Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
Hallo,

sowohl konventionelles Gemüse als auch Biogemüse wird gedüngt und wie viel Schadstoffe im Gemüse landen, liegt zum guten Teil auch am Boden, auf dem die Sachen wachsen und nicht nur an den Pestiziden.
Ohen Proben einzuschicken kann man da nicht einfach bestimmen, was jeweils schadstoffärmer ist. Und selbst Pestizideinsatz gibt es bei Bioprodukten auch (wenn auch nicht in dem wahnsinnigen Ausmass)


Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass es im Laufe eines Kaninchenlebens zu Problemen kommen könnte, die mit den Schadstoffen im Futter zusammenhängen. So ein Kaninchen wiegt halt nur wenige Kilogramm und isst an einem Tag gut und gerne 1/4 seines Körpergewichts an Gemüse. Das ist eine Riesenmenge, wir Menschen müssten da 15 kg Gemüse/Tag essen (was schon von der Magenkapazität überhaupt gar nicht ginge).

Da es hier im Winter viel Gemüse gibt (konventionell angebautes), versuche ich dafür im Rest des Jahres das Futter schadstoffarm zu halten, d.h. es gibt viel Wiese aus dem eigenen Garten und wenn ich Pflücken gehe, dann nicht bevorzugt auf den gedüngten Wiesen der Bauern, sondern in ungenutzen Grünstreifen wie z.B. Böschungen, ... . Eins Sicherheit, dass die Böschung nicht stärker belastet ist, als die Wiese gibt es natürlich nicht, aber dadurch, dass ich die Herkunft der Pflanzen kenne, weiss ich zumindest, dass die Sachen nicht direkt neben einem Flughafen wachsen und auch die Bahnlinien und Autobahnen fern sind.

Und ökologisch macht das mir dem Wildfutter auch viel mehr Sinn. Gemüse muss angebaut, gepflegt, geerntet, gereinigt, transportiert werden. Die Ökobilanz von Sammelfutter ist da sehr viel besser.

Aber ich weiss schon, dass es nicht alle Halter so bequem haben, dass draussen vor der Haustüre lauter Kaninchenfutter wächst. Ich verstehe es von daher gut, dass man dann Gemüse füttert.

Von den Schadstoffen her dürfte selber pflücken abseits genutzer Flächen noch besser sein, als Biogemüse. Und wenn nicht, dann ist wenigstens die Frische unschlagbar und die Nährstoffe sind ausgewogener.

Liebe Grüsse
Lina

Dünger gibt es natürlich auch bei Biogemüse, aber keinen Kunstdünger auf Erdölbasis, damit auch deutlichst weniger Nitrate. Natürlich spielt auch der Boden eine Rolle, aber dafür werden lange konventionell bewirtschaftete Felder auch nicht von heute auf morgen als Bio freigegeben. Das hat mir mal sogar ein Bioland-Bauer bestätigt, das dauert teils Jahre bis ein Feld "bioqualitätsmässig" freigegeben wird. Zumindest bei den großen Verbänden.

Leider fliegt das Gift mittlerweile überall herum, daher gibt es auch immer wieder Rückstände auf Biogemüse, aber lange nicht in den Mengen wie in der konventionellen Landwirtschaft.

Ich persönlich hole im Sommer auch immer alles aus dem Garten, wenn das noch nicht oder nicht mehr für reicht gehe ich auch runter auf die offenen Wiesen. Wobei man bei uns wieder das Gülleproblem hat. Bei uns wird das Zeug tonnenweise ausgeschüttet, hier ist die Nitratbelastung viel zu hoch ... das Heu dieser Wiesen ist auch ein einziger Graus, ein Bauer hier ums Eck hat mir mal eine Tüte geschenkt, das haben meine nicht angerührt