Ich füttere artenreiche Wiesenkräuter/Gräser i.d.R. ad libitum, also in so ausreichender Menge, dass 24 Std. am Tag etwas davon vorhanden ist. Das sind für 2 Zwergwidder ca. 2-3 Fahrradkörbe voll Grünzeug. Davon füttere ich ca. 1 Hand Schöllkraut und 1 Hand gemischtes anderes bedenkliches Futter, wie Rainfarn, Hahnenfuß, usw.. Von allen Sachen, die ich füttere, kenne ich leider die Namen nicht, daher weiß ich gar nicht, was da so alles dabei ist.
Meine Kaninchen haben von klein auf gelernt zu selektieren und selektieren auch bei weniger Grünfutterangebot und gehen dann lieber ans Heu oder anderes Trockenzeugs, wenn nur noch bedenkliche Sachen im Gehege liegen und sie diese momentan nicht benötigen.
Letzten Winter blieben stundenlang die paar Efeublätter im Gehege liegen, die ich angeboten habe und wurden sogar über Nacht nicht gefressen, als auch sämtliches anderes Frischfutter weggefressen war.
Die Mengen nutzen Dir nichts:
1. Du bräuchtest den Anteil Schöllkraut an der Gesamtmenge Futter und die gesamte Biomasse Kaninchen, für die die Futtermenge gedacht ist. Sonst könnten erwähnte unbedarfte Leserinnen völlig falsche Schlüsse ziehen.
2. Typen wie ich, die hirnlos mit der Sense 6 qm schneiden und nicht in kg, sondern in Körben rechnen, können keine Mengenangaben machen. Ich nehme Schöllkraut auch nicht als bedenkliche Pflanze wahr (ich nehme es überhaupt nicht wahr).
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Ich rechne auch in Körben.
Meine Kaninchen selektieren übrigens auch Gurke und Tomate. Wenn ich im Winter zum gewohnten Frischfutter zusätzlich Gurke oder Tomate lege, bleiben diese beiden Dinge unangetastet bis zur nächsten Fütterung liegen und die Kaninchen fressen lieber ihre natürliche Nahrung (Heu, getrocknete Blätter, Strukturfutter), obwohl dieses Zeug trocken ist und nicht frisch.
Nicht jedes Kaninchen kann selbstständig selektieren. Und für solche Tiere kann es tödlich ausgehen, wenn man als Mensch nicht vorselektiert.
Hier ging es ursprünglich um eine Feststellung meinerseits zum Fressverhalten meiner Kaninchen beim Schöllkraut und nicht um eine Fütterungsempfehlung. Ich wollte lediglich wissen, ob andere evtl. ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Dass da jemand, der vorselektiert oder Gemüse füttert, nicht mitdiskutieren kann, ist doch eigentlich klar, denn ich schrieb ja ausdrücklich deswegen von "bedenklich" und "giftig".![]()
Geändert von Wuschel (12.09.2012 um 16:22 Uhr)
ich glaub, ich hab das nicht so geschrieben wie ich das gedacht habe
Wuschel hat das dann m.M.n. gut erklärt für ihre Zwei. Eben, dass die Kaninchen a.l. ernährt werden, wieviel sie sammelt und wie viel ungefähr "giftiges" dabei ist. Und was auch sehr wichtig ist, dass ihre Kaninchen schon von klein auf so gefüttert werden und das auch kennen.
Wuschel schreibt ja auch häufig dabei, dass ihre wirklich soviel bekommen, dass etwas übrig bleibt. Und das ist für mich auch der Schlüsselpunkt. AdLib heißt eben nicht nur rund um die Uhr Futter zu haben, sondern auch so viel dass sie auswählen können, was davon sie fressen möchten.
Es läuft wieder, ich zitiere daher mal Ausschnitte zum Thema AdLib Fütterung auf Kaninchenwiese
"An wichtigsten sind die Wiesengewächse, sie entsprechen am meisten der natürlichen Kaninchenernährung ...."
"Wiesengräser & -kräuter sollten wie in der Natur rund um die Uhr verfügbar sein...."
"Halter, die nicht die Möglichkeit haben auf die Pflanzenvielfalt der Natur zurück zu greifen (wenn Schnee liegt oder in der Stadt) sollten sich trotzdem darum bemühen, möglichst viel natürliche Nahrung zu verfüttern, auch im Winter kann man Zweige und auch Boden-Pflanzen ernten.Zusätzlich bietet man Blattgemüse, ein hochwertiges Heu und (Trocken-)Kräuter an!"
"Neben möglichst vielen Komponenten aus der Natur sollte immer ein abwechslungsreicher Frischfutter-Teller (Gemüsteller-Fotos) mit dem Schwerpunkt auf Blattgemüse und eine große Schale mit einer breiten Kräuter-Auswahl angeboten werden. "
Da kann ich wirklich nicht behaupten dass hier die Winterfütterung mit Gemüse AdLib propagiert wird. Vielleicht steht irgendwo ja ein Satz der falsch darauf rückschließen lässt, aber wenn man sich die Mühe macht komplett zu lesen finde ich es eindeutig.
Blattgemüse ist auch Gemüse und da steht doch, dass "immer" ein abwechslungsreicher Frischfutter-Teller angeboten werden sollte. Für mich heißt das: Ad libitum Gemüse. Verstehen wir beide das jetzt unterschiedlich?
Und wer keine Wiese pflücken kann oder zu faul dazu ist oder was auch immer, der klatscht eine Riesenmenge Gemüse (Schwerpunkt Blattgemüse) und nur wenig Kräuter, denn die sind teuer, ins Gehege und füttert dann ad libitum Gemüse und wundert sich dann, warum die Kaninchen ständig krank sind, sei es durch Aufgasung oder Matschkot.![]()
Also sicherlich differenzieren wir beide da noch unterschiedlich.
Zum einen, weil ich diesen Beitrag im Gesamten sehe, und dort eben auch die anderen Zitate aufkommen, nämlich das artnahe Pflanzen den Hauptbestandteil der Fütterung ausmachen sollen. Zusätzlich dazu dann den "Gemüseteller"
Aber ich gebe dir insofern recht, das einzelne Zitate gerne zu genau solchen Missverständnissen führen. Ich unterstelle da auch gerne mal dem ein oder anderen "Pflückfaulen" ebenfalls "Lesefaul" zu sein, zumal die Infos zur Wiesenfütterung mitunter ja sehr umfangreich zu sein. (Aber bitte nicht als Angriff interpretieren, diejenigen die keine Zeit finden in der Großstadt mit nem Vollzeitjob ne Std zur nächsten Wiese zu fahren)
Für mich spricht nichts ggn einen immer verfügbaren "Gemüseteller", wenn die Zusammensetzung stimmt.
Sicher sind Kräuter teuer, aber ich predige ja auch immer gerne, dass normalerweise jeder auf der Fensterbank Platz für ein paar Töpfchen haben müsste. Ok, wir haben in Bezug auf unsere Wohnung "Luxus", und ich kann hier wirklich viel selber ziehen. So macht dann tatsächlich in der Winterfütterung bei mir nicht das Kilo Möhren, weil es preiswert ist den Grundteil aus. Und ich hab immerhin 6 Kaninchen, da sammelt es sich im Winter gar nicht so einfach für
Aber irgendwie sind wir damit schon weit vom Thema ab
Was mich mal interessiert. Pflückt ihr im Winter auch weiterhin die bedenklichen Pflanzen mit ? Ich habe es letztes Jahr mit einer geringen Menge Efeu getestet, der hier ohnehin nicht gern gefressen wird...Der blieb unangetastet liegen, trotz der geringeren Auswahl an natürlichem Futter.
Das ist "so" nicht ganz richtig.
Ad libitum bedeutet lediglich: nach Belieben, das hat nichts mit der Auswahl des Futters zu tun, das wurde nur so interpretiert (soweit ich weiß kommt das von der Kaninchenwiese.de). Ich bin anfangs auch nicht ganz durchgestiegen, als ich mich mit dieser Gemüse-Ad-Libitum-Fütterung beschäftigt habe, die in meinen Augen keinen Sinn macht.
Wir füttern eigentlich alle ad libitum, nämlich Heu.
Dann gibt es noch Leute, die füttern Heu + Wiese ad libitum und andere füttern Heu ad libitum und Gemüse rationiert. Die nächsten füttern Heu + Grünkohl ad libitum und anderes Frischfutter rationiert.
Ich füttere im Winter Heu, getrocknete Blätter und Strukturfutter ad libitum, den Rest rationiert.
Ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären.
Bei der HP Kaninchenwiese wurde in letzter Zeit häufig wieder was geändert, weil anscheinend festgestellt wurde, dass mit Gemüse ad libitum doch etliche Probleme auftauchten. Da stand vorher noch anderes dabei, z.B., dass "immer" soviel gefüttert werden soll (auch vom (Blatt)gemüse), dass bei der nächsten Fütterung noch was da ist.![]()
Geändert von Wuschel (13.09.2012 um 06:54 Uhr)
Ich wollte hiermit nicht auf die Wörtliche Übersetzung hinaus :-) Natürlich hast du damit recht. Aber wie kann ein Kaninchen "Nach Belieben" fressen, wenn ihm ausschließlich Heu zur Verfügung steht ?
Daher die breite Auswahl an komponenten. AdLib Wiesenfütterung mit "bedenklichen" Sorten macht ja auch keinen Sinn, wenn man ausschließlich Gräser und Rainfarn oder Schöllkraut gibt. Ich hoffe ich konnte ebenfalls verständlich erklären.
Ich weiß nicht wie alt die Informationen dann auf der Kaninchenwiese waren, aber ich bin jetzt seit 2 1/2 Jahren Halterin und kann mich da wirklich nicht dran errinern.
Und dann gibt es noch welche, die füttern Heu rationiert (!), weil die Kaninchen sonst draufpieseln... auch hier im Forum.
Für die Unbedenklichkeit von Schöllkraut spricht, dass es so weit verbreitet ist: Es gibt in Nordwesteuropa mal ohnehin nicht sehr viele echt giftige Pflanzen, bei denen bereits eine sehr geringe Dosis eine sehr grosse schädliche Wirkung entfaltet. Es gibt aber sehr viele Gras- und Pflanzenfresser. Dass eine Pflanze es schafft, sich stark auszubreiten, ohne einer grösseren Gruppe von Tieren als Futter zu dienen, weil sie so Unverträglich ist, das ist noch viel seltener.
Gegen die Unbedenklichkeit von Schöllkraut spricht, dass Auszüge aus dem Schöllkraut für verschiedene Krankheitsbilder geeignet zu sein scheinen. Ich schreibe bewusst: scheinen. Seriöse und brauchbare Untersuchungen habe ich nicht gefunden.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Ich muß zugeben,dass ich eher ängstlich bin,was das verfüttern als bedenklich angesehener Pflanzen betrifft. Deshalb bin ich auch nicht soo informiert.
Gibt es bei Kaninchen eigentlich nicht auch bedenkliche/gefährliche Sachen,die aber nicht bei einmaligem Verzehr zu Schäden führen,sondern sich im Körper anreichern und dann irgendwann schaden?
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