In Einzelfällen kann Cortison in der Risikoabwägung, von einem Tierarzt sinnvoll erachtet werden. Wenn der Tierarzt, die Differenzialdiagnose außen vor lässt und nach dem Leitsatz "Viel hilft viel" vorgeht, kann er das eine oder andere Tier umbringen.
Frau H hat mal diese Punkte für und gegen Cortison bei EC für einen Vortrag 2008 in der Art und Weise aufgeschlüsselt.
Pro: Entzündungshemmung bei granulomatösen Veränderungen (?)
Contra: Immunsuppression (Vermehrte Infektionsanfälligkeit und Erregervermehrung)
- Gefahr einer Hyperglykämie
- Wundheilungsstörungen, Ulkusbildung
- Erhöhte Sterblichkeit falls ein Schädelhirntrauma und kein EC vorliegt.
Die Gefahr eines hyperglykämischen Schocks trift nur auf ein genetische Randgruppe zu. Meine Beiden hatten einfach Pech.
Der erste Punkt ist wohl der zentrale Argumentationspunkt:
Die Infektionsanfälligkeit muss man mit AB abfangen.
Die Erregervermehrung bedeutet evtl. Schäden in Bereichen, die das Immunsystem noch selbst geschützt hätte.
Unterm Strich bleibt nach Studie Sieg eine Null zwischen Pro und Contra. Das Risiko das bei dem speziellen Patienten das Pro oder das Contra überwiegt, trägt der Tierarzt in seiner Abwägung.
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