Die Krampfbereitschaft des ZNS gegenüber krampfauslösenden Stoffen wird (nach tierexperimentellen Erfahrungen) herabgesetzt.
Das ist doch eher positiv, oder übersehe ich da etwas?

Hohe Konzentrationen wirken hepato-, nephro- und cardiotoxisch sowie lähmend auf das ZNS. LD50 (Maus, p.o.) 196 mg/kgKG; LD50 (Ratte, p.o.) 290–680 mg/kgKG. Eine kanzerogene Wirkung konnte nur in einigen Tierexperimenten mit extrem hohen Cumarin-Dosen gefunden werden, so Gallengangkarzinome (11).
Heißt also, in "angemessenen" Mengen wirken Cumarine positiv auf Krampfneigung, eine Überdosierung dagegen wäre toxisch und könnte Organschäden hervorrufen.

Welche Menge für das Kaninchen noch angemessen ist, entscheidet ja sowieso das Kaninchen selbst, sofern es genug Auswahl an anderen Futtermitteln hat.

Ich denke sowieso, dass Kaninchen die als schädlich angegebenen Mengen an Cumarinen nicht über Blätter des Wiesenbärenklaus aufnehmen kann.


Nach Berührung der Pflanze können unangenehme Rötungen und Schwellungen der Haut auftreten („Wiesen-Dermatitis“). Sie werden durch die lichtempfindlich machenden Furocumarine verursacht.
Quelle: http://www.worldlingo.com/ma/dewiki/...B%C3%A4renklau


Hierzu ein Auszug, warum Furocumarine eine solche Wirkung haben:

* Photosensibilisierend/Phototoxisch: Gelangen Furocumarine auf die Haut und werden anschließend dem Sonnenlicht (UV-Strahlung) ausgesetzt, kommt es je nach Schwere zu verbrennungsähnlichen Symptomen (Hautrötung, Schwellung, Blasenbildung, Läsionen, Photopigmentierung, Narbenbildung).[1][2] Siehe auch Berloque-Dermatitis, Photodermatitis.
* Krebserregend: Furocumarine gehen unter UV-Einwirkung kovalente Bindungen mit den Pyrimidinbasen der DNA ein, vernetzen so die DNA-Doppelstränge irreversibel miteinander (cross-linking) und wirken dadurch krebserregend.[3][4]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Furocumarin


Heißt also, Furocumarine sind ohne UV-Einwirkung wirkungslos. Furocumarine und UV-Licht müsste gleichzeitig auf die Haut, bzw. in den Magen gelangen, um seine schädliche Wirkung zu entfalten. Und gerade bis in den Magen wird UV-Licht nicht gelangen können.

Bleibt für mich jedoch die Frage, ob eine bestimmte (kleine) Menge an Furocumarinen zusammen mit UV-Licht aufgenommen werden müssten, damit es eine krampflösende Wirkung hat.

Die schädlichsten Stoffe sind immer in der Wurzel und den Früchten, weshalb diese vielleicht bei der Fütterung ausgelassen werden sollen.

Ich hatte letztes Jahr allerdings auch reife und unreife Früchte des Bärenklaus in der Wiese gehabt, meine Kaninchen haben diese Teile aber gar nicht angerührt, was wohl dafür spricht, dass sie wissen, dass es nicht gut für sie ist. Dagegen haben sie die Blätter mit Begeisterung gefuttert.


Ich löse Tobys Unverträglichkeit auf Panacur nun (wie könnte es anders sein) homöopathisch. Aber mich interessieren natürlich weiterhin Erfahrungen mit dem Wiesenbärenklau. Über das Futter kann man ja Vieles noch unterstützen.

Übrigens, mein schlaues Kräuterbuch sagt, dass der Bärenklau ab April wieder austreibt.