Ich war schon länger nicht mehr aktiv hier im Forum, das hatte private Gründe und lag daran, dass ich meinen Laptop gekillt habe und daher momentan nur Internet habe, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und auf der Arbeit
Nun möchte ich mich aber doch vorsichtshalber mal an euch wenden...
Bei Jack wurde letzten Dienstag, also vor genau einer Woche, ein Abszess am Oberkiefer entfernt.
Um chronologisch vorzugehen, unsere Tierarztgeschichte der letzten Wochen / Monate:
ich war mit Jack bei unserer Tierärztin, weil er oft mit den Zähnen geknirscht hat und viel an Sachen rumschlabbert. Ich wollte einfach mal die Zähne nachgucken lassen. Sie hat dabei ein paar kleine Zahnspitzen gefunden und diese weggemacht, ansonsten meinte sie es sieht alles gut aus. Das war letztes Jahr im Oktober.
Kurz danach hatte er einen Pilz am Hals und mir ist aufgefallen, dass er dünner geworden ist. Der Pilz wurde behandelt und ist auch ziemlich schnell wieder verschwunden, aber ich fand Jack weiterhin auffällig dünn. Ich habe sie also gebeten nochmal nach den Zähnen zu gucken. Ich habe ihn zwar oft beim Futter gesehen, aber hatte den Verdacht, dass er eventuell nur langsam futtern kann und dadurch zu wenig Nahrung aufnimmt.
Sie meinte wieder es seien nur kleine Zahnspitzen zu sehen, die ein bisschen in die Wange drücken und eventuell Schmerzen verursacht haben. Die Spitzen wurden wieder entfernt und sie meinte er hat ein Wellengebiss und eine Fehlstellung der Backenzähne, sodass wir darüber nachdenken sollten einen Backenzahn eventuell ziehen zu lassen, weil sich die Zähne nicht richtig abnutzen können.
Obwohl er immer gefuttert hat und auch immer angelaufen kam, wenn er eine Tüte rascheln gehört hat, hat er einfach nicht zugenommen.
Wir sind dann in die Kleintierklinik Hannover gefahren, um uns wegen des Zahnziehens eine weitere Meinung einzuholen und weil mir sein Gewicht auch langsam Sorgen gemacht hat.
Dort kam dann das ganze Unheil in seinem Mäulchen zum Vorschein
Seine Zähne waren total vereitert, den einen Backenzahn konnte sie mit der Pinzette einfach so rausnehmen, weil der so unter Eiter stand, das er keinen Halt mehr hatte
Da unsere Ärztin immer nur von Zahnspitzen geredet hatte und er ja immer noch gefressen hat, habe ich nicht erwartet dass es in seinem Maul so schlimm aussieht
Wir haben ihn dann mit Antibiotika und Schmerzmittel behandelt und die Ärztin meinte, die Zähne müssen unter Narkose alle einmal komplett gemacht werden..
Zeitgleich habe ich beschlossen unsere 4er Gruppe zu trennen
Maya, der Boss der Truppe und Pepper, die kleine Zicke, haben Jack zwar teilweise bekuschelt, aber ihn dafür auch genau so gerne durchs Gehege gejagt und in den Tagen nach dem Tierarzt auch immer häufiger gebissen...
Jack und Felicitas sind dann in ein etwas kleineres Gehege im Wohnzimmer gezogen, damit Jack zur Ruhe kommen konnte... Wir haben ihn zusätzlich zum normalen Futter gepäppelt, was bei ihm nicht sehr stressig ist, weil er das Critical Care bis zum letzten Rest vom Teller leckt, damit er auch endlich wieder ein bisschen zunimmt.
Der nächste Tierarztbesuch war dann sehr erfreulich: Eiter sehr gut zurückgegangen und Jack hat zugenommen!
Der darauffolgende Tierarztbesuch war noch erfreulicher: Die Zähne sehen viel besser aus als gedacht und Jack hat weiter zugenommen!
Die Ärztin hat mir erklärt, dass er zwar eine Fehlstellung der Backenzähne hat, dass die Zähne sich aber angepasst haben und perfekt aufeinander passen.
Durch ein radikales Runterkürzen in Narkose würde man diese Anpassung zerstören und das wäre nicht ratsam!
Da dieses Thema (dachte ich!) erstmal abgehakt war und die Zähne erstmal einfach nur beobachtet werden sollten, hat Jack sich schnell was neues überlegt um die Tierärztin regelmäßig zu sehen: Milben!
Da hatte ich dann auch direkt was zu tun, damit keine Langeweile aufkommt durfte ich desinfizieren![]()
Wir sind dann einmal pro Woche zum Antiparasitikum-spritzen in die Klinik gefahren, was gut angeschlagen hat: das Fell ist wieder schön dicht geworden, die Schuppen zurückgegangen und er hat immer weiter zugenommen
Letzten Montag sollte er die letzte Spritze bekommen und am Wochenende ist mir dann aufgefallen, dass er an der rechten Kopfseite eine Beule hat, da hab ich's natürlich schon geahntMontag also zum Spritzen hin und Dienstag morgen gleich die Abszess-OP...
Die Ärztin hat mich Mittags angerufen und meinte die OP ist gut verlaufen, der Abszess wurde entfernt, aber 3 Zähne im rechten Oberkiefer konnte sie nicht retten, die standen total unter Eiter...
Die anderen Zähne wären auch in schlechtem Zustand, aber eben nicht vereitert, deswegen ist es jetzt das Ziel die möglichst lange zu erhalten...
Die OP hat er relativ gut weggesteckt, hat seitdem sogar schon zugenommen und ist munter und frech wie immer
Die Naht wurde ein bisschen offen gelassen und die Wunde wird jeden 2. Tag in der Klinik gespült. Beim 1. Mal wurde von außen und von innen gespült, danach nurnoch von außen, weil die Wunde innen schon zugeheilt war...
Er bekommt 2x täglich Metacam und wir haben den Eiter zur Keimbestimmung ins Labor schicken lassen. Da bekommt er jetzt das passende Antibiotika, auch 2 x täglich.
Bisher hat er in die Wunde Leukase-Kegel (?) eingesetzt bekommen, da gestern aber immer noch relativ viel Eiter kam, hat die Ärztin dort nun auch das für den Keim bestimmt Antibiotika eingebracht...
Meine Frage ist jetzt: Ist die Behandlung so richtig? Worauf muss ich achten? Was kann ich für Jack tun?
Und auf lange Sicht: Was bringen ihm die unteren Backenzähne, wenn die oberen fehlen?? Stören die dann nicht eher und machen Probleme, weil sie sich nicht abnutzen können?
Ich bin momentan ein bisschen verunsichert, weil wir ständig beim Tierarzt waren und trotzdem nicht erkannt wurde, dass es so schlimm aussieht in seinem Maul und Kiefer![]()
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