Der Blasenschlamm ist wenn, dann eine Folge eines Nierenleidens, nicht umgekehrt. Kaninchen neigen zu Verkalkungen, vor allem der Aorta und der Niere, aber es kommen auch andere Beinträchtigungen der Niere in Betracht.

Wenn die Niere beginnt, zu verkalken oder ihre Funkton einzuschränken, dann kann man das anfangs an den Blutwerten nicht sehen. Dazu müsste man die Filtrationsrate bestimmen, was mit Blut und Urin ginge, oder zumindest theoretisch ginge, wenn man eine Vorstellung der anzunehmenden, oder "normalen" Filtrationsrate hätte.

Zumindest von Ratten ist bekannt, dass die Niere auch temporär Funktionsfehler haben kann. Für Kaninchen wird das nicht ausgeschlossen.

Eine beeinträchtigte Niere fördert die Bildung von Blasenschlamm oder -gries oder Nieren- oder Harnsteinen. Das geschieht, weil die Calciumfilterung und -resorption beeinträchtigt werden, und weil in der Niere sehr viele Proteine gebildet werden, die die Kristallisation von Calciumverbindungen starten, fördern oder verhindern (je nach Protein eben).

Andererseits wird eine beeinträchtigte Niere bis zu einem gewissen Grad die Versorgung mit Vitamin D verringern, was weitere Verkalkungen zumindest nicht unterstützt. Ferner werden in der Leber Stoffe gebildet, die insgesamt die Verkalkung hemmen. Solange also die Leber weiterhin gesund arbeitet, sind das zwei Punkte, die Optimismus erlauben.

Die Verkalkungen sind mit Sicherheit teilweise Veranlagung, und sie können durch ein Übermass an Phosphor in der Nahrung noch gefördert werden. Bei vernünftiger Fütterung (Ca:P 2:1, Ca nicht im Übermass, viel Flüssigkeit in der Nahrung, wenig Getreide) kann auch ein Kaninchen mit Nierenleiden oder Blasengriess steinalt werden.