Oh nee Birgit, so meinte ich das aber gar nicht. Ich finde das auch gut, dass man Mögliches für die Tiere tut.
Das hört sich ja auch alles sehr vernünftig an, was Du da beschreibst. Es war auch keine Kritik an Dich, denn wenn Dein TA Dir das so sagt, ist mir schon klar, dass da auch Vertrauen ist.
Ich finde es natürlich schon komisch, dass Du von nekrotischem Gewebe etc. sprichst - und das nach einer Fach-OP...
Meine Frage war, ob Du bei einem Spezialisten auf dem Gebiet bist? Also eine Klinik/Praxis mit Oralchirurgen, MKG-Spezialisten? Wovon reden wir hier also? Ist da einfach nur ein Zahn entfernt worden mit der Hoffnung, dass sich das Thema dann erledigt - und dem war nicht so; Ursache nicht richtig erkannt oder beseitigt? In einem ausgeräumten OP-Gebiet befindet sich kein nekrotisches Gewebe mehr, und richtig fetter Eiter schon gar nicht. Wundsekret ist was anderes. Zu allem gehört eine vernünftige Vor-, Haupt-, und Nachbehandlung.
Ob der Eiter bei Kaninchen anders ist als bei Menschen ist mir natürlich nicht bekannt. Ansonsten habe ich natürlich überlegt, ob ich je eine derartige Wundbehandlung kenne. Und das ist eindeutig nicht der Fall bei Menschen.
Ich kenne es ganz anders und habe mit mehreren MKG's gearbeitet. Deshalb hier eindringlich meine Frage nach einem Spezialisten. Mir ist in erster Linie daran gelegen, dass nicht aufgrund von Stolz und Überschätzung des "Super-TA", Ihr bzw. die Tiere die Leidtragenden einer unkompetenten Behandlung sind, und man sich wohl möglich diese ganze Prozedur u. wahrscheinlich zu viele schmerzhafte Behandlungen für das Tier hätte ersparen können.
Natürlich gibt es andere Möglichkeiten eine Wunde offen zu halten, damit Wundsekret abfließen kann und gesäubert werden kann.
@Katharina
Die Bezeichnung "Fachidiot" ist bei mir kein Schmipfwort. Auch liegt es mir fern, irgendeinen TA oder eine Privatperson in irgendeiner Art und Weise zu beschuldigen. Denn zum einen kenne ich diesen TA gar nicht und zum anderen ist der einzig gangbare Weg des Lebens der, permanent zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Daher sind Beschuldigungen, Ver- und Vorurteile nicht meine Art.
Zitat Katharina: Die Art der Behandlung ist gängige Praxis bei erfahrenen TÄ, unerfahrene schläfern solche Tiere ein.
Und selbst wenn 1.000 TA-Praxen diese Methode als gängig wählen - erlaube ich mir eine solche Methode anzuzweifeln.
Es ist auch gängig Kaninchen in Käfigen/Ställen zu halten. Deshalb ist es aber trotzdem nicht die "Beste" Methode und im Sinne der Kaninchen.
Zitat K.: Freut euch doch einfach mit Birgit, dass dieser TA und sie selber das Tier wieder hinbekommen haben.
Ob die "Prozedur" tatsächlich Anlass zur Freude ist, steht hier ja erstmal im Raum. Und dass sich hier wohl jeder das Beste wünscht, ist wohl keine Frage.
Zitat K.: Im Übrigen dringen die restlichen 23,75 Stunden des Tages ohnehin Keime ein alleine durch die Lebensweise des Tieres.
Wer sagt das? Das ist genau meine Sorge, dass hier ein "falscher" Unterschied in der mediz. Behandlung zwischen Mensch u. Tier stattfindet.
Kann - muss nicht! Abfluss ist in richtiger Wundversorgung wahrscheinlicher als Eindringen von Außen. Zudem hat dies die Natur schon so vorgesehen. In offenen Wunden und direkt in die Blutbahn, muss man deshalb doch nicht noch forcieren.
Deshalb werden Wunden nomalerweise ja auch verschlossen; ein ARZT schaut regelmäßig drauf, spült, tamponiert oder legt eine kleine Drainage zwischen die Naht damit Wundflüssigkeit oder der Entzündungsherd bei Eröffnung eines Abszesses abfliessen kann. Das ganze in einem überschaubaren Zeitraum.
1. Über Wochen in einer offenen Wunde herumdoktorn;
2. in dieser immer wieder im (Ver-)Heilungsprozess herumzustochern, zu stören u. sogar wiederzueröffnen;
3. von einer Privatperson (noch nicht mal med. ausgebildetes Hilfs-Personal wird von einem "guten" Arzt autorisiert derartige "Eingriffe", medizinische Behandlung durchzuführen.)
4. Risiko! Ihr könnt das Tier bei Eurer Selbstbehandlung z. B. verletzen; es blutet vielleicht in die Wundhöhle rein u. ihr bemerkt es nicht, oder zu spät! Unabhängig meiner med. Vorbildung: würde ein TA mir eine solche Therapie-Behandlung vorschlagen, ich würde schon vom gesunden Menschenverstand her ihm diesenzeigen.
Dieses Alles, mit medizinischem Hintergrundwissen mit einem "Fachidioten?" in Frage zu stellen ist ganz und gar nicht unverschämt, sondern menschlich und zeigt einen wachen, gesunden Menschenverstand!
Dass die TA-Praxis irgendwie unsauber ist, habe ich nicht mal ansatzweise angezweifelt. Es ging lediglich darum, dass im Haus- und Privatgebrauch zweifelhaft ist, ob die nötige Reinlichkeit eingehalten werden kann. Abgesehen davon finde ich es wesentlich zweifelhafter eine solche Behandlung überhaupt auf den "Halter" zu übertragen. Das nächste wäre dann doch: ein Einmalskalpell mitzugeben, falls sich mal ein Abszess bildet - zur oberflächlichen Schnelleröffnung. Geht doch alles kinderleicht - aber sollte es so sein?
@Frasim: Mir brauchst Du sicher nicht zu erklären, wann und wie welche Handschuhe benutzt werden. Steht doch auch schon in Punkt 4 - nur umgekehrt. Außerdem geht es um steriles Instrumentarium, wobei ein Arzt u. eine ausgebildete Fachkraft mit unsterilen Handschuhen genau wissen, wie man damit umgeht. Ärzte u. ZÄ haben spezielle Trays - da wird nicht einfach das Instrument irgendwo auf dem Küchentisch abgelegt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Tier-MKG eine ganz andere Wundversorgung in Betracht ziehen würde, bzw. sowas wie beschrieben größtmöglich nicht mal mehr in Erscheinung tritt.
@All: Bitte wendet Euch an einen solchen Fach-TA/Klinik mit MKG-Spezialisten. Die haben die Beste und längste medizinische Ausbildung als jeder andere Facharzt. Da seid Ihr und Euer Tier medizinisch am Besten aufgehoben und dafür sind sie da.
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