Lina und Cerena, ich kann mich Euch nur anschließen.
Genauso handhabe ich es auch. Ich sehe ebenfalls weder einen Grund zur besonderen Vorsicht, noch dass ich austesten würde "wieviel Gift die Tiere vertragen" oder gar zur besonderen Nachlässigkeit mit dem Umgang mit Giften rate.
Meine Tiere haben mir jedoch voraus, dass sie nicht in Büchern nachschlagen müssen, welche Pflanze für welches Wehwechen gerade geeignet ist.
Ich habe es vor ein paar Tagen wieder selbst erlebt. Toby hatte nachts ziemlichen Durchfall und als ich gerade am Überlegen war, ob ich zum Notdienst mit ihm fahre, beobachtete ich, wie er sich aus dem großen Wiesenhaufen nur den Wiesenknopf raussuchte. Mir war erst nicht klar, warum es gerade der Wiesenknopf war, bis ich in mein Buch sah "gut geeignet als Tee gegen Durchfall". Mit zusätzlicher Wärme ging es ihm wenig später tatsächlich wieder besser.
Damit die Tiere jedoch immer das richtige Kraut für sich heraussuchen können, brauchen sie eine möglichst breite Auswahl an Pflanzen. Würde man nur noch auf die vollkommen ungiftigen Pflanzen anbieten, könnte man den Kaninchen kaum noch etwas außer Gras anbieten. Löwenzahn ist ja bei übermäßigem Verzehr auch unverträglich.
Interessant finde ich auch, wenn man mal das Forum durchsucht, findet man aus der Vergangenheit lauter Warnungen zu Wiesenbärenklau, Bärlauch, Kohl und einiges Andere mehr. Mittlerweile sind diese Pflanzen alle auf dem Speiseplan unserer Kaninchen und die überwiegend positive Wirkung dieser Pflanzen streitet kaum jemand ab.
Daher traue ich meinen Kaninchen schon einiges zu, dass sie auch wissen was sie futtern dürfen, immer jedoch mit der Einschränkung, dass ich nicht ausgerechnet von einer sehr gefährlichen Giftpflanze besonders viel in der Mischung anbiete, sondern die ungefährlicheren Pflanzen immer stark überwiegen. Schierling würde ich bewusst trotzdem nicht anbieten, würde mich aber auch nicht verrückt machen, sollte mal in der großen Mischung ein Blatt hinein gekommen sein.
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