Es tut mir sehr leid, dass du dein Tier hast gehen lassen musstest. Das ist immer eine sehr schwere Entscheidung, die nicht einfach zu treffen ist. Ich bin kein Freund von Maximaltherapie, zumal es viel Leid für das Kaninchen, welches ja ein Fluchttier ist, bedeuten kann. Die medizinischen Einzelheiten deines Kaninchens kenne ich nicht und kann nicht beurteilen, ob es noch eine günstige Prognose gegeben hätte. Aber die Zweifel und Unsicherheiten kann ich gut nachempfinden. Wie oft habe ich mich schon gefragt, ob es richtig ist, dem Tier das weiter anzutun oder ob es zu vorschnell ist, es gehen zu lassen.
Ich habe selbst ein Zahnkaninchen. Es besitzt nur noch die Hälfte seiner Zähne, hatte bereits zwei Abszesse und muss ca. einmal im Monat zum Zähnekürzen, erst recht seit die Gegenspieler fehlen. Das Fressen ist weniger das Problem, seit er eingeweichte Vita Kuller bekommt. Ab und zu isst er auch Kräuter oder weiche Früchte. Geraspeltes mag er nicht so.
Nach jedem Tierarztbesuch ist er aber leider jedes Mal wie traumatisiert (was eher am Transport als an der Behandlung liegt) und versteht sich dann eine Woche nicht mehr mit seiner Partnerin. Ich habe quasi jeden Monat wieder eine neue Zusammenführung und es ist egal, ob seine Partnerin mit beim Tierarzt war oder nicht. Totaler Stress für die Tiere.
Und dann kamen noch die Abszesse dazu. Jedes Jahr einer. Bei jedem Abszess habe ich gesagt, dass ich ihn nun gehen lasse - zumal zwei Tierärzte dazu rieten, weil sie es in seinem Fall für aussichtslos hielten. Aber dann fand ich eine Tierärztin, die die OPs super hin bekommen hat. Zum regelmäßigen Zähnekürzen kann ich leider wegen der Entfernung nicht zu ihr fahren. Der Tierarzt, der dies machte, ist leider verstorben und so ergeben sich wieder neue Probleme. Und das Hauptproblem, ein extrem traumatisiertes Tier nach den ganzen Tierarztbesuchen, bleibt.
So viel zu unserer Geschichte.
Ein Zahnkaninchen zu haben kann eine große Herausforderung sein und was wir dem Tier noch zumuten können, muss letztendlich individuell je nach Diagnose und Persönlichkeit des Tieres entschieden werden.
Mach dir keine Vorwürfe wegen deiner Entscheidung, du hast sie ja nicht leichtfertig getroffen und deinen Tierärzten vertraut.
Lesezeichen