Ich habe mir eure Berichte durchgelesen, weil ich hier eine jetzt vierjährige Hasenkaninchenzippe habe, die unkastriert ist. Sie ist meine einzige unkastrierte Häsin, und sie hat seit dem Winter 3x Nest gebaut. Sonst ist sie aber nicht sehr auffällig, nur etwas dominant ihrem Partner gegenüber, der wird schonmal gejagd, wenn sie mich mit Futter kommen sieht, aber sonst liegen sie gern zusammen und schmusen. Von daher bin ich jetzt etwas skeptisch, ob ichs machen lassen soll oder nicht.
Seit 2009 habe ich zwei Weibchenkastras machen lassen, die beide gut verlaufen sind. Einmal bei einem Zwergenmädchen, dessen Alter ich nicht kenne und das sich in der Gruppe ziemlich aggressiv verhalten hat. Das Verhalten hat sich nicht geändert. Ihretwegen habe ich inzwischen nur noch Paarhaltung. Wenn sie ein Tier ablehnt, dann jagd sie es immer weiter. Da gibts keine Gnade bei ihr. Das andere Weibchen habe ich jung bekommen, da war sie gerade in ihrer ersten Brunst. Dieses Mädchen ist sehr lieb mit ihrem Böckchen und kein bisschen aggressiv. Mein viertes Mädchen ist schon älter, sie hat in ihrem Vorleben Junge gehabt und wurde danach dann kastiert. Sie ist dominant, aber gemäßigt. Nicht überaggressiv.
Mein Fazit dazu ist, dass sich eine frühe Kastration lohnt, denn dann sind die Mädels wohl auf Dauer einfach sanfter. Aber es darf nicht vergessen werden, dass ein Risiko besteht, da es kein kleiner Eingriff ist.
Wir greifen in das Leben unserer Kaninchen sehr stark ein. Sie sind von ihrer Natur her darauf eingestellt, sich oft zu paaren und viele Junge zu bekommen. Das alles lassen wir nicht zu. Schon das ist ja ein schwerer Eingriff. Auch wenn es zu ihrem besten geschieht.
Nachdem ich eure unterschiedlichen Erfahrungen gelesen habe, tendiere ich eher dazu, meine Lucy nun doch nicht zur Kastra zu bringen. Sicher bin ich mir aber auch wieder nicht...