Mein kleines Polly-Mäuschen hat sich heimlich, still und leise davon gemacht. Morgen vor zwei Wochen schon, aber ich konnte ud wollte bis jetzt nicht darüber schreiben, es tut zu weh.
Ich habe die kleine Maus vor 1 1/2 Jahren aus schlechter Haltung übernommen. Sie war so lange sehr, sehr ängstlich, hat ein halbes Jahr gebraucht, bis sie sich anfassen ließ, hat die anderen nur sehr zurückhaltend an sich rangelassen.
Sie hätte so gern mit den anderen geschmust, saß meistens 30 cm neben ihnen, hat sich aber nicht getraut, sich ranzukuscheln, obwohl sie mit offenen Armen empfangen worden ist.
Polly hat sich trotzdem in unser aller Herz geschlichen. Winzig klein, (Kampfgewicht 850g), ein richtiges Bärchengesicht mit kurzen Hasenöhrchen und dicken Bäckchen, einer kleinen, wunderschönen Wamme, in haselnussbraun. So schüchtern und zurückhaltend.
Wenn ich sie mir mal geschnappt habe zum zwangkuscheln brauchte sie ca. 10 Minuten um zu begreifen, dass ich ihr nichts böses will. Dann hat sie sich auf meinem Bauch lang ausgestreckt und mit den Zähnchen geknuspert, hat die Äuglein halb geschlossen und den Kopf hingelegt. So konnte sie dann ewig liegenbleiben.
Die letzten Monate hatte sie immer wieder Durchfall oder Verstopfung. Trotz vieler Kotproben, Röntgen, Ultraschall und verschiedener Medis haben wir Deine Verdauung nicht richtig in den Griff bekommen.
Es tut mir so leid kleine Maus, ich habe es einfach nicht kommen sehen.
Morgens hast Du noch gefuttert, ganz nach Polly-Manier, wie die kleine Raupe Nimmersatt (das Näpfchen MUSS UNBEDINGT leer werden). Ich hatte für einen kleinen Moment den Eindruck, als hättest Du geschwankt, Aber als ich Dich zur Probe mal eine Strecke laufen ließ war alles ok. Und über Tag warst Du, wie Deine Freunde, nie die Aktivste.
Und als ich dann abends ein paar Apfelringe verteilt habe, da kamst Du nicht... Du bist immer die erste gewesen. Wenn nur die Tüte geraschelt hat, konnte Dich nichts mehr halten.
An diesem Abend kamst Du nicht... ich dachte, Du hättest es nicht gehört und habe noch die Lockgeräusche gemacht, auf die ihr alle sofort reagiert. Du kamst nicht... aber ich sah Dein kleines Pöchen doch aus dem einen Häuschen rausschauen... da traf mich schon eine ungute, angstvolle Vorahnung. Vorsichtig habe ich Dich angestupst, Deinen kleinen Popo gekrault. Aber da war kein Leben mehr... Du lagst auf der Seite in Deinem Häuschen und es sah aus, als wärst Du ganz ruhig einfach eingeschlafen.
Ich habe Dich in meine Arme genommen und in Dein flauschiges Fell geweint... die anderen 3 saßen alle an meiner Seite, als ob sie wussten, dass wir Abschied von Dir nehmen.
Inzwischen liegst Du im Garten meiner Eltern. Ich habe Dir eine kleine Kiste kuschelig eingräumt und Du wurdest an einer Stelle begraben, die Dir bestimmt gefallen hätte. Dort ist es ganz ruhig, umgeben von dichten Büschen, mit vielen Sonnenflecken auf dem Boden. Meine Loona und ihr Baby das nie leben durfte liegen nur ein paar Meter weiter.
Ich bin mir sicher, dass die beiden Dich liebevoll hinter der regenbogenbrücke empfangen haben. Du kannst ihnen ruhig vertrauen und mit ihnen spielen, Loona ist so lieb.
Bitte grüße sie lieb von mir.
Polly-Maus, Du bist so eine winzige Kanichendame gewesen, aber Du hinterlässt in unseren Herzen und unserem Leben eine riesige Lücke.
Wir werden Dich niemals vergessen!!
In Liebe, Nina und Christoph mit Joschi, Paulchen und Bella
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