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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Y - iyéwaye Avatar von Kaga
    Registriert seit: 25.07.2013
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    Beiträge: 986

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    Nach fast zwölf Jahren mit insgesamt zwölf Kaninchen bin ich froh, außerordentlich froh!!,
    dass ich in all den brenzligen Situationen,
    wo es hieß "den müssen Sie aber jetzt hier lassen"...

    - das nie gemacht habe und mich rein aus dem Gefühl heraus, ohne eure schlimmen Erfahrungen gemacht zu haben,
    mit allen Mitteln dagegen gewehrt und entschieden dagegen ausgesprochen
    habe und die Tiere immer mit heim genommen habe.

    Nie ist eines dann deswegen gestorben.



    Und das hier war der Ausschlag dafür:
    ich kenne einen Mann, der seinen Hund in einer Klinik abgab und in seinem Auto vor der Klinik übernachtete, um in der Nähe zu sein,
    wenn etwas "aus dem Ruder läuft".
    Das wussten alle Anwesenden auch, da er es mitgeteilt hatte.

    Er hatte die Hündin als Baby auf einer Raststätte angebunden/ausgesetzt gefunden und aufgepäppelt,
    ihre Verbindung war daher richtig eng.

    Der Hund starb in dieser Nacht in der Klinik und niemand informierte ihn draußen in seinem Auto.
    Als er um acht eintrat und nach seinem Hund fragte, hieß es lapidar - "ach, die ist gegen vier Uhr gestorben".

    Der Mann war in einem solchen Schock,
    den er noch nicht verkraftet hatte, als drei Monate später seine kleine Tochter auf die Welt kam.
    Und sehr lange danach immer noch nicht.

    Wie kann man in einer Tierklinik so unsensibel sein - wahrscheinlich stumpfen die Menschen dort, wie bei allen anderen
    Tätigkeiten ab.

    Das gehört schon alles hierher in ein Trauer-Thread, da solche Geschichten und die Beteiligten dadurch in Erinnerung bleiben.
    Und - weil manchmal geteiltes Leid wirklich helfen kann.

    Einfach, weil man weiß - es gibt jemanden, der Ähnliches irgendwie durchgestanden hat.

    Aber, - man ist niemals mehr der gleiche Mensch wie zuvor.
    "Wir leben und wir lernen, aber wen(n) wir lieben, verlieren wir am Ende immer.“

  2. #2
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    Registriert seit: 13.07.2016
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    Beiträge: 4.427

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    Hallo Kaga!
    Alles was du schreibst kann ich so gut nachvollziehen und stimme dir 100% zu. Der Zahntierarzt Gabriel schreibt über die Nachsorge also die perioperative Versorgung, in seinem neuesten Buch, um nur ein Beispiel zu nennen:
    " Etwa Dreiviertel aller Todesfälle ereignen sich nach der OP! " Soweit die festgestellten Tatsachen.
    Wenn ich meine Tiere nach Op mit nach Hause genommen habe, haben sie überlebt. Aufgrund der Entfernung konnte ich das zuletzt nicht. Sie sind tot. Eine rein subjektive Erfahrung. Aber, wenn nicht hier, wo kann ich mich dann mit Leidensgeschwistern austauschen? Es muss mich nicht jeder verstehen und es braucht auch niemand gut zu finden was ich schreibe. Aber was wahr ist, ist wahr. Und das hier ist wahr. Und, ich würde gerne etwas Anderes berichten. Als ich damals zu Hause startete, habe ich gehofft, eine Woche später einen tollen Erfolgsbericht mit Fotos einstellen zu können....ich hoffe nicht mehr und freue mich auch nicht mehr, die alte 3 Möhren gibt es nicht mehr

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Oh je und jetzt rollen mir wieder die Tränen
    Gerade räume ich die Sachen etwas weg..die Decken und Teppiche, die noch da lagen..aber ich lege alles danach wieder frisch gewaschen hin. Vlt. bin ich "verrückt"..das habe ich noch nie gemacht. Aber immerhin nutzen meine anderen jetzt denselben Platz in der Küche..Kiki und Möhrchen haben nun sehr viel Platz und kommen aus ihrem Zimmer ständig in die Küche gelaufen und legen sich auf Gnoccis und Beas Plätze..das tröstet mich ein wenig. Vlt. nehmen sie den Geruch der 2 anderen noch wahr...dann sind sie auch noch hier.
    Samson kommt auch ..aber der war ja noch 2 Wochen mit Gnocci zusammen.


    3 Möhren, ich bin auch froh dass es diesen Thread gibt. Nicht wenige um mich herum hier - ich schrieb es ja schon mal- nehmen hier Anteil...selbst mein Arzt am Freitag bekam es erzählt und war geschockt, denn er weiß, wieviel mir meine Hasen bedeuten. Und er hat selbst Tiere.
    Trotzdem ist es nochmal was anderes, wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und genau dieselbe Tierart hat. Eine Helferin in meiner TA-Praxis hat selbst ähnliche Erfahrungen gemacht in einer TK (nicht dieselbe, wo ich war, und nicht mit Kaninchen) und gesagt, sie finde das ziemliche Massenabfertigung und auch sie überlegt gut, ob sie ein Tier dort lässt.
    Und ich sehe es auch so, es ist ja freiwillig ob jemand schreibt oder nicht..und lesen muss auch keiner.
    3 Möhren, ich bin auch eine andere und werde nicht mehr dieselbe sein. Mich werden diese beiden Todesfälle nie loslassen, aber wie ich schon schrieb, ich möchte nicht mein Leben lang hadern und die TK nur als schlecht empfinden, sondern einen Weg finden, wie positive Erinnerungen an meine Kleinen die negativen Dinge überwiegen können...bzw. erstmal da sind. Noch ist es nicht so weit. Ich kann ja nicht mal ein Foto anschauen...in den Nudelthread schaue ich erst gar nicht, denn da sind ganz aktuelle Fotos von den beiden, die simmi14 noch vor ganz kurzer Zeit gemacht hat. Sie hat die beiden hier putzmunter erlebt und war begeistert wie gut sich Gnocci gemacht hat und war auch total geschockt jetzt.
    Er hatte nicht mal mehr was mit den Zähnchen (was er über lange Zeit noch hatte) und das Bäuchlein war doch immer wieder gut wenn wir hier behandelt haben. Und die Abstände wurden immer größer. Solch einen Zusammenbruch hatte er noch nie.

    Kaga, so etwas ist ja ganz, ganz schlimm.
    Ich glaube wirklich, dass sie abgestumpft sind(sie erleben es ja ständig, und in unseren Krankenhäusern ist es, vor allem wenn es um alte Menschen geht, nicht anders) und sich nicht mehr hineinversetzen können wie verzweifelt ein Tierbesitzer (Angehörige) sein können.
    Geändert von hasili (09.07.2017 um 15:32 Uhr)

  4. #4
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    Hasili deine Worte tun gut. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Ich verstehe dich und fühle so wie du.

  5. #5
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
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    Beiträge: 3.170

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    Für alle die es brauchen können:

    Ich mag aber einfach einmal anmerken: jeder hat Recht, denn jeder hat auch eine andere Wahrheit, somit andere Erfahrungen und Empfindungen.
    Die Wahrheit für den einen ist nicht auch gleich die Wahrheit des anderen, ähnlich kann sie aber trotzdem sein.

    In einer TK und bei den meisten anderen TÄ würde ich meine Tiere auch niemals länger lassen als unbedingt nötig.
    Meiner TÄ würde ich aber jedes meiner Tiere anvertrauen.
    Es ist bei ihr immer sogar gewünscht, wenn möglich, das der Halter nach einer Narkose anwesend ist und mit beobachtet.
    Ist das nicht möglich, gibt es aber auch eine eins zu eins Betreuung bis das Tier wach ist.
    Als der kleine Mucki das letzte mal da war( bei ihm ist es jedes mal wie russisch Roulette, ob er wieder wach wird), konnte ich leider nicht dabei sein, da er aber fast 1,5 Std. benötigt hat um wach zu werden, wurde die Mutter der TÄ abgestellt und bekam die Aufgabe genau zu beobachten und ggf. Alarm zu schlagen.
    Auch wenn das in mehreren Fehlalarmen geendet hat....
    Würde da etwas passieren, wüsste ich, es wurde alles getan.

    Und ich wünsche jedem von euch der so etwas noch nicht erlebt hat, von Herzen, auch solche Erfahrungen zu machen.


    Schlimm sind für mich immer besonders die Fälle, die keine Chance hatten, die aus der Hölle kommen und ihre Kraft nicht mehr für das Leben danach reicht.
    Ich trauere um jedes Tier aber bei diesen Tieren....es ist einfach nicht zu begreifen, wenige Stunden und sie werden zu etwas so besonderem, werden von Herzen geliebt.... Man verspricht ihnen, es wird alles besser und dann....
    Felix, Pünkchen, Mia, Elvis, Crazy, Sunny, Lilli, Whyat, Liesel, Dolly, Ella, Knöpfchen, Herkules, Simba, Mäuschen, Mucki, Leon, Bonny, Klopfer....

  6. #6
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    Das kann ich gut verstehen, lilia...solch einen Fall hatte ich hier noch nicht aber ich lese es ja in den Threads. Keine paar Wochen..manchmal nur paar Tage - da blutet mir auch das Herz. Und sie kamen Hölle..kaum Tageslicht, keine Bewegung (das ist für mich ja immer das Schmerzlichste). Und Mütter und ihre Babys - auch ein besonders schlimmes Thema. Ich weiß gar nicht wie ich das verkraften könnte..gerade auf der Welt, paar Wochen, die ersten Sprüngchen gemacht..und dann verlassen sie diese Welt. Das ist sowas von schlimm.

    Ich freue mich für Dich dass Du solch eine Praxis hast....ich habe hier schon Vieles durch und weiß ja von anderen, das gibt es nicht in den TK hier. Auch von solch einer Praxis habe ich nie gehört. Und leider ist es hier auch so, dass ein ständiger Wechsel ist-sowohl in TK als auch in Praxen. Entweder bleiben die Mitarbeiter nur gewisse Zeit, oder die TÄ werden krank...langfristig.....das habe ich auch schon oft erlebt. Auch bei meinen eigenen Ärzten leider sehr oft (irgendwie habe ich da besonderes Pech) sie sind dann 1/2 Jahr oder länger weg.
    Oder kommen nie mehr...aber das ist jetzt wirklich ein anderes Thema und weicht ab.

    Ich habe früher nie verstanden, wenn jemand schrieb, er gibt die Kaninchenhaltung auf, weil er einfach keine guten TÄ in der Ecke hat. Habe das immer als eine Art Rechtfertigung für sich selbst empfunden, wenn man keine Kaninchen mehr halten möchte. Inzwischen verstehe ich dieses Argument aber sehr gut. Ich wünschte mir solche TÄ wie Katharina sie hat.
    Geändert von hasili (09.07.2017 um 17:09 Uhr)

  7. #7
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    hasili, hier in der Ecke habe ich auch niemand gefunden, der nicht nur nett ist, sondern auch alles was ich brauche abdeckt. Mit anderen Worten, mit der Trauer allein ist es nicht getan. Es kommt die Verzweiflung dazu mit der Frage: Was kann ich in einer ähnlichen Situation tun, damit mir sowas nie wieder passiert? Es ist leicht zu sagen; ich lasse sie nicht mehr dort. Aber im Notfall muss ich sie zuerst mal behandeln lassen und dann wieder mitnehmen. Ich kenne Leute mit Kaninchen denen geht es richtig gut, d.h. den Haltern, weil sie fast nichts wissen und ihren Ärzten, von denen ich weiß, dass sie nicht gut sind, z.B. Zähne abknipsen usw., blind vertrauen.
    Aber wohin bringe ich meine denn nun?
    Wieso denke ich dass dies hierher gehört? Weil sich Trauer, Wut und Angst manchmal sosehr vermischen , dass man sie nicht trennen kann.

  8. #8
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    Ort: 54518 daheim
    Beiträge: 319

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    Ich würde bei meiner Tierärztin bedenkenlos ein Tier über Nacht da lassen. Sie hat schon bei einigen Notfällen die ich hatte alles stehen und liegen lassen und ihre Freizeit geopfert.
    Die Tierklinik kenne ich nur von 2 akuten Notfällen. Molly hatte ich wieder mit nach Hause und über Nacht wieder selbst hinbekommen und Maja ist dort leider gestorben. Ich durfte nicht zu ihr auf Station.
    Ich denke es ist wie mit jedem anderen Arzt auch, bekommt man Hilfe ist er gut, geht was schief ist er schlecht.

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