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Thema: Wie hilfreich ist Nasenabstrich/Antibiogram bei Kaninchenschnupfen? Welches AB?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.152

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    Leider ergibt ein Abstrich nicht immer ein gesichertes Ergebnis, das liegt zum Teil am Verfahren, kann also sogar von Labor zu Labor zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, oder schlichtweg daran, dass der Tupfer die Erreger nicht erwischt haben.

    Ich hatte hier schon mehrere Beispiele dafür, erst letztes Jahr die beiden Großsilber aus der Zuchtauflösung. Zorro nieste, Tupferprobe war negativ. Flora nieste nicht, Tupferprobe ergab Bordetellen.

    Beide wurden mit AB nach Floras Antibiogramm behandelt, keines der Tiere nieste mehr. Für mich bedeutete das einen vollen Erfolg des Vorgehens.

    So ein Antibiogramm ist für mich insofern wichtig, dass ich im Fall einer Verschlechterung weiß wie ich vorgehen kann und keine Zeit mit vielleicht resitenten ABs verliere. Bei mehreren sensiblen ABs würde ich immer wie folgt vorgehen:

    Zunächst ein gängiges AB für Kaninchen nehmen, in der Regel Baytril oder Marbocyl, wenn sensibel.

    Hilft das nicht und Penicilline wären machbar, würde ich diese einsetzen, allerdings müssen sie gespritzt werden.

    Auch mit Tetracyclinen habe ich schon Erfolge erzielt. Durch meine vielen Schnupfer kann ich aber auch sagen, dass es kein Patentrezept gibt.

    Die Stärkung des Immunsystems halte ich auch für immens wichtig. Das bedeutet, dass die Tiere ohne Stress, mit gutem Futter und entsprechendem Gehege gehalten werden. In vielen Fällen hat bei uns auch eine längere Gabe von Engystol geholfen, zuletzt erst wieder beim Schnupfenopi und seinem Sohn.

    AB gebe ich nur zu Beginn, um zu schauen ob man die Symptome wieder weg bekommt, ansonsten nur bei starken Schnupfenschüben und Lungenproblemen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  2. #2
    Lebe deine Träume Avatar von Birgit
    Registriert seit: 03.04.2011
    Ort: Petershagen
    Beiträge: 5.320

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    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Leider ergibt ein Abstrich nicht immer ein gesichertes Ergebnis, das liegt zum Teil am Verfahren, kann also sogar von Labor zu Labor zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, oder schlichtweg daran, dass der Tupfer die Erreger nicht erwischt haben.



    So ein Antibiogramm ist für mich insofern wichtig, dass ich im Fall einer Verschlechterung weiß wie ich vorgehen kann und keine Zeit mit vielleicht resitenten ABs verliere. Bei mehreren sensiblen ABs würde ich immer wie folgt vorgehen:

    Zunächst ein gängiges AB für Kaninchen nehmen, in der Regel Baytril oder Marbocyl, wenn sensibel.



    Die Stärkung des Immunsystems halte ich auch für immens wichtig. Das bedeutet, dass die Tiere ohne Stress, mit gutem Futter und entsprechendem Gehege gehalten werden.

    AB gebe ich nur zu Beginn, um zu schauen ob man die Symptome wieder weg bekommt, ansonsten nur bei starken Schnupfenschüben und Lungenproblemen.

    Sehe das 100%ig genauso und stimme Kathi völlig zu.

    Gerade wenn der Schnupfen sehr akut ist, es auf die Bronchien geht, Atemprobleme hinzukommen und jeder Tag zählt, sind sensible AB wichtig, die sofort gegeben werden sollten.
    Und wenn man da nicht weiß, welches AB sensibel reagiert oder vorher schon zig andere "einfach so" ohne Resistenztest verabreicht hat, können sich Resistenzen gebildet haben und jedes AB wäre dann irgendwann sinnlos.

  3. #3
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

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    Ich war auch lange bei einer TÄ, die nichts von Abstrichen hält, weil sie der Meinung ist, dass es dem Halter nur ohne Ende Geld aus der Tasche zieht, bis mal ein Abstrich erfolgreich ist, und das Tier davon gar nichts hat. Für sie ist das Selbstverwirklichung des Halters, sonst nix. Selbst, drauf zu bestehen, hat nichts bewirkt, sie macht das einfach nicht... Es gab für meine dann immer Engystol (hilft meinen super, habe immer welches im Haus; auch die Katzen kriegen das bei leichten Erkältungen). Einmal Marbocyl für 10 Tage (auf die Dauer habe ich bestanden), das aber nicht richtig angeschlagen hat.

    AB spritze ich übrigens grundsätzlich, weil ich ein Kaninchen habe, das AB schlecht verträgt und mit Appettitlosigkeit reagiert, sodass schlechtestenfalls durch die Gabe alles nur schlimmer wird... Außerdem ist orale Gabe immer so eine Sache, bei meinen störrischen Kaninchen geht immer was daneben.

    Mittlerweile habe ich den Tierarzt gewechselt. Meine neue alte TÄ erklärte auf meine Frage hin, ob sie Abstriche bei Kaninchenschnupfen mache, ja, sofort und grundsätzlich - und, das fand ich sehr interessant, nicht mal unbedingt, um direkt das richtige AB zu geben, sondern um bei leichten Symptomen die Erreger ganz gezielt homöopathisch zu bekämpfen. Damit hatte sie "gewonnen".

    Meine sind im Moment sowieso schnupfenfrei, deshalb habe ich bisher noch keinen Abstrich machen lassen. Ich gehe aber davon aus, dass zum Herbst hin mindestens einer wieder zu schnupfen anfängt (meine sind sehr wetterfühlig), und dann lasse ich direkt den Abstrich nehmen und bin gespannt, was man mit gezielter Homöopathie erreichen kann.

    Ich muss sagen, dass ich mich besser aufgehoben fühle, seit ich weiß, dass ich einen Abstrich machen lassen könnte. Einfach, weil ich weiß, dass die TÄ mit Schnupfen wirklich Erfahrung hat und nicht einfach ins Blaue hinein behandelt, weil sie eine gezielte Erregersuche kategorisch ablehnt. Irgendwie kommt mir im Nachhinein die Ablehnung eines Abstriches eher wie Unwissenheit vor als wie eine aus Erfahrung heraus entstandene Haltung.
    Geändert von Keks3006 (07.08.2013 um 11:19 Uhr)


  4. #4
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
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    Beiträge: 3.192

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    Antibiogramm macht Sinn wenn man ein immer wiederkehrendes Schnupfenproblem hat. Leichter Schnupfen sollte wenn möglichst immer nur symptomatisch behandelt werden.

    Mein TAs halten Abstriche nicht für sinnvoll nur um den bösen Erreger zu finden.

    Meist findet man einen Erreger der irgendwo in der Nase ist. Der Erregertyp der dem Tier wirkliche Probleme macht muss nicht nachweisbar sein. Es hat sich z.B. als Jungtier bei der Mutter mit Pasteurella multocida Typ X angesteckt. In der Nase finden sich aber z.B. Bordetellen, Pasteurella multocida Typ Y, Pasteurella multocida Typ C, Pasteurella multocida Typ W.

    Der Grunderreger Pasteurella multocida Typ X könnte resistent gegen alle gängigen ABs sein, wird jedoch nur als Pasteurella multocida nachgewiesen. Alle außer dem Grunderreger können nach Antibiogramm eingedämmt werden. Es erhöht die Trefferquote.

    Wenn man das Immunsystem der Tiere durch Stress oder andere Erreger, z.B. Bordetellen aus dem Nachbargehege belastet, kommt der nicht behandelbare Grunderreger immer wieder durch.

    Die einzige Chance Schnupfen wirklich einzudämmen ist das Immunsystem der Tiere zu stärken.

    Die Riesen auf dem Notfall waren voll mit Parasiten, manche haben Hängeohren, manche wachsen nicht richtig, das sind deutliche Zeichen das etwas mit dem Stoffwechsel der Tiere im Argen ist.
    Ich würde da das Problem suchen. Der Schnupfen ist nur ein Symptom.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von SteffiSB77
    Registriert seit: 16.09.2012
    Ort: Saarbrücken
    Beiträge: 5.667

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    Zeppelinchen hat sehr schön beschrieben was ich, bzw. meine TÄ meint :-)

    Beim Abstrich wird man vermutlich einen Erreger finden, jedoch wird dies meist nicht den Grunderreger sein, weil der einfach tiefer sitzt.

    Immunsystem stärken, sicher, mache ich. Aktuell gebe ich Propolis. Zudem natürlich viel frisches, Vitamine,... Auslauf haben sie sowieso udn zum Glück sind auch aktuell die gruppen harmonisch.

    Mit den stärkeren Schnupfern inhaliere ich möglichst einmal täglich mit Pariboy. Dann mache ich auch immer das Näschen und die Augen sauber + benutze bei Bedarf Babynasensauger.

    Zylexis haben die drei Schnupfernins ja auch schon einige Male bekommen..

    Das mit den Schnupfen ist echt ein ziemliches Mist
    Stark Schnupfen ist natürlich relativ..also schwer zu sagen wie schwer meine Kaninchen schnupfen. Einige in der Gruppe zeigen ja gar keine Sympthome, niesen evtl. mal ab und zu.

    Aber hier ging es mir primär um den Abstrich und den Einsatz von ABs, denn da habe ich bisher das Gefühl "Alles für die Katz"

    Nachdem ich Baytril nun auch bei meinen dreien abgesetzt habe, weil sich nichts verbesserte, bekommen sie nun erstmal kein AB.

    Und bezüglich der zwei Riesenjungtiere aus dem Teltow Notfall. Da werde ich u.a. ein Blutbild machen lassen.
    ABs will ich ihnen (noch) nicht geben lassen.
    Ich sorge mich aber, dass der Schnupfen zu einer Lungenentzündung werden könnte und daher werde ich nun morgen früh mit ihnen zu TA gehen.
    Auch Impfen steht nach wie vor im Raum..
    Liebe Grüße Steffi

    Bilder von meiner Kaninchenbande: http://www.kaninchenschutzforum.de/s...ad.php?t=90407

  6. #6
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.838

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    Ich habe Sams Schnupfen noch nie mit AB behandelt. Wir nutzen nur Homöopathie und es hilft super. Ich spare das AB lieber auf für schlimme Anfälle. Für eine feuchte Nase und 3 Nieser am Tag ohne richtig Rotz braucht man m.M.n kein AB in die Tiere pumpen.
    Ich lasse auch impfen.
    Geändert von Rabea G. (07.08.2013 um 13:01 Uhr)

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  7. #7
    - Out of Order -
    Registriert seit: 28.10.2012
    Ort: Weidenberg
    Beiträge: 1.673

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    Ich gebe AB auch nur, wenn es Lungengeräusche gibt. Aktuell ist das wieder, bisher hat Baytril über 2 oder 3 Wochen geholfen. Ich spritze das eigentlich, leider hat das das letzte Mal zu schlimmen Spritznekrosen geführt.
    Somit gibt es aktuell Marbocyl oral und Leonie geht es schon langsam besser.

    Gruß
    Kerstin

  8. #8
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

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    Zitat Zitat von Rabea G. Beitrag anzeigen
    Ich habe Sams Schnupfen noch nie mit AB behandelt. Wir nutzen nur Homöopathie und es hilft super. Ich spare das AB lieber auf für schlimme Anfälle. Für eine feuchte Nase und 3 Nieser am Tag ohne richtig Rotz braucht man m.M.n kein AB in die Tiere pumpen.
    Ich lasse auch impfen.


  9. #9
    Chefküken Avatar von Charlotte
    Registriert seit: 24.02.2007
    Ort: Herne
    Beiträge: 4.312

    Standard

    Zitat Zitat von Rabea G. Beitrag anzeigen
    Ich habe Sams Schnupfen noch nie mit AB behandelt. Wir nutzen nur Homöopathie und es hilft super. Ich spare das AB lieber auf für schlimme Anfälle. Für eine feuchte Nase und 3 Nieser am Tag ohne richtig Rotz braucht man m.M.n kein AB in die Tiere pumpen.
    Ich lasse auch impfen.




    Ich hab bei meinen Tieren auch keinen Abstrich machen lassen, weiß aber, dass unter anderem Pasteurellen mit im Spiel sind, da bei Tieren aus dem gleichen Bestand Abstriche gemacht wurden.

    Abstriche können einen Erfolg bringen, aber oft ist es eben auch so, dass nichts festgestellt wird oder nicht der Erreger, der die Probleme verursacht. Dafür ein Tier extra in Narkose legen, würde ich nur tun, wenn man die Problematik sonst nicht in den Griff bekommt.
    Wenn das Tier eh in Narkose liegt, würde ich auch einen Abstrich machen lassen. Nehme es mir bei meinen Tieren auch immer vor und vergesse es regelmäßig, weil meine Tiere Gott sei Dank keine richtige Schnupfenproblematik haben.
    LG Lotte

  10. #10
    . Avatar von Janett
    Registriert seit: 24.03.2012
    Ort: Thüringen (PLZ 36***)
    Beiträge: 1.184

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    Ich muss mich seit letzter Woche ja leider auch mit Kaninchenschnupfen auseinander setzen. Mein Pflegi Kimmy hatte plötzlich leichte Symptome (ab und zu niesen, aber ohne Rotz) gezeigt. Ich wollte sie für einen Abstrich erstmal nicht extra in Narkose legen lassen, dafür waren die Symptome einfach zu unauffällig. Habe aber auf gut Glück einen Abstrich ohne Narkose durchführen lassen und es konnte ein Erreger festgestellt werden. Falls Kimmy aus irgendwelchen Gründen mal in Narkose gelegt werden muss, würde ich den Abstrich für ein verlässlicheres Ergebnis aber wiederholt durchführen lassen (da ggf. weitere Erreger beteiligt sein könnten und das Antibiogramm nochmal ein anderes Ergebnis liefert).

    Von einer AB-Behandlung hat mir der TA aufgrund der nur leicht vorhandenen Symptome zunächst abgeraten. Das würde er erst empfehlen wenn die Symptome stärker werden bzw. Schleim mit auftritt.
    Wir suchen ein neues Zuhause:


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