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Thema: Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank

  1. #81
    Erfahrener Benutzer Avatar von stiefelchen
    Registriert seit: 08.07.2009
    Ort: schleswig-holstein
    Beiträge: 1.715

    Standard

    als ich vor 32jahren mit der kaninchenhaltung (immer außenhaltung) begann, gabs sogenanntes "schrot" = grüne kaninchenpellets, trockenes brot, möhre, löwenzahn und heu und natürlich wasser. keins der tiere starb jung (sie wurden um die 8-9jahre alt), keins hatte zahnprobleme.
    seit ich vor 7 jahren in die foren ging, stellte ich auf reine gemüse und wiesefütterung um, seitdem häufig magensachen/aufgasungen.
    inzwischen gebe ich sämereien und im winter haferflocken dazu und füttere knolliges gemüse nur noch streng rationiert (zur zeit 1möhre am tag, im winter dann noch rübe und kohl dazu) - und wenn es nur irgend geht ganzjährig blätter und wiese und natürlich heu.
    schon oft habe ich mir die gleiche frage wie du gestellt, wuschel. und in diesem winter werde ich ein getreidehaltiges strukturfutter zusätzlich anbieten.
    ich glaube inzwischen, die fütterung muss eine mischfütterung sein zwischen wiese und einem guten getreidehaltigen strukturfutter.
    LG
    Geändert von stiefelchen (04.11.2012 um 20:30 Uhr)
    Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt,
    dass er ihm noch den Winter wärmt.

  2. #82
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lisa H.
    Registriert seit: 29.06.2011
    Ort: Karlsruhe
    Beiträge: 920

    Standard

    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lisa H. Beitrag anzeigen
    Manchmal finde ich es richtig krank was Menschen herangezüchtet haben, so Artentfernt...
    Das ist wohl wahr, daher würde ich mir niemals ein Kaninchen mit langem Fell holen, da dadurch m.E. Verdauungsprobleme teilweise schon vorprogrammiert sind durch das Fressen von sehr langen Haaren.
    Ja, das unterschreibe ich so.
    Im Nachhinein ist man immer schlauer, Lea, seine neue Partnerin, hat kurzes Fell und es ist so eine Erleichterung.
    Keine Köttelketten, keine Verstopfung, kein fliegendes Fell ...
    Sie kommt problemlos mit ihrem Fellwechsel zurecht und die Ernährung verträgt sie auch wunderbar.
    Vielleicht noch etwas dazu - sie kommt aus einer Stallhaltung und ich gehe davon aus, dass auch sie TroFu und ungesunden Kram bekommen hat, sie hat aber keine Zahnprobleme oder Sonstiges. Mit 2 Jahren wurde sie aus dieser Haltung befreit.

  3. #83

    Standard

    Habe gestern bei Dehner erst wieder so Plüschis gesehen.
    Albinos mit ziemlichen Plüschfell.....extrem lang und abstehend. Sie sahen aus wie explodiert.......aber das ist halt genau das worauf die Leute abfahren.....hauptsache sieht knuddelig aus.

  4. #84

    Standard

    Nahctrag: Süß waren sie.......aber unsereins weiß was für Probleme das nach sich ziehen kann

  5. #85
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.733

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    Habe nicht geschafft alles zu lesen. Mache ich nachher.

    Meine erste Hasi wurde 7 (mit Krebs). Die bekam buntes Klapperfutter ausm Kaufland immer nachgefüllt. Sie selektierte und ließ alle Weizenkörner liegen. Die warf ich immer wieder weg. Dazu gabs Heu, Küchennebenerzeugnisse und Unkraut. Niemals Durchfall, niemals Gluckern.

    Alle anderen habe ich ähnlich ernährt, nur dass Shadow nicht selektierte. Er fraß alles aus dem bunten Klapperfutter und bekam Durchfall. Danach habe ich dann alle nur mit Cuni Fit gefüttert, aber rationiert.

    Das schlimmste Geblubber und Mangelerscheinungen hatte ich in dem halben Jahr was komplett trockenfutterfrei war.

    Shiva hatte auch Durchfall als sie zu mir kam, den selben wie Shadow mit buntem Klapperfutter, das stand bei ihrem alten zu Hause nebst Brötchen und Mischbrotstulle im Käfig. Auch Shiva ist zu "dusselig" zum Selektieren gewesen.

    Jetze stehe ich bei rationiertem Strukturfutter, Gemüse, Obst, endlos Heu. Kein Geblubber, nichts.

    Mein ältestes Kaninchen war Shadow mit 8 Jahren. Aber er starb nicht an Verdauungskram sondern an irreparablem Nierenschaden und der nicht enden wollenden Ohrentzündung.

  6. #86
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    Ich bin mit den Schlachtkaninchen meiner Mutter groß geworden. Deutsche Riesen bzw. Mischlinge und Blaue Wiener. Die bekamen Wiese aus dem Garten, Bohnenblätter, Möhrengrün, Topinamburgrün, gekochte Kartoffelschalen mit Weizenkleie, Kaninchenzuchtpellets, Brot, Rüben, Topinamburknollen und Heu. Sie lebten den Sommer über im Garten, hatten stundenlang Auslauf und konnten sich da selber Wiese suchen. Es gab oft Kokzidiose und Trommelsucht (Aufgasung). Behandelt wurde mit verdünntem Kräuterschnaps, der meistens auch half. Im Winter kamen sie in die Pfanne. Alt wären diese Tiere mit Sicherheit eher nicht geworden.
    Dann erfüllte ich mir endlich den Wunsch nach einem eigenem Kaninchen. Das ist 41 Jahre her. Ich fütterte Wiese und Haferkörner und Heu. Im Winter Endivien, Apfel, Möhre, Topinambur und was aus der Küche über blieb. Außerdem viele Zweige und Blätter. Die ersten fraßen super gerne Schokolade. Die meisten wurden 7 Jahre alt. Verdauungsprobleme gab es wenig. Dann fütterte ich noch Esparsette und Luzerne. Einige bekamen dann so ca. ab 5 Jahren Nierenprobleme. Zwei Harngries. Da ließ ich alles calciumhaltige weg. Ich hatte auch oft Pflegetiere dabei. Und immer einige Wildis, die ich aufgepäppelt hatte. Diese wurden nächst älter als die Zwerge. Erst als ich mit Teddy den Ta wechselte, weil er mit 1 Jahr plötzlich massiv Durchfall bekam und extrem hohe Nierenwerte festgestellt wurden, sagte mir dieser Ta, daß es an zu reichlicher Grasfütterung liegt. Es war Ende August nach einer langen Trockenperiode. Das Gras wuchs mit dem Regen wie verrückt und ich habe reichlich davon gegeben. Der Ta sagte, Wildkaninchen bewegen sich viel mehr und bauen das viele Eiweiß und den Zucker ab. Bei Hauskaninchen muß die Niere das abbauen und wird massiv überlastet. Danach gab ich kein Gras mehr, sie hatten ja Gras als Heu, dachte ich. Lotte ,Eddie und Tommi vertrugen bisher das Gras gut. Es gibt es aber nur rationiert. Ich stelle aber fest, daß es schon mal klebrige Köddel gibt, wenn zu wenig Heu gefressen wird. Daher schränke ich die Grünfütterung dann etwas ein.
    Wegen des Blasengries vor Jahren bei zwei Kaninchen gibt es abends täglich ein Schüsselchen voll Apfelsaft mit Wasser 2:1 verdünnt. Dadurch trinken alle meine Kaninchen reichlich und spülen die Nieren. Ich hatte seitdem keine Nierenprobleme mehr.

    Früher habe ich auch mal Kanarien gezüchtet. Ich habe sie gut und reichlich ernährt. Je gehaltvoller das Futter war, desto kränker und anfälliger waren sie. Nachdem ich darüber gelesen hatte, fütterte ich wieder karg und sofort waren die Tiere gesund.

    Meine Mutter sagte immer, die Menschen waren nach dem Krieg am Gesündesten. Es gab wenig zu essen und keine veränderte Nahrung. Die Menschen waren schlank und hatten keine Zivilisationskrankheiten.
    Ich denke, da ist was dran... Und das paßt auch auf die Tiere. Zu gut ernährte Pferde bekommen Hufrehe, Diabetes, Allergien. Karg ernährte eher nicht. Das ist bei Hunden so und das wird bei Kaninchen nicht anders sein.
    Ich weiß nicht, ob Gemüse in größeren Mengen für Kaninchen das Richtige ist. Wiese ist bestimmt anders aufgebaut als das Zuchtgemüse. Außerdem finden Kaninchen im Winter draußen auch nicht viel Grün. Und da, wo Wildkaninchen leben, gibt es meistens nur Wiese und Sträucher. In Wolfsburg in der Innenstadt leben massenhaft Kaninchen in den Grünalagen. Die haben nur Rasen und einige Kräuter zur Verfügung und Sträucher. Dei vermehren sich ohne Ende. Sind groß und kräftig und sehen gesund aus.
    Bei mir vor dem Bürofenster leben 3 Paare. Auf dem Gelände aber gibt es viele Paare. Es gibt auch nur etwas kurzes Gras und Laub und was an wenigen Kräutern so zwischen den Bäumen wächst. Sie sind sehr groß und kräftig und leben schon einige Jahre hier. Jungtiere werden meistens irgendwann dezimiert von Jägern. Die Eltern werden demnach auch alt. Karge, wenig abwechslungsreiche Ernährung scheint demnach nicht schädlich zu sein.
    Ich bin immer wieder am Überlegen bei der Fütterung. Es scheint nicht so ganz einfach zu sein..
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  7. #87
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.03.2012
    Ort: Süddeutschland
    Beiträge: 156

    Standard

    Hallo Teddy,

    vielen Dank für deinen Bericht. Das finde ich sehr spanend.

  8. #88
    Wuschel
    Gast

    Standard

    @Teddy

    ich finde deinen Bericht auch sehr aufschlußreich, danke.

  9. #89
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    Danke

    Gerne.

    Meine erste Lehre habe ich in eienr Zoohandlung absolviert. Habe also so einiges zu sehen bekommen. Damals gab es das bunte Futter ncoh nicht. Da wurden Kaninchen mit einer Körnermischung und Pelltes ernährt.

    Mein Ta sagte auch, als Teddy gestorben war, so alt, 8 Jahre, werden die Kaninchen heute nicht mehr. Da haben Sie noch Glück gehabt. Die sind alle überzüchtet heute. Daran glaube ich nicht. Ich habe immer Mischlinge, keine Rassetiere. Lotte ist 6 jahre alt und wenn der Krebs nicht wieder kommt, kann sie auch noch alt werden. Auch mit ihrem Herzproblem.

    Ich denke schon, daß es "auch" mit der Ernährung zusammenhängt. Woran sterben denn die meisten Kaninchen? Hat man das schon mal versucht zu ergründen?
    Meine sind an Alterschwäche gestorben, zwei an den Nierenproblemen, einer an Herzschlag beim Zähnekürzen, drei an Pasteurella, einer an EC, eine an Narkose, einer an Myxomatose, weil es in dem Jahr keinen Impfstoff gab, eine wurde erschossen vom Nachbarn, als sie mal stiften gegangen war. Ein superzahmer Wildi . Bei den Pflegis waren auch Darmprobleme dabei und eine nach der Geburt. Ein Tier, daß ich weitergegeben hatte und draußen bei Frost in einem normalen Käfig am Boden stand, an Nierenentzündung. Ihr Mann wollte das Tier nicht im Haus haben . Seitdem habe ich kein Tier mehr abgegeben... Alle waren über 5 Jahre alt und älter.
    Darmprobleme kenne ich sehr wenig. Nierenkoliken ja und einer mit Haarballen, aber ohne Aufgasung. Ich habe immer wildfarbene. Mir scheint, daß die wildfarbenen intelligenter sind und widerstandsfähiger. Wenn ich mal ein andersfarbiges hatte, bin ich immer schnell wieder zu den wilden zurück gekommen und schließlich dabei geblieben.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #90
    Astrid Avatar von asty
    Registriert seit: 05.12.2011
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    Beiträge: 4.299

    Beitrag

    Interessante Beiträge hier.

    Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

    Zuerst wurde getreidehaltiges Trofu verteufelt und Heucobs und getrocknetes Gemüse empfohlen,
    mittlerweile soll das auch nicht mehr gut sein und man soll möglichst nur frische Wiese und so füttern.
    Kommt jetzt wieder was neues?

    Als ich noch buntes Trofu gefüttert hab, kann ich mich nicht an Bauchprobleme oder sowas erinnern. Meine damaligen Tiere sind an anderen Sachen gestorben, die bis auf eine nichts mit der Ernährung zu tun hatten. Da waren es die Zähne. Hätte ich bei ihr aber damals das heutige Wissen gehabt (keine harten Körner, Durchfall genauer auf den Grund gehen etc), wären die Probleme sicher nicht so ausgeprägt gewesen )

    Dass viele Tiere heute trotz richtiger Ernährung trotzdem krank werden, hat aber denk ich was mit der Überzüchtung und den Umwelteinflüssen zu tun.
    Geändert von asty (07.11.2012 um 17:38 Uhr)

  11. #91
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
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    Standard

    Zitat Zitat von asty Beitrag anzeigen
    Interessante Beiträge hier.

    Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

    .
    Ich glaube nicht das es eine 100% richtige Ernährung gibt. Jedes Tier ist anders, genau wie jeder Mensch.
    Es gibt ja auch Nins die vertragen keine Möhren. Aber davon gibt es nicht viele.
    Liebe Grüße
    Sarah

  12. #92
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.03.2012
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    Beiträge: 156

    Standard

    Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben. Mein erstes Tier hatte wirklich dauernd sowas, sicher durch das Trofu. Er starb im Alter von 11 Jahren aber an Herzstillstand.

    @ Teddy

    Wenn du Heu statt Wiese fütterst wegen des Kalziums, ist dann nicht genauso viel oder mehr Kalzium im Heu drin oder gings allgemein um weniger viel Nährstofffe? :hä:

  13. #93
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 1.355

    Standard

    Zitat Zitat von Cat Beitrag anzeigen
    Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben.
    Das wüsste ich mal gerne!
    Vielleicht kann man da mal eine Umfrage zu starten!
    Liebe Grüße
    Sarah

  14. #94
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Ich glaube nicht, dass es "ein Futter passt allen" gibt und ich glaube auch nicht, dass die Ernährung allgemein einen so grossen Stellenwert hat. Das mag im Einzelfall stimmen, aber nicht für die grosse Menge.
    Ich glaube aber, dass mengenmässig "weniger ist mehr" gilt und variantenmässig "mehr ist mehr".
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  15. #95
    Robert rules! Avatar von SimoneK
    Registriert seit: 12.03.2009
    Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
    Beiträge: 5.154

    Standard

    Also ich kann die These, daß die (nach unserer heutigen Auffassung) 'schlecht ernährten' und gehaltenen Kaninchen 'früher' (als man es noch nicht besser wußte) älter wurden nicht bestätigen. Mein erstes Kaninchen bekam ich mit 4 Jahren, es folgten 3 weitere: alle in Einzelhaltung in einer kleinen Bucht im Garten: Raiffeisenpellets en masse, ebenso trockenes Brot und Brötchen, ansonsten das, was in der Küche übrig war, fast täglich Kartoffelschalen und gekochte Kartoffeln, im Sommer Löwenzahn, gelegentlich Heu. Keins der Tiere wurde alt, sie starben alle früh und ich schäme mich noch heute, wenn ich an diese armen Tiere denke

    Seit 2005 habe ich wieder Kaninchen. Fütterung anfangs (aus Unwissenheit): handelsübliches TroFu plus eine Möhre am Tag plus eine weitere Kleinigkeit (Stückchen Gurke oder Apfel, ein paar Blättchen Salat etc.), alles streng rationiert, Heu zur freien Verfügung.
    Schnell habe ich den Weg in die Foren gefunden und umgestellt: das TroFu verbannt, die FriFuMenge erhöht, aber immer noch sehr rationiert, morgens und abends ein kleines Schälchen voll. Zusätzlich gabs dann lecker Trockengemüse und Heucobs und Co. weil die ja so gesund sind. Das war die Zeit, in der das Drama mit den ständigen Bauchgeschichten und Aufgasungen anfing über mehrere Jahre. Micky hatte ne schwere Magen OP und wäre mir beinahe verstorben.

    Obwohl ich mich belesen habe und versucht habe, alles richtig zu machen und möglichst ausgewogen zu ernähren und die Futtermengen deutlich gesteigert habe, bekam ich das nicht wirklich in den Griff.

    Seitdem ich im Sommer auf Wiesenfütterung ad lib umgestellt habe (es gibt fast nichts anderes, ab und an mal ne Möhre als Leckerchen oder ein bißchen Obst und ein paar Sämereien) und etwas Getreide zufüttere, ist Ruhe, es hatte seit Ewigkeiten niemand mehr Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme.
    Mit der Winterfütterung bin ich noch nicht so ganz glücklich, weil hier jetzt schon draußen einfach nix mehr zu finden ist, da alle Wiesen ratzekahl abgemäht wurden Aber alles in allem denke ich, für meine Tiere eine gesunde und verträgliche Lösung gefunden zu haben.
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  16. #96
    Robert rules! Avatar von SimoneK
    Registriert seit: 12.03.2009
    Ort: Rhein-Hunsrück-Kreis
    Beiträge: 5.154

    Standard

    Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.

    Von der völlig getreidefreien Ernährung (die ich selbst lange Jahre praktiziert und postuliert hab), kommen wir ja Gott sei Dank nun auch langsam ab, was sicher nicht zum Nachteil der Tiere ist.

    Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  17. #97
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    Nein, ich füttere nicht Heu statt Wiese wegen des Calciums. Das ist natürlich gleich. Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.
    Wegen des Calciums habe ich die stärker calciumhaltigen Produkte weggelassen, wie Luzerne, Möhrengrün, außerdem wegen des Oxalatgehaltes Spinat, Mangold, Ampfer.

    Ich denke, daß eine Mischfütterung, welche viele kleine Mengen der einzelnen Futtermittel enthält, am Wenigsten Gefahren birgt. So versuche ich es jetzt zu halten. Wie mein HP immer sagt, von allem ein bißchen. Außerdem gibt es natürlich immer auch einzelne Tiere, welche eine angepaßte Fütterung benötigen. Und die Haltungsbedingungen spielen eine Rolle.

    Ich kannte da ein Kaninchen, das lebte allein in einem Holzhaus hinten im Garten. Es hatte genug Stroh aus der Einstreu, wenn jemand dran dachte, gabe es auch mal Trofu, Heu und trockenes Brot. Ob es überhaupt Frischfutter bekam, weiß ich nicht. Es war 6 Jahre alt, war völlig gesund, hatte nie Zahnprobleme und wurde alt. Wieviel weiß ich nicht, da der Kontakt abbrach. Das Tier tat mir so leid. Ein langes Leben in Einzelhaft und Einsamkeit ...
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
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  18. #98
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.
    Naja – Heu ist ne kleine Zuckerbombe (ca. 14%) während frisches Gras größtenteils aus Wasser besteht

  19. #99
    Wuschel
    Gast

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    Zitat Zitat von SimoneK Beitrag anzeigen
    Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.
    Genau meine Meinung, daher "empfehle" ich persönlich bei einer reinen Heu/Gemüseernährung die zusätzliche Fütterung von strukturiertem Trockenfutter (und in meinen Augen gehören dann da auch Vitamine usw. rein).

    Zitat Zitat von SimoneK Beitrag anzeigen
    Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.
    Das sehe ich genauso.

  20. #100
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    @SimoneH:

    Ich habe ein Rehepferd und muß extrem auf die Ernährung achten. Der Zuckergehalt im Gras = Fruktan, welches eine besonders gefährliche ZuckerVariante ist, schwankt je nach Temperatur und Wetter. Bei tagsüber voller Sonne und nachts Temperaturen unter 5 Grad verarbeitet das Gras den in der Sonne gespeicherten Zucker nicht durch Wachstum und der Gehalt kann bis zu 50% betragen, trotz Wassergehalt. Niedriger ist er, wenn es tagsüber warm, feucht und wenig sonig ist und nachts ebenfalls warm. Dann wächst das Gras schnell und verbraucht den Zucker. Am morgen ist dann wenig Zucker enthalten. Der Zuckergehalt ist dann abends am Höchsten. Es hängt auch davon ab, ob das Heu viele Halme enthält, wie vor der blüte. Dann enthält es ebenfalls viel Zucker. Nach der Blüte ist der verbraucht. Gestreßtes Heu, durch Trockenheit oder Mähen oder starkes Abfressen speichert ebenfalls viel Zucker.
    Zum Nachlesen:
    http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/y...num=1174552270

    Das Pferd verträgt Heu ad-libitum, aber Gras nur abgezählt. Genau gesagt bis 30 Minuten in den heißen Sommermonaten, Frühjahr und Herbst nur 15 Minuten, unter 6 Grad gibt es gar nichts.
    Bei den betroffenen Kaninchen gab es mit Heu keine Probleme mehr.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
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