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Thema: Vergesellschaftung von 9 Jahre altem Kaninchen mit schwerer Arthrose möglich?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard Vergesellschaftung von 9 Jahre altem Kaninchen mit schwerer Arthrose möglich?

    Phex (der Schwarze vom Profilbild) ist 9 Jahre alt, war sein ganzes Leben nie alleine, lebte zwischenzeitlich in einer 4er Gruppe, die langsam wegstarb. Jetzt ist sein letztes Partnertier gestorben.

    Er ist seit letztem Herbst schwer gehbehindert wegen eines Bandscheibenvorfalls und Arthrose (Diagnose per Röntgenbild, Behandlung inzwischen nur noch mit Metacam). Er kann nicht mal mehr in flache Klokisten springen, kann sich sonst aber ganz gut noch fortbewegen. Es sieht aber oft eher mühsam geschleppt oder gekrümmt aus, er zieht die Hinterläufe nach bzw. "geht" manchmal eine Hinterpfote nach der anderen statt zu hoppeln. Er ist unbeholfen, kann sich nicht schnell wenden, kann auch mal umkippen in Stresssituationen. Teilweise merkt man es aber auch gar nicht.
    Im Grunde ist es recht ähnlich zu einem EC-geschädigten Tier, nur dass Phex mehr Kontrolle hat. Z. B. hat er eine Technik entwickelt, sich auf die Seite zu legen, um sich den Hintern und die Hinterläufe zu putzen.

    Der Tierarzt meint, dass es ein schleichender Prozess ist und es irgendwann so weit sein wird, dass er erlöst werden muss. Bisher ging es Phex aber noch recht gut, neulich machte er sogar einen Freudenhüpfer im Sand. Er kann halbwegs schnell sein, aber nicht mehr ewig herumrennen.
    Mit seinem Partnertier kuschelte er dauernd und sie putzten sich immer gegenseitig. Phex ist latent dominant, aber eigentlich höchst verträglich.

    Würdet ihr ein Tier wie Phex noch vergesellschaften?
    Ich habe große Angst, dass er zerbissen würde, weil er nicht schnell genug ist. Auch bei der Vorstellung, dass er berammelt wird, bekomme ich Angst.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kerstin L.
    Registriert seit: 24.02.2011
    Ort: Siebenbach
    Beiträge: 794

    Standard

    Ich würde glaube ich schauen, ob ich ein ähnlich gehandicaptes Tier finde, sodass bei einer Vergesellschaftung eher "Gleichberechtigung" herrscht.
    Alternativ eventuell ein sehr unterwürfiger Partner.
    Für mich wäre die letzte Option ihn alleine zu halten. Würde ich jedoch keinen passenden Partner finden wäre es auch eine Option.
    Ich kann deine Bedenken verstehen und hätte die selben bei einer Vergesellschaftung mit einem jüngeren oder fitteren Tier.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 20.01.2019
    Ort: Düsseldorf
    Beiträge: 135

    Standard

    Hallo,

    ich würde ihm eine ruhige, unterwürfige Partnerin besorgen!
    Vor 6 Monaten hatte ich hier einen sehr ähnlichen Fall. Mein 12 jähriger Opi hatte seine jüngere Partnerin verloren und er hatte auch starke Arthrose und Spondylose und war zudem noch blind!
    Seine neue Partnerin war eine sehr zurückhaltende,fast ängstliche Dame...sie hat einige Tage gebraucht, bis sie sich zu ihm getraut hat, aber dann haben sie sich sehr gut verstanden! Es gab keinerlei Gejage oder Rammeleien und sie war bis zum Schluß ganz lieb zu ihm!
    Viele Pflegestellen kennen ihre Tiere gut und können Dich dahingehend beraten!

  4. #4
    Gast
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kerstin L. Beitrag anzeigen
    Für mich wäre die letzte Option ihn alleine zu halten. Würde ich jedoch keinen passenden Partner finden wäre es auch eine Option.
    Einzelhaltung sollte nie eine Option sein.

    Sicherlich kann es bei Tieren mit entsprechenden Handicaps ein Weilchen dauern, bis man das passende Partnertier findet. Aber wenn der Wille da ist, da gibt es auch einen Weg.

    Am besten wäre es, das Tier käme aus einer Haltung, wo das Tier und sein Verhalten (ggü. dem Partnertier bzw. der Gruppe) gut bekannt ist. Einfach, damit man das Verhalten bestmöglich einschätzen kann und das Risiko minimiert, dass es nicht klappt.

    Es gibt bei FB spezielle Gruppen für Handicaptiere, da würde ich auf jeden Fall mal schauen / ein Gesuch einstellen.

    Ich drücke die Daumen !

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kerstin L.
    Registriert seit: 24.02.2011
    Ort: Siebenbach
    Beiträge: 794

    Standard

    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Kerstin L. Beitrag anzeigen
    Für mich wäre die letzte Option ihn alleine zu halten. Würde ich jedoch keinen passenden Partner finden wäre es auch eine Option.
    Einzelhaltung sollte nie eine Option sein.
    Solange ich in dem Fall keinen Partner finden würde (ich würde durchaus immer weiter suchen), würde ich ihn erstmal alleine halten, bevor ich auf gut Glück eine Vergesellschaftung durführe. Das war damit gemeint.
    Die Partnersuche finde ich in diesem Fall sehr schwierig aber sicher nicht unmöglich.

  6. #6
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.874

    Standard

    Ich würde definitiv vergesellschaften und das dann auch möglichst zügig.
    Eine Einzelhaltung finde ich für die Tiere untragbar.
    Ich bin mir sicher dass man gut etwas passendes findet wenn man ggf sonst einfach im weiteren Umkreis sucht. Kaninchen gibt es ja nun mehr als genug!

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    "möglichst zügig", "Kaninchen gibt es ja nun mehr als genug!"

    Du hast schon mitbekommen, dass er 9 Jahre alt und schwer gehbehindert ist?

    Einzelhaltung empfinde ich selbst jede Sekunde als untragbar, aber ihn mit einem Tier zusammenzusetzen, das ihn hetzt und zerbeißt, macht es nur schlimmer.

    Unter normalen Umständen wäre längst ein Partnertier eingezogen - so hatte ich es auch sofort gehandhabt, als von der früheren Gruppe nur noch einer lebte. Da war ich gleich am nächsten Tag bei einer Notstelle und schon zogen gleich 2 Neue ein.
    Aber so einfach geht das bei einem stark gehandicapten Tier leider nicht. Das richtige Tier muss es schon sein.

    Ich habe 8 Vergesellschaftungen durchgeführt - in Gruppen von bis zu 8 Tieren. Alle waren erfolgreich. Aber nur in 2 Fällen gab es zwischen 2 Tieren kein wüstes Herumjagen und nur einmal davon war es Liebe auf den ersten Blick. Das übliche Herumjagen/Fliehen/usw. usw. traue ich Phex wirklich nicht mehr zu.

    Obendrein wollte ich eigentlich langfristig mit der Kaninchenhaltung erst einmal aufhören, weil ich in den letzten Jahren zu viele Kaninchen verloren habe. Abgeben kommt bei Phex aber niemals in Frage. Also muss ich ein Partnertier suchen, das dann vermutlich auch noch so alt und gehandicappt sein wird, dass es mir dann auch noch wieder bald stirbt. Es ist gerade ein ziemliches Dilemma.

    Ach ja, und Schnupfentier ist Phex obendrein.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kerstin L.
    Registriert seit: 24.02.2011
    Ort: Siebenbach
    Beiträge: 794

    Standard

    Zitat Zitat von Mümmel Beitrag anzeigen
    "möglichst zügig", "Kaninchen gibt es ja nun mehr als genug!"

    Du hast schon mitbekommen, dass er 9 Jahre alt und schwer gehbehindert ist?

    Einzelhaltung empfinde ich selbst jede Sekunde als untragbar, aber ihn mit einem Tier zusammenzusetzen, das ihn hetzt und zerbeißt, macht es nur schlimmer.

    Unter normalen Umständen wäre längst ein Partnertier eingezogen - so hatte ich es auch sofort gehandhabt, als von der früheren Gruppe nur noch einer lebte. Da war ich gleich am nächsten Tag bei einer Notstelle und schon zogen gleich 2 Neue ein.
    Aber so einfach geht das bei einem stark gehandicapten Tier leider nicht. Das richtige Tier muss es schon sein

    Ich verstehe das voll und ganz. Es ist ja keine "leichtere" Beeinträchtigung die er hat.

    Hast du dich schon mal in Facebook umgeschaut? Da gibt es auch Gruppen die gehandicapte Tiere vermitteln.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Ja, danke für den Hinweis. Aber bei Facebook scheinen die Mehrheit der geh-gehandicapten Tiere EC-Träger zu sein.
    Ich werde mich aber weiter umsehen.

    Das ist gerade eine richtig blöde Situation. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass Phex länger lebt als Hugo. Eigentlich war ich gerade dabei gewesen, mich darauf einzustellen, dass Phex vielleicht nur noch wenige Monate hat, so wie die Krankheit voranschreitet. Und dann stirbt sein mehrere Jahre jüngerer und bis auf Zahnprobleme kerngesunder Partner...

    Ich hänge sehr an Phex, er ist das intelligenteste Kaninchen, das ich kenne, und war vor seiner Erkrankung äußerst agil und obendrein verschmust. Nun traut er Menschen nur noch eingeschränkt, weil er täglich hochgenommen wird wegen Medikamenten. Also MUSS ein Kaninchenpartner da sein. Phex und Hugo taten mir schon leid, als sie nur noch 2 waren, auch wenn sie damit gut zurechtzukommen schienen.
    Momentan zieht sich Phex zurück, kommt vor allem zum Fressen hervor und lässt sich nur ab und zu streicheln. Das ist kein Zustand...

  10. #10
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.874

    Standard

    Ja, ich habe das gesehen.
    Daher ja der der Tipp den Suchradius zu erweitern, es gibt ja oft gehandicapte.
    Hiervim Forum ist ja eine Rubrik, dann auch z.B. Facebook, Tierheime anfragen etc.
    Ich hätte z.B was für Dich.
    Geändert von Alexandra K. (11.05.2021 um 21:42 Uhr)

  11. #11

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Phex lässt sich gerade im Nacken kraulen und knuspert - 2 Menschen hat er schon streichelerschöpft.
    Ein Dauer-Ersatz können Menschen trotzdem nicht sein. Außerdem können wir viel nicht tun.

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Alexandra - ich hatte deine Post gestern erst entdeckt, weil wir uns überschnitten hatten beim Schreiben.

    Danke für den Vorschlag. Miss Jo hatte ich schon gesehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ein Kaninchen mit derartig ausgeprägten Zahnproblemen und sehr schlechter Prognose nur sehr ungern aufnehmen würde, weil ich aus mehrfacher Erfahrung genau weiß, was es bedeutet, ein Tier mit derartigen Zahnproblemen zu pflegen und sterben zu sehen und es ist sehr sehr hässlich und arbeitsintensiv.

    Ich habe zwar berechtigte Sorgen, dass Phex nicht mehr viel Zeit hat, ich kann mich aber genauso gut irren und er hat trotz seiner Arthrose noch ein paar Jahre vor sich.

    Außerdem wäre es heftig für Phex, gleich das nächste Kaninchen zu verlieren. Auch da weiß ich, was es bedeuten kann, wenn ein Kaninchen innerhalb von 1,5 Jahren 3 enge Partnertiere verliert. Bei einem meiner früheren Kaninchen brach nämlich durch solchen extremen Stress EC aus und er wäre um ein Haar daran gestorben. Phex fängt seit gestern gerade erst an, wieder öfter hervorzukommen und sich nicht mehr komplett zu verkriechen.

    Es tut mir weh, Phex alleine zu sehen und ich weiß, dass es keinen perfekten Ersatz gibt, aber das zukünftige Partnertier sollte nicht eine Prognose von vermutlich wenigen Wochen/Monaten haben und in dem Zustand auch noch quer durch Deutschland gekarrt werden. Obendrein ist Miss Jo nicht gehbehindert, könnte ihn also hetzen und verprügeln, wenn auch wenigstens nur erschwert beißen.

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