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Thema: Wer kennt dieses Buch über Ernährung von Kaninchen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Benutzer
    Registriert seit: 27.06.2010
    Ort: Gernsbach
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    Hallo Diana,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Zitat Zitat von Diana S.
    Ich denke, wer sich hier und jetzt, in der Zeit in der wir leben und in der nur Schindluder mit den Tieren getrieben wird, grundsätzlich gegen eine Kastration ausspricht, der hat nicht lange genug hingesehen was da draußen passiert.
    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Kastration, auch wenn vielleicht der Eindruck entstanden sein könnte. Aber eine Kastration muss Sinn machen und sie darf das Tier nicht wesentlich beeinträchtigen. Somit spreche ich mich z. B. gegen die "Frühkastration" oder die Kastration weiblicher Tiere ohne medizinischer Indikation aus. Eine Abwägung muss immer stattfinden und so ist es sicher unumgänglich, männliche Tiere in gemischten Gruppen zu kastrieren. Auf einen bloßen Verdacht hin weibliche Kaninchen pauschal zu kastrieren, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die angeführten Argumente sind nachweislich nicht zutreffend.

    Ich muss und will niemanden von irgend etwas überzeugen, ich stelle lediglich meine Meinung anderen gegenüber. In der Regel mache ich das erst dann, wenn ich mich ausreichend über das betreffende Thema informiert habe. Leider ist das bei der "Gegenseite" oft nicht der Fall und deshalb sind die Diskussionen dann halt recht unergiebig. Da gebe ich Dir Recht. Was ich heute nur empfehlen kann (war auch bei mir eine Lernsache mit Aha-Effekt) - traue keinen Aussagen in Quellen, die auf anderen Quellen beruhen, ohne diese vorher geprüft zu haben. Kostet viel Zeit und auch Geld, erspart einem aber Reinfälle. Deshalb wird nicht alles, was in der aktuellen Ausgabe des Buches steht, so in der neuen Auflage wieder erscheinen. Ich habe Dich bei mir auf die Liste jener gesetzt, denen ich mit dem offiziellen Erscheinen aus den verschiedensten Gründen ein Exemplar aufdrängen werde.

    Okay, Ich werde Deinen Rat (obwohl er richtig ist), mal nicht befolgen und einfach noch ein paar Fakten zur Kastration nennen
    _______________________________________________

    Ganz allgemein zum Thema Kastration
    (hauptsächlich wegen der Fragen von Sandra):

    Das sind die relevanten Passagen aus dem Tierschutzgesetz:
    Zitat Zitat von TschG
    § 1
    Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

    [...]

    § 6
    (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
    1. der Eingriff im Einzelfall
    a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist
    [...]
    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
    Quelle: TierSchG
    Dazu die neueste Änderung: Bundesgesetzblatt Teil I, 2013, Nr. 36 vom 12.07.2013; Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes


    Das sind Fachkommentare zum Tierschutzgesetz, die bestimmte Aussagen näher erläutern:
    Zitat Zitat von Lorz & Metzger (2008)
    "Der Grund, der das Verhalten des Handelnden oder Unterlassenden steuert, muss der Prüfung unter dem Gesichtspunkt der Vernünftigkeit standhalten. Dazu ist erforderlich, dass der Grund intersubjektiv vermittelbar ist. Schon deshalb genügt nicht jeder von einem Menschen benannte Vorteil oder eine Gefühlsregung." (S. 87)

    "Indikation ist der nach der tierärztlichen Wissenschaft bestehende Grund zur Anwendung einer bestimmten tierärztlichen Maßnahme in einer gegebenen Lage. Zwingt der Grund zu der vorgesehenen Maßnahme, handelt es sich um eine absolute Indikation, kommen auch sinnvolle alternative Maßnahmen in Betracht, so spricht man von relativer Indikation. Die tierärztliche Indikation ist nicht auf Krankheitsfälle beschränkt. [...] Keine Indikation löst der bloße Wunsch aus, einer denkbaren künftigen Erkrankung vorzubeugen[...]" (S. 175-176)

    "Unfruchtbarmachung (Nr 5). a) Sie ist zulässig
    - zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung. Die Unfruchtbarmachung kann aus Gründen des Tierschutzes, des Naturschutzes, des Jagdschutzes und der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich sein (BT-Drs 13/7015 S 18). Falls Landesverordnungen zum Schutz vor gefährlichen Hunden deren generelle Unfruchtbarmachung vorsehen, ist das nicht mit Nr 5 vereinbar, verstößt gegen Art 31 GG (Kluge-Hartr111g § 6 Rn 6) und ist nichtig. Nr 5 bietet eine Rechtsgrundlage für die Kastration und Sterilisation von Katzen.
    - zur weiteren Nutzung oder Haltung. Bei der Nutzung ist an Arbeitswilligkeit, Mastfähigkeit und Fleischqualität zu denken, bei der Haltung vor allem an die Verträglichkeit mit anderen Tieren oder Gefährlichkeit für den Menschen. In diesem Fall dürfen tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen; solche Bedenken können sich aus dem Wohl des Tieres ergeben, etwa seinem gesundheitlichen Zustand oder der Schwere des Eingriffs unter den konkreten Umständen. Auch um die für die Zucht nicht mehr verwendbaren Tiere weiterhin halten zu können, ist die Kastration zulässig." (S. 179-180)
    Quelle: Lorz, A.; Metzger, E. (2008): Tierschutzgesetz mit Allgemeiner Verwaltungsvorschrift, Rechtsverordnungen und Europäischen Übereinkommen sowie Erläuterungen des Art. 20 a GG. Kommentar. begründet von Lorz, A.; bearbeitet von Metzger, E. 6., neubearbeitete Aufl. München: C. H. Beck. ISBN 9783406554360

    Die prophylaktische Kastration von Häsinnen, um einer möglichen, späteren Erkrankung vorzubeugen, ist also unzulässig bzw. verboten. Im Klagefall könnte man eventuell einen Präzedenzfall schaffen, in dem man versucht schlüssig und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert unumstößliche Fakten vorzulegen, die eine Notwendigkeit des Eingriffs beweisen. Und genau das ist eben nicht gegeben. Eine grundsätzlich höhere "Tumorinzidenz bei Kaninchen" wurde nachweislich herbeigeschrieben. Wie beim Menschen gibt es zwar durchaus eine genetische Veranlagung sowie den Fakt, dass im höheren Alter eine Zunahme von Tumorerkrankungen zu erwarten ist, aber im Gegensatz dazu gibt es eben Kaninchen, die nie an Tumor erkranken. Das Kastrationen nicht ohne Risiko sind, lässt sich belegen - sie können sogar andere Arten von Krebs verursachen.

    Ein geradezu klassischer Fall von Fehlinterpretation und deren Weitergabe sind die vielen Arbeiten von Greene. In zwei Jahren lag dort die Erkrankungsrate bei 0%, in weiteren zwei Jahren bei 0,2 und 0,6%. In einem Jahr stieg die Erkrankungsrate auf einmal auf 12,6% - Und das soll jetzt als Beweis für eine allgemein erhöhte "Tumorinzidenz" gelten? Nicht einmal die Autoren der Studie selbst konnten diesen sprunghaften Anstieg erklären. Trotzdem flossen in späteren Veröffentlichungen immer die hohen Zahlen in die Ergebnisse mit ein und erzeugten demgemäß hohe Durchschnittswerte. Hat schon einmal jemand eine Veröffentlichung gefunden, in der auf diese merkwürdigen Umstände hingewiesen wurde? Ich nicht. Stattdessen wird selbst heute noch in Dissertationen, Fachartikeln usw. im Zusammenhang mit Uterustumoren- oder veränderungen offenbar ungeprüft auf solche Angaben verwiesen. Niemand ist scheinbar in der Lage, mal die Quellen selbst zu lesen. Selbst neuere Statistiken zeigen, das eine höhere "Tumorinzidenz" offenbar nicht gegeben ist. Solche Arbeiten werden natürlich von Befürwortern nicht so gern erwähnt.

    Das heißt, wenn man heute in einem Klagefall einen Experten nehmen würde, der im Sinn der prophylaktischen Kastration von Häsinnen auf solche Studien verweist, ginge der Fall krachend verloren.

    Es gibt auch Aussagen wie: "Aber allein in unserem Forum gibt es schon so und soviel Uteruserkrankungen...". Solche Feststellungen treiben jeden Statistiker auf die Barrikaden bzw. zu einem Herzkasper. Das würde jetzt aber zu speziell werden.

    Das Gesetz lässt Ausnahmen vom Verbot zu. Normalerweise werden in Kaninchenhaltungen Rammler kastriert, um unkontrollierte Vermehrungen zu vermeiden. Da der Eingriff im Vergleich zur Kastration einer Häsin relativ einfacher und risikofreier erfolgt, würde wohl niemand einer Argumentation folgen, in der man schlussfolgert, dass man lieber alle Häsinnen kastriert als die Rammler. Zudem wäre dann immer noch das Risiko verletzungsträchtiger Auseinandersetzungen unter geschlechtsreifen, unkastrierten Rammlern gegeben.

    Ich belasse es jetzt mal dabei. Man mag vielleicht noch tausend Argumente finden, Konstellationen konstruieren und eigene Vorstellungen von Moral und Ethik vorbringen - Fakt ist, dass gesetzlich enge Grenzen gesetzt sind. Ich persönlich finde das auch gut so. Wer weiß, was sonst noch als nächstes als überflüssig erachtet wird und rausgeschnitten werden soll...

    freundliche Grüße,
    Andreas

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Ich finde Deinen Wildithread toll, beobachte Stadtwildis im Park. Die haben ihre Baue auch an nem Bahndamm

    P1040161b.jpg

  3. #3
    Benutzer
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    Hallo Simmi14,

    das ist ja mal ein schönes Bild. Klasse!

    Hast Du nicht Lust, in dem "Wildithread" mitzumachen? Das wäre wirklich eine gute Bereicherung. Der Thread ist übrigens nicht von mir, die Idee hatte jemand anderes. Aber wenn man da noch weiter sammelt, wird der richtig gut und einmalig.

    Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich das Bild in dem Thread gern verlinken.

    Dank an Dich und herzliche Grüße,
    Andreas
    Geändert von .Andreas (20.09.2013 um 22:01 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    http://www.kaninchenschutzforum.de/s...ad.php?t=56209

    Klar kannst Du verlinken, ist so ein Hobby...

  5. #5
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Das sind die relevanten Passagen aus dem Tierschutzgesetz:
    Zitat Zitat von TschG
    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
    Quelle: TierSchG
    Dazu die neueste Änderung: Bundesgesetzblatt Teil I, 2013, Nr. 36 vom 12.07.2013; Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes
    @Andreas

    Ich weiß von jemandem, der vor ca. 20 Jahren Kaninchengruppen nach Geschlechtern getrennt hielt, weil er keinen TA fand, der eine Kastration ohne medizinische Indikation machen wollte.
    Scheinbar klappte das auch gut mit den unkastrierten Rammlern. Ich weiß nicht, was derjenige anders gestaltet hat, dass es klappte, denke aber, dass es wahrscheinlich nicht allzu viele Tiere auf nicht zu kleinem Raum waren. Auch da hatte es wohl innige Freundschaften zwischen den Herren gegeben.
    Damals war scheinbar der Punkt 5 im TschG noch nicht so genau oder gar nicht geregelt. Weißt Du darüber etwas? Ich war schonmal auf der Suche nach einer älteren Fassung des TschG, hatte aber leider keine gefunden.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Zum Thema Kastration:
    Meine Häsin wurde kastriert, da sie unseren Emil nicht mehr in Ruhe gelassen hat. Andauernd wurde er gejagt und gerammelt, daurch kam er immer weniger zur Ruhe. Sie stand richtig unter Strom, hat ständig ein Nest gebaut, mit Urin gespritzt. Der TA riet auch zu einer Kastration.
    Nach der OP war sie ziemlich geschlaucht und verängstigt. Nachts habe ich neben dem Gehege geschlafen, damit ich sie immer im Auge hatte. Rein vorsorglich möchte ich meine zukünftigen Häsinnen nicht kastrieren lassen. Nur wenn es nötig ist.
    Eine OP ist immer ein Risiko, gerade eine Kastration von Häsinnen ist komplizierter als die eines Bocks. Wenn ich eine Häsin verlieren würde, weil ich sie ohne Indikation hätte kastrieren lassen, würde ich mir das nie verzeihen.

    Aber das ist nur meine Meinung.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
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    Hallo Andreas,

    ich teile deine Meinung über die Häsinnenkastra.
    Ich halte seit meinem 10. Lebensjahr Kaninchen - ich bin jetzt fast 35.
    Ich habe seitdem Paare und Gruppen gehalten, verschiedene Konstellationen also und habe noch NIE eine Häsin kastrieren lassen.

    Ich hatte zudem auch noch nie eine Häsin, die an einem Tumor im Unterleib gestorben ist.

    Wieder ein Punkt, wo ich mich lieber auf Erfahrung stütze, als auf Quellen oder sonstiges.
    Den Punkt mit dem Argument der Forumsmitglieder und ihrer Erfahrungen sehe ich wie du und weiß, dass dies nichts mit Statistiken zu tun hat.

    Und dein Satz: Wer weiß, was als nächstes weggeschnippelt wird weil es nicht gebraucht wird.....trifft ins Schwarze.
    In Amerika werden Hunden bereits die Stimmbänder entfernt, damit sie nicht mehr bellen und die Nachbarschaft stören.....und es gibt so viele grausame Beispiele mehr.

    Wenn einer Frau die Gebärmutter entfernt werden muss, wird ein riesen Trara gemacht und sie muss ein lebenlang Medikamente und Hormone einnehmen - bei Tieren schert das keinen!
    Geändert von Diana (21.09.2013 um 13:14 Uhr)

  8. #8
    Tierhomöopathin Avatar von miri
    Registriert seit: 17.11.2009
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    Zitat Zitat von Diana S. Beitrag anzeigen
    Den Punkt mit dem Argument der Forumsmitglieder und ihrer Erfahrungen sehe ich wie du und weiß, dass dies nichts mit Statistiken zu tun hat.
    Wenn man danach gehen würde, wäre die Tumorwahrscheinlichkeit nahe der 100%, denn es meldet sich kaum jemand in Foren, der gesunde Häsinnen hat.

    Wenn einer Frau die Gebärmutter entfernt werden muss, wird ein riesen Trara gemacht und sie muss ein lebenlang Medikamente und Hormone einnehmen - bei Tieren schert das keinen!
    Ja, schon, aber dieses Trara dient auch dazu, den "Kunden" nicht zu verlieren. Ich kenne Fälle, die diese Medikamente abgelehnt haben und trotzdem ganz gut leben. Das soll jetzt von mir weder ein Pro Kastration sein, noch ein Pro auf die Medikamente zu verzichten. Das muss ja jeder selbst in seinem individuellen Fall entscheiden. Das ist nur das, was ich mitbekommen habe. Was diese OP's als Langzeitschäden hinterlassen, weiß aber so gut wie niemand.

    Ich habe leider auch 3 Häsinnen kastrieren lassen. Bei zweien habe ich mich nach langem Hin und Her lange genug bearbeiten (nicht vom TA, sondern allgemein) lassen, dass es sicherer ist, sie zu kastrieren, damit sie später keinen Krebs bekommen. Bei einer Häsin weiß ich bis heute nicht, ob damit ihr schlimmer Blasengrieß und die epileptischen Anfälle provoziert wurden, denn vor der Kastra war sie gesund. Bei meiner Elli verstehe ich die Auswüchse ihrer Wamme nicht. Die Wamme wird immer größer und hängt ihr schon wie ein riesiger Beutel auf dem Boden. Außerdem frisst sie oft die Haare an der Wamme ab. Ich werde immer gefragt, ob sie schon kastriert ist, und wenn ich das bejahe, weiß keiner mehr Rat. Vor der Kastra sah sie ganz normal aus, hatte nichtmal eine Wamme. Ich hab schon so viele Untersuchungen durch, die mir eingefallen sind - ohne Ergebnis.

    Nur bei einer Häsin war es wirklich gerechtfertigt. Sie war sehr aggressiv gegen ihre Kumpels, die Entfernung der GM ergab auch schon eine Vereiterung. Bei den anderen zwei war sie unverändert.
    Deshalb kommt eine prophylaktische Kastra für mich auch nicht mehr in Frage.

    Diana, was mich interessieren würde. Hast Du in Deiner langjährigen Kaninchenhaltung die Häsinnen oft oder selten über den Rücken gestreichelt? Ich frage deshalb, weil einzelne Fachbücher davon abraten, unkastrierten Häsinnen über den Rücken zu streicheln, da es dem Reiz eines rammelnden Böckchens nachkommt und jedesmal einen Eisprung auslöst, folglich würde es dann eher zu Scheinschwangerschaften und Gebärmutterproblemen führen.
    Geändert von miri (21.09.2013 um 14:12 Uhr)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Diana S. Beitrag anzeigen
    Den Punkt mit dem Argument der Forumsmitglieder und ihrer Erfahrungen sehe ich wie du und weiß, dass dies nichts mit Statistiken zu tun hat.
    Wenn man danach gehen würde, wäre die Tumorwahrscheinlichkeit nahe der 100%, denn es meldet sich kaum jemand in Foren, der gesunde Häsinnen hat.

    Wenn einer Frau die Gebärmutter entfernt werden muss, wird ein riesen Trara gemacht und sie muss ein lebenlang Medikamente und Hormone einnehmen - bei Tieren schert das keinen!
    Ja, schon, aber dieses Trara dient auch dazu, den "Kunden" nicht zu verlieren. Ich kenne Fälle, die diese Medikamente abgelehnt haben und trotzdem ganz gut leben. Das soll jetzt von mir weder ein Pro Kastration sein, noch ein Pro auf die Medikamente zu verzichten. Das muss ja jeder selbst in seinem individuellen Fall entscheiden. Das ist nur das, was ich mitbekommen habe. Was diese OP's als Langzeitschäden hinterlassen, weiß aber so gut wie niemand.

    Ich habe leider auch 3 Häsinnen kastrieren lassen. Bei zweien habe ich mich nach langem Hin und Her lange genug bearbeiten (nicht vom TA, sondern allgemein) lassen, dass es sicherer ist, sie zu kastrieren, damit sie später keinen Krebs bekommen. Bei einer Häsin weiß ich bis heute nicht, ob damit ihr schlimmer Blasengrieß und die epileptischen Anfälle provoziert wurden, denn vor der Kastra war sie gesund. Bei meiner Elli verstehe ich die Auswüchse ihrer Wamme nicht. Die Wamme wird immer größer und hängt ihr schon wie ein riesiger Beutel auf dem Boden. Außerdem frisst sie oft die Haare an der Wamme ab. Ich werde immer gefragt, ob sie schon kastriert ist, und wenn ich das bejahe, weiß keiner mehr Rat. Vor der Kastra sah sie ganz normal aus, hatte nichtmal eine Wamme. Ich hab schon so viele Untersuchungen durch, die mir eingefallen sind - ohne Ergebnis.

    Nur bei einer Häsin war es wirklich gerechtfertigt. Sie war sehr aggressiv gegen ihre Kumpels, die Entfernung der GM ergab auch schon eine Vereiterung. Bei den anderen zwei war sie unverändert.
    Deshalb kommt eine prophylaktische Kastra für mich auch nicht mehr in Frage.

    Diana, was mich interessieren würde. Hast Du in Deiner langjährigen Kaninchenhaltung die Häsinnen oft oder selten über den Rücken gestreichelt? Ich frage deshalb, weil einzelne Fachbücher davon abraten, unkastrierten Häsinnen über den Rücken zu streicheln, da es dem Reiz eines rammelnden Böckchens nachkommt und jedesmal einen Eisprung auslöst, folglich würde es dann eher zu Scheinschwangerschaften und Gebärmutterproblemen führen.
    Zum Thema Gebärmutterkastra als Forumsthema: Genau so sehe ich das auch.

    Was deine Häsinnen mit den "Auffälligkeiten" nach der Kastra betrifft, so kann ich mir gut vorstellen, dass es damit zusammenhängt. Besonders die Sache mit der Wamme!
    Wobei ich sagen muss, ich hatte auch mal eine Häsin mit einer recht großen Wamme, die unkastriert war...aber die hatte sie von Anfang an und die Größe der Wamme blieb im Rahmen. Manche Kaninchen bekommen das ja angezüchtet. Wenn die Veränderung allerdings erst nach der Kastra auftrat, dann liegt das für mich nahe.

    Zum Thema Medikamentengabe bei Frauen nach Total-Op, kann ich auch nicht mehr sagen, weil ich nur ein paar wenige kenne und diese nehmen alle Medikamente.

    Ich streichele alle meine Tiere gleich. Folglich auch über den Rücken. Wobei ich sagen muss, dass ich meine Tiere nicht als Streicheltiere halte, wie manche andere. Ich hebe sie auch nur selten hoch und nur um sie zu kontrollieren, wenn ich etwas nicht anders sehen kann. Ich habe eine einzige Häsin, die mal ein Nest gebaut hat und das ist Jahre her und war in ihrer Lebensblüte. Damals lebte sie in einer Gruppe. Mittlerweile hat sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel und lebt mit einem Partner zusammen in einem Gehege. Sie hat das danach nie mehr gemacht und sie ist top fit und munter. Keine Scheinschwangerschaften, keine Aggressionen (die hatte sie in der Gruppe ab und zu). Ich denke, es hängt auch oft davon ab, wie die Tiere gehalten werden. Manche sind in einer Gruppe einfach überfordert und wandeln sich um 180 grad, wenn sie mit einem Partnertier mehr Ruhe bekommen.

  10. #10
    die Von-Möhre-Gang Avatar von Jenny
    Registriert seit: 31.03.2008
    Ort: bei den Kaninchen
    Beiträge: 9.969

    Standard

    Schade, dass die Diskussion hier so weit vom eigentlichen Thema abgewichen ist.

    Den Bereich der Ernährung finde ich ganz toll, der Rest ist persönliche Meinung. Auch die Auslegung des Tierschgutzgesetzt ist äusserst einseitig.

    Das Tierschutzgestez lässt die Möglichkeit der Kastration eindeutig zu (da bedarfs es auch keiner juristischen Ausbildung oder Fachkommentare, um dies zu verstehen):

    (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn...

    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

    Das wird weder ein Unterschied zwischen männlich noch weiblich gemacht, noch muss eine weiterführende Indikation für die Kastration vorliegen.


    Ich möchte mich damit eigentlich nicht an der Diskussion beteiligen, ich möchte es aber auch nicht unkommentiert im Raum stehen lassen, dass sich jeder Halter/ TA strafbar, der ein Kaninchen kastrieren lässt. Dem ist schlichtweg nicht so.
    Viele hoppsige Grüße von der Von-Möhre-Gang & Jenny

  11. #11

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 2.010

    Standard

    Könnte es evtl. möglich sein, dass Häsinnen überwiegend kastriert werden, welche in Innenhaltung leben und die Kastration ein Haltungsproblem (Jagereien, Urin spritzen usw.) lösen soll?

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.416

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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Das sind die relevanten Passagen aus dem Tierschutzgesetz:
    Zitat Zitat von TschG
    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
    Quelle: TierSchG
    Dazu die neueste Änderung: Bundesgesetzblatt Teil I, 2013, Nr. 36 vom 12.07.2013; Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes
    @Andreas

    Ich weiß von jemandem, der vor ca. 20 Jahren Kaninchengruppen nach Geschlechtern getrennt hielt, weil er keinen TA fand, der eine Kastration ohne medizinische Indikation machen wollte.
    Scheinbar klappte das auch gut mit den unkastrierten Rammlern. Ich weiß nicht, was derjenige anders gestaltet hat, dass es klappte, denke aber, dass es wahrscheinlich nicht allzu viele Tiere auf nicht zu kleinem Raum waren. Auch da hatte es wohl innige Freundschaften zwischen den Herren gegeben.
    Damals war scheinbar der Punkt 5 im TschG noch nicht so genau oder gar nicht geregelt. Weißt Du darüber etwas? Ich war schonmal auf der Suche nach einer älteren Fassung des TschG, hatte aber leider keine gefunden.
    Heute nicht mehr vorstellbar. Man bekommt gerade bei Hunden eine Kastration vom TA förmlich aufgedrängt

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