Claudia, dass du das so siehst, finde ich sehr enttäuschend und ich sehe es grundlegend anders als du:
Zu dieser Situation hätte es definitiv nicht kommen dürfen. Lotti ist echt was angetan worden. Viele waren daran beteiligt. Ich finde es sehr bedauerlich, wenn diese Situation von den Beteiligten nicht selbstkritisch reflektiert wird und damit Fehler nicht erkannt werden. Es steht zu befürchten, dass eine ebensolche Situation genauso ausgeht.
Das Wort Schuldzuweisung finde ich fehl am Platz. Ich finde, es geht um Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln.
UNd dazu sollten erwachsene Menschen in der Lage sein.
Diese Sichtweise zeigt mir einfach, dass nichts reflektiert wurde und die Dinge auf die leichte Schulter genommen werden.
Und ich habe das Gefühl, Inga könnte das Einräumen von Fehlern/falsch eingeschätzten Situationen sehr wohl dabei helfen, dass sie nicht mit der ganzen Verantwortung alleine dasteht. Ganz nebenbei: Auch mir! Und die sollte sie definitiv nicht tragen. Für Lotti ist es zu spät, da hast du recht. Lotti hilft das nicht.
Unseren Kindern versuchen wir das Prinzip der Wiedergutmachung beizubringen: "Ich nehme deine Not wahr, das tut mir aufrichtig leid" und "Was brauchst du, um zu heilen?"
Dazu passt dein Satz nicht. Damit nimmst du Inga etwas.



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