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Thema: Kleine Trümmer berichten vom "Club der ad libitum"-Kaninchen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Heluem
    Gast

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    Ich habe mal eine ganz ernst gemeinte Frage, die auch gar keine Kritik darstellen soll oder AL in Frage stellt. Warum sollen Kaninchen den gesamten Tag über Fressen zur Verfügung haben, wenn sie doch in der Natur auch tagsüber nur im Bau hocken? Dort kommen sie doch auch nur maximal an Wurzeln und haben keine Auswahl (vielleicht vergleichbar mit dem begrenztem Angebort durch Heu, wenn das FriFu alle ist?). Vielleicht nehmen auch deshalb einige Kaninchen so sehr zu, da sie am Tag keinerlei große Fresspause machen? Der Verdauung scheint es ja tatsächlich sehr gut zu tun (bei den meisten, einige scheinen ja auch Durchfall zu bekommen) und den Zähnen sowieso.

  2. #2
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
    Registriert seit: 18.06.2005
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    Beiträge: 1.752

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    Zitat Zitat von Heluem Beitrag anzeigen
    Ich habe mal eine ganz ernst gemeinte Frage, die auch gar keine Kritik darstellen soll oder AL in Frage stellt. Warum sollen Kaninchen den gesamten Tag über Fressen zur Verfügung haben, wenn sie doch in der Natur auch tagsüber nur im Bau hocken? Dort kommen sie doch auch nur maximal an Wurzeln und haben keine Auswahl (vielleicht vergleichbar mit dem begrenztem Angebort durch Heu, wenn das FriFu alle ist?). Vielleicht nehmen auch deshalb einige Kaninchen so sehr zu, da sie am Tag keinerlei große Fresspause machen? Der Verdauung scheint es ja tatsächlich sehr gut zu tun (bei den meisten, einige scheinen ja auch Durchfall zu bekommen) und den Zähnen sowieso.

    Ehrlich gesagt würde mich die Beantwortung dieser Frage auch interessieren. Ich habe mir nämlich keine Infos über AL eingeholt sondern mich hier vom 'Fieber' anstecken lassen...

  3. #3
    Heluem
    Gast

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    Danke Maike, dass du die Frage auch nochmal aufgegriffen hast. Warte seit gestern schon neugierig auf eine Antwort. Aber entweder ist die Frage untergegangen oder es gibt viele, die sich wie du vom Fieber haben anstecken lassen.

  4. #4
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
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    Beiträge: 3.871

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    Warum sollen Kaninchen den gesamten Tag über Fressen zur Verfügung haben, wenn sie doch in der Natur auch tagsüber nur im Bau hocken?
    Kaninchen fressen sehr viele kleine mahlzeiten am tag - bis zu 70. Und AL ist ja nicht auf tagsüber ausgelegt, sondern auf 24 Stunden.

    Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass meine auch am Tag fressen, warum sollte ich ihnen da das FriFu dann vorenthalten?
    der Unterschied zwischen Wildies ist ja auch, dass unsere eben nicht durchgehend im Bau hocken. Meine liegen faul rum, aber machen tagsüber auch mal ihre Touren durchs Gehege.

    Ist aber nun keine wissenschaftliche Erklärung. da kann vielleicht Simone noch was zu sagen

  5. #5
    Heluem
    Gast

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    Richtig, unsere hocken in keinem Bau herum. Aber andererseits wollen wir unsere Tiere so artgerecht und naturnah wie möglich halten. Warum also sucht man dabei aber nur die Dinge heraus, die wir als Menschen gut finden?

    Aber warten wir mal auf andere Antworten. Gab es denn eigtl schon Studien zu AL?

  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
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    Zitat Zitat von Heluem Beitrag anzeigen
    Warum sollen Kaninchen den gesamten Tag über Fressen zur Verfügung haben, wenn sie doch in der Natur auch tagsüber nur im Bau hocken? Dort kommen sie doch auch nur maximal an Wurzeln und haben keine Auswahl (vielleicht vergleichbar mit dem begrenztem Angebort durch Heu, wenn das FriFu alle ist?). Vielleicht nehmen auch deshalb einige Kaninchen so sehr zu, da sie am Tag keinerlei große Fresspause machen? Der Verdauung scheint es ja tatsächlich sehr gut zu tun (bei den meisten, einige scheinen ja auch Durchfall zu bekommen) und den Zähnen sowieso.
    Wildkaninchen können i.d.R. Futter aufnehmen, wann immer sie wollen. Tagsüber sind sie viel im Bau und nehmen vermehrt BDK auf. Sie sind autonom, ihre Nahrung selektieren sie nach Bedarf. Sie nehmen am Tag bis zu 80 (?) kleine Portionen auf, der Magen-/Darmtrakt wird durch das große Nahrungsvolumen bis zu sechs Mal am Tag durchgespült; das beugt u.a. Verdauungsproblemen und Parasiten vor.
    Hauskaninchen sind nicht autonom, sondern abhängig von dem, was der Halter ihnen anbietet. Verdauungsprobleme und Mangelerscheinungen treten daher v.a. bei rationierter Nahrung auf. Eine abwechslungsreiche, blättrige „ad libitum“ Ernährung bzw. besser – rund um die Uhr Zugang zu frischer Wiese – schafft ähnliche Bedingungen wie in freier Natur.

    Wo widerspricht sich das deiner Meinung nach? Meine Kaninchen fressen den Großteil ihrer Nahrung beispielsweise auch nachts.

  7. #7
    JaneDoe
    Gast

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    Dann die Gegenfrage ... was wäre an rationierter Fütterung eurer Meinung nach besser und natürlicher?

    Jetzt wird angefangen mit Wildkaninchen zu vergleichen, die, wie Simone richtig schrieb, frei entscheiden können wann und was sie zu sich nehmen. Das versucht man ad lib nachzustellen indem man ihnen ein rund-um-die-Uhr-Fressangebot macht. Dieses sollte natürlich auch überwiegend aus ihrer natürlichen Nahrung bestehen, welche Wiese wäre.

    Wildkaninchen finden auch im Winter noch ne Menge fressbares Frisches, das ersetzen wir durch Blattgemüse und Kräuter. Man kann natürlich auch noch draußen viel finden wenn man mag. Brombeerblätter usw. gibts auch über Winter und selbst ein bischen Grün lässt sich mit Mühe auftreiben.

  8. #8
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
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    Beiträge: 3.956

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    Mangold hatte ich vorhin auch in der Hand, aber 2 € für son Teil, war mir dann zu teuer

    Meine heutigen Einkaufe und Restetonnenersteigerung





    Ist irgendwie schwierig alles auf ein Bild zu bekommen
    Karotten sind noch dabei, aber die lagen beim knipsen noch inner Tasche
    Im Kühlschrank waren noch ein paar Reste
    Liebe Grüße

    Taty

  9. #9
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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  10. #10
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
    Registriert seit: 26.09.2005
    Ort: Filderstadt
    Beiträge: 3.956

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Dürfte so bis Montagabend reichen. Naja, am Dienstag würde sie von dem was noch übrig wäre jetzt nicht verhungern, aber es wären nur noch klägliche Reste
    Liebe Grüße

    Taty

  11. #11
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
    Registriert seit: 18.11.2008
    Ort: Münster
    Beiträge: 3.937

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    Ich muss gleich auch noch einkaufen
    2013 was practice - 2014 was warm-up - 2015 is game time
    Lächeln und winken

  12. #12
    ... auf der Suche...
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hauskaninchen sind nicht autonom, sondern abhängig von dem, was der Halter ihnen anbietet. Verdauungsprobleme und Mangelerscheinungen treten daher v.a. bei rationierter Nahrung auf. Eine abwechslungsreiche, blättrige „ad libitum“ Ernährung bzw. besser – rund um die Uhr Zugang zu frischer Wiese – schafft ähnliche Bedingungen wie in freier Natur.
    was für die Ernährung gilt, aber nicht zum Erlangen dieser - zumindest meiner Meinung nach:

    Wildkaninchen (A) und Hauskaninchen (B), gleich groß und gleich schwer
    A lebt an einer Wiese, von der auch B ad libitum ernährt wird
    Da der Verdauungstrakt ja gleich ist, müssen auch beide das gleiche aufnehmen, damit alles reibungslos funktioniert.
    Während A aber viel Strecke zurücklegen muss um alles aufzunehmen zu können, muss/kann B das nicht.
    Was bedeuten würde, dass B die gleiche Kalorienanzahl aufnimmt als A, aber viel weniger Energie verbraucht als A. Für mich wäre jetzt die logische Konsequenz, dass B zu nimmt und dick wird.

    Oder sehe ich das jetzt vollkommen falsch?

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Ich denke nicht, dass A und B die gleiche Menge an Nahrung aufnehmen müssen. Die Idee bei der ad-libitum-Fütterung ist ja, dass die Hasen sich nehmen was sie brauchen und das ist bei Hauskaninchen eben weniger, angepaßt an den tatsächlichen Bedarf. Dass die Menge bei gleichbleibender Verdauung aber sehr variieren kann haben wir ja festgestellt. Bleibt die Frage, ob sich das irgendwann selbst einpendelt.
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  14. #14
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    Aber ist es nicht so, dass ein gewisses Volumen von Nahrung vorhanden sein muss, damit der Inhalt weitertransportiert werden kann?
    Und wenn beide das gleiche Futter zu sich nehmen, muss das Hauskaninchen dann nicht auch zwangsläufig auch die gleiche Menge aufnehmen?

    Ich stelle mir gerade ein Kaninchen vor, dass in einem Käfig lebt und ad libitum ernährt wird... ist es wirklich so, dass es nur soviel aufnimmt, wie es verbraucht oder frisst es vielleicht auch aus Langeweile?
    Und wäre es dann gut für das Tier/Verdauung, weil es dann ja nur wesentlich geringere Mengen aufnehmen kann als ein Kaninchen, welches sich viel bewegen muss um Futter zu finden?

  15. #15
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    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Aber ist es nicht so, dass ein gewisses Volumen von Nahrung vorhanden sein muss, damit der Inhalt weitertransportiert werden kann?
    Ja, korrekt.
    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Und wenn beide das gleiche Futter zu sich nehmen, muss das Hauskaninchen dann nicht auch zwangsläufig auch die gleiche Menge aufnehmen?
    Nein. Der Bedarf richtet sich auch nach dem Verbrauch. Das Hungergefühl wird durch chemische Signale ausgelöst (das schrieb auch Simone). Wird wenig verbraucht, wird auch wenig gebraucht. Solange die Nahrung frisch ist und viel Wasser enthält, ist das kein Problem. Erst bei Konzentratfutter (z. B. Pellets) wird es zum Problem, weil in sehr kurzer Zeit und mit wenig Volumen der Bedarf befriedigt wird.

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir gerade ein Kaninchen vor, dass in einem Käfig lebt und ad libitum ernährt wird... ist es wirklich so, dass es nur soviel aufnimmt, wie es verbraucht oder frisst es vielleicht auch aus Langeweile?
    Bei natürlicher Nahrung, die zu fast 90% (!) aus Wasser besteht, ist das rein nahrungstechnisch sicher kein Problem. Es ist aber ein Problem der Bewegung - dafür kann die Nahrung nichts. Wenn ich deshalb die Nahrung/die Nähr- und Wirkstoffe reduziere, bekomme das Tier wiederum andere Probleme.

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Und wäre es dann gut für das Tier/Verdauung, weil es dann ja nur wesentlich geringere Mengen aufnehmen kann als ein Kaninchen, welches sich viel bewegen muss um Futter zu finden?
    Das verstehe ich nicht so richtig.

    Wenn man die verdauungsspezifischen Eigenheiten des Kaninchens betrachtet, muss es eine Nahrung fressen, die voluminös ist. Das reguliert den Zahnabrieb, den Nahrungsvorschub und auch die Beschäftigung (!). Das Wildkaninchen frisst als "Konzentrat-Selektierer" bevorzugt die Pflanzenbestandteile, die die meisten Nähr-/Wirkstoffe enthalten. Das Hauskaninchen muss aber viel "wertloses" in Kauf nehmen bzw. mit fressen, weil ja nichts anderes da ist bzw. weil der Mensch es aussucht. Es hält sich also gewissermaßen die Waage... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  16. #16
    ... auf der Suche...
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich nicht so richtig.

    Wenn man die verdauungsspezifischen Eigenheiten des Kaninchens betrachtet, muss es eine Nahrung fressen, die voluminös ist. Das reguliert den Zahnabrieb, den Nahrungsvorschub und auch die Beschäftigung (!). Das Wildkaninchen frisst als "Konzentrat-Selektierer" bevorzugt die Pflanzenbestandteile, die die meisten Nähr-/Wirkstoffe enthalten. Das Hauskaninchen muss aber viel "wertloses" in Kauf nehmen bzw. mit fressen, weil ja nichts anderes da ist bzw. weil der Mensch es aussucht. Es hält sich also gewissermaßen die Waage... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.
    Ich versuchs mal anders... wenn das Hauskaninchen, welches die gleiche Nahrung bekommt wie das Wildkaninchen, aufgrund des geringeren Bedarfs, nun weniger Futter aufnimmt, bedeutet das ja auch eine geringere Aufnahme des Volumens - aber es muss ja ein ausreichendes Volumen vorhanden sein für einen entsprechenden Transport. Hier kommt es nun ja zu Verzögerungen mit dem Transport. Wertloses oder rationiertes Futter wird ja nicht gegeben, sondern es bekommt Wiese satt. Ist der verzögerte Transport denn wirklich gut?

  17. #17
    Benutzer
    Registriert seit: 27.06.2010
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    Hallo Joschi,

    in der Heimtierhaltung ist das von Dir angesprochene Problem tatsächlich eins: die mangelnde Bewegung und die frische Luft. Bekanntlich fördert ja allein schon der Aufenthalt an der frischen Luft das Allgemeinbefinden und stärkt das Immunsystem.

    Wildkaninchen fressen bis zu 30x am Tag, bedingt durch den langen Bauaufenthalt bzw weil sie einen ausgeprägteren Tagesrhythmus als Hauskaninchen aufweisen. Hauskaninchen, denen Futter rund um die Uhr zur Verfügung steht, fressen bis zu 80x, weil sie auch tagsüber fressen können (es fehlt der Feinddruck).

    Wildkaninchen sind einer Reihe von Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sie durch die Nahrungsaufnahme kompensieren müssen: Trächtigkeit, Revierkontrolle bzw. Rangkämpfe, Wachstum, Feinddruck, Witterung usw…. Im Winter werden die meisten, energiefressenden Aktivitäten aber eingestellt. Nicht, weil sie keine Lust mehr hätten, sondern weil das Nahrungsangebot nachlässt. Je nach Habitat werden aber Wildkaninchen im Winter nicht „dünner“, sondern halten sogar ihr Gewicht.

    Hauskaninchen fehlen in der Regel die Umweltreize und vor allem die frische Luft. Sie bewegen sich weitaus weniger als ihre wilden Artgenossen. Die meisten schleppen sich nur zwischen Schlaf-/Ruheplatz und Futternapf hin und her, weshalb ihr Energieverbrauch wesentlich geringer ist.

    Normalerweise begegnet man dem Mangel an Bewegung bei Haustieren durch eine Rationierung des Futters. Üblicherweise funktioniert das auch, nur bei Kaninchen nicht. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
    1. sie müssen ihre Zähne abnutzen.
    2. Ihr Verdauungstrakt ist so ausgelegt, dass ständig Nahrung (bzw. ersatzweise Blinddarmkot) nachkommen muss. Der gesamt Darm fasst etwa die zehnfache Menge des Magens!
    3. Die Menge und die Zusammensetzung der Nahrung (Rohfaser und Wasser) reguliert die Peristaltik (Eigenbewegungen des Darms), die wiederum den Nahrungstransport steuert.
    4. sie nehmen viel Kalzium auf, was mit dem Wasser wieder raus muss und die Harnkonzentration muss durch das Wasser niedrig gehalten werden.

    Das sind jetzt mal ad hoc 4 Beispiele, es gibt natürlich noch mehr Einflussfaktoren. Weicht man von der natürlichen Nahrung ab (rationiert das Futter oder gibt minderwertigeres), wird zwangsläufig einer der 4 Punkte zu einem Problem.

    Wenn Kaninchen „fett“ werden, gibt es auch hierfür wiederum verschiedene Möglichkeiten:
    5. die Nahrung enthält wesentlich mehr Energie, als sie verbrauchen
    6. sie sind kastriert
    7. sie sind krank
    8. der Halter empfindet seine Tiere als „fett“, obwohl sie es tatsächlich nicht sind. Die Beurteilung ist rein subjektiv und sollte von einem Tierarzt bestätigt werden. Damit will ich niemandem zu nahe treten – es ist ein reiner Erfahrungswert.

    Wenn Kaninchen durch Nahrung „fett“ werden, sollte man sich den Kaloriengehalt des Futters näher ansehen. Bei Salaten und Gemüse würde ich mir die Mühe sparen, weil selbst die Karotte noch weniger Energie enthält als z. B. Petersilie oder Löwenzahn - genau genommen die Hälfte. Von was sollte es jetzt noch dick/fett werden?

    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...

    Die „dicken“ Kaninchen, die ausschließlich mit Gemüse, Salaten und/oder frischen Kräutern ernährt werden, sind mir persönlich ein Rätsel. Ich habe es auch noch nie selbst erlebt. Im Gegenteil: Unsere Tiere bekommen ALLES ad libitum, auch getreidehaltiges Trockenfutter (bitte nicht nachmachen!). Keines von denen ist dick/fett. OK, der kastrierte Rammler könnte ein paar Gramm weniger haben - aber er ist nicht fett. Auch in persönlichen Beratungen gab/gibt es keine solchen, durch Gemüse/Grünfutter dick gewordenen, Tiere (obwohl sie manchmal so beschrieben wurden). Manchmal stellte sich aber heraus, dass noch das eine oder andere Leckerchen gereicht wurde...

    Zitat Zitat von Joschi Beitrag anzeigen
    Was bedeuten würde, dass B die gleiche Kalorienanzahl aufnimmt als A, aber viel weniger Energie verbraucht als A. Für mich wäre jetzt die logische Konsequenz, dass B zu nimmt und dick wird.
    Wildkaninchen nehmen im Winter relativ wenig Kalorien auf – im Vergleich zu Gemüse aber mehr. Sie verbrennen wenig davon, weil fast alle energieraubenden Aktivitäten eingestellt sind (Erhaltungsbedarf: das Hoppeln zum Nahrungsplatz kostet nicht unbedingt viel Energie). Wildkaninchen nehmen im Winter nicht zwangsläufig ab.

    freundliche Grüße,
    Andreas

    PS: Das hier ist ein super, klasse, toller und ganz einmaliger Thread!

  18. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Astrid
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...
    Wie kommst Du auf die anderthalb Kilo Möhren ?

    100g Möhren sind nichts im Vergleich zu 100g Löwenzahn, wenn man sich das Volumen an Futter anschaut. Das krieg ich mit zwei Möhren hin, aber sammel mal 100g Löwenzahn...
    Es ist immer anders wenn man denkt.

  19. #19
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    Zitat Zitat von Astrid Beitrag anzeigen
    Wie kommst Du auf die anderthalb Kilo Möhren ?
    Beides hat ca. 90% Wasser (grob gerundet). Lege ich einen Trockensubstanzverzehr von 80g zu Grunde (das trifft für Tiere mit einer Masse von ca. 1,5kg als unterste Grenze etwa zu), heißt das, sie fressen ungefähr 800g diese Futters. Wenn Möhren die Hälfte des Energiegehaltes von Löwenzahn enthalten, muss ein Kaninchen das Doppelte an Möhren fressen, um die gleiche Energiemenge aufzunehmen, wie sie im Löwenzahn enthalten ist.

    Wohlgemerkt: das ist sehr theoretisch und nur als grober Vergleich geeignet.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  20. #20
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    Registriert seit: 07.02.2008
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Mal rein theoretisch: Möhren enthalten ca. 26kcal/100g, Löwenzahn ca. 55kcal/100. Das heißt, ein Kaninchen müsste die doppelte Menge an Möhren fressen, um die gleiche Energie wie mit Löwenzahn aufzunehmen. Das sind ungefähr 1,5kg Möhren für ein Tier, das 2kg wiegt. Das ist völlig ausgeschlossen (weil biologisch unmöglich). Es müsste sogar noch mehr fressen, um dick zu werden...
    Hallo Andreas,

    aber haben 100gr Möhren nicht auch ein anderes Volumen als 100gr Löwenzahn und müssen sie die 100gr Löwenzahn nicht viel länger kauen als die 100gr Möhren?
    Und wie sieht es hier dann aus mit der Verwertbarkeit der Futtermittel aus? Sind hier die Anteile auch vergleichbar?

    Ich habe zwei Tiere, die fast 1,5 Jahre ad libitum (im Sommer ausschließlich mit Wiese) ernährt wurden und während der ganzen Zeit kontinuierlich zugenommen haben, eines hatte schon Schwierigkeiten mit der Aufnahme des Blinddarmkots. Und ich bin ein Leckerli-Geizkragen.
    Die Portionen wurden immer größer im Laufe der Zeit damit bis zur nächsten Fütterung noch etwas liegen blieb.

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