Puh....
So pauschal stimmt das schlichtweg nicht. Es gibt duzende Arten von Bettas - da sollte man spezifizierenBettas sollten nie vergesellschaftet werden. Das bedeutet für sie Dauerstress.
Auf Betta Splendens trifft das natürlich zu, alles andere ist Tierquälerei.
Aber bei den Wildarten gibt es unheimlich viele verschiedene, in verschiedensten Lebensräumen und Verhaltensweisen, dass eine derartige Verallgemeinerung kompletter Unfug ist.
Die verschiedenen Betta-Arten sind so verschieden in ihrer Lebensweise, dass zum Beispiel nicht mal alle Schaumnestbauer sind, manche Arten sind Maulbrüter.
Bei einigen Arten soll es auch durchaus möglich sein, mehrere Harems in einem Becken zu halten, sofern dieses entsprechend eingerichtet und groß ist.
Kann ich Dir leider nicht sagen... aber am besten erwirbt man diese etwas spezielleren Tiere ja eh bei einem Züchter, der müsste dass doch am besten wissen..?Hat jemand von euch eigentlich mal Laubkampffische (Betta Persephone) gehabt? Wie verhalten sie sich gegenüber anderen Fischen, die ähnlich groß sind? Ein Männchen mit Harem würde ich nämlich gerne mit den Eirmotus Octozona vergesellschaften.
Ansonsten, es gibt auch die IGL - die "INTERNATIONALE GEMEINSCHAFT FÜR LABYRINTHFISCHE e.V.
Dort gibt es meines Wissens nach auch Leute, welche die Wildarten halten und nachziehen.
Die haben auch ein Forum, ggf. würde ich dort direkt mal nachfragen
www.igl-home.de/
(die Zucht und Erhaltung von Betta Wildarten macht übrigens hochgradig Sinn, da leider immer mehr Lebensraum dieser Tiere verschwindet)
Es mag sein, dass du Glück hattest Tiere zu erwischen, die nicht so aggressiv waren, direkt alles wegzubeissen (die gibt es auch, es gibt aber auch Betta Splendens, die ihr eigenes Spiegelbild derart massiv angehen, dass es schwierig ist, sie zu halten).Ich hatte früher immer die Hochzuchtform im Gesellschaftsbecken, ein Männchen mit mehreren Weibchen. Das klappte gut, und die haben sich auch nicht an den anderen Fischen gestört. Nur mehrere Männchen in einem Becken geht gar nicht.
Es kann genauso gut sein, dass das Tier bei der Menge an anderen Fischen einfach nicht mehr wusste, wen es angreifen soll.
So ähnlich funktioniert das ja auch bei Diskus-Fischen: Bei einer größeren Anzahl an Tieren herrscht Ruhe und Frieden, da jeder mal "Ziel" von Aggressionen ist. Aber wenn einige mal an Altersschwäche sterben, werden die Rangniedrigeren so gemobbed, dass sie aufhören, zu essen. Muss nicht passieren, kann aber - deshalb rät man ja oft bei Diskus und Skalaren entweder zu einem sehr großen Becken mit entsprechender Tieranzahl, oder Paarhaltung (wobei letzteres schwierig ist).
Auch kommt es auf die anderen "Insassen" an - bunte, fächerige FLossenformen, wie bei Guppys zum Beispiel, können einen Betta Splendens auch verwirren, so dass er meint, es ist ein anderer Betta Splendens Mann, und den vertreiben will.
Auch eher "wuschige" Fische mögen Betta Splendens eher nicht - ruhige Bodenbewohner können gehen.
Aber frei schwimmende Fische sind oft Stress für die Betta Splendens.
Lange Rede, kurzer Sinn - so pauschal zu sagen: Habe sie im Gesellschaftsbecken, die kann man mit anderen Fischen zusammenhalten, zeigt meiner Meinung nach von absoluter Unkenntnis des natürlichen Verhaltens dieser Tiere. Sorry, wenn ich das so hart sage, aber ich sehe in einem anderen Forum immer wieder gestresste, halbtote Betta Splendens, wo Leute irgendwo gelesen haben, dass die Haltung von Betta Splendens im Gesellschaftsbecken mal gut gegangen ist und dann dachten: Das passt schon.
NEIN, das tut es oft eben NICHT!
Aber selbst, wenn man einen Betta Splendens im Gesellschaftsbecken hat, und dieses ausnahmsweise tatsächlich mal gut gehen sollte, sollte man sich die artgerechte, natürliche Lebensweise vor Augen halten:
Da hat jedes Männchen SEIN Revier, dass es ggf. auch verteidigt.
Wenn ein Weibchen vorbei kommt, das NICHT Laichbereit ist, wird es verjagt.
Sollte es Laichbereit sein, wird gebalzt, abgeleicht… und das Weibchen vertrieben.
Sollte das Becken groß genug sein, genug Versteckmöglichkeiten bieten (verkrautet sein..), kann man ggf. Haremshaltung versuchen, sofern man Ahnung hat.. Dann haben die Weibchen Ausweichmöglichkeiten, sofern der Herr des Beckens sie nicht duldet
Aber auch hier sollte man bedenken, dass auch die Weibchen eher Einzelgänger sind, und sich ggf. aus dem Weg gehen können sollten, und auch Weibchen sehr aggressiv sein können (ich habe mal von einem gelesen, bei dem das Weibchen das Männchen beim Zuchtversuch getötet hat...)
Wie gesagt... die extreme Aggression wurde ihm ursprünglich angezüchtet (wobei diese EXTREME Aggression bei den Fischen, die im Verkaufsbecken landen, nicht mehr immer vorhanden sein muss.. sie werden ja jetzt eher auf Farben und Flossenform gezüchtet ).Und im Grunde ist ein Fisch, der bei der geringsten Störung einen Koller kriegt und lebenslang in Einzelhaft sitzen muss, eine arme Sau. So ein Tier würde ich mir niemals kaufen.
Aber das normale Verhalten ist eh: Mein Revier, mein Becken.
So oder so ist "Einzelhaltung" schlichtweg Artgerecht.
Man kann versuchen, Garnelen oder Schnecken dazuzusetzen, wobei es hier auf den Jagdtrieb des Betta Splendens ankommt, ob die Mitbewohner geduldet, oder zum Frühstück werden.
Wer wirklich Paarhaltung haben will, sollte sich z.B. Zwergbuntbarsche mal ansehen, da gibt es wirklich Arten, wo sich (echte) Paare bilden und Weibchen und Männchen auch die Aufzucht der Jungen übernehmen.
Sofern man weiß, wohin mit den Jungtieren, durchaus interessant...
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