Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 34

Thema: Dehydrierung, Nierenversagen, Haarballen

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard Dehydrierung, Nierenversagen, Haarballen

    Hallo,

    ich musste Hugo (6) heute beim mir erst seit heute bekannten Nottierarzt lassen. Der Tierarzt erweckt einen kompetenten Eindruck, aber es steht wohl sehr schlecht um Hugo.
    Hugo hat aus dem Nichts kommend plötzlich Nierenversagen, denn er war dehydriert, obwohl er heute dauernd am Wassernapf saß und trank. Außerdem fühlte der Tierarzt einen großen Haarballen im Bauch. Blut abnehmen klappte nicht, weil er so dehydriert war, also sollte er eine Infusion bekommen, um den Kreislauf zu stabilisieren. Danach wollten sie es erneut versuchen.

    Seit spätestens gestern Abend hat Hugo nicht mehr gefressen, war aber auch nicht völlig apathisch, so dass ich erst nur Lefax gegeben hatte. Am Morgen war es aber nicht besser, sondern er saß dauernd am Wassernapf, fraß weiter nichts. Bis dahin war Hugo sein ganzes Leben nie krank bis auf regelmäßig Zähne abschleifen.

    Natürlich heißt es erst einmal abwarten. Aber hatte jemand hier schon einen Fall, wo es so ein Kaninchen geschafft hat?

  2. #2
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.023

    Standard

    Wie sieht es mit EC aus?
    Ist er positiv?

    Wieso wird denn ein Nierenversagen daran diagnostiziert, dass er viel getrunken hat und dehydriert ist?
    Wenn er echtes Nierenversagen hätte, dann wäre er schon über die RB gehoppelt.

    Ist denn ein RB gemacht worden?
    Geändert von Burkhard (08.05.2021 um 22:34 Uhr)
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  3. #3
    _Gast
    Gast

    Standard

    Hier sollte auf jeden Fall erstmal genau Diagnostik gemacht werden.
    Blut, Röntgen, Infusionen.

    Wichtig ist, dass das Problem gefunden wird.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Mümmel, so einen Fall hatte ich auch als THP schon, wo es ein Kaninchen geschafft hat .

    Wenn der Haarballen die Ursache ist - was sehr gut sein kann, da die Flüssigkeit dann vom Magen nicht mehr in den Darm kommt, wenn der Haarballen den Magenausgang verstopft, was alleine dadurch zum akuten Nierenversagen führt - und die Ursache wird behandelt und aufgelöst bzw. weitertransportiert oder ggf. operiert, dann kann es das Kaninchen schaffen. Der TA wird daher sofort eine Infusion gegeben haben - was das wichtigste dabei ist.

    Nierenversagen, erst recht akutes, muss keinesfalls EC als Ursache haben.

    Ich hatte ein Patienten-Kaninchen, das hatte "nur" die falsche Streu gefressen, mit demselben Ergebnis wie bei dir jetzt: Die an sich vollverdauliche Streu (stand auf der Verpackung) verklumpte im Magen und saugte alle Flüssigkeit auf. Die Besitzerin entdeckte das, als sie einen Tag später im Kompost die neue Streu entsorgt hatte und "glibberige Kugeln" dort sah. Diese "glibberigen Kugeln" lösten sich erst nach einigen Stunden im Bauch auf, bis dahin ließen sie keine flüssigkeit mehr in den Darm und daher auch nicht in die Niere. Ergebnis: Akutes Nierenversagen.

    Mit sofortigen Infusionen wurde das Kaninchen an sich recht unkompliziert gerettet und natürlich auch vom TA weiterbehandelt. Diesen Fall hab ich in meiner Praxisarbeit nie vergessen.

    Das Allerwichtigste bei Nierenversagen ist, die Behandlung ganz früh zu beginnen. Du hast dein Tier ja schnell in die TK gebracht. Die TÄ werden die erforderlichen Untersuchungen machen. Ich würde hier nicht von EC ausgehen - das ist erst mal zweitrangig; wenn der Haarballen beseitigt werden kann, hat dein Kaninchen eine reale Chance.

    Mit Medikamenten und Massagen kann man schon viel versuchen - oder notfalls operieren. Wobei da die Chancen natürlich am größten sind, wenn der Haarballen noch möglichst weit "oben", also im Magen ist und nicht schon im Darm. Aber auch dann können die Kaninchen bei gutem Operationsmanagement, Erfahrung der Klinik und guter Versorgung das schaffen.

    Alle Bauchgeschichten sind immer eine kritische Situation - aber ich wollte dir gerne deine Frage beantworten, dass es durchaus Kaninchen gibt, die das schaffen .

    Ich drücke alle Daumen !!


    Liebe Grüße, Anja

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Zitat Zitat von Burkhard Beitrag anzeigen
    Wieso wird denn ein Nierenversagen daran diagnostiziert, dass er viel getrunken hat und dehydriert ist?
    Wenn er echtes Nierenversagen hätte, dann wäre er schon über die RB gehoppelt.
    Weil weil Nierenversagen alleine dadurch entstehen kann, dass im Bauch etwas den Transport der Flüssigkeit in den Darm und von dort in die Niere blockiert. Wenn keine Flüssigkeit durch geht - versagt die Niere, die darauf angewiesen ist, ständig versorgt zu werden. Das ist schon ein echtes Versagen - aber kein pathologisches im Sinne einer chronischen Erkrankung. Er kann also extrem viel getrunken haben - machen die Tiere bei Baucherkrankungen ja meistens - aber die Flüssigkeit bleibt halt nur im Magen und geht nicht durch. Dann versagt die Niere.

    Eine Infusion umgeht das Problem - die läuft ja nicht durch den Magen, sondern geht direkt in die Blutgefäße und damit auch wieder in die Niere.


    Liebe Grüße, Anja

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Erst einmal danke für die positive Geschichte. Das ist gut zu hören. Aber ja, Magengeschichten sind immer gefährlich.
    Für das Partnertier wäre es außerdem besonders hart. Denn Phex ist 9 und ist wegen eines Bandscheibenvorfalls/Arthrose so eingeschränkt, dass eine neue Vergesellschaftung mir fast unmöglich erscheint.

    Die Diagnostik erfolgte, indem durch Hochziehen der Haut am Rücken Dehydrierung festgestellt wurde und der Tierarzt sich die Vorgeschichte anhörte. Obendrein verhielt sich Hugo erschreckend passiv, war stark geschwächt. Danach versuchte der Tierarzt erst an der einen Pfote, dann an der anderen auf durchaus kompetent erscheinende Art und Weise Blut abzunehmen, das aber zu schnell wieder zu fließen aufhörte für ausreichende Mengen. Am Ohr war keine Vene erkennbar. Den Magen tastete er ab.

    EC kann immer sein - danke für den Hinweis. So plötzlich, wie es auftrat, glaube ich aber eher an eine Bauchgeschichte.

    Nun ja, ich muss erst einmal bis morgen 18 Uhr abwarten, was die weitere Diagnose ergab, es sei denn, ich werde vorher kontaktiert.

  7. #7
    _Gast
    Gast

    Standard

    Es tut mir leid, wenn ich das so ehrlich sage, aber mich würde das in dieser Akutsituation nicht zufrieden stellen.
    Es muss Blut getestet werden, es muss I.v eine Infusion gegeben werden, damit der Flüssigkeitshaushalt und die Elektrolyte ausgeglichen werden.
    Das geht auch am Bein.

    Das Tier schwebt in Lebensgefahr, da kann man klingt einfach sagen, dass es nicht klappt.
    Ich würde anrufen, nach dem Zustand fragen und es zur Not mitnehmen und wo anders hinbringen.

    Hier ist eine richtige Therapie entscheidend.

  8. #8
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.853

    Standard

    Viel trinken ist ja typisch für Tiere mit einem Bezoar, das Wasser landet dann jedoch im Magen, sie können daher trotzdem dehydriert sein.
    Evtl. Nierenversagen läßt sich nur über eine Blutuntersuchung feststellen, diese hat für mich aktuell absolut keine Prio.
    Jetzt gerade ist wichtig zu röntgen (Haarballen/Magenüberladung...) und den Kreislauf zu stabilieren: Wärme, Infusion,ggf. päppeln.
    Temperatur wurde gemessen? Wie war diese?

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    "Jetzt gerade ist wichtig zu röntgen (Haarballen/Magenüberladung...) und den Kreislauf zu stabilieren: Wärme, Infusion,ggf. päppeln.
    Temperatur wurde gemessen? Wie war diese?"

    Eine Infusion bekommt er. Temperatur wurde nicht gemessen. Von Wärme und päppeln war nicht die Rede. Ein Haarballen ließ sich wohl schon klar fühlen, daher hatte ich an Röntgen gar nicht gedacht.
    Ich muss gestehen, dass mich die ganze Situation gestern ziemlich umgehauen hat. Ich hatte gedacht, Hugo hat Verstopfung oder eine Aufgasung, nach dem Tierarztbesuch wird das schnell wieder. Statt dessen höre ich, dass er dehydriert ist, Nierenversagen hat und vermutlich sterben wird. Trotz vieler Jahre Kaninchen habe ich keine Erfahrungen mit Haarballen oder Tieren, deren Zustand sich so schnell von immer kerngesund auf "sehr schlechte Chancen" verschlechterte.

    "Ich würde anrufen, nach dem Zustand fragen und es zur Not mitnehmen und wo anders hinbringen."

    Bei mir in der Gegend ist es sehr sehr schwer, einen guten Tierarzt für Kaninchen zu finden, erst recht am Wochenende. Ich wüsste wirklich nicht, zu welchem Tierarzt mit Hugo als Alternative:
    Bei meinem eigentlichen Tierarzt ist die Praxis seit Wochen geschlossen wegen eines Brandes.
    Bei meiner Ersatztierärztin klappte es gestern nicht (längere Geschichte, die jetzt auch nichts mehr ändert). Eine Notfallnummer hat sie nicht.
    Bei 2 Tierkliniken im Nahbereich habe ich in der Vergangenheit keinen guten Eindruck gehabt mit Kaninchen, die dritte könnte ich notfalls versuchen, aber ich hatte da einmal angerufen wegen eines ernsten Problems und war telefonisch abgewimmelt worden, seitdem waren die für mich eigentlich keine Option.
    Mehrere andere Tierärzte hier sind definitiv die schlechtere Wahl.
    Ich bin schon unendlich froh, dass dieser Not-Tierarzt insgesamt einen guten Eindruck erweckt. Er hat offenbar sogar Erfahrung mit Zahnbehandlungen bei Kaninchen und arbeitet mit Gasnarkose.

    Aber verrückt vor Sorge macht mich das Ganze auch. Ich schwanke gerade zwischen "Manchmal muss man einem Tierarzt auch vertrauen. / Ich möchte nicht lästig sein." und "Es geht um Leben und Tod. Was ist, wenn er nicht von selbst auf diese Behandlungsvorschläge gekommen ist?" Eine Reihe von Tierärzten reagieren jedenfalls eher genervt auf Dinge aus dem Internet, daher bin ich vorsichtig, weil ich die Lage nicht verschlimmern möchte.
    Vor allem habe ich keine echte Alternative, zu der ich heute sinnvoll gehen kann mit Hugo.

  10. #10
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.853

    Standard

    Wenn ein Tierarzt nicht röngt, die Temp. nicht misst ksnn man ihm nicht vertrauen, das ist elementare Basis.

  11. #11
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.853

    Standard

    Was ist mit der TiHo Hannover?

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    "Was ist mit der TiHo Hannover?"

    139 km... Das kann man leider vergessen.


    "Wenn ein Tierarzt nicht röngt, die Temp. nicht misst ksnn man ihm nicht vertrauen, das ist elementare Basis."

    Ich kann nicht ausschließen, dass das später noch passiert ist. Erst einmal sollte Hugo jedenfalls die Infusion bekommen.
    Wieso ist Röntgen so wichtig, wenn der Haarballen schon durch Tasten zu spüren ist? Wieso Temperatur messen so wichtig, wenn klar ist, dass der Allgemeinzustand mies ist? Dann ist für mich klar, dass er eher unterkühlt ist.

  13. #13
    _Gast
    Gast

    Standard

    140 km empfinde ich persönlich in so einem
    Fall nicht sehr weit und würde den Weg in Kauf nehmen.

    Gab es keine weitere Meldung mehr vom Tierarzt?

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Hier im Thread ist doch so vieles Spekulation .

    Die Besitzerin hat doch überhaupt nichts davon geschrieben, dass der TA das alles nicht gemacht hat - so, wie ich den ersten Post verstanden hab, blieb das Tier zur Diagnostik und Behandlung bei ihm.

    Ist also gut möglich, dass er das jetzt alles gemacht hat.

    Das Wichtigste war erst einmal die Infusion - das hat der TA wegen Dehydrierung gemacht. Blutabnehmen in solchem Moment hat tatsächlich keinen Sinn - das macht man dann später. Auch, weil die Werte einfach verfälscht sind und Konzentrationen anzeigen können mit dann falschen Bewertungen. Daher war doch die Infusion erst einmal richtig und entscheidend.

    Alles andere ist doch derzeit reine Spekulation und verurteilt einen TA, den wir gar nicht kennen und überhaupt nicht beurteilen können. Tipps sind wichtig, natürlich, aber bitte nicht in die Richtung, dass der TA falsch reagiert hat, nur weil wir es derzeit (noch) nicht wissen, was er überhaupt gemacht hat.

    Und als Besitzer muss man dem TA doch letztlich auch vertrauen können. Wenn das Tier in lebensgefährlichem Zustand ist, sind 140 km unabhängig vom Besitzer für das Tier unter Umständen nicht zu schaffen, das muss man ja auch berücksichtigen.

    Ich hoffe sehr, dass der Kleine eine Chance hat und stabiler wird .


    Liebe Grüße, Anja

  15. #15
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Zitat Zitat von Mümmel Beitrag anzeigen
    Wieso ist Röntgen so wichtig, wenn der Haarballen schon durch Tasten zu spüren ist? Wieso Temperatur messen so wichtig, wenn klar ist, dass der Allgemeinzustand mies ist? Dann ist für mich klar, dass er eher unterkühlt ist.
    Röntgen ist wichtig, um genau beurteilen zu können, was da im Bäuchlein los ist. Wobei ich auch sagen muss: Im Zweifel ist erst einmal die Stabilisierung des Tieres wichtig - wichtiger als sofortiges Röntgen. Ein kreislaufinstabiles Tier, dass sich beim Röntgen auch noch aufregt, hin- und hergedreht wird für 2 Ebenen - da muss das Röntgen erst mal warten und das Tier stabiler sein.

    Reines Abtasten reicht letztlich nicht, um herauszufinden: Ist es eine Überladung, Aufgasung, versperrt der Ballen den Magenausgang? Danach richtet sich dann auch entscheidend die Behandlung.

    Temperaturmessen ist ähnlich wichtig für die Kreislaufbeurteilung - aber eben, wie du schreibst, kann man bei dir davon ausgehen, dass er eher unterkühlt ist.

    Es kann ja gut sein, dass der TA zunächst erst einmal das Tier stabilisieren wollte - was lebensrettend ist bei so einer Situation - und dann die weitere Diagnostik genauso gemacht hat, wie es sinnvoll und wichtig ist.


    Liebe Grüße, Anja

  16. #16
    _Gast
    Gast

    Standard

    Sorry, die Meinung kann ich nicht teilen.

    Es sollte bei einem Tier mit diesen Symptomen geröntgt werden. Mit bloßem Abtasten ist ein Bezoar nicht zu diagnostizieren.
    Blut ist nicht ganz unwichtig, und wenn man einen venösen Zugang legt für eine Infusion, dann kann man auch Blut abnehmen.
    Eine sub cutane Infusion bringt nicht viel. Und auch die Kontrolle der Temperatur ist sehr wichtig. Und ein TA, der samstags sagt man solle sich Montag um 18 Uhr melden... sorry, da ist mein Vertrauen nicht gegeben.

    Für mich klingt das in dieser Situation nicht richtig.

  17. #17
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Neee, nicht Montag - heute 18.00 Uhr. Also einen Tag später, und das am Wochenende. Das ist soweit doch völlig normal, wenn der TA im Notdienst mehr Hektik hat und sich doch bei der Besitzerin alternativ melden würde (so steht's im Beitrag).

    Ich stimme dir doch völlig zu, dass die Diagnostik wichtig ist - aber wir wissen doch nicht, ob er das nicht alles macht. Nur finde ich, in der Akutsituation vor Ort hat er erst einmal richtig geagiert.

    Jetzt kommt's drauf an, was er anschließend gemacht hat - und das wissen wir noch gar nicht. Danach kann man ja immer noch (be)urteilen.

    Also, wenn man den Beitrag der Besitzerin so liest, kann man alleine daraus doch überhaupt kein Fehlverhalten des TA ableiten. Warten wir mal ab, was "heute 18.00 Uhr" an Informationen ergibt. Grundsätzlich ist es ja erst einmal ein gutes Zeichen, wenn sie und wir bis dahin nichts gehört haben.


    Liebe Grüße, Anja

  18. #18
    Amber.
    Gast

    Standard

    Sie schrieb nicht Montag um 18 Uhr, sondern heute um 18 Uhr.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Tierarzt jetzt nur eine Infusion gab und nichts weiter macht.
    In dem Fall hätte das Tier auch gut wieder nach Hause gekonnt.
    So wie der Tierarzt hier beschrieben wird, scheint er sich was dabei zu denken und ein Tier, dass schon so stark ausgetrocknet ist und immens schlapp ist, da halte ich es auch erstmal für viel, viel wichtiger, den Kreislauf und Flüssigkeitshaushalt wieder aif die Beine zu bekommen, ehe dem Tier auch noch einen Untersuchungs Marathon zugemutet wird.

    Lange Autofahrten unter solchen Bedingungen sind nicht zumutbar.
    Vor kurzem hatte meine alte Häsin einen Blähbauch. Sie fraß noch als ich ihr die Notfall Medikamente gab und wehrte sich. Als sie das fressen 2 Stunden später einstellte musste ich 80km nach Duisburg fahren, weil hier alles zu war (Stau) und mein Navi versagte.
    Meine Behandlung zuvor war richtig, sie wurde dort geröngt und die Zahnspitzen wurden entfernt. Ich sollte weiter machen, wie zuhause.
    Als wir zuhause waren, ist sie zusammen gebrochen und ich konnte nichts mehr tun.
    Röntgen und alles ist wichtig, aber wenn es dem Tier so schlecht geht, bringt das nichts, wenn das Tier am ende dann verstirbt.

    Hier herrscht so ein misstrauen gegenüber Tierärzte und den Haltern, die eh schon total besorgt sind, wird auch noch nicht mal vertraut, dass diese dem Tierarzt für bemüht und kompetent halten.
    Furchtbar...

    Ich hoffe sehr, deinem Tier geht es heute etwas besser. Ich drücke alle Daumen.


    Liebe Grüße
    Susan

  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.751

    Standard

    Zitat Zitat von Amber. Beitrag anzeigen
    Hier herrscht so ein misstrauen gegenüber Tierärzte und den Haltern, die eh schon total besorgt sind, wird auch noch nicht mal vertraut, dass diese dem Tierarzt für bemüht und kompetent halten.
    Furchtbar...

    Ich hoffe sehr, deinem Tier geht es heute etwas besser. Ich drücke alle Daumen.


    Liebe Grüße
    Susan
    Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen.
    Das ist wirklich furchtbar und wird immer schlimmer, weil immer mehr Laien meinen, zwangsläufig mehr Ahnung zu haben, als fast jeder Tierarzt (und sorry, aber das ist nicht übertrieben).
    Ein Augenmerk zu haben und bei ganz offensichtlichen Fehlbehandlungen einschreiten zu können, ist wichtig, aber dieses grundsätzliche Verteufeln und „Besserwissen“ in Situationen, in denen überhaupt nicht ganz klar ist, wie denn weiter verfahren wurde/wird, ist echt zum abgewöhnen. Da kann ich jeden Tierarzt verstehen, der genervt mit den Augen rollt, wenn es heißt „...aber im Forum haben sie gesagt...“ oder „...aber im Internet steht...“
    Man bekommt bei einem kreislaufinstabilen Tier nicht zwangsläufig sofort einen Zugang gelegt und auch das Blutabnehmen kann sich schwierig gestalten, wenn sich das Tier zusätzlich aufregt.
    Da ist es gar nicht verkehrt, erstmal medikamentös zu stabilisieren und die weitere Diagnostik einige Zeit später (ich rede da jetzt nicht von mehreren Stunden oder gar Tagen) weiterzuführen. Wie Anja schon sagte, nützt es niemandem etwas, wenn das Tier auf dem Röntgentisch kollabiert.

  20. #20
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Um es kurz zu machen, Hugo ist irgendwann heute Nachmittag gestorben. Der "Haarballen" stellte sich bei der Obduktion gerade als "ganz viel Gas, Wasser Heu und irgendetwas wie Haare im stark vergrößerten Magen" heraus. Die Niere hatte zum Schluss Einblutungen, müsse toxisch gewesen sein. Nieren- und Harnwerte wären sehr schlecht gewesen.
    Hugo wird also unter Schmerzen alleine gestorben sein, ohne dass man auch nur versuchte, die Ursache zu beheben oder wenigstens Schmerzmitte zu geben, schließe ich daraus.

    Unfassbarerweise hat dieser Tierarzt nicht mehr gemacht als die Infusion zu legen, Blut abzunehmen und Urinwerte zu prüfen. Offenbar war, "wenn Hugo stabil genug ist" eine chirurgische Entfernung des Haarballens geplant.
    Leider würden die Tiere oft erst viel zu spät gebracht und würden bei solchen OPs sterben. Nur wie sollte sich Hugo denn bitte stabilisieren, wenn einen ganzen Tag bloß die Infusion gegeben und Blut- und Harnwerte kontrolliert werden? Wieso war es nicht genug, dass Hugo "wieder munter" wirkte bei den 3 Malen, dass er nach ihm schaute seit gestern?

    Ich bin gerade fassungslos, weil ich so etwas nicht für möglich gehalten hätte. Dieser Tierarzt hat exzellente Wertungen im Internet, blendete mich mit der Fortbildung und scheinbaren Erfahrung
    Ich war einfach zu naiv offenbar und dabei löchere ich Tierärzte normalerweise, lese mich vorher ein in die Krankheit. Aber das hier hatte ich für eine Routinesache gehalten.
    Das hört sich für mich jetzt gerade fast so an, als wäre es vorwiegend eine Aufgasung gewesen, die JEDER Tierarzt, den ich kenne, einfach mit einer Spritze behoben hätte!

    257 EUR hat er dann auch noch für die ganze Sache verlangt.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 76
    Letzter Beitrag: 16.09.2015, 11:43
  2. Ursache für Dehydrierung
    Von Sorgenninchen im Forum Krankheiten *
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 24.06.2015, 22:37

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •