Mit den meisten Punkten kann ich mich anfreunden, nur mit dem letzten (fettgedruckten) Punkt tue ich mich schwer.
Da wäre einerseits die Frage, in welchem Alter sie gestorben sind und die Autopsie durchgeführt wurde und andererseits müsste man wirklich genau prüfen, ob die Krebserkrankung zumindest Teil der Todesursache gewesen sein könnte. Beispiel: Das Tier hat einen großen unentdeckten Krebstumor, stirbt aber an einer Aufgasung. Da könnte es theoretisch sein, dass der Tumor so ungünstig lag, dass er auf Magen oder Darm drückte und so die Aufgasung entstand.
Außerdem gibt es Krebsgeschwüre, die so langsam wachsen, dass die Tiere sie überleben und andere Geschwüre, die schnell wachsen. Man kann eigentlich nicht alle Krebsarten in einen Topf werfen.
Eigentlich bin ich zur Zeit eher für die prophylaktische Kastration (nach der Pubertät). Eigentlich....weil ich immernoch hin und hergerissen bin, zwischen Risiko, Eingriff in den Hormonhaushalt und (scheinbarer?) Notwendigkeit.
Einen für mich erstaunlichen Artikel fand ich in meinem Fachbuch "Atlas der bildgebenden Diagnostik bei Heimtieren", Autoren dieses Kapitels sind Sven Reese und Jutta Hein:
Pathologische Veränderungen der Gebärmutter sind bei fast allen unkastrierten Heimtier-Kaninchen nachzuweisen. Der Grund hierfür liegt in ihrem besonderen Reproduktionszyklus. Die Ovulation wird bei Kaninchen durch einen taktilen Reiz auf dem Rücken ausgelöst. Das besondere dabei ist, dass Kaninchen fast ständig ovulationsbereite Follikel auf den Ovarien ausgebildet haben. Ungefähr alle zwei Wochen kommt es zu einer Follikelatrophie, falls keine Ovulation ausgelöst wurde. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Tage findet erneut eine Follikulogenese statt.
Die neuen Follikel sind dann wieder für 14 Tage auf einen entsprechenden Reiz zur Ovulation bereit (induzierte Ovulation). Bei Tieren in der Heimtierhaltung wird die Ovulation durch Streicheln über den Rücken ausgelöst. In der Folge kommt es zur Ausbildung einer Scheinträchtigkeit, die nach ungefähr 17 Tagen abgebrochen wird, und der Kreislauf beginnt erneut. Dies bedeutet, dass sich unkastrierte weibliche Kaninchen in Heimtierhaltung fast ständig in einer Scheinträchtigkeit befinden. Die damit verbundene Stimulation des Endometriums und der Uterindrüsen führt zur Ausbildung zystischer endometrialer Hyperplasien.[...]
Wobei ich selbst da nicht sicher bin, wie handfest diese Aussagen sind. Immerhin kenne ich unkastrierte Häsinnen, die mit 8 oder 9 Jahren noch nie scheinträchtig waren...
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