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Thema: Wiese Ad-libitum-Fütterung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
    Ort: Kleines Kaff
    Beiträge: 2.302

    Standard

    Zitat Zitat von Mel* Beitrag anzeigen
    Ich tue mich mit der Bestimmung von einigen Pflanzen echt schwer aus Angst was giftiges zu pflücken.
    Daher lasse ich mit Pech sicher zu viel auf der Wiese stehen. ....
    Hat bei dieser Gelegenheit jemand eine Buchempfehlung???
    Es gibt zum Glück nicht vieles, was wirklich tödlich giftig ist, keine 10 Pflanzen, würde ich mal sagen - aber sehr viele Pflanzen, die zu Unrecht so eingestuft werden. Bei ausschliesslicher Fütterung wären sie es wohl auf Dauer auch, aber das macht ja keiner. Gerade bei Wiese ad lib braucht man sich um diese also keine Sorgen machen, weil die Kaninchen diese entweder aussortieren, oder so viel zum Neutralisieren haben, dass diese keinen Schaden anrichten. Bei Kaninchen mit bestimmten Vorerkrankungen lohnt es sich allerdings, das Wirkprinzip und die Inhaltsstoffe genauer zu betrachten, um doch die ein- oder andere auszusortieren. Ich gehe jetzt mal von gesunden Kaninchen aus.

    Insofern habe ich mir nur eingeprägt, welche Pflanzen ich nicht in meiner Auswahl haben darf. Das wären Fingerhut, Herbstzeitlose, Eisenhut, bittersüßer und schwarzer Nachtschatten, gefleckter Schierling, Wasserschierling und Eibe (aber bei der kommst du ja nicht in die Verlegenheit, die versehentlich zu pflücken).

    Dann gibt es noch ein paar Pflanzen, vor denen gerne gewarnt wird und wo es sicher auch nicht falsch ist, sie nicht gezielt zu füttern, vor allem bei einer sortenarmen und begrenzten Wiesengabe, aber die sind auch oft Standortspezialisten. Darüber stolpert man nicht auf jeder Wiese.

    Das wären Germer-Arten, Maiglöcken (die ja gerne mit Bärlauch verwechselt werden), Aaronstab und Bilsenkraut.

    Ich glaube, so herum ist es einfacher.

  2. #2
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

    Standard

    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mel* Beitrag anzeigen
    Ich tue mich mit der Bestimmung von einigen Pflanzen echt schwer aus Angst was giftiges zu pflücken.
    Daher lasse ich mit Pech sicher zu viel auf der Wiese stehen. ....
    Hat bei dieser Gelegenheit jemand eine Buchempfehlung???
    Es gibt zum Glück nicht vieles, was wirklich tödlich giftig ist, keine 10 Pflanzen, würde ich mal sagen - aber sehr viele Pflanzen, die zu Unrecht so eingestuft werden. Bei ausschliesslicher Fütterung wären sie es wohl auf Dauer auch, aber das macht ja keiner. Gerade bei Wiese ad lib braucht man sich um diese also keine Sorgen machen, weil die Kaninchen diese entweder aussortieren, oder so viel zum Neutralisieren haben, dass diese keinen Schaden anrichten. Bei Kaninchen mit bestimmten Vorerkrankungen lohnt es sich allerdings, das Wirkprinzip und die Inhaltsstoffe genauer zu betrachten, um doch die ein- oder andere auszusortieren. Ich gehe jetzt mal von gesunden Kaninchen aus.

    Insofern habe ich mir nur eingeprägt, welche Pflanzen ich nicht in meiner Auswahl haben darf. Das wären Fingerhut, Herbstzeitlose, Eisenhut, bittersüßer und schwarzer Nachtschatten, gefleckter Schierling, Wasserschierling und Eibe (aber bei der kommst du ja nicht in die Verlegenheit, die versehentlich zu pflücken).

    Dann gibt es noch ein paar Pflanzen, vor denen gerne gewarnt wird und wo es sicher auch nicht falsch ist, sie nicht gezielt zu füttern, vor allem bei einer sortenarmen und begrenzten Wiesengabe, aber die sind auch oft Standortspezialisten. Darüber stolpert man nicht auf jeder Wiese.

    Das wären Germer-Arten, Maiglöcken (die ja gerne mit Bärlauch verwechselt werden), Aaronstab und Bilsenkraut.

    Ich glaube, so herum ist es einfacher.
    So halte ich es auch. Es ist leichter, sich die handvoll Bedenkliche/Giftige zu merken, als die 1000 Pflanzen, die fressbar sind

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Verena
    Registriert seit: 25.10.2014
    Ort: Main-Taunus-Kreis
    Beiträge: 322

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    Zitat Zitat von Rabea G. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mel* Beitrag anzeigen
    Ich tue mich mit der Bestimmung von einigen Pflanzen echt schwer aus Angst was giftiges zu pflücken.
    Daher lasse ich mit Pech sicher zu viel auf der Wiese stehen. ....
    Hat bei dieser Gelegenheit jemand eine Buchempfehlung???
    Es gibt zum Glück nicht vieles, was wirklich tödlich giftig ist, keine 10 Pflanzen, würde ich mal sagen - aber sehr viele Pflanzen, die zu Unrecht so eingestuft werden. Bei ausschliesslicher Fütterung wären sie es wohl auf Dauer auch, aber das macht ja keiner. Gerade bei Wiese ad lib braucht man sich um diese also keine Sorgen machen, weil die Kaninchen diese entweder aussortieren, oder so viel zum Neutralisieren haben, dass diese keinen Schaden anrichten. Bei Kaninchen mit bestimmten Vorerkrankungen lohnt es sich allerdings, das Wirkprinzip und die Inhaltsstoffe genauer zu betrachten, um doch die ein- oder andere auszusortieren. Ich gehe jetzt mal von gesunden Kaninchen aus.

    Insofern habe ich mir nur eingeprägt, welche Pflanzen ich nicht in meiner Auswahl haben darf. Das wären Fingerhut, Herbstzeitlose, Eisenhut, bittersüßer und schwarzer Nachtschatten, gefleckter Schierling, Wasserschierling und Eibe (aber bei der kommst du ja nicht in die Verlegenheit, die versehentlich zu pflücken).

    Dann gibt es noch ein paar Pflanzen, vor denen gerne gewarnt wird und wo es sicher auch nicht falsch ist, sie nicht gezielt zu füttern, vor allem bei einer sortenarmen und begrenzten Wiesengabe, aber die sind auch oft Standortspezialisten. Darüber stolpert man nicht auf jeder Wiese.

    Das wären Germer-Arten, Maiglöcken (die ja gerne mit Bärlauch verwechselt werden), Aaronstab und Bilsenkraut.

    Ich glaube, so herum ist es einfacher.
    So halte ich es auch. Es ist leichter, sich die handvoll Bedenkliche/Giftige zu merken, als die 1000 Pflanzen, die fressbar sind
    da schließe ich mich an
    Ich wohne hier am Stadtrand und habe nur recht begrenzte Möglichkeiten zum sammeln. Das meiste hole ich von 1-2 Wiesen, alles andere wird entweder radikal kurz gemäht oder dient als riesiges Hundeklo
    Gesammelt wird dann immer gleich eine große Tüte voll, die lose im Kühlschrank gelagert für mehrere Tage reicht.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.12.2014
    Ort: Rheinland
    Beiträge: 535

    Standard

    Vielleicht ist dies hier ganz informativ:

    Murx:
    Die Top 10 der Giftigkeit (sollte also besser gar nicht bei den Tieren landen, auch wenn selbst bei diesen Pflanzen bei Meerschwein und Kanin normalerweise nix passiert - man steckt da halt einfach nicht drin und noch wissen wir zuwenig über Selektion.)
    - Fingerhüte (Digitalis)
    Fingerhüte enthalten größere Mengen herzwirksamer Glycoside ... dies kann den Kreislauf durcheinanderbringen, zu Herzrasen führen oder bei herzkranken Tieren sogar im Worst Case zum Tode führen.
    - Eisenhüte (Aconitum), allen voran der blaue Eisenhut (Aconitum napellus)
    Wildlebende Kaninchen fressen Aconitum-Arten zwar unbeschadet, dennoch gehören sie zu den giftigsten Pflanzen in unseren Breitengraden. Bislang gibt es niemanden, der die tatsächliche Gefahr für gefangene Kaninchen auch nur ansatzweise abschätzen kann - für alle anderen Heimtiere muß zumindest der blaue Eisenhut als tödlich giftig gelten, bis wir mehr wissen. Die Vergiftungssymptome sind Lähmungen, Herzrhytmusstörungen, Krämpfe, Kreislaufstörungen bis hin zu Kreislaufversagen.
    - Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
    Die Herbstzeitlose benutzt ein Giftprinzip, an welches sich kein Säugetier, nicht mal Kaninchen, anpassen kann. Das Glycosid Colchicin bewirkt schon in sehr geringen Mengen, daß die Aufteilung der Chromosomen bei Zellteilung nicht mehr funktioniert ... da jedoch Zellteilungen ständig im Körper stattfinden, um den Körper funktionstüchtig zu halten, hat dies fatale Auswirkungen. Herbstzeitlosen müssen also nach jetzigem Wissen selbst für Kaninchen als tödlich giftig gelten!
    Der höchste Colchicin-Gehalt befindet sich übrigens in den Blüten der Herbstzeitlose ... also "Krokusse", die ihr im Herbst findet, auf jeden Fall stehenlassen, das sind keine ungefährlichen Krokusse, sondern höchstgiftige Herbstzeitlosen!
    - schwarzer und bittersüßer Nachtschatten (Solanum nigrum und Solanum dulcamara)
    Beide Nachtschatten können selbst bei Kaninchen Herzrasen auslösen, bei Herzkrankheiten können diese beiden Pflanzenarten im Worst Case zum Tode führen. Das gefährliche an diesen beiden Pflanzen ist, daß es unterschiedliche Lokalvarianten mit sehr unterschiedlicher Wirkung gibt - die einen sind so harmlos, wie Tomatengrün, die anderen dagegen können schon in sehr geringen Mengen bei Kaninchen Herzrasen auslösen. Was allerdings schon bei Kaninchen zu Herzrasen führt, dürfte für die anderen Arten, wie Meerschweinchen, Chinchilla und Degu, zu weitaus heftigeren Wirkungen führen.
    Gefährlich sind diese beiden Arten, da sie leicht mit Winden verwechselt werden können ... hier heißts einfach, aufpassen.
    - Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Wasserschierling (Cicuta verosa)
    Zumindest der gefleckte Schierling wird schadlos von wildlebenden Kaninchen im Frühjahr gefuttert, um ihren Darm zu reinigen. Auch Meerschweinchen nutzen im Garten den gefleckten Schierling - dennoch läßt sich bei jetzigem Wissen nicht mal im Ansatz abschätzen, inwieweit diese beiden Pflanzen tatsächlich auch abgerupft von Kanin und Meerschwein genutzt werden können, ohne sie umzubringen ... die für die Wirkung verantwortlichen Substanzen sind Alkaloide, die auf das Nervensystem wirken - wenn also das Verfüttern von Schierling schief geht, sind die Symptome gleich Lähmungen und Krämpfe bis hin zu Atemlähmung und Herzstillstand!
    Ich glaub nicht, daß es da jemanden gibt, der da freiwillig Versuche mit seinen Tieren machen möchte ...
    - Eibe (Taxus baccata)
    Die jungen Triebe der Eibe werden von Kaninchen sehr geziehlt als Frühjahrskur verwendet, Meerschweinchen vertragen zumindest kleine Mengen der Nadeln. Dennoch ist bei der Eibe nicht mal im Ansatz abschätzbar, ob unsere Heimtiere, insbesondere unsere Wohnungstiere, die Eibe immer richtig einschätzen können. Da die Eibe, wenn sie giftig wirkt, gleich den gesamten Magen-Darmtrakt ziemlich nachhaltig und irreversibel schädigt, ist das wieder eine der Pflanzen, die man besser nie in den Stall wirft. Eiben im Garten dagegen sind kein Problem (Eiben in Gartenvolieren dagegen schon).

    Etwas weniger gefährlich, weil nicht tödlich, sind die folgenden Pflanzen (keine vollständige Liste):
    - gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
    Der gefleckte Aronstab wird nicht mal von wildlebenden Kaninchen gefressen, vermutlich aufgrund des ausgeklügelten Giftprinzips. Der Aronstab bildet aus Oxalaten (Salzen der Oxalsäure) spitze, hohle Nadeln, die wie die Nadeln von Spritzen wirken. Werden die Blätter verletzt, werden 1000sende dieser Nadeln frei, beim Abbeißen und Kauen bohren sie sich in die Schleimhäute und in den Gaumen. Durch diese Nadeln wird dann Oxalsäure direkt in die Blutbahn gespritzt ... Meerschweinchen mit ihren dicken Lippen werden davon vermutlich nix spüren, aber Kaninchen können schmerzhafte Schwellungen davontragen.
    Zumindest in der Theorie ist es möglich, daß diese Schwellungen so stark werden, daß das betroffene Tier nicht mehr richtig atmen kann - ich hab jedoch noch nie von so einem Fall bei Kaninchen, Meerschweinchen und Co gehört, die Pflanzen mit dem gleichen Giftprinzip gefuttert hatten.
    Dennoch - Aronstäbe werden nicht mal von wildlebenden Kaninchen gefressen, warum also sollten sie bei unseren Heimtieren landen? Draußen im Wald sehen sie viel schöner aus ...
    - Maiglöckchen (Convallaria majalis)
    Maiglöckchen werden von wildlebenden Kaninchen teilweise sogar in größeren Mengen gefuttert, vermutlich sind sie für Kanin und Meerschwein nicht wirklich giftig - aber, zumindest Kaninchen fressen von abgepflückten Maiglöckchen deutlich mehr, als wenn sie die Maiglöckchen im Garten finden. Bislang kann noch niemand sagen, ob das zu Schäden führen kann, oder nicht - also auch Maiglöckchen besser stehen lassen, im Garten sind sie in Ordnung, im Käfig dagegen nicht ...
    - Bilsenkraut (Hyoscyamus), und hier insbesondere das schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
    Es ist zumindest sehr wahrscheinlich, daß all unsere Giftfresser von diesem Nachtschattengewächs nette Halluzinationen bekommen ... wenn die genauso ablaufen, wie bei uns Menschen, selbst wenn es sonst keine anderen Nebenwirkungen gäbe, kann dies zu sehr phantasievollen, selbstmörderischen Verhalten führen - also, man erfreue sich an diesen schönen Pflänzchen und lasse sie dort stehen, wo man sie findet!

  5. #5
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

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    Die Pflanzen musste ich alle schon in meiner Ausbildung mit ihrer Wirkung auf Menschen lernen. Die hat man schnell drauf

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.12.2014
    Ort: Rheinland
    Beiträge: 535

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    Genau, es sind gar nicht viele...

  7. #7
    Niculiah
    Gast

    Standard

    Hallo
    Finde den Beitrag hier sehr interessant, habe allerdings noch ein paar Fragen. Meine beiden haben bisher nur wenig Wiese bekommen, ab und an mal ein bisschen mit Löwenzahn. Das Problem ist dass unser Krümel leider sehr extrem auf neues Futter reagiert und auch schnell Durchfall bekommt. Ich würde gerne wissen ob ihr die Wiese auch vorher wascht oder gebt ihr die direkt so? Und sortiert ihr die Blumen raus oder kann ich die "normalen" wie Gänseblümchen etc. einfach mitgeben? Wie ihr merkt bin ich leider ein echter Anfänger auf dem Gebiet
    Ich freue mich auf Antworten!

  8. #8
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.732

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    Kannst du alles mitverfüttern und waschen musst du nichts.

    Gerade Durchfall-Kandidaten profitieren von Wiesenfütterung.


  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 23.02.2015
    Ort: Raum Erlangen/Fürth/Höchstadt
    Beiträge: 509

    Standard

    Wenn du dir unsicher bist, ob du was füttern darfst, dann mach ein Foto und stelle es in den Pflanzenbestimmungstread, der oben angepinnt ist.

    Hier kannst du auch mal stöbern, mach ich auch, seit ich hier im Forum bin.

    http://www.kaninchenschutzforum.de/s...ad.php?t=95163
    Geändert von Sonnenblume (19.03.2015 um 20:22 Uhr)

  10. #10
    Niculiah
    Gast

    Standard

    Okay vielen lieben Dank für eure Antworten
    Bin gespannt was meine beiden davon halten werden

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