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Thema: kann den Todesfall meines Kaninchens nicht verarbeiten

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.427

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    Du hast die Op machen lassen, weil du gehofft hast, dass man dem Kaninchen noch helfen kann. Es gibt Operationen deren Ausgang 50 zu 50 steht. In dieser Situation hast du eine 50%ige Chance richtig, oder falsch zu entscheiden, aber was richtig wäre weißt du nicht, auch manchmal hinterher nicht. Das kann dir niemand vorwerfen; andere nicht, das Kaninchen nicht und du selbst auch nicht. Manchmal kommen einfach widrige Umstände zusammen, die aus einem guten Gedanken aus dem eine Entscheidung geboren wird, ein trauriger Ausgang. Es gibt Verläufe die einfach unglücklich sind, aber niemandes Schuld.
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  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 18.01.2009
    Ort: Illerrieden/Dorndorf
    Beiträge: 158

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    Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
    Du hast die Op machen lassen, weil du gehofft hast, dass man dem Kaninchen noch helfen kann. Es gibt Operationen deren Ausgang 50 zu 50 steht. In dieser Situation hast du eine 50%ige Chance richtig, oder falsch zu entscheiden, aber was richtig wäre weißt du nicht, auch manchmal hinterher nicht. Das kann dir niemand vorwerfen; andere nicht, das Kaninchen nicht und du selbst auch nicht. Manchmal kommen einfach widrige Umstände zusammen, die aus einem guten Gedanken aus dem eine Entscheidung geboren wird, ein trauriger Ausgang. Es gibt Verläufe die einfach unglücklich sind, aber niemandes Schuld.
    sorry, verrutsch.
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  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 26.03.2017
    Ort: Hildesheim
    Beiträge: 9.707

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    Hallo Kaninchenhopper, wie hättest du als Nicht-Tierärztin wissen sollen, wie ein solcher Eingriff ausgehen wird?! DAS weiß noch nicht einmal ein Tierarzt hundertprozentig! Du wolltest Deiner Häsin helfen, mit der Hoffnung, daß es ihr hinterher besser geht, aber es gibt Dinge, die laufen einfach nicht wie "aus dem Lehrbuch", sondern ganz anders und so blöd, daß selbst manchmal ein Tierarzt dumm aus der Wäsche guckt. Es tut mir sehr leid um Deine arme Häsin und daß die OP doch nicht den Erfolg gebracht hat, den Du Dir erhofft hattest, aber deswegen mußt Du Dir keine Vorwürfe machen! Du hast für dein Kaninchen alles getan und Du hast Dein Tier offensichtlich sehr geliebt. Übrigens: Auch ich mußte mal ein Kaninchen umständehalber in der Tierarztpraxis zurücklassen und dort ist es dann ohne mein Beisein verstorben.
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  4. #4
    Aktive Avatar von Britta S.
    Registriert seit: 26.05.2014
    Ort: Freiburg im Breisgau
    Beiträge: 1.134

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    Sie war zu diesem Zeitpunkt kräftemäßig schon sehr weit unten und ich sollte mit dem schlimmsten rechnen.
    Es war zu dem Zeitpunkt die richtige Entscheidung (rein von deiner Beschreibung wäre da sonst nur einschläfern ne alternative gewesen) die OP machen zu lassen. Das Tier war schon sehr geschwächt. Da kann man ja nicht abwarten bis es von alleine stirbt. Das heißt es ging ihr da schon schlecht.

    Ich weiß nicht was damals die Diagnose war, ob der Arzt unsauber gearbeitet hat, unerfahren war oder sonst was. Aber Operationen können immer Komplikationen haben. Auch in der Nachsorge.

    Ich denke nicht das deine ganzen körperlichen beschwerden bis hin zu den Ops nur das als Ursache haben. Aber stress/psychische Belastung kann natürlich Krankheiten, die eh schon in dir schlummern, ausbrechen lassen.

    Du solltest dringend mit deinem therapeut darüber sprechen. Ihr müsst gemeinsam einen Weg finden wie du das ganze verarbeiten kannst.
    LG Britta
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  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Du glaubst nicht, wie sehr ich Dir diese Trauer nachfühlen kann, denn auch ich habe genau vor 5 Jahren meine beiden absoluten Herzkaninchen, auch noch 2 Wochen hintereinander, bei der TÄ und in der TK verloren und meine, dass, hätte ich sie hier bei mir gehabt, es vlt. nicht passiert wäre.
    Aber all das weiß man nicht und selbst wenn, es gibt Situationen, da muss man schnell entscheiden und letzlich, wenn ein Tier krank ist, was macht man anderes, als einem TA zu vertrauen ? Haben wir all das Equipment zuhause, wenn plötzlich eins an den Tropf gelegt werden muss..z.B. ?
    Nein.
    Von daher müssen wir oft die Entscheidung treffen, ein Tier dort abzugeben und behandeln zu lassen.

    Ich schließe mich allen anderen an, Du musst schauen, das irgendwie zu verarbeiten, solche Situationen gibt es und auch bei uns Menschen. Es bleibt - und leider, leider ist das so, ein Restrisiko bei Mensch und Tier, ob die jeweilige Behandlung in gewissen Situationen immer richtig ist und noch viel wichtiger, ob sie verkraftet wird. Und da steckt niemand drin, auch kein Arzt.

    Wenn Du in psychotherapeutischer Behandlung bist, ist es sicher die beste Lösung derzeit, dort über Dein Problem zu sprechen. Hier kann man sich austauschen, das haben schon viele gemacht, aber die Trauerbewältigung kann niemand abnehmen, zumal es bei Dir ja recht tiefsitzend und folgenschwer durch Deine körperliche Beschwerden zu sein scheint.


    Ich sehe es zu dem wie Britta, dass einiges an diesen Beschwerden schon in Dir geschlummert hat und jetzt zum Ausbruch gekommen ist.
    Geändert von hasili (11.08.2022 um 12:48 Uhr)
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  6. #6
    Benutzer Avatar von miha
    Registriert seit: 25.09.2019
    Ort: Berlin
    Beiträge: 99

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    Es tut mir so Leid das zu hören und auch ich denke, dass du in der Situation alles richtig gemacht hast, denn du hast nach besten Wissen und Gewissen entschieden. Auch, wenn ich denke, dass dir das vermutlich wenig hilft, wenn wir dir das hier schreiben, Depressionen sind bei so was hart und lassen da kaum positive oder bestärkende Worte durch
    Du solltest auf jeden Fall versuchen bei der Therapie davon zu sprechen. Es belastet dich ja eindeutig sehr und letztlich geht es ja darum, dass es alles aufgearbeitet wird. Warum traust du dich denn nicht, es anzusprechen?
    AUs eigener Erfahrung/ Erfahrung von Familie, denke ich da besonders an zwei Punkte direkt, keine Ahnung, ob die bei dir zutreffen. 1. Der/ die denkt es ist doch "nur" ein Tier/ nur ein Kaninchen, das ist ja nicht mal ein Hund, wo man das noch eher verstehen könnte--> der Therapeut sollte dabei aber sehen, wie sehr es dich mitnimmt und es ist sein Job sich um die Dinge zu kümmern, mit denen es dir nicht gut geht. Nach allem, was ich so von anderen gehört habe (meine Therapeutin ist super und hat es sofort verstanden, aber da hatte ich nie bedenken) ist es schon so, dass da in der Regel Verständnis da ist. Es geht ja darum die Dinge aufzuarbeiten, die dich beschäftigen, also kann ich mir vorstellen, dass der Therapeut das gut und hilfreich findet, wenn du über den Kaninchen sprichst.
    Der zweite Punkt, an den ich gleich denken musste, war, dass das Vertrauensverhältnis zwischen euch vielleicht nicht so gut ist, beziehungsweise die Chemie einfach nicht stimmt. Das kann halt auch echt ein Problem sein, wenn es so ist, gerade im Hinblick darauf, dass man in vielen Gegenden ja auch Probleme hat einen neuen Therapeuten zu finden. Auch da hab ich Geschichten aus dem Familienkreis wie: "Ich kann dem ja nicht sagen, dass es mir im Moment schlecht geht, weil der versteht das eh nicht und der gibt sich ja solche Mühe." Bei so was half dann nur Wechsel, ansonsten wurde von beiden Seiten nur die Zeit abgesessen, aber es hat zu nichts geführt.

    Wenn du deinem Therapeuten gegenüber nicht gleich so von deinem Kaninchen erzählen kannst, kannst du vielleicht einfach deinen Beitrag ausdrucken und ihm geben? Ich finde er macht sehr deutlich, wie wichtig dir dein Kaninchen noch immer ist und wie sehr es dich beschäftigt und du hast dann nicht das Problem, dass dir beim ersten Erzählen dann die Worte fehlen.

    Zu deinen körperlichen Erkrankungen kann es natürlich immer sein, dass die Psyche da auch den Körper beeinflusst. Andersherum geht es leider ebenso. Bei körperlichen Problemen werden nicht selten auch psychische Erkrankungen wieder stärker. Meine Neurologin erklärte mir auch nach einer OP, dass Narkosen ebenfalls zu einer Verstärkung führen können. Von daher bedingt sich das alles bei dir vielleicht auch gegenseitig.

    zu guter Letzt wünsche ich dir alles Gute und ganz viel Kraft, um gegen die ganzen Krankheiten in deinem Leben anzukommen. Und was mir zumidnest ein wenig geholfen hat, als ein schwer krankes Kaninchen beim Tierarzt starb, kaum das ich es nach Einweisung in die Tierklinik alleine ließ: dein Kaninchen wusste, dass du dich liebevoll um sie gekümmert hast. Wenn sie beim Tierarzt war, warst du immer irgendwie mit da oder in der Nähe beziehungsweise hast sie bald darauf abgeholt. Bestimmt dachte es, dass du wieder vor der Tür wartest. Und alle meine Kaninchen, die ihren Weg selbstbestimmt gehen konnten, haben sich kurz von mir verabschiedet, ehe sie sich zurückzogen und deutlich machten, dass sie nun gerne für den entscheidenden Moment alleine wären. Dein Kaninchen kann es also auch als liebevolle Geste von dir wahrgenommen haben, dass du sie alleine hast gehen lassen, ohne den Eindruck von dir zu fest gehalten zu werden.
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  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 06.02.2022
    Ort: Kaninchenland
    Beiträge: 149

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    Danke für die lieben Worte. Ich hab am 14.9. wieder Termin und versuche den Mut aufzubringen das Thema bei der Therapie anzusprechen.
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  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2018
    Ort: Berlin-Brandenburg
    Beiträge: 888

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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Wenn Du in psychotherapeutischer Behandlung bist, ist es sicher die beste Lösung derzeit, dort über Dein Problem zu sprechen. Hier kann man sich austauschen, das haben schon viele gemacht, aber die Trauerbewältigung kann niemand abnehmen, zumal es bei Dir ja recht tiefsitzend und folgenschwer durch Deine körperliche Beschwerden zu sein scheint.
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  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Ich muss aber wirklich nochmal dazu sagen, dass ich Dich, kaninchenhopper, mit Deinem Schmerz und den Vorwürfen sehr gut verstehen kann. Ich habe es wohl schon geschrieben, dass ich ähnliche Erfahrung gemacht habe und wirklich viel Kraft aufwenden muss (immer noch), um nicht zu verzweifeln. Es geht aber nicht mehr rückgängig zu machen und meine anderen Tiere danach haben mich gebraucht (und brauchen mich) und ich würde das eine oder andere auch so nicht mehr tun...aber wer weiß, ob nicht dann etwas anderes kommt, wo man wieder die "falsche" Entscheidung trifft ?
    Wir wissen es halt nie zu 100 % im Voraus..man kann nur so wachsam wie möglich sein.
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