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Thema: Welche Tannen darf man verfüttern?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
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    Huhu,

    @ Buny,
    du meinst bestimmt die Frau Morgenegg.
    Rottanne ist in der Schweiz die üblichere und geläufigere Bezeichnung für die Gemeine Fichte

    Zitat Zitat von Schli Beitrag anzeigen
    Mein TA hat mir letzte Woche noch davon abgeraten, Tanne zu verfüttern, da manche Kaninchen das Tanin nicht vertragen würden. Nach Weihnachten hätten sie immer vermehrt kranke Kaninchen in der Praxis, nachdem sie Tanne (Frage ist, welche) gefressen hätten. Letzten Winter hab ich auch welche gefüttert und außer dem quietschroten Urin war nichts. Ich hatte auch im Kopf, dass Rottanne geht.
    Ich will es nicht ausschliessen, aber das muss nicht an der Tanne liegen. Es können auch all die Unkrautvertilger und Pflanzenschutzmittel schuld sein, die in den grossen Weihnachtsbaumplantagen jeweils eingesetzt werden.


    Ich persönlich füttere am meisten Föhre/Kiefer, da wir davon im Garten die meisten Pflanzen haben, aber auch mal Fichte, Weisstanne, Blautanne und im Sommer bringe ich den Kaninchen auch mal Lärche.


    "Blautannen" gibt es übrigens mehrere, zum einen Blaufichten (Picea pungens glauca) und zum anderen auch blaue Edeltannen (Abies nobilis/procera glauca). Die dürften beide ungiftig sein.


    Liebe Grüsse
    Lina

  2. #2
    ich heiße nicht Else! Avatar von Else65
    Registriert seit: 18.10.2009
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    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen

    Ich will es nicht ausschliessen, aber das muss nicht an der Tanne liegen.

    Tannin ist (in höheren dosen) giftig.

    http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader....40/1554_00.htm
    LG
    Claudia


    Das Licht am Ende des Tunnels - kann auch irgendein Idiot mit `ner Taschenlampe sein.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schli
    Registriert seit: 26.12.2007
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    Zitat Zitat von Else65 Beitrag anzeigen
    Tannin ist (in höheren dosen) giftig.

    http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader....40/1554_00.htm
    Klingt sehr heftig. Und das meinte wohl mein TA, als er mir empfahl, besser keine Tanne zu füttern.

  4. #4
    die Von-Möhre-Gang Avatar von Jenny
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    Beiträge: 9.970

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    Ich füttere seit Jahren ungehandelte Nordmanntanne. Meinen Nins hat es bisher immer geschmeckt.

    In diesem Jahr gab es aber noch keine Tanne, obwohl Kai extra eine unbehandelte Nordmanntanne aus ökologischem Anbau gekauft hat!
    Viele hoppsige Grüße von der Von-Möhre-Gang & Jenny

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Molo
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    Hallo,

    laut Wikipedia kommen Tannine aber hauptsächlich in Eichen , Birke und Kastanie ......vor , von Tannen oder Fichten steht da nichts......

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tannine

    LG Molo

  6. #6
    ich heiße nicht Else! Avatar von Else65
    Registriert seit: 18.10.2009
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    Zitat Zitat von Molo Beitrag anzeigen
    Hallo,

    laut Wikipedia kommen Tannine aber hauptsächlich in Eichen , Birke und Kastanie ......vor , von Tannen oder Fichten steht da nichts......

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tannine

    LG Molo

    M. E. wurde es dann dort vergessen. ich habe eine menge links gefunden, wo drin stand, dass tannin in nadelhölzern vorkommt...

    z.B.

    Tannine, die aus den Rinden einheimischer Nadelhölzer, insbesondere Fichtenrinde extrahiert werden, lassen sich grundsätzlich ebenfalls als Bindemittel für Holzwerkstoffe einsetzen.
    Quelle. http://www.cuvillier.de/flycms/de/ht...chdetails.html
    LG
    Claudia


    Das Licht am Ende des Tunnels - kann auch irgendein Idiot mit `ner Taschenlampe sein.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
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    Beiträge: 689

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    Hallo,

    ich find das jetzt nicht heftig.

    Die kleine Dosis-Angaben beziehen sich darauf, dass man konzentriertes Tannin unter die Haut (s.c) oder in die Bauchhöle (i. p.) spritzt.

    Das ist eien völlig andere Situation, als wenn ein Kaninchen Futter frisst, in dem ein wenig Tannin ist. Der Grossteil des Futterentgiftens funktioniert bei Kaninchen nämlich im Darm, viele Gifte werden im Darm gar nicht erst aufgenommen*. Dieser Mechanismus wird beim Spritzen unter die Haut schon mal völlig ausgeblendet. Und konzentriert wirkt ein Stoff natürlich auch viel heftiger, als wenn er langsam aufgenommen und fortlaufend wieder abgebaut werden kann.
    (*gut untersucht ist es beim Jakobskreuzkraut, spritzt man das Gift, sterben die Versuchstiere bald darauf, füttert man aber während ungefähr 300 Tagen täglich riesige Mengen an Jakobskreuzkraut leben die Versuchskaninchen immer noch)


    Es findet sich da auch eine Angabe zum oral eingenommenen Gerbstoffen (p.o), diese
    "p.o. 6,9 g/kg 1 × täglich während 5 Tagen" sind eine enorme Dosis ... ich kann man nicht vorstellen, dass man es mit Füttern schafft, so eine Dosis überhaupt ins Kaninchen zu bringen.
    So viel Tannin ist in den Tannen nämlich auch nicht drin. Und im Winter ist sogar weniger drin als im Sommer.

    In kleinen Mengen gilt Tannin sogar als positiv.
    Zitat Zitat von Katja Banzhaf, Uni Giessen, Forschungsprojektbeschrieb: Untersuchungen zum Tanningehalt einheimischer Pflanzenarten des Dauergrünlandes
    Kondensierte Tannine im Wiederkäuerfutter (in Konzentrationen von 0,5 bis 5 % der Trockenmasse) können positive Effekte auf Gesundheit und Stickstoff-Aufnahme des Tieres haben.

    Liebe Grüsse
    Lina
    Geändert von Getorix (27.12.2010 um 15:34 Uhr)

  8. #8
    ich heiße nicht Else! Avatar von Else65
    Registriert seit: 18.10.2009
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    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich find das jetzt nicht heftig.
    nicht heftig?


    dort steht: Oral verabreicht, kann die Gerbsäure beim Kaninchen zu hämorrhagischer Gastritis führen (Humphreys 1988). Von einer dosis steht da nix oder ich hab es überlesen... außerdem ist jedes kaninchen anders empfindlich

    in kombination mit schlis aussage, dass ihr TA meinte, nach nadelholzverzehr seien vermehrt kaninchen in seiner praxis aufgetaucht, sehe ich das ganze schon sehr kritisch
    LG
    Claudia


    Das Licht am Ende des Tunnels - kann auch irgendein Idiot mit `ner Taschenlampe sein.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
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    Beiträge: 689

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    Hallo

    ja, ich finde das wirklich alles andere als heftig.

    "Oral verabreicht, kann die Gerbsäure beim Kaninchen zu hämorrhagischer Gastritis führen (Humphreys 1988)."
    Ja, Tannine sind Gerbstoffe und verändern Eiweisse. Nur verabreichen wir unseren Kaninchen ja nicht Tannin, sondern Tannennadeln (die Rinde wird bei Tanne fast nie gefressen), was eine völlig andere Situation ist.

    Der Gehalt an Tannin in den Tannelnadeln ist nicht hoch, in gesunden Tannennadeln hat es kaum welches drin, in Nadeln von gestressten Bäumen kann man mehr Tannin nachweisen. Aber auch da sind es keine wilden Mengen.

    Und so verdünnt ist Tannin völlig unproblematisch. Aller spätestens im Magen (eher schon beim Kauen) stösst das Tanning aus den Nadeln auf mehr als genügend Nahrungsbrei, dass sich alle Tanninmoleküle mit Eiweissmolekülen verbinden können. Dadurch wird das Tannin unschädlich und macht im Körper auch keine weiteren Eiweisse mehr kaputt.


    Liebe Grüsse
    Lina

  10. #10
    ich heiße nicht Else! Avatar von Else65
    Registriert seit: 18.10.2009
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    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    Hallo
    Ja, Tannine sind Gerbstoffe und verändern Eiweisse. Nur verabreichen wir unseren Kaninchen ja nicht Tannin, sondern Tannennadeln (die Rinde wird bei Tanne fast nie gefressen), was eine völlig andere Situation ist.


    gut, da hast du recht, aber ganz ausschließen, dass sie die rinde fressen können wir auch nicht.... es sei denn wir schütten nur die nadeln hin

    weiterhin bleibt ja die beobachtung von schlis TA bestehen... ob das jetzt durch tannin oder chemikalien verursacht wurde... man weiß es ja letztenendes nicht

    und was ist denn eigentlich in tanne so an wertvollen inhaltsstoffen drin, dass man die jetzt unbedingt füttern muss?
    Geändert von Else65 (27.12.2010 um 16:07 Uhr)
    LG
    Claudia


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