Joschi,

    in der Heimtierhaltung ist das von Dir angesprochene Problem tatsächlich eins: die mangelnde Bewegung und die frische Luft. Bekanntlich fördert ja allein schon der Aufenthalt an der frischen Luft das Allgemeinbefinden und stärkt das Immunsystem.

    Wildkaninchen fressen bis zu 30x am Tag, bedingt durch den langen Bauaufenthalt bzw weil sie einen ausgeprägteren Tagesrhythmus als Hauskaninchen aufweisen. Hauskaninchen, denen Futter rund um die Uhr zur Verfügung steht, fressen bis zu 80x, weil sie auch tagsüber fressen können (es fehlt der Feinddruck).

    Wildkaninchen sind einer Reihe von Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sie durch die Nahrungsaufnahme kompensieren müssen: Trächtigkeit, Revierkontrolle bzw. Rangkämpfe, Wachstum, Feinddruck, Witterung usw…. Im Winter werden die meisten, energiefressenden Aktivitäten aber eingestellt. Nicht, weil sie keine Lust mehr hätten, sondern weil das Nahrungsangebot nachlässt. Je nach Habitat werden aber Wildkaninchen im Winter nicht „dünner“, sondern halten sogar ihr Gewicht.

    Hauskaninchen fehlen in der Regel die Umweltreize und vor allem die frische Luft. Sie bewegen sich weitaus weniger als ihre wilden Artgenossen. Die meisten schleppen sich nur zwischen Schlaf-/Ruheplatz und Futternapf hin und her, weshalb ihr Energieverbrauch wesentlich geringer ist.

    Normalerweise begegnet man dem Mangel an Bewegung bei Haustieren durch eine Rationierung des Futters. Üblicherweise funktioniert das auch, nur bei Kaninchen nicht. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
    1. sie müssen ihre Zähne abnutzen.
    2. Ihr Verdauungstrakt ist so ausgelegt, dass ständig Nahrung (bzw. ersatzweise Blinddarmkot) nachkommen muss. Der gesamt Darm fasst etwa die zehnfache Menge des Magens!
    3. Die Menge und die Zusammensetzung der Nahrung (Rohfaser und Wasser) reguliert die Peristaltik (Eigenbewegungen des Darms), die wiederum den Nahrungstransport steuert.
    4. sie nehmen viel Kalzium auf, was mit dem Wasser wieder raus muss und die Harnkonzentration muss durch das Wasser niedrig gehalten werden.

    Das sind jetzt mal ad hoc 4 Beispiele, es gibt natürlich noch mehr Einflussfaktoren. Weicht man von der natürlichen Nahrung ab (rationiert das Futter oder gibt minderwertigeres), wird zwangsläufig einer der 4 Punkte zu einem Problem.

    Wenn Kaninchen „fett“ werden, gibt es auch hierfür wiederum verschiedene Möglichkeiten:
    5. die Nahrung enthält wesentlich mehr Energie, als sie verbrauchen
    6. sie sind kastriert
    7. sie sind krank
    8. der Halter empfindet seine Tiere als „fett“, obwohl sie es tatsächlich nicht sind. Die Beurteilung ist rein subjektiv und sollte von einem Tierarzt bestätigt werden. Damit will ich niemandem zu nahe treten – es ist ein reiner Erfahrungswert.

    Wenn Kaninchen durch Nahrung „fett“ werden, sollte man sich den Kaloriengehalt des Futters näher ansehen. Bei Salaten und Gemüse würde ich mir die Mühe sparen, weil selbst die Karotte noch weniger Energie enthält als z. B. Petersilie oder Löwenzahn - genau genommen die Hälfte. Von was sollte es jetzt noch dick/fett werden?

    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...

    Die „dicken“ Kaninchen, die ausschließlich mit Gemüse, Salaten und/oder frischen Kräutern ernährt werden, sind mir persönlich ein Rätsel. Ich habe es auch noch nie selbst erlebt. Im Gegenteil: Unsere Tiere bekommen ALLES ad libitum, auch getreidehaltiges Trockenfutter (bitte nicht nachmachen!). Keines von denen ist dick/fett. OK, der kastrierte Rammler könnte ein paar Gramm weniger haben - aber er ist nicht fett. Auch in persönlichen Beratungen gab/gibt es keine solchen, durch Gemüse/Grünfutter dick gewordenen, Tiere (obwohl sie manchmal so beschrieben wurden). Manchmal stellte sich aber heraus, dass noch das eine oder andere Leckerchen gereicht wurde...

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Was bedeuten würde, dass B die gleiche Kalorienanzahl aufnimmt als A, aber viel weniger Energie verbraucht als A. Für mich wäre jetzt die logische Konsequenz, dass B zu nimmt und dick wird.
    Wildkaninchen nehmen im Winter relativ wenig Kalorien auf – im Vergleich zu Gemüse aber mehr. Sie verbrennen wenig davon, weil fast alle energieraubenden Aktivitäten eingestellt sind (Erhaltungsbedarf: das Hoppeln zum Nahrungsplatz kostet nicht unbedingt viel Energie). Wildkaninchen nehmen im Winter nicht zwangsläufig ab.

    freundliche Grüße,
    Andreas

    PS: Das hier ist ein super, klasse, toller und ganz einmaliger Thread!

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...
    Wie kommst Du auf die anderthalb Kilo Möhren ?

    100g Möhren sind nichts im Vergleich zu 100g Löwenzahn, wenn man sich das Volumen an Futter anschaut. Das krieg ich mit zwei Möhren hin, aber sammel mal 100g Löwenzahn...
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Astrid Beitrag anzeigen
    Wie kommst Du auf die anderthalb Kilo Möhren ?
    Beides hat ca. 90% Wasser (grob gerundet). Lege ich einen Trockensubstanzverzehr von 80g zu Grunde (das trifft für Tiere mit einer Masse von ca. 1,5kg als unterste Grenze etwa zu), heißt das, sie fressen ungefähr 800g diese Futters. Wenn Möhren die Hälfte des Energiegehaltes von Löwenzahn enthalten, muss ein Kaninchen das Doppelte an Möhren fressen, um die gleiche Energiemenge aufzunehmen, wie sie im Löwenzahn enthalten ist.

    Wohlgemerkt: das ist sehr theoretisch und nur als grober Vergleich geeignet.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  13. #13
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...
    Hallo Andreas,

    aber haben 100gr Möhren nicht auch ein anderes Volumen als 100gr Löwenzahn und müssen sie die 100gr Löwenzahn nicht viel länger kauen als die 100gr Möhren?
    Und wie sieht es hier dann aus mit der Verwertbarkeit der Futtermittel aus? Sind hier die Anteile auch vergleichbar?

    Ich habe zwei Tiere, die fast 1,5 Jahre ad libitum (im Sommer ausschließlich mit Wiese) ernährt wurden und während der ganzen Zeit kontinuierlich zugenommen haben, eines hatte schon Schwierigkeiten mit der Aufnahme des Blinddarmkots. Und ich bin ein Leckerli-Geizkragen.
    Die Portionen wurden immer größer im Laufe der Zeit damit bis zur nächsten Fütterung noch etwas liegen blieb.

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