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Thema: Kann man Kaninchen sterben lassen - oder immer lieber einschläfern?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Beiträge: 5.758

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    Nur kurz allgemein: Wenn es zumutbar ist, das Tier sich also nicht quält (und das muss man immer individuell bewerten), würde ich dem natürlichen Sterbeprozess immer den Vorzug geben.
    Auch wenn ich das Einschläfern für eine sehr humane Art der Beendigung eines Lebens halte, kann es eben für manche Tiere „zu früh“ sein, „nur“ weil der Halter den Prozess des Sterbens nicht mit ansehen kann.
    In der Regel merkt man, ob Abwarten oder Euthanasie die richtige Art ist sein Tier in den Tod zu begleiten.
    Ich habe von inzwischen 7 verlorenen Tieren 3 in den Tod begleitet, 2 sind plötzlich verstorben und 2 ließ ich einschläfern.
    Geändert von Tanja B. (18.01.2020 um 18:08 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.935

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    Dasselbe Verhalten mit nicht bzw. wenig Fressen und liegen an Orten (Toilette), wo er sonst nie lag, hatte ich bei Blacky. Allerdings hatte er Krebs im Endstadium und 7 sichtbare Tumore, also bin ich auch Einschläfern gegangen. Die Höchstdosis Schmerzmedis bekam er und ich hatte Angst, dass er trotzdem Schmerzen hat. Dort hat er sich gewehrt und brauchte ein Nachspritzen, die TA meinte, er hätte ein starkes Herz und das Sterben hätte sich noch länger Hinziehen können.
    Wie lange dauerte der Sterbeprozess bei Deinen Tieren, Tanja?

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.758

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    Ich hatte bisher noch keine Sterbebegleitung, wo es keine Vorerkrankung gab, daher ging es jedes Mal relativ schnell.
    Bei Zweien dauerte es etwa zwei Tage, über die sie kontinuierlich stark abbauten und bei dem Dritten dauerte es etwa 2-3 Wochen.
    Und ich sehe es jetzt jeden Tag in der Praxis, dass Sterben einfach kein linearer Prozess ist und es vielen Tieren sehr gut tut, wenn man sie zwar begleitet, dafür sorgt, dass sie so schmerzfrei wie möglich sind, aber gleichzeitig nichts tut, was sie noch „künstlich“ am Leben hält (Hunde und Katzen stellen teilweise 1-2 Wochen vor ihrem Tod schon die Futteraufnahme ein und wenn absehbar ist, dass es in den Tod geht, raten wir den Besitzern irgendwann auch, ihre Tiere nicht mehr zum Essen nötigen zu wollen).
    Und vor allem raten wir, wirklich loszulassen und dem Tier zu signalisieren, dass es in Ordnung ist, zu sterben und sterben zu wollen. Das fällt vielen unheimlich schwer, weil sie selbst Angst vor dem Tod haben oder noch nicht die Art gefunden haben, wie sie gut damit umgehen können, dass das Sterben zum Leben dazu gehört.

    Das klingt jetzt vielleicht irgendwie abgebrüht, ist es aber keineswegs.

    Und du hast mein volles Mitgefühl, liebe Keks

  4. #4
    can't change the world, but change the facts Avatar von stjarna
    Registriert seit: 30.04.2009
    Ort: BS
    Beiträge: 2.133

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    Ich habe es bisher einmal miterlebt, dass eines meiner Tiere ruhig zuhause gestorben ist. Und zwar war das unser erster Hund der chronisch krank war und schließlich von der TÄ mit Schmerzmitteln abgedeckt wurde, um in Ruhe in seinem Körbchen einzuschlafen. Natürlich ist er in dem Moment gestorben, in dem ich nicht mehr neben ihm knien konnte und mich mal hinsetzen musste. So würde ich es mir immer wünschen.
    Ich kann aber sehr gut verstehen, wenn man sich für die Eithanasie entscheidet aus Angst, dass man das Tier und den Prozess nicht ständig beobachten und ihm dadurch vermeidbares Leid und Schmerzen ersparen kann. Trotz allem ist das keine leichte Entscheidung.

    copyright Grit Rümmler 2009

  5. #5
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.733

    Standard

    Danke

    Alex, du hast natürlich recht. Ich habe auch überlegt, ob ich das überhaupt so hier schreibe, weil ich niemals bei jemand anderem gut geheißen hätte, so zu reagieren. Und habe es dann letztlich doch gemacht, weil ich dachte, wenn ich so fatal falsch interpretiere, was los ist, sollte mir das zumindest einer sagen, aber vielleicht kennt das ja doch jemand von einem seiner Tiere, und ein wenig klingt es ja schon so.

    Normalerweise würde ich auch anders reagieren. Ich kann es auch nicht richtig erklären. Aber wie Patch sich verhalten hat, das habe ich so einfach noch nie erlebt. Er war so vollkommen in-sich-ruhend. Wirkte völlig entspannt. Das kenne ich von Tieren nicht, die einfach etwas haben, das behandelt werden muss (EC würde ich es halt noch zutrauen, weil das ja gefühlt alles verursachen kann), die fühlen sich unwohl, sind angespannt... Wie gesagt, vielleicht spinne ich auch völlig, ich weiß es nicht.

    Diagnostik wurde nicht mehr viel gemacht, es war einfach nicht mehr möglich. Er wurde gründlich durchgetastet und abgehört, die Ohren und Zähne gecheckt, wirklich etwas ergeben hat es nichts. Aber klar, es kann natürlich trotzdem irgendwas gewesen sein, das man nicht so ohne Weiteres erkennt. In der Gruppe hat ein Tier ja auch EC, das sich nur äußert, indem es auf die Organe schlägt. Vielleicht hatte er das auch - und es ist bei ihm nur einfach nie aufgefallen. Aber machen können hätte man daran jetzt wohl dann auch nichts mehr; da hätte ich es dann im Vorfeld leider versäumt, das irgendwie zu bemerken.
    Geändert von Keks3006 (18.01.2020 um 19:10 Uhr)


  6. #6
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Weißt Du denn ob er nur Leckerlie nicht wollte und sonst noch gut gefressen hat?

    Ich finde es bei Kaninchen ganz schwer weil die eben so gut täuschen aber ich hatte bisher immer Anzeichen vorher, ich konnte noch keines "sterben lassen", wobei ich grundsätzlich absolut dafür wäre.

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.733

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    Gefressen ja, aber nicht gut. Geköttelt hat er. Bauch war wie gesagt auch weich und nicht druckempfindlich.

    Ich finde es auch ganz schwierig. Ich bin mir aber absolut sicher, gestern und heute hätte ich nichts mehr tun können, um ihn zu retten - dass ich im Vorfeld etwas hätte bemerken können, was ich leider übersehen habe, kann aber wie gesagt natürlich sein.


  8. #8
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.961

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    Man kann Aufgasungen leider wirklich nur röntgenologisch feststellen, kann man sie tasten ist bereits 5 vor 12.

    Wenn jemand bei mir seine Leckerlis nicht nimmt messe ich direkt Temperatur, für mich eine gute Variante festzustellen ob es evtl. ein Problem gibt.
    Das kannst Du doch sicher auch selber, Du bist doch fit in sowas.

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