Es ist richtig, dass die allermeisten Gemüsesorten nicht so vorteilhaft sind für die Kaninchen. Natürlich hängt es ein bisschen von der Bio-Verfügbarkeit ab, ob das Phosphor nun für das Kaninchen erreichbar ist oder nicht, aber im grossen und ganzen ist die Situation mit Gemüse ziemlich mau. Übrigens ist der Phosphor im Getreide, der für den Menschen nicht erreichbar ist, für das Kaninchen ratzfatz erreichbar. In diesem Sinne: Vorsicht bei allgemeinen Angaben über Bioverfügbarkeit, da meist auf den Menschen bezogen.

Andererseits braucht das Kaninchen Phosphor - Hauptbaustein der DNA, Hauptbaustein der Energiebereitstellung (Adenosintriphosphat und so), und für die Knochen braucht es das auch. Deshalb geht es auch nicht Phosphatfrei.

Was man immer versuchen kann, ist den nächsten Schrebergarten anzusteuern und dort nach Unkraut fragen - die werden sehr bald jede Menge davon haben. Mein Lieblingsding ist dabei der Giersch, den kein Hobbygärtner haben möchte, den man im Grunde auch nicht weg bekommt, und den die Kaninchen lieben.
Städtische Park- und Friedhofpflegen könnten auch eine Anlaufstelle sein, die sollten auch Unkraut haben - den Rasenschnitt kann man ja leider vergessen.

@miri: Quelle hab ich auf Anhieb nicht, weil ich nicht mehr genau weiss, in welcher der Publikationen das stand. Die Verdoppelung jedenfalls, auf die sich an noch viel mehr Stellen bezogen wird, die stammt aus den Arbeiten von Chapin, in denen es um optimale Mengen geht, die im Wachstum benötigt werden, um ein maximales Wachstum bei optimaler Skelettmineralisierung zu erzielen. Das ist meiner Meinung nach eine legitime, aber doch sehr eingeschränkte Betrachtung. Für meine Zwecke der Liebhaberhaltung jedenfalls total unbrauchbar.

@snickers: Im Prinzip schadet dem Kaninchen ein Ca:P von 5:1 möglicherweise nicht - nur wüsste ich auch nicht genau, wie Du das bewerkstelligen willst, da musst Du ja beinahe reine Kreide zufüttern. Aber ansonsten natürlich: Mit steigendem Calcium steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Verkalkungen kommt. Wenn Du in die Tabelle schaust, dann kommt der Löwenzahn da ganz gross 'raus, mit 2 g Calcium pro kg. Und das dürfte auch der Grund sein, warum eine Tierärztin hier mit dem Gedanken zitiert wurde, dass sie nicht verstünde, wie man einem Blasengriess-Kaninchen Löwenzahn füttern könnte. Das gleiche gilt für viele andere (Küchen)Kräuter, weshalb man vielleicht an vielen Stellen den Hinweis findet: solche Kräuter nur in vergleichsweise geringem Ausmass. Sie kommen aber auch in der natürlichen Nahrung von Kaninchen nur in relativ geringem Ausmass vor.