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Thema: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zahnproblemen und Innenhaltung?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Ort: Kleines Kaff
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    Standard Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zahnproblemen und Innenhaltung?

    So langsam werde ich stutzig, wenn ich meine Tierhaltung der letzten Jahre betrachte. Trotz insgesamt extrem verbesserter Haltung und Fütterung habe ich erst in den letzen Jahren mit Zahntieren zu tun. Genauer gesagt seit 2012, aber Helmut (Zwergwidder und mein erster Zahnpatient) war wohl ein Zuchtopfer, er war schon mit 12 Wochen aufgrund seiner extremen Zahnfehlstellungen lt. TÄ eigentlich zum Tode verurteilt, und hat mit monatlichen Zahnkorrekturen in Narkose immerhin ein Alter von 3 Jahren erreicht. Aber eigentlich sind 3 Jahre für ein Kaninchen natürlich nichts.

    Zum besseren Verständnis: ich halte seit ca. 40 Jahren Meeris und Kaninchen (und jede Menge andere Tiere, aber die fallen nicht in diese Kategorie), i.d.R. ca. 7-8 Monate im Jahr in Aussenhaltung, und in den richtig kalten Monaten im Winter innen. Wie die ersten Tiere in meiner Kindheit gehalten wurden, darüber brauchen wir nicht reden aaaber: die waren zumindest im Sommer in (aus heutiger Sicht winzigen) Freiläufen und immer gesund.

    Nun habe ich seit 2012 immer wieder Meeris und Nins mit Zahnproblemen. Davor kannte ich das nur aus Erzählungen. Das trifft zusammen mit der Zeit, in der meine Vermieter mir meinen Gartenteil beschnitten haben, so dass nicht mehr alle Tiere in den Sommermonaten raus können. Ca. 1.5 Jahre später ging es los.

    Wir sind ständig beim Tierarzt für Zahnkorrekturen, und klar kann man es damit eindämmen und hinauszögern. Die ganzen Geschichten, die jeder kennt, der betroffen ist: Kieferaufweichungen, -durchbrüche, Abszesse, der ganze AB-Kreislauf, Spülungen, usw., bis dann doch nichts mehr geht. Aber wo kommt das so plötzlich her? Vor allem bei schon älteren Tieren, die jahrelang tiptop Zähne hatten?

    Inzwischen frage ich mich wirklich, ob das mit dem aktuellen Garten zusammen hängt. Ein sehr schattiger Garten. Prima natürlich im Sommer, auch bei Höchsttemperaturen ist es da immer angenehm. Aber, wg. der Kürzung können aus Platzgründen auch die Meeris nur noch ca. 4-5 statt vorher 8-9 Monate im Jahr Aussenhaltung leben. Und seitdem fallen auch die mit Zahnproblemem auf, einige auch mit ganz dicken, klobigen Krallen.

    Kann das mit einem Vitamin-D-Mangel zusammenhängen, der in den letzten Jahren in Spiel gebracht wurde? Oder gibt es doch gerade in der Zucht zu viel Inzucht/Linienzucht, mit all den negativen Begleiterscheinungen? Und hat in dem Zusammenhang schon jemand die entspr. Lampen ausprobiert und ggf. eine Verbesserung festgestellt?

    Würde mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen, v.a., weil wir hier weit und breit im Zahn-Entwicklungsland sind. Eigentlich müsste ich z.B. meine Fluse (6, das neueste und jüngste betroffene Nin) vermitteln, weil ich hier nur Schadensbegrenzung betreiben lassen kann. Würde ich sogar in Erwägung ziehen. Aber wer nimmt schon einen Zahni?

    Aktuell sind wir also Dauergäste mit Fluse, Nin, 6 Jahre, und Brummbär, Meeri, knapp 6 Jahre. Brummbär, so muss man das einfach mal sagen, ist schon ein Opi, aber Fluse ist als Nin mit 6 noch gar nicht alt, und ich habe wirklich Angst, das nächste Ninchen vor seiner Zeit gehen lassen zu müssen.

    Von daher ist mir wirklich sehr daran gelegen, der Ursache auf den Grund zu kommen.

    Fütterung, Haltung usw. sind KS-Konform, falls sich jemand fragt, ob hier evtl. Tiere in Käfigen mit beschissener Ernährung oder so leben: NEIN!!!!

    Falls jemand noch gar nichts davon gehört hat: es geht um Vitamin D Mangel und UVB-Lampen zum Ausgleich desselben.
    Geändert von Mikado (23.03.2018 um 23:22 Uhr)

  2. #2
    PS-Versager
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    Ja, natürlich kann es an einem VitD Mangel liegen.
    Wenn sich also fehlendes Tageslicht mit der Abneigung gegen vitaminisiertes Trockenfutter paart wäre das eine Erklärung.
    Ich würde da möglichst Tageslichtzugang anstreben, die Lampen können dem nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen.

  3. #3
    Hummel & Emil - und im Herzen mit allen Anderen Avatar von mandarine1904
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    Wir halten seit 12 Jahren Kaninchen in Innenhaltung, mittlerweile Nr. 5 und 6. Keines hatte bisher Zahnprobleme (dafür nehmen wir viele andere Sachen mit.....)
    In loving memory of Wolke (Dezember 2011 - 8.4.2020), Micky (Juli 2015 - 19.9.2017), Casper (6.12.2010 - 14.11.2016), Lola (3.3.2006 - 19.3.2013) and Yeti (3.3.2006 - 6.8.2012)

  4. #4
    PS-Versager
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    Standard

    Zitat Zitat von mandarine1904 Beitrag anzeigen
    Wir halten seit 12 Jahren Kaninchen in Innenhaltung, mittlerweile Nr. 5 und 6. Keines hatte bisher Zahnprobleme (dafür nehmen wir viele andere Sachen mit.....)
    Auch Blasengrieß und ähnliches findet man ja primär innen und das ist ja ebenso mit Vit D-Mangel zu erklären......
    Geändert von Alexandra K. (23.03.2018 um 23:52 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
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    Auf FB gibt /gab es eine Gruppe, die sich über Vitamin-D-Lampen ausgetauscht haben, vielleicht findest Du da Hilfe. Dass Vitamin-D-Mangel zu Zahnproblemen führt, ist auch bei Humanzahnärzten nichts Neues. Da hat mausefusses recht, das könnte eine Erklärung sein.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Schon mal interessant, dass ihr es auch so seht. Abneigungen bestehen gegen nichts. Aber dann forsche ich mal in Richtung Lampen weiter.

    Auch Heu habe ich schon als mögl. Ursache erwähnt gelesen: nicht mehr sonnen-, sondern maschinell getrocknet. Kann ich mir sehr gut vorstellen. Unsere Tiere haben früher immer das sonnengetrocknete Heu unserer eigenen Magerwiesen gefressen. Seitdem ich nicht mehr dort lebe, macht halt auch niemand mehr Heu.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
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    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen

    Auch Heu habe ich schon als mögl. Ursache erwähnt gelesen: nicht mehr sonnen-, sondern maschinell getrocknet. Kann ich mir sehr gut vorstellen. Unsere Tiere haben früher immer das sonnengetrocknete Heu unserer eigenen Magerwiesen gefressen. Seitdem ich nicht mehr dort lebe, macht halt auch niemand mehr Heu.
    Alo hier auf dem Dorf trocknet das Heu noch ganz normal auf der Wiese, da fahr ich täglich dran vorbei. Das kann ich dann direkt vom Hof kaufen. Ich komm ja kaum bis gar nicht mehr nach Regensburg, sonst hätte ich Dir welches mitgebracht.

  8. #8
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    Wie fütterst du überwiegend

  9. #9
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    Ich habe auch Innenhaltung. Hier gab es in den bisher 8 Jahren noch nie Probleme mit Zähnen oder der Blase. ( Toi,toi,toi.)
    Geändert von Selene77 (24.03.2018 um 10:17 Uhr)

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
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    Ist vielleicht auch nicht die richtige Stelle hier für die Frage, aber Deutschland ist ja allgemein ein Vitamin-D-Mangelgebiet, und das natürlich desto mehr, je weniger Zeit wir zu Fuß auf der Straße verbringen. Wer in einer Stadt (hohe, engstehende Gebäude = weniger Licht) mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln von der Wohnung zum Arbeitsplatz im geschlossenen Raum fährt, bekommt gerade im Winter eben nicht genug Strahlung ab. Wir hauen uns dann eben eine Tablette rein, was ja prinzipiell nichts Blödes ist, wenn es den Mangel ausgleicht. Stadtkaninchen in Innenhaltung fehlt ja nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch der natürliche Tagesablauf, der sich ebenso auf die Gesundheit auswirkt. Dazu kommt dann eben die Fütterung mit Grünfutter aus dem Supermarkt, wobei im Spiegel vor einigen Jahren mal ein Bericht war, der die überzüchteten Hochleistungssorten von heute mal untersucht hat und meinte, in Salat wären heute beispielsweise genausoviele Nährstoffe, wie in einem Stück feuchten Zeitungspapier. Nur Zellulose und dazu eben Wasser. Supermärkte haben in der Regel ein sehr knappes Angebot (viel Masse, aber eben nur gängige, lagerfähige, vielgekaufte Sorten) und ich frage mich, ob so ein Stadtkaninchen überhaupt genug Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen kann. Das hat ja mit den bitterstoffreichen, mal jungen, mal älteren 20-30 Sorten von Fressbarem + Erde + Wurzeln und Eicheln, und das gelegentlich mitgefressene Kleingetier, die so ein Wildi zur Verfügung hat, nicht mehr viel zu tun. Wiese ist ja etwas ganz anderes als Heu, bei dem sich beispielsweise das Karotin schon beim Kauf zu einem großen Prozentsazu abgebaut hat. Und dann haben die Foren vor einigen Jahren eine Riesenkampagne gegen vitaminisiertes Futter gefahren, die ich so nicht ganz nachvollziehen kann. Die Selbstmedikation ist bei Innenkaninchen ja auch gar nicht gegeben. Ich werde mich mal auf die Suche nach Statistiken machen, aber hat vielleicht irgend jemand schon irgendwelche Berichte, Ergebnisse, Bücher oder Links, die da weiterhelfen können?

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
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    Cool, wenn man Bekannte an der Uni Gießen hat . Hab gleich einen Link erhalten, der sehr interessant ist.

    "Vitamin D- Mangel führt bei Tieren im Wachstum zu Rachitis, bei Adulten entwickelt sich eine Osteomalzie (Fairham und Harcourt Brown, 1999). Desweiteren traten in einer Untersuchung von Mosallanejad et al. (2010) signifikant häufiger Malokklusionen und verlängerte Zahnpices bei Kaninchen auf, die ausschließlich oder vorwiegend ohne Sonnenlicht-Exposition gehalten werden."
    Quelle: Anne Karin Korn, Zahn- und Kieferveränderungen beim Kaninchen. Diagnostik, Auftreten und Heritabilitäten, Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Dr. med. Vet. beim Fachbereich der Justus-Liebig-Universität Gießen, VVB-Verlag, Gießen, 2016.

    Anmerkung von mir: Malokklusionen sind Zahnfehlstellungen


    Das ist jetzt nur ein ziemlich unwissenschaftliches Vorgehen meinerseits (das erste, was mir in die Finger kommt, zu zitieren ohne mich erst mal umfassend schlau zu machen), aber ich denke, es regt vielleicht dazu an, sich mit der Idee der Tageslichtlampen (Vitamin-D-Lampen) auseinanderzusetzen, wenn man Innenhaltung hat.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Vielen Dank, Polly!

    Dann werde ich wohl mal eine Lampe besorgen für die Innentruppe.

    @animal: Solange es geht, hauptsächlich Wiese. Wenn es keine gibt, das, was man so zu kaufen bekommt, querbeet.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen
    Vielen Dank, Polly!

    Dann werde ich wohl mal eine Lampe besorgen für die Innentruppe.

    @animal: Solange es geht, hauptsächlich Wiese. Wenn es keine gibt, das, was man so zu kaufen bekommt, querbeet.
    Hab mirs schon gedacht, dass du Wiese fütterst

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Svenni
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    Interessante Thematik! Was ich nur beobachten konnte, ist, dass die bauchprobleme schlagartig aufhörten, als meine vor knapp 2 Jahren endlich raus durften

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Bauchprobleme kenne ich zum Glück gar nicht, weder innen noch aussen. Wobei die ja auch in Zusammenhang mit Zahnproblemem stehen, aber dieser Kelch ist (bis jetzt) an uns vorüber gegangen. Das darf auch gerne so bleiben

  16. #16
    Hummel & Emil - und im Herzen mit allen Anderen Avatar von mandarine1904
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    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    Auch Blasengrieß und ähnliches findet man ja primär innen und das ist ja ebenso mit Vit D-Mangel zu erklären......
    ist richtig und ich habe mir auch schon mehrfach über so eine lampe gedanken gemacht. ich denke nur nicht, dass sie sie nutzen würden, weil es bei uns durch dachfenster wirklich sehr hell ist. nur ist das licht halt durch die scheibe gefiltert......

    Zitat Zitat von Svenni Beitrag anzeigen
    Interessante Thematik! Was ich nur beobachten konnte, ist, dass die bauchprobleme schlagartig aufhörten, als meine vor knapp 2 Jahren endlich raus durften
    ich kenne auch wenige nins in außenhaltung, die solche bauchprobs wie wir haben.
    damit haben wir nämlich schon immer mit zu kämpfen. leider. mal mehr, mal weniger.
    aber so unterschiedlich kann es sein, mikado bekommt zähne, wir bauch....
    In loving memory of Wolke (Dezember 2011 - 8.4.2020), Micky (Juli 2015 - 19.9.2017), Casper (6.12.2010 - 14.11.2016), Lola (3.3.2006 - 19.3.2013) and Yeti (3.3.2006 - 6.8.2012)

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Zitat Zitat von polly Beitrag anzeigen
    Cool, wenn man Bekannte an der Uni Gießen hat . Hab gleich einen Link erhalten, der sehr interessant ist.

    "Vitamin D- Mangel führt bei Tieren im Wachstum zu Rachitis, bei Adulten entwickelt sich eine Osteomalzie (Fairham und Harcourt Brown, 1999). Desweiteren traten in einer Untersuchung von Mosallanejad et al. (2010) signifikant häufiger Malokklusionen und verlängerte Zahnpices bei Kaninchen auf, die ausschließlich oder vorwiegend ohne Sonnenlicht-Exposition gehalten werden."
    Quelle: Anne Karin Korn, Zahn- und Kieferveränderungen beim Kaninchen. Diagnostik, Auftreten und Heritabilitäten, Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Dr. med. Vet. beim Fachbereich der Justus-Liebig-Universität Gießen, VVB-Verlag, Gießen, 2016.

    Anmerkung von mir: Malokklusionen sind Zahnfehlstellungen


    Das ist jetzt nur ein ziemlich unwissenschaftliches Vorgehen meinerseits (das erste, was mir in die Finger kommt, zu zitieren ohne mich erst mal umfassend schlau zu machen), aber ich denke, es regt vielleicht dazu an, sich mit der Idee der Tageslichtlampen (Vitamin-D-Lampen) auseinanderzusetzen, wenn man Innenhaltung hat.
    Interessant wäre hier, ob hier Haltunsgbedingungen (Käfig oder artgerecht) und Ernährung (Trofu/Gemüse/Wiese) berücksichtigt wurden. Das sind ja alles Faktoren, die hier eine maßgebliche Rolle spielen und die man meiner Meinung nach dringend mit einbeziehen sollte (also getrennt voneinander auswerten), bevor man zu einem Schluss kommt.


    Was meine persönlichen Erfahrungen angeht: Ich halte ja nun auch schon seit 20 Jahren Kaninchen in Innenhaltung und Zahnprobleme hatten bei mir bisher nur die kleinen Zwerg-Löwenköpfchen mit den niedlichen, runden Köpfen. Da würde ich eher von Zuchtfehlern als von Mangelerscheinungen ausgehen. Und auch Blasengrieß hatte ich erst einmal: Als meine Tiere bei der Umstellung von Wiese auf Wintergemüsefütterung in den Frischfutterstreik getreten sind und vorwiegend Heu gefressen haben.
    Klar können Mängel eine Rolle spielen, aber ich denke, wir sollten auch daran denken, dass in der Kaninchenzucht vor allem entweder Wert auf "bringt viel Fleisch" oder auf "sieht super knuffig aus" gelegt wird und nicht auf gesunde Tiere. Nachdem das ja schon Jahrzehnte so geht, ist es durchaus möglich, dass wir die Folgen davon heute spüren.
    Dazu kommt, dass Tierschutztiere ja manchmal schon einiges mitgemacht haben und bei einer erblichen Vorbelastung (z.B. für Zahnerkrankungen oder Bauchgeschichten) diese dann möglicherweise auch häufiger zeigen.

  18. #18
    PS-Versager
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    Anmerkung von mir: Malokklusionen sind Zahnfehlstellungen
    Eine Malokklusion ist ein falscher Biß, also eine fehlerhafte Okklusion, die Zähne treffen nicht physiologisch aufeinander. Diese wird durch eine Zahnfehlstellung verursacht.

  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Interessant wäre hier, ob hier Haltunsgbedingungen (Käfig oder artgerecht) und Ernährung (Trofu/Gemüse/Wiese) berücksichtigt wurden. Das sind ja alles Faktoren, die hier eine maßgebliche Rolle spielen und die man meiner Meinung nach dringend mit einbeziehen sollte (also getrennt voneinander auswerten), bevor man zu einem Schluss kommt.


    Was meine persönlichen Erfahrungen angeht: Ich halte ja nun auch schon seit 20 Jahren Kaninchen in Innenhaltung und Zahnprobleme hatten bei mir bisher nur die kleinen Zwerg-Löwenköpfchen mit den niedlichen, runden Köpfen. Da würde ich eher von Zuchtfehlern als von Mangelerscheinungen ausgehen. Und auch Blasengrieß hatte ich erst einmal: Als meine Tiere bei der Umstellung von Wiese auf Wintergemüsefütterung in den Frischfutterstreik getreten sind und vorwiegend Heu gefressen haben.
    Klar können Mängel eine Rolle spielen, aber ich denke, wir sollten auch daran denken, dass in der Kaninchenzucht vor allem entweder Wert auf "bringt viel Fleisch" oder auf "sieht super knuffig aus" gelegt wird und nicht auf gesunde Tiere. Nachdem das ja schon Jahrzehnte so geht, ist es durchaus möglich, dass wir die Folgen davon heute spüren.
    Dazu kommt, dass Tierschutztiere ja manchmal schon einiges mitgemacht haben und bei einer erblichen Vorbelastung (z.B. für Zahnerkrankungen oder Bauchgeschichten) diese dann möglicherweise auch häufiger zeigen.
    Ein sehr guter Punkt. U.a. deshalb habe ich die Frage hier gestellt, weil ich davon ausgehe, dass wir alle unsere Kaninchen artgerecht halten und füttern, also zumindest die genannten negativen Faktoren nicht noch verstärken. Oder eben doch, unwissentlich.

  20. #20
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von polly Beitrag anzeigen
    Cool, wenn man Bekannte an der Uni Gießen hat . Hab gleich einen Link erhalten, der sehr interessant ist.

    "Vitamin D- Mangel führt bei Tieren im Wachstum zu Rachitis, bei Adulten entwickelt sich eine Osteomalzie (Fairham und Harcourt Brown, 1999). Desweiteren traten in einer Untersuchung von Mosallanejad et al. (2010) signifikant häufiger Malokklusionen und verlängerte Zahnpices bei Kaninchen auf, die ausschließlich oder vorwiegend ohne Sonnenlicht-Exposition gehalten werden."
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    Das ist jetzt nur ein ziemlich unwissenschaftliches Vorgehen meinerseits (das erste, was mir in die Finger kommt, zu zitieren ohne mich erst mal umfassend schlau zu machen), aber ich denke, es regt vielleicht dazu an, sich mit der Idee der Tageslichtlampen (Vitamin-D-Lampen) auseinanderzusetzen, wenn man Innenhaltung hat.
    Interessant wäre hier, ob hier Haltunsgbedingungen (Käfig oder artgerecht) und Ernährung (Trofu/Gemüse/Wiese) berücksichtigt wurden. Das sind ja alles Faktoren, die hier eine maßgebliche Rolle spielen und die man meiner Meinung nach dringend mit einbeziehen sollte (also getrennt voneinander auswerten), bevor man zu einem Schluss kommt.


    Was meine persönlichen Erfahrungen angeht: Ich halte ja nun auch schon seit 20 Jahren Kaninchen in Innenhaltung und Zahnprobleme hatten bei mir bisher nur die kleinen Zwerg-Löwenköpfchen mit den niedlichen, runden Köpfen. Da würde ich eher von Zuchtfehlern als von Mangelerscheinungen ausgehen. Und auch Blasengrieß hatte ich erst einmal: Als meine Tiere bei der Umstellung von Wiese auf Wintergemüsefütterung in den Frischfutterstreik getreten sind und vorwiegend Heu gefressen haben.
    Klar können Mängel eine Rolle spielen, aber ich denke, wir sollten auch daran denken, dass in der Kaninchenzucht vor allem entweder Wert auf "bringt viel Fleisch" oder auf "sieht super knuffig aus" gelegt wird und nicht auf gesunde Tiere. Nachdem das ja schon Jahrzehnte so geht, ist es durchaus möglich, dass wir die Folgen davon heute spüren.
    Dazu kommt, dass Tierschutztiere ja manchmal schon einiges mitgemacht haben und bei einer erblichen Vorbelastung (z.B. für Zahnerkrankungen oder Bauchgeschichten) diese dann möglicherweise auch häufiger zeigen.
    Die Haltungsbedingungen wurden berücksichtigt, weil die Tiere alle vom selben Züchter (sehr gerne stellt übrigens die Bunny Futterfirma ihre Zuchtkaninchen für solche Versuche zur Verfügung, aber gut, einer muss es ja machen) kamen, gleich alt waren und danach unter denselben Bedingungen gehalten wurden, abgesehen vom Faktor Sonnenlicht. Sonst wäre das ja keine wissenschaftlich anerkannter Versuchsreihe gewesen.
    Untersuchungen zwischen Käfig- und Gehegehaltung wären eine ganz andere Fragestellung und damit auch ein ganz anderes Forschungsgebiet.

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