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Thema: Calciumhaushalt bei Niereninsuffizienz

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schnuddel
    Registriert seit: 08.01.2012
    Ort: Bad Sooden-Allendorf
    Beiträge: 104

    Standard Calciumhaushalt bei Niereninsuffizienz

    Mein Zwergwidder Muffin, den ich im Dezember aus schlechter Haltung geholt habe, hat eine Nierenfunktionsstörung mit langsam steigenden Werten von Kreatinin und Harnstoff. Calciumerhöht mit 5,8 mmol/l (norm: 3,1 - 3,0) und anorganisches Phosphat niedrig mit 0,2 mmol/l (norm 1,2 - 2,0)
    Meine TÄ will ihn calciumarm ernähren, was ja nahe liegt. Ich befürchte aber, dass er dann Probleme mit Knochen und Zähnen bekommt, da ja durch den Hyperparathyroidismus immer weiter Calcium daraus gelöst wird. Hat jemand hier Erfahrung mit der Gabe von Vitamin D?

    Icvh hab mich schon umgesehen in den Infos, die hier zu dem Thema verlinkt sind. Danach werde ich nun, da der Schnee weg ist, nach und nach auf Wiesenfütterung umstellen. Aber das allein wird nciht reichen

  2. #2
    PS-Versager
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    Standard

    Innenhaltung oder Außenhaltung?

    Wie fütterst Du bisher?

  3. #3
    nach müde kommt blöd Avatar von Rabea
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    Ort: Brandenburg, Yeaha!
    Beiträge: 2.545

    Standard

    Eine Niereninsuffizienz behandele ich, neben entsprechender Ernährung, immer auch homöopathisch.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 378

    Standard

    Ich empfehle auch homöopathisch ergänzend zu behandeln. Vllt. mit Renes viscum. Sicher können Dir hier einige etwas empfehlen.

    Ich habe eine ähnliche Problematik und - entgegen der ärztlichen Empfehlung - die Fütterung umgestellt. Mehr Frisches, weniger Heu (das auch viel Kalzium enthalten soll). Blättriges enthält mehr Wasser, ist nicht so dröge und dadurch scheiden die Tiere eben auch wieder einiges aus.

    Es gibt eine Seite "Kaninchen würden Wiese kaufen", dort kannst Du Interessantes nachlesen zum Thema Kalzium uvm.
    Trinkt er denn viel ? Hat er Schmerzen ?

    Die Empfehlung Kalzium drastisch zu reduzieren, ich weiß nicht, das könnte an anderen Stellen neue Probleme fördern, z.B. an den Zähnen.

    LG
    Lilli

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.07.2012
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    Beiträge: 814

    Standard

    Ich denke, wichtig ist, dass du nicht kalziumfrei, sondern einfach kalziumarm Deine Tiere ernährst.

    Sprich, es muss jetzt nicht Petersilie oder Möhrengrün sein, Kohlrabiblätter oder Broccoli, sondern halt Gemüse, wp wenig Kalzium enthalten ist oder zumindest, wenn doch recht viel Kalzium drin ist, der Wasserhaushalt ausgeglichen ist.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schnuddel
    Registriert seit: 08.01.2012
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    Beiträge: 104

    Standard

    Zitat Zitat von Lilli Beitrag anzeigen
    Ich empfehle auch homöopathisch ergänzend zu behandeln. Vllt. mit Renes viscum. Sicher können Dir hier einige etwas empfehlen.

    Ich habe eine ähnliche Problematik und - entgegen der ärztlichen Empfehlung - die Fütterung umgestellt. Mehr Frisches, weniger Heu (das auch viel Kalzium enthalten soll). Blättriges enthält mehr Wasser, ist nicht so dröge und dadurch scheiden die Tiere eben auch wieder einiges aus.

    Es gibt eine Seite "Kaninchen würden Wiese kaufen", dort kannst Du Interessantes nachlesen zum Thema Kalzium uvm.
    Trinkt er denn viel ? Hat er Schmerzen ?

    Die Empfehlung Kalzium drastisch zu reduzieren, ich weiß nicht, das könnte an anderen Stellen neue Probleme fördern, z.B. an den Zähnen.

    LG
    Lilli
    Ja eben, diese Seite habe ich gelesen. Sie war sehr aufschlussreich, z.B. auch hinsichtlich des eingeschränkten Wertes von Gemüse. Und der wichtigen Ausbalancierung von Calcium und Phosphor.

    Renes Viscum habe ich (bzw. das Äquivalent Renes/Equisetum comp) gerade bekommen. Meine TÄ hatte es mir aber auch bisher in einem homöopathischen Cocktail gemixt - was da alles drin war muss ich nochmal nachfragen. Jedenfalls wird er in dieser Hinsicht wohl schon recht gut behandelt.

    Das einzige, was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist halt die Sache mit der drohenden Entkalkung von Knochen und Zähnen, wenn man jetzt nur Calcium in der Fütterung reduziert, um die Bieren zu schonen. Denn durch die Niereninsuffizienz kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Parathormon das bewirkt, dass dieser Prozess der Knochenerweichung und bei den Nins eben auch der Erweichung Zähne geschieht.
    Die Frage danach hat sie etwas abgewürgt mit dem Argument, ihr würden die Nieren im Moment mehr Sorgen machen als die Knochen....
    Hat keiner Erfahrung damit, wie man dagegen vorgehen kann? Vitamin D - Gaben? Das Vit.D wird auf der Seite von "Kaninchen-würden-Wiese-kaufen zwar in seiner Bedeutung erklärt, aber wie man es beim Kaninchen substituieren kann, wird nicht erklärt.

    Er lebt in Innenhaltung jetzt. Wie gesagt, er ist erst seit Dezember hier. Selbst wenn er ab Mai/Juni raus könnte, denn ich hab auch Außengehege - bis dahin ist noch viel Zeit ohne Vit. D - Bildung.
    Geändert von Schnuddel (30.01.2013 um 22:55 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
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    Schnuddel ich habe hier etwas aus dem Strang kopiert zum Thema Vit D: http://www.kaninchenschutzforum.de/s...t=72270&page=1

    Vllt. hast Du die Möglichkeit, Dein Kaninchen zeitweise in einen hellen bzw. sonnigen Raum zu setzen. Ob es Sinn macht, künstlich Vit. D zu füttern, keine Ahnung, ich würde das nicht tun. Und vor allem, wie kompensieren denn die Wildkaninchen die dunkle Jahreszeit, da sie generell doch eher dämmerungsaktiv sind und somit wohl auch ein Lichtdefizit haben dürften ?

    Ich würde die Ernährung auch nicht komplett auf kalziumarm runterschrauben, zumindest haben wir diese Woche begonnen, weniger Trockenheu und mehr Frisches zu füttern. Ist mir hier empfohlen worden und es bekommt ihm definitiv besser. Heu, das war mir nicht bewusst, enthält eben einen nicht gerade geringen Anteil an Kalzium.

    Ansonsten würde ich darauf achten, dass er viel trinkt. Viel mehr kann man leider wohl nicht tun.

    LG Lilli

  8. #8
    PS-Versager
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    Standard

    Und vor allem, wie kompensieren denn die Wildkaninchen die dunkle Jahreszeit, da sie generell doch eher dämmerungsaktiv sind und somit wohl auch ein Lichtdefizit haben dürften ?
    Es reicht schon ganz wenig Licht, das Problem besteht bei Wildkaninchen daher nicht.
    Für Innentiere könnte man mit einer Tageslichtlampe was machen, künstliches würde ich nicht nehmen.

    ich sehe hier allerdings das primäre Problem auch in den Nieren und würde daher schön viel frisches füttern, ergänzend evtl. Vit B .

    Handelt es sich um ein EC Tier?

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Was genau macht Sinn an Frischfutter und was weniger, kalziumtechnisch gesehen ? Die Balance zu finden, ist nicht so einfach.

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von Lilli Beitrag anzeigen
    Was genau macht Sinn an Frischfutter und was weniger, kalziumtechnisch gesehen ? Die Balance zu finden, ist nicht so einfach.
    Eigentlich ist es gerade bei Frischfutter relativ einfach. Dadurch das man das Wasser da ja grundsätzlich frei Haus mitgeliefert bekommt ist es nicht so entscheidend .
    Wir füttern ja auch alle Heu, das enthält weitaus mehr Calcium als frisches im Gemisch.
    Man sollte das Ca/Ph-Verhältnis etwas beachten, also vielleicht verzichtet man auf Spinat, Mangold, rote Beete....übertreibt es nicht mit Petersilie, Möhrengrün und Grünkohl....

    Aber wie gesagt: Im normalen bunten Mix würd ich mir da keinen Kopf machen um die Frischkost.
    Im Gegenteiul sollte man Frischkost soweit hochfahren das der Heukonsum möglichst gering ist .

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Was willst Du mit Vitamin D erreichen? Kaninchen brauchen kein Vitamin D für die Calciumabsorption.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schnuddel
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    Wie schon gesagt habe ich keine Frage zu der Ernährung bei Niereninsuffizienz, denn da konnte ich mich über die Links hier aus dem Forum schon belesen.
    Meine Frage bezieht sich auf das Problem des sekundären Hyperaldosteronismus. Der bewirkt, dass immer weiter Calcium aus Knochen und Zähnen gelöst wird. Unabhängig davon, wieviel im Blut ist. Das kann zu Knochenbrüchen und Kieferproblemen führen. Dann würde nur noch die Euthanasie in Frage kommen. Dem würde ich gern vorbeugen. Und Vitamin D ist nötig, damit Calcium in den Knochen eingebaut werden kann.
    Ich muss mir eben dazu noch Literatur suchen. Lilli dankeschön für deinen Link, den ich mir jetzt als nächstes durchlese.
    Auf der speziellen Seite von "Kaninchen würden Wiese kaufen" ist ein schönes Diagramm, wo man sehen kann, dass Wiese die optimale Ernährung darstellt. Vielleicht reicht das ja schon, ich weiß es nicht. Als Heu bestelle ich für Muffin das Timothy-Heu, denn das ist frei von Kräutern...

    "..Sensitiv-Heu - gut geeignet für sensible Nager

    optimales Calcium-Phosphorverhältnis
    niedriger Rohproteingehalt..."

  13. #13
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Schnuddel Beitrag anzeigen
    Der bewirkt, dass immer weiter Calcium aus Knochen und Zähnen gelöst wird. Unabhängig davon, wieviel im Blut ist.
    Beim Kaninchen hängt das vom Phosphorgehalt im Blutserum ab, nicht vom Calciumlevel im Blut.

    Zitat Zitat von Schnuddel Beitrag anzeigen
    Und Vitamin D ist nötig, damit Calcium in den Knochen eingebaut werden kann.
    Aber nicht beim Kaninchen, und schon gar nicht durch zusätzliche Gabe von Vitamin D.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  14. #14
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Ich werfe Mal die Erklärung mit in den Pott:

    The role of vitamin D in calcium regulation in rabbits differs from other species. Vitamin D does not appear to play the same regulatory role in intestinal absorption as in other mammals. Studies into chronic vitamin D deficiency in adult rabbits indicate that intestinal absorption of calcium is passive and efficient and does not require vitamin D (Bourdeau el nl., 1986). However, vitamin D increases intestinal absorption of calcium and is required if dietary levels are low (Tvedegaard, 1987; Brommage el nl., 1988).

    In rabbits, vitamin D plays an important role in phophorus metabolism. Vitamin deficiency results in a reduction in intestinal absorption of phosphorus. Experimental studies have shown that chronic vitamin D deficiency can result in hypophosphataemia and osteomalacia (Brommage el al., 1988).
    F. M. Harcourt-Brown, Textbook of Rabbit Medicine, Butterworth-Heinemann, 2002

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich werfe Mal die Erklärung mit in den Pott:

    The role of vitamin D in calcium regulation in rabbits differs from other species. Vitamin D does not appear to play the same regulatory role in intestinal absorption as in other mammals. Studies into chronic vitamin D deficiency in adult rabbits indicate that intestinal absorption of calcium is passive and efficient and does not require vitamin D (Bourdeau el nl., 1986). However, vitamin D increases intestinal absorption of calcium and is required if dietary levels are low (Tvedegaard, 1987; Brommage el nl., 1988).

    In rabbits, vitamin D plays an important role in phophorus metabolism. Vitamin deficiency results in a reduction in intestinal absorption of phosphorus. Experimental studies have shown that chronic vitamin D deficiency can result in hypophosphataemia and osteomalacia (Brommage el al., 1988).
    F. M. Harcourt-Brown, Textbook of Rabbit Medicine, Butterworth-Heinemann, 2002
    Kannst du das übersetzen...ich habs nicht so mit der englischen Sprache.

  16. #16
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich werfe Mal die Erklärung mit in den Pott:

    The role of vitamin D in calcium regulation in rabbits differs from other species. Vitamin D does not appear to play the same regulatory role in intestinal absorption as in other mammals. Studies into chronic vitamin D deficiency in adult rabbits indicate that intestinal absorption of calcium is passive and efficient and does not require vitamin D (Bourdeau el nl., 1986). However, vitamin D increases intestinal absorption of calcium and is required if dietary levels are low (Tvedegaard, 1987; Brommage el nl., 1988).

    In rabbits, vitamin D plays an important role in phophorus metabolism. Vitamin deficiency results in a reduction in intestinal absorption of phosphorus. Experimental studies have shown that chronic vitamin D deficiency can result in hypophosphataemia and osteomalacia (Brommage el al., 1988).
    F. M. Harcourt-Brown, Textbook of Rabbit Medicine, Butterworth-Heinemann, 2002
    Der niedrige Wert, auf den Brommage sich da beruft, liegt bei 4.5g/kg Futter - aber Trockenmasse. Dort also hat Vitamin D eine Wirkung auf die Aufnahmefähigkeit von Calcium. Wenn Du das nun vergleichst mit dem Calciumgehalt von verschiedenen Pflanzen, dann liegt dieser Wert noch unter dem von einfachem Wiesengras und ist nur die Hälfte von Löwenzahn. Das heisst nichts anderes, als dass es Dir praktisch nicht möglich sein wird, eine naturnahe Ernährung zu bieten und gleichzeitig einen so niedrigen Calciumwert zu erzeugen, dass Vitamin D einen Effekt hätte. Da wärst Du bei Calciummangel angekommen. Oder anders gesagt: Vitamin D Zugabe wird die Calciumaufnahme Deines Kaninchens nicht beeinflussen.

    Das deckt sich mit der Vermutung, dass Kaninchen überhaupt kein Vitamin D in dem Ausmass brauchen, wie das bei fast allen anderen Säugetieren der Fall ist. Diese Vermutung wurde so etwa 1986 angestellt (Kamphues), und sie wird durch zwei Befunde seitdem gestützt:
    1. befinden sich im Darm des Kaninchens Zellen, die Vitamin D3 (1,25(OH)2D3) synthetisieren können. Dies ist die aktive Hormonform, die gebraucht wird, um Calcium in die Knochen zu packen.
    2. Gibt es noch ein weiteres Nagetier (also auch besonderes Zahnwachstum erforderlich und somit hoher Calciumbedarf), das gänzlich ohne Vitamin D und ohne Sonne zu dessen Produktion auskommt: Den Nacktmull.
    Und die Nebenerkenntnis: Das Kaninchen braucht keine UV Strahlen, wenn es Vitamin D3 erzeugen muss.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  17. #17
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Standard

    @april: Ich glaube, wir reden ein Stück weit aneinander vorbei. Dass Kaninchen Kalzium ohne Vitamin D ganz effizient absorbieren können, hatte ich jetzt nicht vor, zu bestreiten. Interessanter in Hinblick auf die von Schnuddel angesprochenen Problematiken finde ich da den zweiten Abschnitt des Zitats zum Thema Phosphor.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Vitamin D Zugabe wird die Calciumaufnahme Deines Kaninchens nicht beeinflussen.
    Lass uns hier der Vollständigkeit halber diesen weiteren Aspekt noch ergänzend dazu nehmen:

    Sowohl bei adulten wie auch bei jungen Kaninchen stieg der Ca-Gehalt in der Aorta in Abhängigkeit von der Ca-Versorgung signifikant an. Unabhängig davon förderte auch die Vitamin D-Zufuhr die Ca-Einlagerung in die Aorta.
    J. Kamphues; P. Carstensen; D. Schroeder; H. Meyer | Effekte einer steigenden Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr auf den Kalziumstoffwechsel bei Kaninchen | J. Anim. Physiol. a. Anim Nutr. 56, 1986

    Hast du hierzu...

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das Kaninchen braucht keine UV Strahlen, wenn es Vitamin D3 erzeugen muss.
    ...was zum Nachlesen? Das widerspricht jetzt komplett den Infos, die ich bisher gefunden habe. Ich bleibe Mal beim Textbook von Harcourt-Brown:

    Undetectable serum concentrations of 1,25(OH)₂D have been found in pet rabbits during the spring after they were confined to hutches for the winter [...]. Pet rabbits kept in free-range conditions with unrestricted access to natural daylight through the winter had significantly higher 1,25-(OH)₂D3 concentrations [...]. Vitamin D deficiency may be a contributory factor in the development of dental disease [...].

    Vitamin D is rare in foods. Liver and animal fats are a source of vitamin D for carnivorous species but not for an obligate herbivore such as a rabbit. Instead, vitamin D must be metabolized endogenously or obtained from a dietary source such as sun-dried vegetation or a vitamin supplement.
    Ergänzed dazu:

    This is consistent with the experimental finding that it takes five months for the vitamin D reserves to become depleted in rabbits fed a calcium-deficient diet and deprived of ultraviolet light (Brommage and others 1988)
    J. Fairham, F. Harcourt-Brown | Preliminary investigation of the vitamin D status of pet rabbits | The Veterinary Record, 1999

  18. #18
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Standard

    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Kannst du das übersetzen...ich habs nicht so mit der englischen Sprache.
    Gutes Deutsch klingt zwar anders , aber plump übersetzt steht da:

    "Die Rolle von Vitamin D bei der Regulation von Kalzium bei Kaninchen unterscheidet sich von anderen Arten. Vitamin D scheint nicht die gleiche, regulatorische Rolle bei der Absorption im Darm zu spielen, wie bei anderen Säugetieren. Studien, die sich mit einem chronischen Vitamin D-Mangel bei erwachsenen Kaninchen befassen zeigen, dass die Aufnahme von Kalzium über den Darm "passiv und effizient" ist und kein Vitamin D zu benötigen scheint. Dennoch erhöht Vitamin D die Aufnahme von Kalzium über den Darm und es ist notwendig, wenn der Kalziumgehalt der Nahrung niedrig ist.

    Bei Kaninchen spielt Vitamin D eine wichtige Rolle im Phosphor-Stoffwechsel. Ein Vitaminmangel führt zu einer verminderten Aufnahme von Phosphor über den Darm. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass ein chronischer Vitamin D-Mangel zu einer Hypophosphatämie (Absinken des Phosphatspiegels im Blut) und einer Knochenerweichung führen kann."
    Geändert von Simone D. (02.02.2013 um 03:38 Uhr)

  19. #19
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    @april: Ich glaube, wir reden ein Stück weit aneinander vorbei. Dass Kaninchen Kalzium ohne Vitamin D ganz effizient absorbieren können, hatte ich jetzt nicht vor, zu bestreiten.
    Aber hier liegt der Schlüssel zum Nieren- und Calciumproblem!

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Interessanter in Hinblick auf die von Schnuddel angesprochenen Problematiken finde ich da den zweiten Abschnitt des Zitats zum Thema Phosphor.
    Harcourt-Brown ist meiner Vermutung nach auf dem Holzweg. Ich hab auch mal was zum Phosphor gelesen, muss ich aber ausgraben.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Vitamin D Zugabe wird die Calciumaufnahme Deines Kaninchens nicht beeinflussen.
    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Sowohl bei adulten wie auch bei jungen Kaninchen stieg der Ca-Gehalt in der Aorta in Abhängigkeit von der Ca-Versorgung signifikant an. Unabhängig davon förderte auch die Vitamin D-Zufuhr die Ca-Einlagerung in die Aorta.
    J. Kamphues; P. Carstensen; D. Schroeder; H. Meyer | Effekte einer steigenden Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr auf den Kalziumstoffwechsel bei Kaninchen | J. Anim. Physiol. a. Anim Nutr. 56, 1986
    Kamphues selbst hat festgestellt, dass die Absorption von Calcium nur bis 4.5 g/kg Trockenmasse Futter durch Vitamin D beeinflusst wird. Siehe oben.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hast du hierzu...

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das Kaninchen braucht keine UV Strahlen, wenn es Vitamin D3 erzeugen muss.
    ...was zum Nachlesen? Das widerspricht jetzt komplett den Infos, die ich bisher gefunden habe.
    Ja, weiss ich. Das lustige ist allerdings, dass es keine Infos gibt, die das mit den Sonnenstrahlen stützen. Ich weiss, dass Harcourt-Brown da eine Untersuchung gemacht hat - aber das waren meines Wissens stinknormale Kaninchen in Privathaltung. Von Futterkontrolle keine Spur. Zum Nachlesen wäre da besagter Kamphues, und viel, viel Material über Nacktmulle. Ansonsten kann ich Dir mal sämtliche Paper mailen, die ich mir in den letzten zwei Monaten gezogen habe

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Vitamin D is rare in foods. Liver and animal fats are a source of vitamin D for carnivorous species but not for an obligate herbivore such as a rabbit. Instead, vitamin D must be metabolized endogenously or obtained from a dietary source such as sun-dried vegetation or a vitamin supplement.
    Naja, was ist selten, wenn Du es herstellen kannst? Und das fällt den Kaninchen (und dem Menschen) nicht schwer. Phytosterine als Vorgänger des Vitamin D und "Geschwister" der Cholesterine, von denen HB hier spricht, gibt es "in sufficient quantities whereever we looked for them" wie Windaus sagte.

    Erneut: Brommage meint 4.5 g/kg Futter Trockenmasse. Das ist keine Calciumarme, sondern eine Calciummangelernährung. Da funktioniert es mit dem Vitamin D. Aber wie Schnuddel oder irgendwer das machen will, wenn schon Löwenzahn doppelt so viel Calcium beinhält, ist mir nicht klar.
    Geändert von april (02.02.2013 um 08:05 Uhr)
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  20. #20
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Beiträge: 3.991

    Standard

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Aber hier liegt der Schlüssel zum Nieren- und Calciumproblem!
    Das ist für mich ein Teilaspekt. Auch wenn Kaninchen Kalzium unabhängig von Vitamin D effizient über den Darm aufnehmen können, spielen bei solchen Erkrankungen letztendlich mehrere Faktoren zusammen. Bei dem Überschuss an Kalzium, die arttypisch ernährte Kaninchen normalerweise aufnehmen, müssten sie sonst reihenweise erkranken.

    Es macht für mich keinen Sinn, Kalzium, Phosphor und Vitamin D separat voneinander zu betrachten. Aber nicht nur die sind eng miteinander verknüpft. Auch andere Mineralien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Hormone und mehr spielen in diesen Stoffwechsel mit rein. Und dann wären da noch v.a. der Wassergehalt der Nahrung, die Caecotrophie und so weiter.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Harcourt-Brown ist meiner Vermutung nach auf dem Holzweg. Ich hab auch mal was zum Phosphor gelesen, muss ich aber ausgraben.
    Falls du eine andere Info zum Thema in Bezug auf Kaninchen findest, würde sich mein Postfach freuen

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Kamphues selbst hat festgestellt, dass die Absorption von Calcium nur bis 4.5 g/kg Trockenmasse Futter durch Vitamin D beeinflusst wird. Siehe oben.
    Ja und nein. Darin, dass Kaninchen Kalzium ohne Vitamin D ganz effizient absorbieren können, sind wir uns glaube ich einig. Dass Vitamin D keinen Einfluss auf die Ca-Aufnahme hat, stimmt so nicht. Ein Stichwort wäre hier "Überdosierung".

    Sieh dir Mal Tabelle 5 im Kamphues an (Methodik unter Übersicht 1). Da ist nicht von 4.5 g/kg Trockensubstanz die Rede, sondern beispielsweise von 19,7 g/kg oder 30,8 g/kg. Je mehr Ca in der Nahrung enthalten ist, desto höher ist der Ca-Gehalt in der Aorta. Zusätzlich ist bei allen Gruppen bei steigender [Vit. D] auch ein Anstieg der [Ca] zu beobachten. Im niedrigen Ca-Bereich ist auch der Anstieg niedrig, am größten ist der Anstieg im mittleren Segment, im hohen Segment (Gruppe III) ist der höchste Grundlevel von Ca, weswegen der Anstieg höher als in Gruppe I, aber nicht so hoch wie in Gruppe II.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Das lustige ist allerdings, dass es keine Infos gibt, die das mit den Sonnenstrahlen stützen. Ich weiss, dass Harcourt-Brown da eine Untersuchung gemacht hat - aber das waren meines Wissens stinknormale Kaninchen in Privathaltung. Von Futterkontrolle keine Spur.
    Gerade die stinknormalen Kaninchen in Privathaltung mit einer gängigen Fütterung (TroFu, Heu, Gemüse-> Phytosterine ) machen für mich die ganze Sache erst richtig interessant. Wenn dort nach dem Entzug von natürlichem Sonnenlicht nach einiger Zeit gar kein Vitamin D mehr im Blut nachweisbar ist, und sich die Werte von den Außentieren selbst im Winter signifikant unterscheiden, finde ich das recht eindeutig.

    Die Tatsache, dass gar kein (!) Vitamin D mehr im Blut nachweisbar ist, passt für mich nicht zu deiner Theorie, dass sie in der Lage sind, es ohne UV-B problemlos selbst herzustellen.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Naja, was ist selten, wenn Du es herstellen kannst? Und das fällt den Kaninchen (und dem Menschen) nicht schwer. Phytosterine als Vorgänger des Vitamin D und "Geschwister" der Cholesterine, von denen HB hier spricht, gibt es "in sufficient quantities whereever we looked for them" wie Windaus sagte.
    Hier kann ich dir nicht folgen. Zoosterine (Cholesterol) und Mycosterine (Ergosterol) ja, aber wie soll das bei Kaninchen mit Phytosterinen funktionieren?


    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Erneut: Brommage meint 4.5 g/kg Futter Trockenmasse. Das ist keine Calciumarme, sondern eine Calciummangelernährung. Da funktioniert es mit dem Vitamin D. Aber wie Schnuddel oder irgendwer das machen will, wenn schon Löwenzahn doppelt so viel Calcium beinhält, ist mir nicht klar.
    Das ist für mich nicht der springende Punkt. Es geht ja nicht darum, dass Vitamin D benötigt wird, um Kalzium aufzunehmen, sondern um das Zusammenspiel von Kalzium, Phosphor, Vitamin D & Co.

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