Der niedrige Wert, auf den Brommage sich da beruft, liegt bei 4.5g/kg Futter - aber Trockenmasse. Dort also hat Vitamin D eine Wirkung auf die Aufnahmefähigkeit von Calcium. Wenn Du das nun vergleichst mit dem Calciumgehalt von verschiedenen Pflanzen, dann liegt dieser Wert noch unter dem von einfachem Wiesengras und ist nur die Hälfte von Löwenzahn. Das heisst nichts anderes, als dass es Dir praktisch nicht möglich sein wird, eine naturnahe Ernährung zu bieten und gleichzeitig einen so niedrigen Calciumwert zu erzeugen, dass Vitamin D einen Effekt hätte. Da wärst Du bei Calciummangel angekommen. Oder anders gesagt: Vitamin D Zugabe wird die Calciumaufnahme Deines Kaninchens nicht beeinflussen.
Das deckt sich mit der Vermutung, dass Kaninchen überhaupt kein Vitamin D in dem Ausmass brauchen, wie das bei fast allen anderen Säugetieren der Fall ist. Diese Vermutung wurde so etwa 1986 angestellt (Kamphues), und sie wird durch zwei Befunde seitdem gestützt:
1. befinden sich im Darm des Kaninchens Zellen, die Vitamin D3 (1,25(OH)2D3) synthetisieren können. Dies ist die aktive Hormonform, die gebraucht wird, um Calcium in die Knochen zu packen.
2. Gibt es noch ein weiteres Nagetier (also auch besonderes Zahnwachstum erforderlich und somit hoher Calciumbedarf), das gänzlich ohne Vitamin D und ohne Sonne zu dessen Produktion auskommt: Den Nacktmull.
Und die Nebenerkenntnis: Das Kaninchen braucht keine UV Strahlen, wenn es Vitamin D3 erzeugen muss.
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