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Thema: Weibchenkastration ab 4 Monaten?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    Für mich kommt bei einem Rammler eine Frühkastration nicht in Frage. Bei einem Weibchen war es bisher noch nie notwendig, dass ich es hätte kastrieren lassen müssen.

    Ich finde das hier sehr interessant zum Thema:

    Ein wesentliches Merkmal der Argumentation für eine Kastration, vor allem im Tierschutz und von manchem Tierarzt, ist das fast völlige Verschweigen der möglichen Folgen dieses Eingriffes, oft wird nur auf ein mögliches Narkoserisiko hingewiesen. Dafür werden aber die scheinbar positiven Ergebnisse besonders hervorgehoben, obwohl völlig offen ist, ob diese im gewünschten Maß auch eintreten. Bei den so genannten Vorteilen der Kastration handelt es sich in der Regel um solche für den Halter, nicht um Vorteile für das Tier. Kein Organ im Körper eines Säugetiers, einschließlich des Menschen, existiert für sich allein und ohne Wechselwirkungen auf andere Organe oder Prozesse im Körper. Das Pech des Kaninchens ist, dass die Auswirkungen des Eingriffes oft nicht unmittelbar erkennbar sind oder später nicht mehr der Kastration zugeschrieben werden. Möglicherweise registriert der Halter nach dem Eingriff zwar ein ruhigeres Tier, dem arttypische Eigenschaften verloren gegangen sind und das nun einfacher, sauberer und für den Menschen stressfreier zu halten ist. Aber eine Reihe von „Nebenwirkungen“ führen oft zu Krankheiten.
    Die körperlichen Folgen der Kastration für Kaninchen speziell als auch für andere Säugetiere sind schon lange bekannt und wurden z. B. bereits von (Tandler, et al., 1913) zusammengefasst: größere, stärkere Knochen bei Kaninchen, die im Alter von 3 Monaten kastriert wurden, Vergrößerung der Hirnanhangsdrüse, Vergrößerung des Thymus bei Kaninchen, die im Alter von 1 – 3 Monaten kastriert wurden, Verzögerung der Involution des Thymus, Hypertrophie der Nebennieren nach Entfernen der Eierstöcke sowie eine Verbreiterung der Nebennierenrinde bei Verkleinerung der Marksubstanz. Die typischste Begleiterscheinung einer Kastration ist die Gewichtszunahme. Allein dadurch ergeben sich als Folge weitere Erkrankungen. Durch weniger Bewegung kommt es Muskel- und Knochenschwund. Die verringerte Aktivität birgt die Gefahr der Bildung von Steinen in den Harnwegen und -organen. Durch den veränderten Hormonstoffwechsel und das Absinken des Calcitoningehaltes im Blut kann es zu Osteoporose kommen, was sich wiederum auf negativ auch auf die Zähne auswirken kann. Sie werde brüchig oder fallen aus - eigentlich typische Alterserscheinungen, die aber durch die Kastration auch bei relativ jungen Tieren quasi vorgezogen werden. Bei weiblichen Tieren mag zwar ein erhöhtes Risiko einer Krebserkrankung vorliegen, einen gesicherten Nachweis über eine erhöhte Sterblichkeit existiert jedoch nicht. Viele Krebserkrankungen werden erst post mortem (nach dem Tod) bei einer Autopsie diagnostiziert- gestorben sind die Tiere aber auf Grund einer anderen Ursache.
    Mit den meisten Punkten kann ich mich anfreunden, nur mit dem letzten (fettgedruckten) Punkt tue ich mich schwer.
    Da wäre einerseits die Frage, in welchem Alter sie gestorben sind und die Autopsie durchgeführt wurde und andererseits müsste man wirklich genau prüfen, ob die Krebserkrankung zumindest Teil der Todesursache gewesen sein könnte. Beispiel: Das Tier hat einen großen unentdeckten Krebstumor, stirbt aber an einer Aufgasung. Da könnte es theoretisch sein, dass der Tumor so ungünstig lag, dass er auf Magen oder Darm drückte und so die Aufgasung entstand.
    Außerdem gibt es Krebsgeschwüre, die so langsam wachsen, dass die Tiere sie überleben und andere Geschwüre, die schnell wachsen. Man kann eigentlich nicht alle Krebsarten in einen Topf werfen.



    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    Die Kastration wegen arttypischen Verhaltens oder Verhaltensauffälligkeiten, die aus einer falschen Haltung resultieren, ist ebenso gesetzlich unzulässig. Wer keine Tiere mag, die mit Urin spritzen, ihr Revier markieren, aus Angst oder wegen falscher Haltungsbedingungen sowie Gruppenkonstellationen aggressiv reagieren, sollte sich solche Tiere nicht anschaffen.
    Quelle:
    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...kastration.htm


    Eigentlich bin ich zur Zeit eher für die prophylaktische Kastration (nach der Pubertät). Eigentlich....weil ich immernoch hin und hergerissen bin, zwischen Risiko, Eingriff in den Hormonhaushalt und (scheinbarer?) Notwendigkeit.

    Einen für mich erstaunlichen Artikel fand ich in meinem Fachbuch "Atlas der bildgebenden Diagnostik bei Heimtieren", Autoren dieses Kapitels sind Sven Reese und Jutta Hein:


    Pathologische Veränderungen der Gebärmutter sind bei fast allen unkastrierten Heimtier-Kaninchen nachzuweisen. Der Grund hierfür liegt in ihrem besonderen Reproduktionszyklus. Die Ovulation wird bei Kaninchen durch einen taktilen Reiz auf dem Rücken ausgelöst. Das besondere dabei ist, dass Kaninchen fast ständig ovulationsbereite Follikel auf den Ovarien ausgebildet haben. Ungefähr alle zwei Wochen kommt es zu einer Follikelatrophie, falls keine Ovulation ausgelöst wurde. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Tage findet erneut eine Follikulogenese statt.
    Die neuen Follikel sind dann wieder für 14 Tage auf einen entsprechenden Reiz zur Ovulation bereit (induzierte Ovulation). Bei Tieren in der Heimtierhaltung wird die Ovulation durch Streicheln über den Rücken ausgelöst. In der Folge kommt es zur Ausbildung einer Scheinträchtigkeit, die nach ungefähr 17 Tagen abgebrochen wird, und der Kreislauf beginnt erneut. Dies bedeutet, dass sich unkastrierte weibliche Kaninchen in Heimtierhaltung fast ständig in einer Scheinträchtigkeit befinden. Die damit verbundene Stimulation des Endometriums und der Uterindrüsen führt zur Ausbildung zystischer endometrialer Hyperplasien.[...]

    Wobei ich selbst da nicht sicher bin, wie handfest diese Aussagen sind. Immerhin kenne ich unkastrierte Häsinnen, die mit 8 oder 9 Jahren noch nie scheinträchtig waren...
    Geändert von miri (22.10.2012 um 21:17 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    Was ist denn an einer Scheinträchtigkeit so schlimm, das Alle gleich kastrieren wollen?
    Lasst sie doch mal austicken und ihr Nest bauen.

    Und wegen der Kastration: Ich hab eine kastrierte Häsin, die jetzt dadurch massive gesundheitliche Probleme hat und seit Monaten in tierärztlicher Behandlung ist, incl. OP.
    Wenn man das mitmacht und sieht, wie das Tier leidet, denkt man anders über "vorbeugende" Kastration!

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
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    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Was ist denn an einer Scheinträchtigkeit so schlimm, das Alle gleich kastrieren wollen?
    Lasst sie doch mal austicken und ihr Nest bauen.
    Ich habe bei 3 von damals 3 Weibchen erlebt, wie sie an Gebärmuttertumoren gestorben sind. Jedesmal hab ich mich wieder vom Tierarzt überreden lassen, dass es ein statistischer Unglücksfall war und kein Grund, die anderen kastrieren zu lassen.

    Wer ein geliebtes Tier dabei beobachtet, wie es plötzlich an einer geplatzten Gebärmutter verblutet (und dann auch die nächsten 2 an Tumoren versterben), der denkt schon über Kastration nach.

    Nicht die Scheinträchtigkeiten sind das Problem, sondern die Tumore.

    Ich würde die Häsinnen aber auch erst einmal auswachsen und echte Häsin sein lassen.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    Zitat Zitat von Mümmel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Was ist denn an einer Scheinträchtigkeit so schlimm, das Alle gleich kastrieren wollen?
    Lasst sie doch mal austicken und ihr Nest bauen.
    Ich habe bei 3 von damals 3 Weibchen erlebt, wie sie an Gebärmuttertumoren gestorben sind. Jedesmal hab ich mich wieder vom Tierarzt überreden lassen, dass es ein statistischer Unglücksfall war und kein Grund, die anderen kastrieren zu lassen.

    Wer ein geliebtes Tier dabei beobachtet, wie es plötzlich an einer geplatzten Gebärmutter verblutet (und dann auch die nächsten 2 an Tumoren versterben), der denkt schon über Kastration nach.

    Nicht die Scheinträchtigkeiten sind das Problem, sondern die Tumore.

    Ich würde die Häsinnen aber auch erst einmal auswachsen und echte Häsin sein lassen.
    Das ist schon richtig und es tut mir leid, das deine Häsinnen daran gestorben sind. Aber genausogut können sie an Zahnabszessen sterben...lässt du deswegen vorbeugend die Zähne ziehen?
    Oder an Magenüberladung sterben...bekommen sie deswegen vorbeugend kein Futter?
    Weisst du, was ich meine? Natürlich können sie Gebärmuttertumore bekommen, aber sie können auch an anderen Krankheiten sterben, deshalb rechtfertigt das für mich keinen so grossen Eingriff.

  5. #5
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Was ist denn an einer Scheinträchtigkeit so schlimm, das Alle gleich kastrieren wollen?
    Lasst sie doch mal austicken und ihr Nest bauen.
    Das Problem scheint nicht zu sein, wenn sie mal scheinträchtig ist, sondern eher der Stress, den eine Häsin hat, wenn sie alle 2 Wochen scheinträchtig ist und kein Ende in Sicht ist.


    Und wegen der Kastration: Ich hab eine kastrierte Häsin, die jetzt dadurch massive gesundheitliche Probleme hat und seit Monaten in tierärztlicher Behandlung ist, incl. OP.
    Wenn man das mitmacht und sieht, wie das Tier leidet, denkt man anders über "vorbeugende" Kastration!
    Ja, darüber denke ich auch nach.
    Meine Häsin war gesundheitlich vollkommen unauffällig, bis ich sie hab kastrieren lassen. Etwa 4 Monate später fing das große Drama an. Es gibt so viele Tiere mit Blasengrieß, so auch meine Häsin, und zwar so, dass man jede Woche soviel rausspülen könnte, dass man eine Straße damit bauen könnte. Wir vermuten hier eine Störung des Kalziumhaushaltes und das wäre dann wieder eine Störung des Hormonhaushaltes, da gibt zwei Möglichkeiten. Entweder eine fehlerhafte Funktion der Nebenschilddrüsen oder eben der Sexualhormone durch die Kastra. Entgegengesetzt dazu leidet sie auch an Spondylose (also Knochenzubildungen an der WS)

    Hab hier dazu das hier gefunden, bezogen auf Menschen, aber viele Funktionen lassen sich auch auf Tiere übertragen.

    Sexualhormone Östrogen und Testosteron sind wichtig

    Eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Knochen spielen das Östrogen bei den Frauen und das Testosteron beim Mann. Diese Sexualhormone beeinflussen die Bildung und die Wirkung der für den Knochenstoffwechsel notwendigen Hormone.

    Knochenentwicklung

    Nach der Pubertät übernehmen die Sexualhormone die Regie

    Vor der Pubertät verläuft das Wachstum und die Aufbau- und Umbauprozesse im Knochen ohne den Einfluss von Sexualhormonen. In dieser Zeit wirken sich genetische Veranlagungen, Kalzium, Vitamin-D und körperliche Belastungen auf das Knochenwachstum aus. Mit Beginn der Pubertät wird der Knochen von Sexualhormonen abhängig. Ohne die Sexualhormone Östrogen bei der Frau und Testosteron beim Mann kann keine Knochendichte mehr aufgebaut werden. Dabei haben beide Hormone außerdem eine regulierende Funktion die dazu führt, dass auch bei der Frau Testosteron und beim Mann Östrogen für den Knochenstoffwechsel wichtig ist.
    Quelle: http://www.medizinfo.de/annasusanna/...chenstoffw.htm

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Was ist denn an einer Scheinträchtigkeit so schlimm, das Alle gleich kastrieren wollen?
    Lasst sie doch mal austicken und ihr Nest bauen.
    Das Problem scheint nicht zu sein, wenn sie mal scheinträchtig ist, sondern eher der Stress, den eine Häsin hat, wenn sie alle 2 Wochen scheinträchtig ist und kein Ende in Sicht ist.


    Und wegen der Kastration: Ich hab eine kastrierte Häsin, die jetzt dadurch massive gesundheitliche Probleme hat und seit Monaten in tierärztlicher Behandlung ist, incl. OP.
    Wenn man das mitmacht und sieht, wie das Tier leidet, denkt man anders über "vorbeugende" Kastration!
    Ja, darüber denke ich auch nach.
    Meine Häsin war gesundheitlich vollkommen unauffällig, bis ich sie hab kastrieren lassen. Etwa 4 Monate später fing das große Drama an. Es gibt so viele Tiere mit Blasengrieß, so auch meine Häsin, und zwar so, dass man jede Woche soviel rausspülen könnte, dass man eine Straße damit bauen könnte. Wir vermuten hier eine Störung des Kalziumhaushaltes und das wäre dann wieder eine Störung des Hormonhaushaltes, da gibt zwei Möglichkeiten. Entweder eine fehlerhafte Funktion der Nebenschilddrüsen oder eben der Sexualhormone durch die Kastra. Entgegengesetzt dazu leidet sie auch an Spondylose (also Knochenzubildungen an der WS)

    Hab hier dazu das hier gefunden, bezogen auf Menschen, aber viele Funktionen lassen sich auch auf Tiere übertragen.

    Sexualhormone Östrogen und Testosteron sind wichtig

    Eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Knochen spielen das Östrogen bei den Frauen und das Testosteron beim Mann. Diese Sexualhormone beeinflussen die Bildung und die Wirkung der für den Knochenstoffwechsel notwendigen Hormone.

    Knochenentwicklung

    Nach der Pubertät übernehmen die Sexualhormone die Regie

    Vor der Pubertät verläuft das Wachstum und die Aufbau- und Umbauprozesse im Knochen ohne den Einfluss von Sexualhormonen. In dieser Zeit wirken sich genetische Veranlagungen, Kalzium, Vitamin-D und körperliche Belastungen auf das Knochenwachstum aus. Mit Beginn der Pubertät wird der Knochen von Sexualhormonen abhängig. Ohne die Sexualhormone Östrogen bei der Frau und Testosteron beim Mann kann keine Knochendichte mehr aufgebaut werden. Dabei haben beide Hormone außerdem eine regulierende Funktion die dazu führt, dass auch bei der Frau Testosteron und beim Mann Östrogen für den Knochenstoffwechsel wichtig ist.
    Quelle: http://www.medizinfo.de/annasusanna/...chenstoffw.htm
    Genauso ist es bei meiner Häsin, sie hat massive Blasenprobleme durch die Kastration bekommen, noch dazu hat sich ihr Wesen so sehr verändert, das ich schon sagen möchte: Sie ist total leblos.

    Im Juli ging gar nichts mehr, dann sah ihre Blase so aus und wir mussten operieren...



    Ganz abgesehen davon kratzen wir schon die 1000.- Euro an TA-Kosten an.
    Geändert von hasis2011 (22.10.2012 um 22:02 Uhr)

  7. #7
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    Genauso ist es bei meiner Häsin, sie hat massive Blasenprobleme durch die Kastration bekommen, noch dazu hat sich ihr Wesen so sehr verändert, das ich schon sagen möchte: Sie ist total leblos.

    Im Juli ging gar nichts mehr, dann sah ihre Blase so aus und wir mussten operieren...

    Auf dem RöBild meiner Häsin sah die Blase noch viel größer aus.
    Meine TÄ hatte mir auch angeboten, sie zu operieren, aber was hätte das gebracht, wenn nach einer Woche die Blase wieder genauso voll ist? Außerdem ist ja auch die BlasenOP ein Risiko, dazu kommt, dass nach einer BlasenOP die Probleme nicht abnehmen, sondern eher zunehmen, allein schon weil die Öffnung der Blase bedeutet, dass sie nicht mehr steril ist. Dazu kommt noch die Vernarbung....

    Trotzdem habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob ich doch lieber das Risiko eingehen sollte....

    Auch weil sie zeitweise sogar neurologische Ausfälle hatte, wahrscheinlich Epilepsie.

    In der Zwischenzeit wurde bei ihr einmal eine 4-tägige Spültherapie gemacht, d.h. 4 Tage lang zweimal täglich Infusion, einige Stunden später wurde die Blase ausgedrückt. Nach 4 Tagen war sie tatsächlich frei vom Grieß. Mittlerweile mache ich das bei ihr selbst, um ihr den Stress zu ersparen, bzw. lasse mir dabei helfen, damit ich ihr wegen der Spondylose nicht noch mehr weh tue. Trotzdem - nach einer Woche ist sie wieder voll.
    Begleitend dazu wird sie klassisch homöopathisch behandelt, mit dem Erfolg, dass wir seit zwei Wochen das richtige Mittel zu haben scheinen (in der klassischen Homöopathie braucht man manchmal etwas Geduld, weil unsere tierischen Freunde uns ja nichts erzählen können). Jedenfalls ist sie seit 2 Wochen wieder richtig aktiv (nach fast einem Jahr Trägheit!) und rennt sogar dem Kater hinterher. Das ist ein guter Anfang, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.


    Ganz abgesehen davon kratzen wir schon die 1000.- Euro an TA-Kosten an.
    Meine TA- und THP-Kosten sind mittlerweile auch schon mindestens in dem Bereich angekommen.


    Meine andere Häsin dagegen wurde erst mit 4 Jahren kastriert, sie hat mit Blasengrieß gar keine Probleme, hat aber seitdem andere noch-nicht-definierbare gesundheitliche Probleme.
    Die erste Häsin wurde im Alter von 1,5 Jahren kastriert.
    Geändert von miri (22.10.2012 um 23:08 Uhr)

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    @miri: Die Op war dringend nötig, da sie fast keinen Urin mehr absetzen konnte. Meine Häsin ist ein Deutscher Widder und die Blase war schon fast Faustgross und die Gefahr, das sie reisst, sehr gross.
    Durch die OP ist es jetzt besser geworden und am letzten Kontrollröntgen war sie schon gut 1/3 kleiner. Achja, sie war bei der Kastration ca. 1 Jahr alt.

    Welches Homöopathische Medikament gibst du ihr? Meine Häsin bekommt jetzt auch eins und, sehr wichtig und scheint auch zu helfen, eine "Bewegungstherapie", die so aussieht, das ich sie jeden Tag in den Garten setze und sie zur Bewegung animiere. Sie ist seit der Kastration sehr faul geworden.

    Sie leckt jetzt auch sehr viel am Salzleckstein, das braucht sie jetzt dringend.
    Geändert von hasis2011 (22.10.2012 um 23:22 Uhr)

  9. #9
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von hasis2011 Beitrag anzeigen
    @miri: Die Op war dringend nötig, da sie fast keinen Urin mehr absetzen konnte. Meine Häsin ist ein Deutscher Widder und die Blase war schon fast Faustgross und die Gefahr, das sie reisst, sehr gross.
    Ja, das war bei meiner Häsin auch so. Sie konnte auch keinen Urin mehr absetzen. Es war aber kaum noch Wasser in der Blase, fast nur noch Kalk. Nach der Spültherapie und einem homöopathischen Mittel klappte das Absetzen dann wieder.
    Meine Häsin ist ein Stallkaninchen mit 6 kg.

    Durch die OP ist es jetzt besser geworden und am letzten Kontrollröntgen war sie schon gut 1/3 kleiner. Achja, sie war bei der Kastration ca. 1 Jahr alt.
    Klingt ja recht gut. Wie lange ist die OP denn her *neugierig frag'*


    Welches Homöopathische Medikament gibst du ihr? Meine Häsin bekommt jetzt auch eins und, sehr wichtig und scheint auch zu helfen, eine "Bewegungstherapie", die so aussieht, das ich sie jeden Tag in den Garten setze und sie zur Bewegung animiere. Sie ist seit der Kastration sehr faul geworden.

    Sie leckt jetzt auch sehr viel am Salzleckstein, das braucht sie jetzt dringend.
    Den Salzleckstein nutzt meine auch dauernd.
    Die homöpathischen (Einzel)Mittel nenne ich nicht so gerne öffentlich, da ich nicht möchte, dass es jemand nachmacht. Das Mittel wurde extra für sie bestimmt und wirkt u.U. auch nur bei ihr. Wir arbeiten sehr viel mit Q-Potenzen. Ich schick Dir mal eine PN, dann verrätst Du mir aber auch, welches Mittel Ihr nehmt, ja? Bin natürlich auch neugierig.

  10. #10
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von miri Beitrag anzeigen
    Mittlerweile mache ich das bei ihr selbst, um ihr den Stress zu ersparen, bzw. lasse mir dabei helfen, damit ich ihr wegen der Spondylose nicht noch mehr weh tue. Trotzdem - nach einer Woche ist sie wieder voll.
    Kleine Ergänzung, weil ich es wichtig finde:
    Die Blase wird nicht regelmäßig wöchentlich ausgedrückt, sondern je nachdem wie es ihr geht. Ich beobachte ihren Kreislauf und wenn ich merke, dass er wieder runtergeht, weiß ich, dass wieder Zeit wäre. Mittlerweile hat man ja schon ein bisschen Übung und kennt ungefähr die Zusammenhänge ihres Gesundheitszustandes.

  11. #11
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
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    Pathologische Veränderungen der Gebärmutter sind bei fast allen unkastrierten Heimtier-Kaninchen nachzuweisen. Der Grund hierfür liegt in ihrem besonderen Reproduktionszyklus. Die Ovulation wird bei Kaninchen durch einen taktilen Reiz auf dem Rücken ausgelöst. Das besondere dabei ist, dass Kaninchen fast ständig ovulationsbereite Follikel auf den Ovarien ausgebildet haben. Ungefähr alle zwei Wochen kommt es zu einer Follikelatrophie, falls keine Ovulation ausgelöst wurde. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Tage findet erneut eine Follikulogenese statt.
    Die neuen Follikel sind dann wieder für 14 Tage auf einen entsprechenden Reiz zur Ovulation bereit (induzierte Ovulation). Bei Tieren in der Heimtierhaltung wird die Ovulation durch Streicheln über den Rücken ausgelöst. In der Folge kommt es zur Ausbildung einer Scheinträchtigkeit, die nach ungefähr 17 Tagen abgebrochen wird, und der Kreislauf beginnt erneut. Dies bedeutet, dass sich unkastrierte weibliche Kaninchen in Heimtierhaltung fast ständig in einer Scheinträchtigkeit befinden. Die damit verbundene Stimulation des Endometriums und der Uterindrüsen führt zur Ausbildung zystischer endometrialer Hyperplasien.[...]

    Das von Mimi angeführte Streichelproblem, hat mein TA mir von einer Fortbildung aus dem Norden mitgebracht. Der Dozent erklärte, das die Erzeugung andauernder Scheinschwangerschaften eine Tierquälerei ist. Zudem würde prophylaktische Kastrationen bei 5 monatigen Häsinnen alle Probleme, wie Unsauberkeit, Zerstörungswut, Unverträglichkeit absolut lösen, da sie dann alle gleich sind.

    Irgendwie glaube ich nicht das dieser Dozent Kaninchen besitzt.
    Als ob ein Kastrat nicht wüste das er ein Männchen ist.

    Alle 4 kastrierten Häsinnen der letzten Jahre mussten danach ihre gute Positionen in der Rangordnung aufgeben. Meistens wurden sie von den Kastraten verstoßen, nachdem sie anscheinend nicht mehr richtig rochen. Sie wirkten alle irgendwie nicht mehr so selbstbewusst und lebensfroh wie vorher. Dreien hat die Kastra garantiert das Leben gerettet.

    Das Krebsrisiko lässt sich nicht kleinreden. Über den Rücken darf meine Damen keiner mehr streicheln.
    Bei meiner extrem hitzigen Sofie wurde mir als Mittelweg zum ausprobieren ein Implantat empfohlen.
    Scheinschwangerschaften ade. Ihre leicht vergrößerte GB wurde wieder normal. Da sie so gut darauf reagiert hat, tragen es jetzt alle. Ich hoffe das es sich als gangbarer Mittelweg erweist. Natürlich wird, sobald eine Zyste entdeckt wird, kastriert. Mit allen Konsequenzen. Auch wenn ich wegen jeder Kastratin die Gruppe teilen muss. Ein Restrisiko bleibt.
    Auch wenn, ich bring es einfach nicht übers Herz ihnen vorbeugend das Leben zu zerstören wie ich es meiner armen Grace angetan habe.
    Geändert von Walburga (22.10.2012 um 23:41 Uhr)

  12. #12
    Tierhomöopathin Avatar von miri
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    Zitat Zitat von Zeppelinchen Beitrag anzeigen
    Das von Mimi angeführte Streichelproblem, hat mein TA mir von einer Fortbildung aus dem Norden mitgebracht. Der Dozent erklärte, das die Erzeugung andauernder Scheinschwangerschaften eine Tierquälerei ist. Zudem würde prophylaktische Kastrationen bei 5 monatigen Häsinnen alle Probleme, wie Unsauberkeit, Zerstörungswut, Unverträglichkeit absolut lösen, da sie dann alle gleich sind.

    Irgendwie glaube ich nicht das dieser Dozent Kaninchen besitzt.
    Als ob ein Kastrat nicht wüste das er ein Männchen ist.
    Naja, selbst wenn es so wäre, ich würde jetzt auch nicht wollen, dass "alle gleich" sind. Ich finde ja gerade die unterschiedlichen Charakteren so schön.


    Alle 4 kastrierten Häsinnen der letzten Jahre mussten danach ihre gute Positionen in der Rangordnung aufgeben. Meistens wurden sie von den Kastraten verstoßen, nachdem sie anscheinend nicht mehr richtig rochen. Sie wirkten alle irgendwie nicht mehr so selbstbewusst und lebensfroh wie vorher. Dreien hat die Kastra garantiert das Leben gerettet.
    Ich halte z.Zt. nur Paare. Wenn ich eine Häsinnenkastra habe durchführen lassen, habe ich den Partner immer mit in die Praxis gegeben, damit die Häsin gleich neben ihm aufwacht. Sie haben sich immernoch so lieb wie vorher.


    Das Krebsrisiko lässt sich nicht kleinreden. Über den Rücken darf meine Damen keiner mehr streicheln.
    Bei meiner extrem hitzigen Sofie wurde mir als Mittelweg zum ausprobieren ein Implantat empfohlen.
    Scheinschwangerschaften ade. Ihre leicht vergrößerte GB wurde wieder normal. Da sie so gut darauf reagiert hat, tragen es jetzt alle. Ich hoffe das es sich als gangbarer Mittelweg erweist.
    Natürlich wird, sobald eine Zyste entdeckt wird, kastriert. Mit allen Konsequenzen. Auch wenn ich wegen jeder Kastratin die Gruppe teilen muss. Ein Restrisiko bleibt.
    Auch wenn, ich bring es einfach nicht übers Herz ihnen vorbeugend das Leben zu zerstören wie ich es meiner armen Grace angetan habe.
    Das finde ich interessant. Ich dachte immer, dass es solche Implantate nur für Hunde gibt. Eigentlich sollte das Implantat ja bewirken, dass man eine Ahnung davon bekommt, wie das Tier nach der Kastra ist. Merkst Du durch das Implantat keine Wesensveränderungen?
    Magst Du mir mal über PN den Namen Deines TA geben? Bisher kenne ich keine, die so etwas bei Kaninchen macht, vielleicht bekomme ich ja bei ihm ein paar hilfreiche Tipps für die Zukunft. Das Thema beschäftigt mich schon sehr.

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
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    @miri: Die Op war im Juli dieses Jahres, also ca. 3 Monate her.

    Bei Lilly war es auch so, das sie durch die Kastration ihren Rang verloren hat und jetzt eher der Aussenseiter in der Gruppe ist. Sie hat aber schon Anschluss zur Gruppe, wird auch geputzt, sie fressen zusammen, usw., deswegen lasse ich sie auch in der Gruppe...im Rang ist sie aber ganz unten.

    Wenn ich so nachdenke, wie sie vor der Kastra war, so ein lebenslustiges Kaninchen, ein kleiner "Haudrauf", und jetzt...ich bereue es jeden Tag, das ich sie habe kastrieren lassen und so schnell wird bei mit keine Häsin mehr kastriert, es sei denn, es ist medizinisch notwendig!

  14. #14
    die nie dachte jemals Kaninchen zu haben … Avatar von discomedusa
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    Interessante Diskussion.
    Mein Fundkaninchen Frieda musste wegen eines Gebärmuttertumors kastriert werden. Ca. ein Jahr später wurden Kalkablagerungen in der Niere festgestellt. Die war vorher unauffällig.

  15. #15
    Robert rules! Avatar von SimoneK
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    klassische Scheinschwangerschaften, die mit Nestbau einhergehen, müssen aber nicht immer auftreten, d.h. es ist kein eindeutiges Indiz auf eine nicht vorhandene GB Veränderung, wenn die Häsin kein Nest baut
    meine beiden kastrierten Mädels haben nie ein Nest gebaut und leben seit 2007 bei mir und dennoch wurden bei den beiden Kastras massive GB Veränderungen festgestellt, bei Pebbles sogar eine GB Vereiterung

    bei beiden gab es aber andere, eindeutige Indizien, weshalb ich mich zur Kastra entschieden hab
    ein Freund von prophylaktischen Mädelskastras bin ich nach wie vor nicht
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

  16. #16
    die nie dachte jemals Kaninchen zu haben … Avatar von discomedusa
    Registriert seit: 22.05.2011
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    Zitat Zitat von SimoneK Beitrag anzeigen

    bei beiden gab es aber andere, eindeutige Indizien, weshalb ich mich zur Kastra entschieden hab
    ein Freund von prophylaktischen Mädelskastras bin ich nach wie vor nicht
    Was waren das denn für Anzeichen?

    Ich habe ja gerade mit Bella auch eine unkastrierte Häsin hier. Sie ist 4 J., baut alle paar Wochen mal halbherzig ein Nest. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich sie kastrieren soll oder nicht, bzw. was sind denn die Alarmsignale?

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