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Thema: Warum vegetarisch/vegan leben (Argumente etc.) II

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
    Registriert seit: 18.06.2005
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    Beiträge: 1.752

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    Was in diesen Diskussionen immer ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Tatsache ist, dass Fleischesser nun einmal für sich töten lassen. Und so zum Mörder werden. Ein Mörder ist doch nicht immer der fiese Halunke und Psychopath aus dem Krimi. Für mich mordet dejenige, der für sein eigenes Wohl ein anderes Lebewesen tötet oder töten lässt. Und zwar weder aus Notwehr oder sont einer anderen Not. Nur, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist meiner Meinung nach die Beschreibung des Wortes Mord.
    Das viele Fleischesser sich mit diesem Begriff nicht anfreunden können, kann ich sehr gut verstehen aber das macht die Tatsache ja nicht unwahr.

    Ich finde es dennoch sehr unklug, wenn Veganer mit diesem Wort so inflationär umgehen, weil sie bei dem Gegenüber automatisch einen Abwehrmechanismus auslösen. Sehr verständlich.
    Sofort ziehen sich dann viele Fleischesser auf das empörte Empfinden zurück und denken nicht mehr darüber nach, was gerade gesagt wurde sondern nur das wie. Das hilft keinem weiter.

    Aber auch ich denke, wenn man sich irgendwann einmal eingesteht, dass der Fleischgenuss immer bedeutet, dass es ein Opfer geben muss, welches nicht wählen durfte, ob es eines sein möchte, kommt man fast zwangsläufig irgendwann bei der Frage an, ob einem das eigene, leibliche Wohl wichtiger ist als das des Tieres. Wenn man das für sich mit 'Ja' beantwortet, bleibt man dabei, wenn nicht, sucht man nach Wegen um dem aus dem Weg zu gehen und kommt vielleicht irgendwann beim veganen Leben an.

  2. #2
    Die längsten Beine des Forums Avatar von Pimpi
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    Weia ..was für ausufernde ,hochtrabende Diskussionen immer entstehen ...
    Ich mach mich nich lustig ..ich wunder mich einfach ...

    Dabei isses doch eigentlich so einfach ...
    Tier tot ...nich gut .... Tier fröhlich auf der Wiese ...gut

    Und nein ..es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren .... nur von toten ....
    LG von Pimpi mit 7 Kaninchen, 2 Schweinchen, 9 Katzen und dem Chaotentrupp Lui, Milia, Mikey und Foxy

  3. #3
    Kaninchen-WG Mitbewohnerin Avatar von Jutta
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    Pimpi... ...ohne Diskussion kein Nach- und Umdenken...

    Maike... es wäre ja schön, wenn man sagen könnte, dass Fleischesser für sich töten lassen.
    Was aber so nicht stimmt... getötet wird trotzdem... und wenn's eh schon tot ist, muss man sich auch kein Gewissen mehr drum machen.
    Liebe Grüße von Jutta & Co
    Wirf Liebe um Dich wie Konfetti!

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 1.376

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    Zitat Zitat von Jutta Beitrag anzeigen
    Pimpi... ...ohne Diskussion kein Nach- und Umdenken...

    Maike... es wäre ja schön, wenn man sagen könnte, dass Fleischesser für sich töten lassen.
    Was aber so nicht stimmt... getötet wird trotzdem... und wenn's eh schon tot ist, muss man sich auch kein Gewissen mehr drum machen.
    Das stimmt auf jeden Fall. Bei mir war es auch ein längerer Prozess bis zum Vegetarier. Wenig Fleisch hab ich schon immer gegessen. Und ich denke, dass die Diskussionen hier im Forum haben auch ihren Teil beigetragen haben - man bekommt ja doch einiges mit, schon alleine wenn man hier mitliest. Außerdem hab ich einige Vegetarier unter meinen Kollegen. Dann immer wieder die Meldungen über irgendwelche "Fleischskandale"... Irgendwann letztes Jahr hab ich dann entschieden - jetzt gibts kein Fleisch mehr. Auch sonst versuch ich einfach soweit wie möglich auf tierische Produkte zu verzichten - ein Problem sind hier aber immer noch Schokolade und Käse... Auch bei Kosmetika, Putzmitteln und Kleidung versuch ich drauf zu achten - vieles davon ist aus Diskussionen hier im Forum entstanden. Zumindest haben die Diskussionen für solche Themen sensibilisiert und man achtet immer mehr auf solche Dinge.
    Mit der "Haudrauf"-Methode bekommt man niemanden überzeugt. Eher mit Vorleben und immer wieder mal was Einstreuen nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein". Ich sehs bei unseren Grilltreffen im Kollegenkreis - die Fleischesser müssen manchmal ganz schön aufpassen, dass sie noch Platz auf dem Grill finden. Und am Ende wird dann uns Vegetariern alles weggefuttert, obwohl es vorher strikt ausgeschlossen wurde
    LG, Kristin mit Benni und Muffin.
    RIP Roxy, Lucky, Lucy, Puh, Minnie, Krümel, Flo, Molly, Leo,Lina, Fussel, Twila, Cookie

  5. #5
    Bewässerungskaninchenhalt erin Avatar von Annika
    Registriert seit: 28.01.2007
    Ort: Essen
    Beiträge: 1.947

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    Zitat Zitat von Jutta Beitrag anzeigen
    Pimpi... ...ohne Diskussion kein Nach- und Umdenken...

    Maike... es wäre ja schön, wenn man sagen könnte, dass Fleischesser für sich töten lassen.
    Was aber so nicht stimmt... getötet wird trotzdem... und wenn's eh schon tot ist, muss man sich auch kein Gewissen mehr drum machen.
    Doch, ich finde, auch wenn es schon tot ist, um konsumiert zu werden, hat man was in der Hand. Durch das Konsumieren bestimmt man doch letztendlich die Nachfrage. Wenn immer weniger Leute Fleisch konsumieren, wird iiiiiirgendwann auch weniger produziert werden.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Zitat Zitat von Annika Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Jutta Beitrag anzeigen
    Pimpi... ...ohne Diskussion kein Nach- und Umdenken...

    Maike... es wäre ja schön, wenn man sagen könnte, dass Fleischesser für sich töten lassen.
    Was aber so nicht stimmt... getötet wird trotzdem... und wenn's eh schon tot ist, muss man sich auch kein Gewissen mehr drum machen.
    Doch, ich finde, auch wenn es schon tot ist, um konsumiert zu werden, hat man was in der Hand. Durch das Konsumieren bestimmt man doch letztendlich die Nachfrage. Wenn immer weniger Leute Fleisch konsumieren, wird iiiiiirgendwann auch weniger produziert werden.
    Klar ist es so. Gäbe es keine Fleischesser wäre das Fleisch auch nicht einfach so "da" in den Massen und der niederen Qualität wie es derzeit einfach so "da" ist. Als Einzelmensch wird man die Matrix nicht umschubsen können aber irgendwo muss man doch anfangen und irgendwo muss man doch seinen Überzeugungen entsprechend handeln.

    Ich denke aber dass ich da ein bißchen Ironie bei Jutta rauslese. Die sie mal wieder nicht gekennzeichnet hat.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Zitat Zitat von Pimpi Beitrag anzeigen
    Weia ..was für ausufernde ,hochtrabende Diskussionen immer entstehen ...
    Ich mach mich nich lustig ..ich wunder mich einfach ...

    Dabei isses doch eigentlich so einfach ...
    Tier tot ...nich gut .... Tier fröhlich auf der Wiese ...gut

    Und nein ..es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren .... nur von toten ....
    Nu ja, zu der Einsicht muss man erstmal kommen und und manch einer braucht tiefgründige Diskussionen dafür. Da ist einer im Umdenkprozess und es passt auch wieder nicht. Blöd, auch.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Astrid Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Pimpi Beitrag anzeigen
    Weia ..was für ausufernde ,hochtrabende Diskussionen immer entstehen ...
    Ich mach mich nich lustig ..ich wunder mich einfach ...

    Dabei isses doch eigentlich so einfach ...
    Tier tot ...nich gut .... Tier fröhlich auf der Wiese ...gut

    Und nein ..es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren .... nur von toten ....
    Nu ja, zu der Einsicht muss man erstmal kommen und und manch einer braucht tiefgründige Diskussionen dafür. Da ist einer im Umdenkprozess und es passt auch wieder nicht. Blöd, auch.
    Ja, ich zum Beispiel brauch es etwas differenzierter als so eine Wachturm-Idylle. Ich kann nichts verwerfliches daran finden, dass ein Tier ein anderes isst. Darum muss ich mich mit den Umständen auseinandersetzen, unter denen der Mensch das tut.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  9. #9
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Maike B Beitrag anzeigen
    Was in diesen Diskussionen immer ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Tatsache ist, dass Fleischesser nun einmal für sich töten lassen. Und so zum Mörder werden. Ein Mörder ist doch nicht immer der fiese Halunke und Psychopath aus dem Krimi. Für mich mordet dejenige, der für sein eigenes Wohl ein anderes Lebewesen tötet oder töten lässt. Und zwar weder aus Notwehr oder sont einer anderen Not. Nur, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist meiner Meinung nach die Beschreibung des Wortes Mord.Das viele Fleischesser sich mit diesem Begriff nicht anfreunden können, kann ich sehr gut verstehen aber das macht die Tatsache ja nicht unwahr.
    Dann gucken wir uns mal gemeinsam die Definition eines Mörders an:
    Zitat Zitat von §211 StGB
    Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

    einen Menschen tötet.
    Quelle

    Ich esse kein Fleisch weil ich mordlüstig bin, ich habe das Rind/Schwein/Huhn auch nicht vorher vergewaltigt, es geschieht nicht aus Habgier, und Appetit/Hunger subsumiert man auch nicht unter niedrige Beweggründe. Ich ermögliche damit keine andere Straftat und ich verdecke damit auch keine. Und ich esse auch keine Menschen..

    Und deswegen auch nur noch einmal mein Hinweis, dass es eigentlich leider (!!!) müßig ist mit einem Vegetarier/Veganer über seine/ihre Ernährung zu diskutieren.

    Wer seine Argumente in Bildzeitungs-ähnliche "Schlagzeilen" respektive Beleidigungen verpackt zeigt eigentlich nur, dass ihm wirkliche Argumente nicht vorliegen sondern nur Schlagworte. Jeder veganen Studie kann ich eine nicht-vegane Studie entgegenhalten, es kommt doch nur darauf an, welche Lobby diese in Auftrag gegeben hat.

    Ich kenne viele Vegetarier/Veganer, aber nur zwei davon sind in ihrer Einstellung tolerant gegenüber "Andersdenkenden". Und die kenne ich im Real Life.
    Ich kenne aber keinen intoleranten Fleischesser, im Gegenteil, von dieser Seite (auch von mir) wird bei Feiern auch vegetarisch/vegan eingekauft bzw. vorbereitet es wird nicht versucht dem Vegetarier/Veganer sein Essen madig zu machen, schlechtzureden oder was auch immer.

    Überall auf der Welt wird um Toleranz gerungen, nur bei diesem Thema wird die Toleranz von Seiten der Vegetarier/Veganer ganz schnell ad acta gelegt... schade, denn eigentlich finde ich eine "saubere" Diskussion über dieses Thema sehr erhellend.

    Was ich nur nicht mag ist, wenn sofort "Totschlag-Argumente" (obwohl es eigentlich überhaupt keine Argumente sind) bzw. Beleidigungen wie "Mörder" o.ä. kommen um eine Diskussion darüber mgl. sofort im Keim zu ersticken.




    @april
    Geändert von feiveline (03.09.2014 um 07:56 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  10. #10
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Dann gucken wir uns mal gemeinsam die Definition eines Mörders an:
    Zitat Zitat von §211 StGB
    Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder

    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

    einen Menschen tötet.
    Quelle

    Ich esse kein Fleisch weil ich mordlüstig bin, ich habe das Rind/Schwein/Huhn auch nicht vorher vergewaltigt, es geschieht nicht aus Habgier, und Appetit/Hunger subsumiert man auch nicht unter niedrige Beweggründe. Ich ermögliche damit keine andere Straftat und ich verdecke damit auch keine. Und ich esse auch keine Menschen..
    Feiveline, was die Definition nach Gesetzestext angeht, hast Du bis zu einem gewissen Grad recht. Aber wer je schon mal Fleisch weggeworfen hat, weil es ihm im Kühlschrank vergammelt ist, der hätte dann doch "niedrige Beweggründe", nämlich Gier. Was bei uns (Industrieländer) mit Nahrungsmitteln passiert, kann nur noch als Völlerei bezeichnet werden. Das ist nicht Appetit und nicht Hunger.

    Es geht aber letztlich nicht um Gesetz, es geht um Gerechtigkeit. Hat schon seinen guten Grund, dass Tiere im Gesetzestext nicht vorkommen - auch das Tierschutzgesetz soll den Menschen schützen, nicht das Tier. Auch für Gesetze ist einzig relevant, welche Lobby hinter ihrer Formulierung steht.

    Gerade deshalb gibt es Menschen wie Martha Nussbaum, die sich mit den "Frontiers of Justice" beschäftigen - an der Grenze der "Justice", der Gerechtigkeit, sind die Tiere. Grade aussen vor, aber für jeden erkennbar im Zentrum unserer Verantwortung.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  11. #11
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Feiveline, was die Definition nach Gesetzestext angeht, hast Du bis zu einem gewissen Grad recht. Aber wer je schon mal Fleisch weggeworfen hat, weil es ihm im Kühlschrank vergammelt ist, der hätte dann doch "niedrige Beweggründe", nämlich Gier. Was bei uns (Industrieländer) mit Nahrungsmitteln passiert, kann nur noch als Völlerei bezeichnet werden. Das ist nicht Appetit und nicht Hunger.
    Da bin ich voll bei Dir, daher kauf ich mgl. kein Obst/Gemüse aus Übersee sondern mgl. aus der Region, nie (!) Fleisch aus dem Supermarkt etc.
    Ich finde diese Überproduktionen fürchterlich und würde mir zum Beispiel auch wünschen, dass nicht mehr Nahrungsmittel im Tank eines Autos verbrannt werden während in anderen Ländern ein einziger Maiskolben das überleben eines Menschen zumindest für den nächsten Tag sichern könnte.

    Trotzdem werde ich hier als "Mörderin" tituliert und dagegen verwehre ich mich bzw. habe ich immer noch ein klitzekleines bisschen Hoffnung auch bei den Vegetariern/Veganern eine gewisse Diskussions"kultur" zu erreichen...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  12. #12
    Corinna K.
    Gast

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    Guten Morgen zusammen ,

    hui, da hatte iach aber zu tun erstmal alles nachzulesen.

    Viele interssante Sachen.

    Ich persönlich finde Äußerungen wie "Mörder" etc. nicht gut, ich würde meine Bekannten die Fleisch essen nie als solche bezeichnen. Ich persönlich bin der Meinung, das eine Hardcore-Aufklärung oder Belehrung nicht viel bringt. Wie hier schon gesagt wurde, da wird sofort dicht gemacht, weil sich das Gegenüber beleidigt fühlt.

    Unter Strich bleibt natürlich die Tatsache, das die Menschen, die Fleisch konsomieren in Kauf nehmen, dass dafür ein Lebewesen getötet wird, ebenso die Tatsache, dass diejenigen die tierische Produkte konsomieren in Kauf nehmen, dass die Tiere in den meisten fällen furchtbares durchleben. Wie man dies nun definiert, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wie jemand damit zurecht kommt, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden.

    Für mich kommt es nicht in Frage. PUNKT.

    Pimpi hat es schön beschrieben .

    Mein Weg ist der, dass ich in meinem Dunstkreis vorlebe, wie es auch gehen kann und damit fahre ich recht gut.

    Ich bin schon der Meinung, die Menschen sollten wissen, was hinter den Toren der Schlachthöfe oder Viehhaltungsbetriebe passiert, dennoch passiert auch hier meist das sofortige "Dicht-Machen", so ist meine Erfahrung. Von daher zeige ich gerne "glückliche Tiere" .... Butenland, Gut Aiderbichel, Überlebenshof Scottmaring etc....

    Einige bewegt es mehr zu sehen, wie es Tieren gehen könnte, als wie es Tieren meist geht

    Ein bewegendes Thema.

    Ich würde mir wünschen, das Toleranz und Offenheit auf beiden Seiten herrscht.

    In diesem Sinne, Euch allen einen friedlichen schönen Tag

  13. #13
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
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    Naja, für mich ist der Akt des Tötens ohne Not eben ein fragwürdiges Unterfangen. Was immer das deutsche Gesetz dazu zu sagen hat.
    Nun lebe ich mit einem Fleischesser zusammen und werde mich aus diesem Grund auch nicht trennen. Dennoch führe ich mit ihm auch Gespräche darüber und bleibe am Ball, ihn 'aufzuklären'.

    Was die Toleranz angeht - ich denke, einem Fleischesser ist es ja eigentlich egal, ob der Vegetarier die Wurst oder nur die Beilagen isst. Was soll da toleriert werden!?
    Beim Vegetarier, der aus tiefer Überzeugung kein totes Tier zu sich nimmt, liegt auf dem Teller des Fleischessers das 'plüschige Kälbchen' und nicht die Wurst. Das ist manchmal wirklich schwer und ich merke, dass ich auch insgesamt weniger Verständnis für Fleischesser habe als noch vor ein paar Jahren. Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, desto abstrakter kommt es einem irgendwann vor, dass man diese wunderbaren Geschöpfe einfach so grillt und futtert. Ich esse jetzt viele Jahre kein Fleisch aber erst seit kurzem merke ich, dass ich manchmal das Stück Fleich auf dem Teller meines Gegenübers angucke und denke 'wahnsinn, das war vor drei Tagen noch eine lebende Kuh mit langen Wimpern und jetzt liegt sie in zig Stücke geschnitten auf etlichen Tellern...'
    Da muss ich wirklich kämpfen, nix blödes zu sagen.

    Ich bin aber eigentlich ein Mensch, der auf Missstände aufmerksam machen möchte, der versucht, nicht wegzugucken sondern sich zu engagieren. Aber einen Fleischesser auf seinen Fleischkonsum ansprechen geht nicht, weil ich dann ein militanter Körnerfresser bin.
    Also lade ich weiterhin Freunde zum grillen ein, lächle und sage 'klar könnt ihr euch Fleisch mitbringen, ich werde mir was vegetarisches grillen'.... Tja, und dann sehe ich die Fleischlappen auf dem Grill und denke 'wahnsinn, das war vor drei Tagen....'

    Ich persönlich empfinde das als echtes Dilemma!

  14. #14
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Maike B Beitrag anzeigen
    Ich bin aber eigentlich ein Mensch, der auf Missstände aufmerksam machen möchte, der versucht, nicht wegzugucken sondern sich zu engagieren. Aber einen Fleischesser auf seinen Fleischkonsum ansprechen geht nicht, weil ich dann ein militanter Körnerfresser bin.
    Wie gesagt, sprich mich auf meinen (seltenen) Fleischkonsum an, ich diskutiere und rede gerne mit jedem darüber.... aber bezeichne/beleidige mich nicht als "Mörderin"!

    Für mich sind Vegatariere/Veganer "Menschen wie Du und ich" die sich halt aus Überzeugung anders ernähren, ich habe noch nie einen Vegetarier/Veganer als Körnerfresser bezeichnet oder gar als militant. Als militant empfinde ich teilweise die Bezeichnungen der Vegetarier/Veganer, die man sich als Fleischesser anhören muss... wie leider auch hier.

    Und ja, mein Steak stand vor drei Tagen noch glücklich auf der Weide, mein Schnitzel suhlte sich zufrieden im Matsch und meine Hühnersuppe tobte fröhlich scharrend über die Wiese... sie haben alle eines gemeinsam, sie wurden vor ihrem Tod nicht gequält.

    Und den Missstand der tierquälerischen Massentierhaltung versuche ich seit mittlerweile über 30 Jahren zu bekämpfen und vor allen Dingen zu boykottieren, frag mich nicht auf wie vielen Demos, Menschenketten, Sitzblockaden ich war. Immerhin hab ich meine engere Familie soweit, dass kein Fleisch mehr im Supermarkt gekauft wird, keine Eier aus angeblicher Biohaltung etc.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  15. #15
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
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    Äh, ich habe dich nicht Mörderin genannt!? Zumal ich diesem Begriff scheinbar etwas anders beimesse als du. Würde ich sonst mit einem Fleischesser leben!?

    Und auch hier ist es doch wie in jeder Diskussion - es geht um Begrifflichkeiten, nicht ums Thema. Ich möchte dich nicht angreifen, weiß nicht, warum du so hochfährst, Ich beschreibe lediglich mein Empfinden beim Anblick von Fleisch.
    Und bin mEn nicht einmal ausfällig geworden sondern versuche zu erklären, warum dieses Thema für viele Vegetarier ein hochemotionales ist.

  16. #16
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von Maike B Beitrag anzeigen
    Äh, ich habe dich nicht Mörderin genannt!?
    Nicht?
    Zitat Zitat von Maike B
    Was in diesen Diskussionen immer ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Tatsache ist, dass Fleischesser nun einmal für sich töten lassen. Und so zum Mörder werden. (...) Das viele Fleischesser sich mit diesem Begriff nicht anfreunden können, kann ich sehr gut verstehen aber das macht die Tatsache ja nicht unwahr.
    Im übrigen "fahre ich nicht hoch", das würde sich gaaanz anders lesen...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ajeba
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    Zitat Zitat von Maike B Beitrag anzeigen
    Naja, für mich ist der Akt des Tötens ohne Not eben ein fragwürdiges Unterfangen. Was immer das deutsche Gesetz dazu zu sagen hat.
    Nun lebe ich mit einem Fleischesser zusammen und werde mich aus diesem Grund auch nicht trennen. Dennoch führe ich mit ihm auch Gespräche darüber und bleibe am Ball, ihn 'aufzuklären'.

    Was die Toleranz angeht - ich denke, einem Fleischesser ist es ja eigentlich egal, ob der Vegetarier die Wurst oder nur die Beilagen isst. Was soll da toleriert werden!?
    Beim Vegetarier, der aus tiefer Überzeugung kein totes Tier zu sich nimmt, liegt auf dem Teller des Fleischessers das 'plüschige Kälbchen' und nicht die Wurst. Das ist manchmal wirklich schwer und ich merke, dass ich auch insgesamt weniger Verständnis für Fleischesser habe als noch vor ein paar Jahren. Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, desto abstrakter kommt es einem irgendwann vor, dass man diese wunderbaren Geschöpfe einfach so grillt und futtert. Ich esse jetzt viele Jahre kein Fleisch aber erst seit kurzem merke ich, dass ich manchmal das Stück Fleich auf dem Teller meines Gegenübers angucke und denke 'wahnsinn, das war vor drei Tagen noch eine lebende Kuh mit langen Wimpern und jetzt liegt sie in zig Stücke geschnitten auf etlichen Tellern...'
    Da muss ich wirklich kämpfen, nix blödes zu sagen.

    Ich bin aber eigentlich ein Mensch, der auf Missstände aufmerksam machen möchte, der versucht, nicht wegzugucken sondern sich zu engagieren. Aber einen Fleischesser auf seinen Fleischkonsum ansprechen geht nicht, weil ich dann ein militanter Körnerfresser bin.
    Also lade ich weiterhin Freunde zum grillen ein, lächle und sage 'klar könnt ihr euch Fleisch mitbringen, ich werde mir was vegetarisches grillen'.... Tja, und dann sehe ich die Fleischlappen auf dem Grill und denke 'wahnsinn, das war vor drei Tagen....'

    Ich persönlich empfinde das als echtes Dilemma!


    Das bringt es auf den Punkt! Das ist genau das, was ich auf der letzten Seite in meinem Text an feiveline versucht habe zum Ausdruck zu bringen. Jeder hat Überzeugungen, was akzeptabel ist und was nicht und bei manchen Dingen ist man ebenso überzeugt, dass man nicht drüber diskutieren kann. Ich denke jeder Fleischesser wird bei sich selbst auch Überzeugungen dabei haben, bei denen er nicht tolerant ist. DEnnoch wird von einem als Veganer im Toleranz erwartet. Klar, aus Sicht eines Fleischessers ist die Frage nach Fleisch ja oder nein vermutlich so, wie wenn meine Freundin mich fragt, ob sie ihre Wand rot oder grün streichen soll. Ich mag grün lieber, aber wenn sie rot möchte - egal, dann eben so...Eine solche Einstellung ist nunmal bei moralischen Überzeugungen nicht drin...

    Spannend finde ich auch, wie schnell man als missionarisch o.ä. wahrgenommen wird. Ich zum Beispiel gehöre auch zu den Leuten, die nie andere auf ihren Fleischkonsum ansprechen, weil ich immer so blöde Argumente bekomme, dass ich keine Lust drauf habe und weil man sofort als missionierend beschimpft wird. Denn mal ganz ehrlich, hier wird Veganern immer vorgworfen, sie hätten keine Diskussionskultur und man könne mit ihnen nicht reden. Tja, das gleiche kann ich den meisten Fleischessern zurück geben. Wenn es dann heißt "hast du das Tier gefragt, ob es es schlimm findet, wenn ich es esse", dann ist das für mich der Punkt, wo ein Gespräch wenig Sinn hat. Und wenn man doch darauf eingeht, ist die schöne Reaktion oft "Versuch nicht mich zu missionieren, du bist so intolerant. Immer diese ätzenden Veganer!!" ich habe den Fleischesser toleriert, indem ich nichts gesagt habe, er fragt mich nach meinen Gründen, ich nenne sie und plötzlich benhme ich mich falsch?? Und falls jetzt der Verdacht aufkommt, die Leute würden nur so reagieren, weil ich so unfreundlich mit ihnen umgehe: mein erster Satz ist meist "man muss ja nicht gleich komplett verzichten, aber für mich...." Ich habe noch nie von jemandem verlangt, dass er von heute auf morgen vegan lebt und renne auch nicht rum und beschimpfe jeden, der tierische Produkte konsumiert als Mörder. Ich denke also, dass ich durchaus gesprächsfähig bin (@feiveline), aber wer von mir erwartet, dass ich sage "grüne oder rote Wand - Fleisch oder kein Fleisch", den werde ich wohl enttäuschen müssen.

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