Und nun die 2. Frage de ich schon stellte:
Wird bei Oxalaten genauso behandelt wie bei den anderen Steinen ?
Und nun die 2. Frage de ich schon stellte:
Wird bei Oxalaten genauso behandelt wie bei den anderen Steinen ?
Kann es dir nur am Beispiel von der Katze beschreiben.
Mein Kater hatte Struvite....diese bilden sich in alkalischem Urin, Oxalate im sauren Urin.
Will man Struvite auflösen oder verhindern, wird gerne der Urin angesäuert, dafür gibt es spezielle Mittel und Diätfutter. Das hab ich damals auch gemacht.
Hätte er Oxalate gehabt, die sich im sauren Urin bilden, wäre ein ansäuern sinnlos bzw. schlimmstenfalls kontraproduktiv gewesen.
Man kann dies aber auch nicht 1:1 auf Kaninchen übertragen, da ja, wie du es sagtest, Kaninchen normalweise einen alkalischen Urin haben (sollten), Katzenurin liegt normalerweise im leicht sauren Bereich.
Das ist möglicherweise der Grund dafür, dass Kaninchen meistens andere Steinarten ausbilden als Hund und Katz (siehe aprils Grafik)
Ja, kapiert
und wenn Oxalate nicht angesäuert werden sollten wie Du beschreibst, weil sie eh schon im sauren Bereich liegen....was soll man dann machen um sie wegzubekommen ?
Nur die üblichen Mittel wie Flüssigkeit usw. ?
Ich hab sie ja bei meinem Freddy mit homöop. Mitteln wegbekommen....aber da durfte man keinerlei Kräuter in dieser Zeit füttern......ganz strenge Regeln mussten eingehalten werden..
Jetzt hab ich das aber das 1. Mal kapiert....danke für Deine und auch Rabeas Beschreibung...
Die Behandlung muss sich nach der Steinart richten, weil die im Stein enthaltenen Substanzen unterschiedlich sind und somit auch die Voraussetzungen, um Steine zu bilden. Struvit ist Ammonium-Phosphat und enthält z.B. kein Calcium, Oxalatsteine und Calciumcarbonatsteine enthalten das sehr wohl. Eine Grundvoraussetzung zur Bildung von Harnsteinen ist die Übersättigung des Urins mit der Substanz, die dann als Kristall ausfällt und zu einem Stein heranwachsen kann. Die Calciumoxalat-Übersättigung reagiert nicht sehr sensibel auf den pH-Wert, d.h. die Menge an Oxalaten, die man in Urin lösen kann, bleibt immer mehr oder weniger dieselbe, ob es sich nun um sauren oder basischen Urin handelt. Oxalate reagieren aber sensibel auf das Urinvolumen. Das bedeutet, wenn ich das Kaninchen nur dazu bekomme, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sinkt sofort die Chance auf Oxalatsteine. Wiese hat irgendwas von 80% Wasser, Pellets haben irgendwas von <5% Wasser - die Empfehlung ist klar.
Calciumphosphate, die Kristalle von Verkalkungen in der Niere, sind hingegen nicht so sensibel im Hinblick auf das Volumen, aber sehr sensibel auf den pH-Wert. "Mehr Flüssigkeit" hilft also nur bedingt weiter, weil bei gleichem Volumen aber unterschiedlichen pH-Werten in der Umgebung die Übersättigung zur Kristallbildung ausreicht oder eben nicht.
Oft wird eine Behandlung empfohlen, mit der man den pH-Wert des Urins beeinflussen möchte. Das ist insofern schwer erreichbar, weil der Körper immer bestrebt sein wird, den pH-Wert wieder herzustellen, den er braucht. Ausserdem kommt es bei Harnsteinen oder Blasenschlamm nicht so sehr auf den pH-Wert "im Körper" oder "im Blut" an; ich setze das mal in Anführungszeichen, weil unterschiedliche Abschnitte im Körper einen anderen pH-Wert haben. Es kommt eigentlich darauf an, was in den verschiedenen Abschnitten der Niere für ein pH-Wert herrscht. Und ob irgendwelche allgemein gefütterten Stoffe sich dann tatsächlich akut genau auf den micrometer auswirken, wo es drauf ankommt - da hab ich meine Zweifel.
Leute wie ich würden natürlich nun argumentieren, dass Du sie mit den homöopathischen Mitteln nicht wegbekommen hast, sondern dass Du Selbstheilungskräfte beobachten konntest, während Du die Fütterung geändert hast. Vor allem, da die Frage sauer oder nicht bei Oxalaten nicht den grossen Einfluss ausübt. Weil bei der Kristallbildung und dann erst recht für die Stein- oder Schlammbildung so viele Faktoren zusammenkommen, bin ich immer sehr misstrauisch, wenn irgendjemand schreibt, er habe das "in den Griff" bekommen. Ich habe hier etwas dazu geschrieben.
Die Bildung von Steinen (und erst recht die von Blasenschlamm) unterliegt sehr vielen Faktoren, und es müssen immer mehrere Faktoren zusammen kommen, sonst bilden sich die Kristalle nicht und wachsen auch nicht heran. Bei Menschen, die Steine bilden, liegt oftmals irgendeine Besonderheit vor, die die Steinbildung begünstigt, also etwa haben sie grundsätzlich einen anderen pH-Wert im Urin und nicht nur episodisch, weisen ausgeprägtere Konzentrationen an Calcium oder Oxalaten oder beidem auf, haben ein geringeres Harnvolumen usw. Solche Menschen werden immer schneller und häufiger Steine bilden als andere Menschen; es gibt Menschen, die bilden monatlich Steine, die können machen, was sie wollen, die kriegen die Steine nicht weg. Solche Verhältnisse sind bei Kaninchen auch denkbar, und dann wird Behandlung furchtbar schwer.
Das Kaninchen hat bemerkenswerte Abwehrmechanismen gegen Steine und gegen Nierenschäden entwickelt, es ist völlig auf die permanente Übersättigung seines Urins mit Calcium eingerichtet: Als reiner Pflanzenfresser ist der Urin alkalisch und somit weniger empfänglich für eine Kristallisation der Calciumverbindungen, die Niere ist relativ einfach aufgebaut und somit weniger empfindlich gegen strukturelle Schäden, der irreversible Ausfall von Nierenkörperchen wird durch Aktivierung neuer Nierenkörperchen kompensiert, Blutdruck belastet die Niere nicht so sehr, weil die Filtratitionsrate angepasst werden kann, die Niere hat keine ausgeprägten Fähigkeiten zur Urinkonzentration. Die beste Prävention gegen Calciumhaltige Steine beim Kaninchen ist: Viel Flüssigkeit. Also Frischfutter, viele Fasern, immer auch Wasser (oder attraktive Saft-Wasser-Gemische) anbieten, lieber Napf als Nippeltränke, keine Trockenkräuter, keine Trockenleckerlie, keine Trockenfutter, erst recht nicht, wenn sie mineralisiert oder vitaminisiert sind. Eine Erfolgsgarantie ist es aber leider nicht. Was man gegen Struvite machen kann, weiss ich nicht. Sorry für die lange Epistel, konnte nicht schlafen.![]()
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Wow, total interessant.
Jetzt wird mir auch klar, warum es Katzen gibt, die Struvit UND Oxalat gleichzeitig in der Blase haben.
..hätte ich diese Infos nur schon gehabt, als mein Kater Struvit Grieß hatte.
Da hätte ich viel Zeit gespart...
Das ansäuern hat bei ihm auch keinen dauerhaften Erfolg gebracht. Es war eine Kombi aus Blase spülen, Futterumstellung und viel trinken (hab ich erreicht durch ganz viele Wassernäpfe, die in der Wohnung verteilt waren).
Stimmt, meine Mutter z. B. ist so ein Mensch, sie neigt seit 40 Jahren zu Nierensteinen. Neuerdings hat sie's allerdings gut im Griff, und zwar mit Gerstengrassaftgranulatkapseln (tolles Wort). Die wirken stark basisch. Gibt's für Menschen in der Apotheke, und für Kaninchen lose als Granulat z. B. über www.saftgras.de
Bei meiner Berta wurden am Samstag erneut 11 Blasensteine diagnostiziert, morgen ist OP. Dies ist die 2. Blasensteine-OP, die 1. war im Februar 2016.
Auffällig ist, dass sich die Blasensteine jeweils zwischen November und Februar gebildet haben, die Fütterung ist jedoch übers Jahr gesehen dieselbe.
Jemand eine Idee, warum ein Kaninchen in dem Zeitraum November bis Februar zur Bildung von Blasensteinen neigt?
Das einzige was mir auffällt, dass die Salate aus den südeuropäischen Ländern kommen, daran kann es meiner Meinung nach nicht liegen.
Wirsing kann ich nicht füttern, da Lotta diesen nicht verträgt.
Woher weisst Du, dass die Blasensteine zwischen November und Februar gebildet werden, aber nicht zwischen Februar und November?
Ich glaube nicht, dass es so scharf auf Monate abgegrenzt ist. Es dürfte viel früher beginnen, nur entsprechend nicht entdeckt werden, weil die aggregierten Kristalle zu klein sind, und es würde auch noch weitergehen, würde es nicht durch die Operationen im Februar unterbrochen.
Eine Möglichkeit wäre die Veränderung der Hormone durch die Veränderung des Melatonins. Ich habe keine Ahnung, wie der Zusammenhang sein sollte, aber das ist die grösste Veränderung, die im Winterhalbjahr eintritt.
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