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Thema: Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Astrid Avatar von asty
    Registriert seit: 05.12.2011
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    Beitrag

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    Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

    Zuerst wurde getreidehaltiges Trofu verteufelt und Heucobs und getrocknetes Gemüse empfohlen,
    mittlerweile soll das auch nicht mehr gut sein und man soll möglichst nur frische Wiese und so füttern.
    Kommt jetzt wieder was neues?

    Als ich noch buntes Trofu gefüttert hab, kann ich mich nicht an Bauchprobleme oder sowas erinnern. Meine damaligen Tiere sind an anderen Sachen gestorben, die bis auf eine nichts mit der Ernährung zu tun hatten. Da waren es die Zähne. Hätte ich bei ihr aber damals das heutige Wissen gehabt (keine harten Körner, Durchfall genauer auf den Grund gehen etc), wären die Probleme sicher nicht so ausgeprägt gewesen )

    Dass viele Tiere heute trotz richtiger Ernährung trotzdem krank werden, hat aber denk ich was mit der Überzüchtung und den Umwelteinflüssen zu tun.
    Geändert von asty (07.11.2012 um 17:38 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
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    Standard

    Zitat Zitat von asty Beitrag anzeigen
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    Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

    .
    Ich glaube nicht das es eine 100% richtige Ernährung gibt. Jedes Tier ist anders, genau wie jeder Mensch.
    Es gibt ja auch Nins die vertragen keine Möhren. Aber davon gibt es nicht viele.
    Liebe Grüße
    Sarah

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.03.2012
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    Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben. Mein erstes Tier hatte wirklich dauernd sowas, sicher durch das Trofu. Er starb im Alter von 11 Jahren aber an Herzstillstand.

    @ Teddy

    Wenn du Heu statt Wiese fütterst wegen des Kalziums, ist dann nicht genauso viel oder mehr Kalzium im Heu drin oder gings allgemein um weniger viel Nährstofffe? :hä:

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
    Ort: Frankfurt
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    Standard

    Zitat Zitat von Cat Beitrag anzeigen
    Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben.
    Das wüsste ich mal gerne!
    Vielleicht kann man da mal eine Umfrage zu starten!
    Liebe Grüße
    Sarah

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 3.984

    Standard

    Ich glaube nicht, dass es "ein Futter passt allen" gibt und ich glaube auch nicht, dass die Ernährung allgemein einen so grossen Stellenwert hat. Das mag im Einzelfall stimmen, aber nicht für die grosse Menge.
    Ich glaube aber, dass mengenmässig "weniger ist mehr" gilt und variantenmässig "mehr ist mehr".
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Robert rules! Avatar von SimoneK
    Registriert seit: 12.03.2009
    Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
    Beiträge: 5.153

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    Also ich kann die These, daß die (nach unserer heutigen Auffassung) 'schlecht ernährten' und gehaltenen Kaninchen 'früher' (als man es noch nicht besser wußte) älter wurden nicht bestätigen. Mein erstes Kaninchen bekam ich mit 4 Jahren, es folgten 3 weitere: alle in Einzelhaltung in einer kleinen Bucht im Garten: Raiffeisenpellets en masse, ebenso trockenes Brot und Brötchen, ansonsten das, was in der Küche übrig war, fast täglich Kartoffelschalen und gekochte Kartoffeln, im Sommer Löwenzahn, gelegentlich Heu. Keins der Tiere wurde alt, sie starben alle früh und ich schäme mich noch heute, wenn ich an diese armen Tiere denke

    Seit 2005 habe ich wieder Kaninchen. Fütterung anfangs (aus Unwissenheit): handelsübliches TroFu plus eine Möhre am Tag plus eine weitere Kleinigkeit (Stückchen Gurke oder Apfel, ein paar Blättchen Salat etc.), alles streng rationiert, Heu zur freien Verfügung.
    Schnell habe ich den Weg in die Foren gefunden und umgestellt: das TroFu verbannt, die FriFuMenge erhöht, aber immer noch sehr rationiert, morgens und abends ein kleines Schälchen voll. Zusätzlich gabs dann lecker Trockengemüse und Heucobs und Co. weil die ja so gesund sind. Das war die Zeit, in der das Drama mit den ständigen Bauchgeschichten und Aufgasungen anfing über mehrere Jahre. Micky hatte ne schwere Magen OP und wäre mir beinahe verstorben.

    Obwohl ich mich belesen habe und versucht habe, alles richtig zu machen und möglichst ausgewogen zu ernähren und die Futtermengen deutlich gesteigert habe, bekam ich das nicht wirklich in den Griff.

    Seitdem ich im Sommer auf Wiesenfütterung ad lib umgestellt habe (es gibt fast nichts anderes, ab und an mal ne Möhre als Leckerchen oder ein bißchen Obst und ein paar Sämereien) und etwas Getreide zufüttere, ist Ruhe, es hatte seit Ewigkeiten niemand mehr Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme.
    Mit der Winterfütterung bin ich noch nicht so ganz glücklich, weil hier jetzt schon draußen einfach nix mehr zu finden ist, da alle Wiesen ratzekahl abgemäht wurden Aber alles in allem denke ich, für meine Tiere eine gesunde und verträgliche Lösung gefunden zu haben.
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  7. #7
    Robert rules! Avatar von SimoneK
    Registriert seit: 12.03.2009
    Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
    Beiträge: 5.153

    Standard

    Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.

    Von der völlig getreidefreien Ernährung (die ich selbst lange Jahre praktiziert und postuliert hab), kommen wir ja Gott sei Dank nun auch langsam ab, was sicher nicht zum Nachteil der Tiere ist.

    Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  8. #8
    Wuschel
    Gast

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    Zitat Zitat von SimoneK Beitrag anzeigen
    Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.
    Genau meine Meinung, daher "empfehle" ich persönlich bei einer reinen Heu/Gemüseernährung die zusätzliche Fütterung von strukturiertem Trockenfutter (und in meinen Augen gehören dann da auch Vitamine usw. rein).

    Zitat Zitat von SimoneK Beitrag anzeigen
    Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.
    Das sehe ich genauso.

  9. #9
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

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    @SimoneH:

    Ich habe ein Rehepferd und muß extrem auf die Ernährung achten. Der Zuckergehalt im Gras = Fruktan, welches eine besonders gefährliche ZuckerVariante ist, schwankt je nach Temperatur und Wetter. Bei tagsüber voller Sonne und nachts Temperaturen unter 5 Grad verarbeitet das Gras den in der Sonne gespeicherten Zucker nicht durch Wachstum und der Gehalt kann bis zu 50% betragen, trotz Wassergehalt. Niedriger ist er, wenn es tagsüber warm, feucht und wenig sonig ist und nachts ebenfalls warm. Dann wächst das Gras schnell und verbraucht den Zucker. Am morgen ist dann wenig Zucker enthalten. Der Zuckergehalt ist dann abends am Höchsten. Es hängt auch davon ab, ob das Heu viele Halme enthält, wie vor der blüte. Dann enthält es ebenfalls viel Zucker. Nach der Blüte ist der verbraucht. Gestreßtes Heu, durch Trockenheit oder Mähen oder starkes Abfressen speichert ebenfalls viel Zucker.
    Zum Nachlesen:
    http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/y...num=1174552270

    Das Pferd verträgt Heu ad-libitum, aber Gras nur abgezählt. Genau gesagt bis 30 Minuten in den heißen Sommermonaten, Frühjahr und Herbst nur 15 Minuten, unter 6 Grad gibt es gar nichts.
    Bei den betroffenen Kaninchen gab es mit Heu keine Probleme mehr.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #10
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.899

    Standard

    Pferde und Kaninchen kann man da nicht vergleichen. Vielleicht noch was zum Thema "Eiweiß in Gras und Heu":

    Das Thema ist ein wenig komplex, eigentlich müsste man dazu nen Roman schreiben. Ich versuche es Mal auf das Nötigste zu beschränken: Die Proteine im Heu sind schlechter verdaulich – unter anderem dadurch, dass sie sich beim Trocknen mit anderen Bestandteilen binden. Zudem geht durch die Trocknungs- und Verarbeitungsprozesse auch einiges verloren.

    Das ist jedoch nicht zum Vorteil, sondern zum Nachteil der Tiere. Auch Hauskaninchen können aus Heu nicht alle Nährstoffe ziehen, die sie brauchen. Das führt dazu, dass sie stattdessen Proteine von ihren Körpereigenen Proteinen abziehen – sie zehren also sozusagen aus.

    Gras wiederum besteht zu einem Großteil aus Wasser. Kaninchen müssen also ein großes Nahrungsvolumen aufnehmen, um genügend Nährstoffe aufzunehmen. Bei einem entsprechenden Nahrungsangebot gehen Kaninchen oft soweit, dass sie nur die eiweißreichen Blattspitzen abknabbern und die restliche Pflanzen stehen lassen, um ihren Bedarf zu decken. Insbesondere bei Wildkaninchen und Freilaufkaninchen lässt sich dies meist beobachten.

  11. #11
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

    Standard

    Nein, ich füttere nicht Heu statt Wiese wegen des Calciums. Das ist natürlich gleich. Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.
    Wegen des Calciums habe ich die stärker calciumhaltigen Produkte weggelassen, wie Luzerne, Möhrengrün, außerdem wegen des Oxalatgehaltes Spinat, Mangold, Ampfer.

    Ich denke, daß eine Mischfütterung, welche viele kleine Mengen der einzelnen Futtermittel enthält, am Wenigsten Gefahren birgt. So versuche ich es jetzt zu halten. Wie mein HP immer sagt, von allem ein bißchen. Außerdem gibt es natürlich immer auch einzelne Tiere, welche eine angepaßte Fütterung benötigen. Und die Haltungsbedingungen spielen eine Rolle.

    Ich kannte da ein Kaninchen, das lebte allein in einem Holzhaus hinten im Garten. Es hatte genug Stroh aus der Einstreu, wenn jemand dran dachte, gabe es auch mal Trofu, Heu und trockenes Brot. Ob es überhaupt Frischfutter bekam, weiß ich nicht. Es war 6 Jahre alt, war völlig gesund, hatte nie Zahnprobleme und wurde alt. Wieviel weiß ich nicht, da der Kontakt abbrach. Das Tier tat mir so leid. Ein langes Leben in Einzelhaft und Einsamkeit ...
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  12. #12
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.
    Naja – Heu ist ne kleine Zuckerbombe (ca. 14%) während frisches Gras größtenteils aus Wasser besteht

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