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Thema: Just Fisch - Der Thread für Aquarianer

Baum-Darstellung

  1. #11

    Standard

    Zunächst einmal: Mir ist beim Durchlesen aufgefallen, dass ich stellenweise etwas genervter/sarkastischer/aggressiver Klinge, als es beabsichtigt war... Sorry.

    Aber mich nervt, wenn Leute um die Ecke kommen, die selber sagen dass sie nur begrenzt Ahnung haben, dann die wildesten Vergleiche (Nutztier -Massenzucht ggü. Zucht von Zierfischen, die den Rest ihres Lebens in einem hoffentlich artgerechten Becken verbringen. Also BITTE!!!) bringen.
    Von dem Kastrationsthema (meine Jungs waren immer froh, dafür Partner zu bekommen, und die Damen, ihre verkrebste Gebärmutter loszuwerden...) ganz zu schweigen.

    Ich habe bzw. hatte das Gefühl, dass hier hauptsächlich mit Ideologie (ich möchte keine Tiere in menschlicher Haltung) gepaart mit wenig Hintergrundwissen breitgetreten wurde... und das finde ich einfach falsch.

    Und solche Kommentare finde ich dann einfach extremst (!!!) unangebracht, weil wirklich reine Ideologie und meiner Meinung nach doch etwas arg aggressiv:
    Sorry, aber dieses Argument ist wirklich schwach. Täglich werden Millionene von Tiere gehalten, gezüchtet und getötet. Gejagt, Lebensräume zerstört und ausgerottet. Der Mensch nimmt sich dieses Recht schon heraus- und, wer bist du zu entscheidest welches Tier du in Gefangenschaft hältst und vermehrst?
    Sowas sollte man sich dann verkneifen..... aber ist nur meine Meinung

    Ich habe festgestellt, dass meine Zitate hauptsächlich Fleckie getroffen haben, sorry.

    war nicht geplant, aber Deine Zitate eigneten sich einfach am besten um verschiedene Punkte aufzugreifen.
    Ist also nicht an Dich direkt, persönlich gerichtet, sondern einfach um diverse Diskussionspunkte aufzugreifen.

    Zitat Zitat von Fleckie
    Ich meinte ja auch dass ich es als nicht korrekt empfinde Fische zu halten welche sich in Gefangenschaft nicht vermehren (können). Den das zeigt ja dass etwas nicht stimmt .
    Warum in der Aquaristik keine Jungfische hochkommen, kann die verschiedensten Gründe haben, und nicht alle davon haben den Grund, dass "etwas nicht stimmt"

    • Die Elterntiere futtern die Jungtiere auf
    • Andere Fische im Gesellschaftsbecken futtern die Jungfische auf
    • Andere Fische im Becken futtern die Eier auf (dieser und der obrige Punkt sind mitunter sogar erwünscht )
    • Die Fische fühlen sich in unserem, normalen Leitungswasser wohl, zeigen ihr normales, arttypisches Verhalten (inkl. Balz), aber die Eier benötigen bestimmte Wasserwerte, um sich zu entwickeln
    • Manche Arten brauchen sehr hohe Temperaturen, um sich zu vermehren (blöd, wenn man noch Tiere im Becken hat, die kühlere Temperaturen brauchen)
    • Manche Arten benötigen Wasserwechsel, welche die Temperatur senken, um Regenfälle/die Regenzeit zu simmulieren (vertragen u.U. die anderen Beckenbewohner ebenfalls nicht)
    • Manche Jungfische brauchen bestimmtes Futter, um sich zu entwickeln (muss extra gereicht werden, sofern man die Tiere überhaupt im Gestrüpp erspäht hat, und hier muss man auf die Wasserwerte dann achten). Tut man das nicht, kommen keine Jungfische hoch, oder nur vereinzelt mal
    • Manche Tiere leben im Süßwasser, die Eier benötigen aber zum Entwickeln Brackwasser
    • Bei manchen Arten lassen sich die Geschlechter nicht gut unterscheiden, und nur mit Männern oder Weibern züchtet es sich schlecht ()
      (mit ein Grund, weshalb man bei Garnelen gleich mit einem ganzen Schwung startet)
    • Die Tiere sind extrem territorial und dulden keinen Artgenossen in ihrer Nähe, außer zu Balz (und da kann es auch schief gehen - es gibt Betta Splendens, wo die Verpaarung der Tiere zur Zucht mit einem Toten oder Schwerverletzten Tier endet)


    Sieht man davon ab: Manche Arten können pro Brut 200, 300 Jungfische hochbringen. Wenn dies territoriale Arten sind, und man die Tiere nicht los wird: Viel Spaß.

    Es kann ja sein, dass ihr den Platz habt, dann genug Becken aufzustellen, aber das kann nicht jeder (nein, war nicht ernst gemeint )

    Und auch bei Arten, wo es nicht soooo viele Jungfische gibt, sondern duchschnittlich nur 20, 30, 40 hochkommen, wenn man sie bewusst nachzieht: Die muss man auch erst wieder loswerden, wenn man sie nicht in einer großen Gruppe zusammenhalten kann, oder genug Becken hat.
    Ein VERNÜNFTIGER, VERANTWORTUNGSBEWUSSTER Halter, wird es nur DANN auf Nachzucht ankommen lassen, wenn er diese Punkte sicherstellen kann!

    Ansonsten ist die weitaus verantwortungsbewusstere Haltung, wenn möglich Fraßfeinde einzusetzen, um die Anzahl der möglichen Nachkommen gering zu halten - und eben nicht bewusst Aufzuchtfutter zu reichen.

    Und das ist Süßwasser... im Salzwasser gibt es noch andere Gründe

    Ein gewichtiger Grund ist, dass manche bzw. einige Tierarten die Eier einfach befruchten und der Strömung überlassen.
    In einem Aquarium freut sich dann direkt der restliche Besatz über die Zwischenmahlzeit (). Man muss dann SCHNELLER, bzw. am besten DABEI sein, und die empfindlichen Eier abfischen.

    Dann die Aufzucht:
    Oft benötigen die Eier bzw. die geschlüpften Tiere winzigste Nahrung, und das in rauen Mengen - sie müssen dann "im Essen stehen".
    Das lässt sich in einem normalen Meerwasserbecken nicht bewerkstelligen, die Werte würden sofort kippen und der gesamte Besatz sterben.
    Also MÜSSEN die Eier abgesammelt werden (eben abgefischt oder, wenn angeklebt, der Stein), und dann in einem extra Becken aufgezogen werden.
    Da wird dann benötigt: die richtige Strömung (stärke, aber auch so Dinge das manche Eier so empfindlich sind, dass sie nirgends anstoßen dürfen, man sie also irgendwie "am Schweben" halten muss), das Licht muss stimmen, die Dichte, die Temperatur.

    Wenn die Tiere geschlüpft sind, müssen sie wie gesagt "im Essen stehen" - und da bedeutet, im RICHTIGEN. Je nach Entwicklungsstand werden unterschiedliche Futterformen bzw. Größen (Lebendfutter) benötigt. Die kann man nicht kaufen, bzw. nicht vernünftig in den Mengen (mehrere Liter unter Umständen pro Tag).
    Das heißt, neben dem Becken, wo die Eier sind und dann die Becken mit den Tieren in verschiedenem Entwicklungsstand, benötigt man auch mehrere Becken mit Lebendfutter, und dieses Lebendfutter muss natürlich auch gefüttert und nachgezogen werden.
    Das ist in den Mengen, die da teilweise benötigt werden, tatsächlich nicht unbedingt trivial - hängt auch sehr von der Tierart ab, die nachgezogen werden soll.

    Da geht eine Menge Platz drauf (mach das mal in einer 2 Zimmer Wohnung ()), Zeit (die Becken müssen gewaschen werden, bei der Nachzucht ist Hygiene sehr wichtig, aber auch das Füttern, Futteransetzen, etc...), Geld (man braucht ja immer Strom für Licht, Heizung, Strömung, …).
    Das heißt nicht, dass es nicht auch Hobbyisten gibt, die das machen - aber es kann nicht jeder, und manche geben auf, weil es zu teuer wird. Leider weigern sich viele Menschen dann einen angemessenen Preis zu zahlen (nicht: ich mache Gewinn sondern: Ich komme +- 0 raus und kann die nächste Brut großziehen).
    Aber: Das hat alles nichts damit zu tun, dass die Tiere dennoch ihr arttypisches Verhalten von Futtersuche, Balz, etc. zeigen können, was mit den Eiern danach geschieht, interessiert je nach Tierart einfach nicht mehr

    Zitat Zitat von Mirabelle
    Nun ja, ist ein Züchter besser?
    Und ist die Haltung in einem Glaskasten artgerecht? Ich finde das Thema sehr schwierig und weiß, dass ich damit einiges an Unmut auf mich ziehe.
    Zitat Zitat von Fleckie
    Selbstverständlich ist es unter den Umständen sinnvoll! Aber das trifft wohl nur auf einen kleinen Teil der Haus-Fische zu. Und was bringt es mir eine Rasse zu züchten um sie zu erhalten, wenn die Tiere leiden?
    Zitat Zitat von Fleckie
    .... oder ein plötzliches Leben in Gefangenschaft fristen müssen.

    Wie gesagt, gegen artgerechte Haltung und Zucht zur Rassenerhaltung habe ich nichts solange es den Tieren gut geht, erfahrungsgemäß ist das aber selten der Fall und bei Zooladen-Käufen geht es gegen null.
    Sorry, seid mir nicht böse bitte, aber in meinen Augen spricht hier nicht das Wissen um die Bedürfnisse verschiedener Arten, sondern schlicht Ideologie.

    Um mal verschiedene Beispiele zu bringen.
    Im Meerwasser gibt es zum Beispiel Grundeln, die mit Knallkrebsen zusammenleben. Beide Arten können theoretisch auch alleine überleben, aber beide sind sehr gefährdet:
    Die Grundel kann sich nicht selber schützen und würde direkt gegessen, beim Knallkrebs (Der oft auch nicht gut sieht oder gar blind ist), ist es ähnlich.
    Oft drängt sich dann in der Natur die Grundel einem Knallkrebs auf, und schließt sich ihm an.
    Der Knallkrebs buddelt dann im Gestein bzw. unter dem Gestein Gänge, schiebt Sand durch die Gegend, etc., und die Grundel sitzt am Eingang und hält Wache.
    Der Knallkrebs hält dabei über seine Fühler bzw. einen Fühler Kontakt mit der Grundel, die immer Signale gibt, dass alles ok ist. Sieht die Grundel eine Gefahr, warnt sie den Knallkrebs, und wuuuusch sind beide in der Höhle verschwunden - denn die Höhle bedeutet Schutz für beide.
    Diese Tiere werden ihre Höhle, bzw. den näheren Umkreis, nicht verlassen, wenn es nicht nötig ist.

    Ein anderes Beispiel wären Lauerjäger, wie der Antennarius maculatus (Frogfish/Anglerfisch) natürlich schwimmt/watschelt der auch mal von einem Platz auf den anderen, aber das ist eigentlich nicht seine Lebensweise - als Lauerjäger wartet er halt darauf, dass sein Futter direkt vor die Schnüss kommt, reißt diese auf, und wartet danach auf den nächsten Imbiss.

    Viel zu schwimmen (dazu ist er gar nicht gemacht) wäre kontraproduktiv, und die Beute eh schneller.

    Das Problem bei ihm ist eher: Entweder er bekommt ein geräumiges Artenbecken (ein wenig Bewegen sollte er sich ja schon können), und das heisst, (ausser eventuell Seeigeln, und natürlich Korallen und Anemonen) KEINE Mitbewohner, weil alles, was krabbelt oder schwimmt, sonst als Mahlzeit endet (er besteht halt fast nur aus Futterluke und Magen ), oder Großbecken mit lediglich sehr großen Fischen - der kann halt alles verschlingen, was in etwa seine Länge hat. Und das Füttern scheint auch nicht ganz trivial zu sein. Die Beckengröße ansonsten ist, wenn nicht zu klein, dann eher zweitrangig.

    Andere Beispiele wären Amphiprion Occelaris/Amphiprion percula (falscher und echter Clownsfisch, "Nemo"), und die anderen Anemonenfische (gibt noch viel mehr Arten).
    Diese Tiere leben in und um ihre Anemone, welche ihnen Schutz bietet vor Fraßfeinden, und welche wiederum von den Anemonenfischen vor Feinden geschützt wird.

    Wenn das Becken groß genug ist, werden sich die Tiere nie aus dem Umfeld ihrer Anemone bewegen, und das andere "Beckenende" nur sporadisch besuchen. Wenn das Becken natürlich eher klein ist, beschwimmt der Amphiprion so ziemlich alles (was aber auch nicht zwingend ein Problem ist, wie gesagt, sein "Wohnraum" ist die Anemone und die Umgebung). Eigentlich heißt es, dass man keine zwei "Familien" von Clownsfischen in einem Becken halten kann - einigen Erfahrungsberichten nach ist es aber gelungen, einfach weil die Anemonen genau am gegenüberliegenden Ende des Beckens ihre Heimat bezogen hatten, und das Riff so gebaut war, dass die "Sicht versperrt" war - die Tiere haben sich also nie "aus der Ferne" gesehen, und so nie mitbekommen, dass da ein Konkurrent war. Klappt nur in großen Becken die entsprechend strukturiert sind mit viel Glück, zeigt aber, dass es gehen kann - einfach weil die Tiere dann "ihre" Anemone nicht zuweit verlassen haben. Da hätte auch das Becken zu Ende sein können statt eines zweiten Pärchens, die Tiere hätten das nie gemerkt...

    Andere Beispiele sind Fische, die Höhlen beziehen (zum Schlafen) und dieses Revier auch verteidigen usw.
    Bei all diesen Beispielen ist es echt wurscht, ob hinter dem Felsen dahinter eine Glasscheibe ist oder nicht, weil der Lebensraum der Tiere sich eh einem Fleck konzentriert.
    VORAUSGESETZT man nimmt halt nicht die kleinsten Mindestmaße.

    Im Süßwasser gibt es das gleiche:

    Viele Fische bilden Reviere, welche sie verteidigen. Dort leben sie ggf. alleine oder mit ihren Weibchen, und bedrohen/vertreiben Rivalen, Balzen, verteidigen ihre Brut gegen (teils bewusst eingesetzte) Fraßfeinde, etc.

    Wenn die Arten nicht zu aggressiv sind, und das Becken geräumig genug, ist es teilweise auch möglich, verschiedene Paare in einem Becken zu halten. Dann sind die Tiere arttypisch beschäftigt.

    Ist der (artgerechte) Lebensraum vorhanden, und das Becken geräumig genug (darum wird meist geraten, nicht gerade die Mindestmaße zu nehmen), interessiert die Tiere nicht, ob da eine Glasscheibe und die Welt zu Ende ist, oder nicht - die sind beschäftigt genug.
    Die einzigen, die dann damit unter Umständen ein Problem haben, sind die Menschen. Aber das ist ja ok, man MUSS ja kein Aquarium haben.
    Nur sollte man dann nicht mit Phrasen um sich werfen, dass sich Arterhaltung ja nicht lohnt, da die Tiere in Gefangenschaft ja eh Leiden, nicht natürlich leben etc. etc. etc. etc. ohne auf die spezielle Art in Blick zu haben.

    Natürlich heißt das nicht, dass man alle Tiere in einem "Glaskasten" vernünftig halten kann.

    Beispiele wären Seesterne, wo die meisten Nahrungsspezialisten sind, und (von zufälligen Ausnahmen abgesehen) i.d.R. im Aquarium verhungern.
    Ein anderes Beispiel wären da die Haarsterne - auch diese sind nach derzeitigem Technikstand nicht haltbar, da die Nahrungsdichte nicht sichergestellt werden kann.

    Auch manche Fische, wie der Paracanthurus hepatus (Paletten-Doktorfisch, "Dorie") sind nicht gut haltbar. Diese Tiere werden 30cm lang, und selbst 2m Becken sind für diese schwimmfreudigen Tiere eigentlich noch zu klein (wenn man sehr luftig gebaut hat und ein Tier aus einem winzbecken holen kann, kann man evtl mit viel Bauchweh drüber nachdenken). Aber eigentlich gehören Tiere dieser Art, wenn überhaupt, in RICHTIGE Großbecken (4m - 5m Länge und darüber).
    Diese Tiere sind auch ein Fall, wo ich euch direkt zustimmen würde: Oft ohne Sinn und Verstand gekauft, aber in dem Winzbecken nicht haltbar...

    Zitat Zitat von Fleckie
    Wie würde sich wohl ein Schwein in der Massentierhaltung entscheiden, wenn man ihm die Wahl zwischen einem kurzem, leidvollem Leben gibt oder nie geboren zu werden?
    Ich glaube, so mancher Betta, der vor der Wahl steht: Vertrockneter/Zerstörter Lebensraum (und daher selber vertrocknen oder ersticken) oder geräumiges Artbecken, wird eher letzteres wählen

    Zitat Zitat von Fleckie
    Den die Tiere kommen fast immer aus schlechten Verhältnissen, ob nun Wildfänge oder Zucht! Ob die Art nun bedroht ist oder nicht. Wenn man zur Unterstützung einer bedrohten Art beitragen will sollte man sich an kompetente Vereine, Züchter und co wenden, auch wenn das aufwändiger ist. Aber einfach Tiere aus dem Geschäft zu kaufen, ohne zu wissen wie und unter welchen Bedingungen sie gezüchtet, gehalten oder gefangen werden halte ich für den falschen weg. Zumal wie gesagt etliche Tiere den Transport nicht überleben. Auch bedrohte Arten, und das trägt ja nun wirklich nicht zu Erhaltung bei
    Zitat Zitat von Fleckie
    Holt ihre Fische wirklich aus Geschäften/ Zoohandlungen? In Anbetracht des Forums in dem wir uns befinden hätte ich damit jetzt nicht gerechnet. Vor vielen Jahren habe ich auch eine Dokumentation über die unschönen Bedingungen über Zucht, Wildfang und Transport gelesen.
    Ja, vor "einigen Jahren"....

    Es tut sich einiges, und man sollte sich nicht an der Vergangenheit zu sehr festbeißen. Auch, wenn ich bis vor (relativ) kurzem ähnlich gedacht habe.

    Nachzucht oder Wildfang ist ein Thema, dass auch bei engagierten Aquaristikern (welche den Artenschutz und die Erhaltung der Vielfalt im Blick haben), durchaus heftig diskutiert wird.

    Ich bin mittlerweile für eine doppelte Schiene: Sowohl als auch.

    Es gibt durchaus Gegenden, in denen die Menschen genau zwei Möglichkeiten haben (SEHR salopp geschrieben):
    Ich lasse die Fische, wo sie sind, aber pflanze evtl andere PFlanzen an (und leite den Dünger in den Fluß und vergifte ihn), habe aber was zu essen (die Fische und anderen Lebewesen sind halt tot, blöd gelaufen).
    Oder ich fange Fische, und verkaufe sie.

    Es gibt durchaus Gegenden, wo die Menschen darauf angewiesen sind, die Tiere verkaufen zu können, weil sie sonst keine Möglichkeit haben, Geld zu verdienen, und die werden dann auch nicht mehr fangen, als notwendig, sondern nur, dass der Bestand nicht gefährdet ist.
    Im Meerwasserbereich ist es noch mehr im Kommen, dass auch die Importeure (vernünftige vorausgesetzt) darauf achten, wieviele Tiere, wie (früher war leider Giftfang nicht unüblich), ... gefangen werden.

    Auch hier ist teilweise die Wahl: Entweder ich verkauf den Fisch und hab Geld, oder aber ich verkaufe ihn nicht und habe kein Geld. Dann ess ich ihn eben ().

    Mit Korallen ist es ähnlich...

    Das soll nicht heißen, dass es nicht im Wildfang Probleme gibt, ABER es ist auch kein totales no go.

    Es kann tatsächlich AUCH ein Beitrag dazu sein, dass die Menschen vor Ort ein Auskommen haben, und (allein schon aus Eigeninteresse) die Gewässer schützen, also ein aktiver Beitrag zum Naturschutz

    Das heißt nicht, dass man blind überall kaufen kann, und auch nicht jede Art (manche Einsiedler, die billig sind, sind zum Beispiel teilweise an der Luft bzw. müssen an die Luft. Die Fänger kommen an diese Tiere natürlich einfacher ran, weil sie nicht so tief tauchen müssen. Nur, sollten die Einsiedler im Aquarium keine Chance haben, an die Wasseroberfläche zu kommen, ertrinken sie wohl tatsächlich).
    Aber wer will, hat heutzutage gute Möglichkeiten, sich zu erkundigen (bei meinem Händler steht z.B. der Importeur an den Becken dran).

    Zur Nachzucht:
    Natürlich gibt es Farmen, die nicht unterstützenswert sind.

    Beispiel sind manche Guppystämme, wo offenbar mit Medikamenten gearbeitet wird, damit die Tiere schnell genug verkauft werden können. Das Problem ist hier aber, dass manche Leute sich darüber mokieren, die Guppys sind in einem Geschäft zu teuer (1.5€ pro Tier), im anderen wäre der Preis gerade noch ok (99 Cent pro Tier). Wenn man bedenkt, dass man eigentlich nur 2 Weiber und ein Männchen braucht, damit in kurzer Zeit das Becken gefüllt ist, ist diese Denkweise lächerlich.

    Aber DAS ist das Problem.

    Andererseits gibt es aber auch Zuchtfarmen, wo gesunde Tiere herangezogen werden, und wo auch daran gearbeitet wird, weitere Arten nachzuziehen (im Meerwasserbereich weiß ich von 1,2 wo wirklich intensiv geforscht wird).

    Dort steht mitunter tatsächlich auch der Gedanke der Arterhaltung (und das unahängig machen von Wildfängen) zumindest im Hintergrund mit dabei.

    Von daher bin ich da mittlerweile zwiegespalten.

    Wenn die Wildfänge aus einem vernünftigen Fang kommen, von einem vernünftigen Importeur (die arbeiten teilweise auch daran, die Sterblichkeit der Tiere zu verringern... ich meine, bei einem wurden dann auch mal große Erfolge erzielt, als man feststellte, das viele der toten Tiere mit Vibrionen (eigentlich vollkommen normal im Meerwasser, deshalb sollte man auch duschen, wenn man im Meer gebadet hatte) befallen waren. Wie da die Lösung war (prophylaktische Behandlung/Stärkung des Immunsystems) weiß ich nicht mehr, aber es gab auf jeden Fall Konsequenzen ), kann man tendenziell auch mal einen WF kaufen.

    Andererseits sind Nachzuchten (nicht unbedingt diese asiatischen Massenfarmen) aber ebenfalls notwendig, zum einen um die Art ggf. erhalten zu können (zumindest denen, denen auch in menschlicher Obhut ein arttypisches Verhalten geboten werden kann), aber auch um eine zu große Nachfrage befriedigen zu können (um ggf. Wilderei einhalt zu gebieten... wo kein Bedarf ist.. usw.).

    Und zu guter Letzt: Soweit ich weiß, gibt es einige Erfolge bei der Nachzucht von Korallen, AUCH durch die Hobbyaquaristik (zumindest den engagierten Haltern).

    Da wurden einige Erkenntnisse zusammengetragen, wie Korallen gehalten werden müssen, wie man sie vermehren kann, usw.
    Das Wissen wird nun teilweise genutzt, um abgestorbene Riffe wiederzubeleben, da man nun weiß, wie man Korallen (schnell) auf eine entsprechende Größe bekommt

    Beispiel: https://www.coralvita.co/coral-farming

    Und auch hier: Die Technik, und damit die Möglichkeiten, machen enorme Fortschritte. Manche Korallen, die vor Jahren noch eine Rarität waren und als "kaum haltbar" galten, werden heutzutage von manchen Leuten nicht mehr eingesetzt, weil sie mit den Bedingungen, wie sie heute im Becken gegeben sind so gut wachsen, dass sie einfach das ganze Becken zuwuchern würden ()

    (Alternativ muss man halt ständig "stutzen"....)

    Und, nicht jeder hat das Wissen, die Zeit, das Wollen, um Erkenntnisse beisteuern zu können.

    Aber dass die Aquaristik auf dem Stand ist, den sie heute hat, hat sie auch den ganzen "normalen" Aquarianern zu verdanken, die erst dafür sorgen, dass sich diese Forschung der Fortschritt "lohnen".

    Leider gibt es natürlich auch hier mehr als genug Trottel, die von Stirn bis Nasenspitze denken (über die haben sich ich glaube Terrahamster und ich ja schon vor ein paar Seiten geärgert ), aber es gibt auch genug Leute, die sich wirklich Gedanken machen

    Und nun, was ich eigentlich letzte Woche schreiben wollte, bevor mich das Forum ohne Sicherung rausgeworfen hat

    @Britta: Was mir noch einfällt, wären Aquaristikvereine. Bei uns gibt es leider keine mehr, zumindest kenne ich keine.
    Aber in größeren Städten könnte es noch welche geben. Da könntest Du ggf. auch noch anfragen, zumindest wegen der Tiere.
    Ansonsten vielleicht eher mal in den Aquaristik-Kreisel.de inserieren, dort hast du die typischen Ebay-Honks eventuell wenigstens nicht... oder wirklich Foren abklappern.

    @Terrahamster:
    Hier im Norden habe ich in den Kleinanzeigen sogar einen Züchter gefunden, der artreine Imbellis hat. Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass Kampffische unterschiedlicher Arten gekreuzt werden können.
    Es ist wohl tatsächlich teilweise schwierig, Imbellis zu bekommen, die sehen der Betta Splendens - Wildform wohl relativ ähnlich. Da bekommt man teilweise wohl einen B. Splendens als Imbellis angedreht, und andersherum. Prima, wenn Du da einen zuverlässigen Züchter hast

    Das mit dem Kreuzen nutzen die Züchter, die wirklich Kampffische für Kämpfe züchten, wohl aus. Artreine Wildformen wie der Betta Mahachaiensis kämpfen wohl nicht so lange wie die Betta Splendens zum Beispiel, deshalb sind die Kämpfe getrennt zwischen Zucht, und Wildformen. Da versuchen wohl manchmal die Menschen, in "ihre" Wildbetta Population unbemerkt Betta Splendens einzukreuzen, um Vorteile zu bekommen... dürfen sich aber nicht erwischen lassen. Mal sehen, ob ich das nochmal finde, war wirklich interessant...

    Nicht wirklich. Da die Persephones vorerst wegfallen und ich nicht weiß, ob ich die Barben bekomme, überlege ich einen alternativen Besatz mit 2 Paare Betta Imbellis mit X. Zur Auswahl stehen Pangio Kuhlii (geht wahrscheinlich nicht, weil diese mehr Strömung wollen) und Micronemacheilus cruciatus. Man merkt es bestimmt: Ich mag Fische mit Streifen
    Die Wasserwerte scheinen bei den Arten etwa im selben Bereich zu liegen. Ob sich die Habitate in der Natur überschneiden, habe ich noch nicht geprüft. Bei vielen Fische fehlen leider auch genaue Informationen über das Verbreitungsgebiet
    Dornaugen
    Die Pangio Kuhlii brauchen ein Becken, das auf ihre Bedürfnisse eingerichtet ist (mit Holz, Steinen, ich meine Sand etc), sind aber wirklich wunderschöne und interessante Tiere.
    Bin mir aber gerade nicht sicher, auf welche Grundfläche sie passen (und wie groß Dein Becken ist), aber ich meine, es sollte schon etwas mehr Grundfläche haben.
    Und die Tiere sind Gruppentiere, aber da weiß ich leider nicht ,wie viele es sein sollten...


    So wie Hamstergehege?
    Davon habe ich momentan 7 stehen, und das ist für meine Gesundheit auf Dauer leider nicht sehr förderlich, weil die Hamster an der Staubentwicklung in meiner Wohnung beteiligt sind und dieser mir sehr zusetzt, wenn ich nicht beinahe täglich putze. Allergisch gegen die Hamster bin ich zum Glück nicht, aber ich werde mich als Pflegestelle auf weniger Tiere beschränken müssen. Aquarien verbessern dagegen das Raumklima.
    Ja, so in etwa
    Ich hab vor einiger Zeit mit einem Becken anfangen wollen (endlich mal wieder ein Aquarium), aus dem Laden kam ich mit 2, mittlerweile stehen hier noch ein paar mehr rum

    Das mit dem Staub ist natürlich wirklich blöd
    Beim Aquarium muss man nur regelmäßig Lüften - da verdunstet teilweise einiges an Wasser
    Bei Süßwasser gibt es aber Pflanzen, die man von außen reinhängen kann, und die mit ihren Luftwurzeln das Wasser verbessern.. da ich nur BEcken mit Abdeckung habe, geht das bei mir nicht und ich habe mir die Namen nicht gemerkt, sieht aber teilweise echt genial aus, zumal die Fische sich zwischen den WUrzeln auch verstecken können.

    Zu der Lampe kann ich leider nichts sagen - es kommt auf die Wattzahl und die Wellenlänge an.
    Was hast du als Abdeckung genommen? Ich dachte an eine dicke Scheibe Plexiglas. Eine Stärke von 6mm sollte meine springfreudige Katze Leia (ca. 4kg schwer) eigentlich aushalten, damit sie nicht baden geht. Oder sind die Fische so verrückt und springen durch die Einkerbungen für Schläuche etc? Dornaugen traue ich das schon zu, bei den anderen weiß ich das nicht.
    Bei mir war immer eine Abdeckung dabei, daher stellte sich die Frage bisher nicht (bis auf bei einem Becken, aber da habe ich einen Sprungschutz für die Fische - und das Getier mit Fell (Katze habe ich nicht), kommt da nicht hoch.
    Es gibt aber auch so "Halter", die man ans Becken hängen und dann die Plexiglas - Platte drauflegen kann. Komplett abdecken hätte ich bei Bettas bedenken (und generell), denn irgendwie muss ja frischer Sauerstoff ins Becken kommen.
    Eventuell kannst Du ja eine Platte auflegen, mit "Ritze" am Rand für Sauerstoff, und wegen der Dornaugen dann noch eine Art "Fliegennetz" oder ähnliches drauflegen...
    Ansonsten kann man bei "normalen" Beckenmaßen oft auch "normale" Abdeckungen nachkaufen.

    Ich hatte damals bei einem meiner Becken ein Bio-CO2 Gerät, das permanent ins Wasser geblubbert hat. Ein Wunder, dass mir dadurch nichts erstickt ist. Die einzige Dosiermöglichkeit war eine Klemme am Schlauch. Deswegen bin ich wegen CO2 so skeptisch, weil meine Erfahrungen damit durchwachsen sind und das Pflanzenwachstum nicht wirklich besser war.
    Naja, es erstickt ja nicht ständig irgendwer, der hatte damals eine große CO2 - Flasche am Becken, und da ist einfach durch den Defekt eine Unmenge CO2 ins Becken.
    Wenn es nicht gereicht hat, hat noch irgendwas anderes gefehlt - Nährstoffe oder nicht.
    Da muss man dann halt ggf. wirklich messen, was in welcher Konzentration vorhanden ist, und gezielt nachdosieren (oder einen Multidünger nehmen und hoffen..).

    Nur mit Erlenzäpfchen und Seemandelbaumblättern allein kommt man wohl nicht auf die teils sehr niedrigen PH Werte, die für die Nachzucht mancher Betta Arten nötig sind. Bei anderen kann man darauf vielleicht verzichten.
    Es gibt dsa wohl auch als extrakt und teilweise als Chemie, aber ja, ist schwierig... leider
    Wobei von manchen Arten wohl schon Stämme verfügbar sind, die sich in unserem Wasser auch fortpflanzen. Meine jedenfalls, sowas mal aus einer Diskussion rausgelesen zu haben...
    Geändert von Sternenjaeger (19.01.2020 um 15:45 Uhr)

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