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Thema: Dehydrierung, Nierenversagen, Haarballen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
    Registriert seit: 22.05.2014
    Ort: Hannover
    Beiträge: 3.081

    Standard

    Wie sieht es mit EC aus?
    Ist er positiv?

    Wieso wird denn ein Nierenversagen daran diagnostiziert, dass er viel getrunken hat und dehydriert ist?
    Wenn er echtes Nierenversagen hätte, dann wäre er schon über die RB gehoppelt.

    Ist denn ein RB gemacht worden?
    Geändert von Burkhard (08.05.2021 um 22:34 Uhr)
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Mümmel, so einen Fall hatte ich auch als THP schon, wo es ein Kaninchen geschafft hat .

    Wenn der Haarballen die Ursache ist - was sehr gut sein kann, da die Flüssigkeit dann vom Magen nicht mehr in den Darm kommt, wenn der Haarballen den Magenausgang verstopft, was alleine dadurch zum akuten Nierenversagen führt - und die Ursache wird behandelt und aufgelöst bzw. weitertransportiert oder ggf. operiert, dann kann es das Kaninchen schaffen. Der TA wird daher sofort eine Infusion gegeben haben - was das wichtigste dabei ist.

    Nierenversagen, erst recht akutes, muss keinesfalls EC als Ursache haben.

    Ich hatte ein Patienten-Kaninchen, das hatte "nur" die falsche Streu gefressen, mit demselben Ergebnis wie bei dir jetzt: Die an sich vollverdauliche Streu (stand auf der Verpackung) verklumpte im Magen und saugte alle Flüssigkeit auf. Die Besitzerin entdeckte das, als sie einen Tag später im Kompost die neue Streu entsorgt hatte und "glibberige Kugeln" dort sah. Diese "glibberigen Kugeln" lösten sich erst nach einigen Stunden im Bauch auf, bis dahin ließen sie keine flüssigkeit mehr in den Darm und daher auch nicht in die Niere. Ergebnis: Akutes Nierenversagen.

    Mit sofortigen Infusionen wurde das Kaninchen an sich recht unkompliziert gerettet und natürlich auch vom TA weiterbehandelt. Diesen Fall hab ich in meiner Praxisarbeit nie vergessen.

    Das Allerwichtigste bei Nierenversagen ist, die Behandlung ganz früh zu beginnen. Du hast dein Tier ja schnell in die TK gebracht. Die TÄ werden die erforderlichen Untersuchungen machen. Ich würde hier nicht von EC ausgehen - das ist erst mal zweitrangig; wenn der Haarballen beseitigt werden kann, hat dein Kaninchen eine reale Chance.

    Mit Medikamenten und Massagen kann man schon viel versuchen - oder notfalls operieren. Wobei da die Chancen natürlich am größten sind, wenn der Haarballen noch möglichst weit "oben", also im Magen ist und nicht schon im Darm. Aber auch dann können die Kaninchen bei gutem Operationsmanagement, Erfahrung der Klinik und guter Versorgung das schaffen.

    Alle Bauchgeschichten sind immer eine kritische Situation - aber ich wollte dir gerne deine Frage beantworten, dass es durchaus Kaninchen gibt, die das schaffen .

    Ich drücke alle Daumen !!


    Liebe Grüße, Anja

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Zitat Zitat von Burkhard Beitrag anzeigen
    Wieso wird denn ein Nierenversagen daran diagnostiziert, dass er viel getrunken hat und dehydriert ist?
    Wenn er echtes Nierenversagen hätte, dann wäre er schon über die RB gehoppelt.
    Weil weil Nierenversagen alleine dadurch entstehen kann, dass im Bauch etwas den Transport der Flüssigkeit in den Darm und von dort in die Niere blockiert. Wenn keine Flüssigkeit durch geht - versagt die Niere, die darauf angewiesen ist, ständig versorgt zu werden. Das ist schon ein echtes Versagen - aber kein pathologisches im Sinne einer chronischen Erkrankung. Er kann also extrem viel getrunken haben - machen die Tiere bei Baucherkrankungen ja meistens - aber die Flüssigkeit bleibt halt nur im Magen und geht nicht durch. Dann versagt die Niere.

    Eine Infusion umgeht das Problem - die läuft ja nicht durch den Magen, sondern geht direkt in die Blutgefäße und damit auch wieder in die Niere.


    Liebe Grüße, Anja

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

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    Erst einmal danke für die positive Geschichte. Das ist gut zu hören. Aber ja, Magengeschichten sind immer gefährlich.
    Für das Partnertier wäre es außerdem besonders hart. Denn Phex ist 9 und ist wegen eines Bandscheibenvorfalls/Arthrose so eingeschränkt, dass eine neue Vergesellschaftung mir fast unmöglich erscheint.

    Die Diagnostik erfolgte, indem durch Hochziehen der Haut am Rücken Dehydrierung festgestellt wurde und der Tierarzt sich die Vorgeschichte anhörte. Obendrein verhielt sich Hugo erschreckend passiv, war stark geschwächt. Danach versuchte der Tierarzt erst an der einen Pfote, dann an der anderen auf durchaus kompetent erscheinende Art und Weise Blut abzunehmen, das aber zu schnell wieder zu fließen aufhörte für ausreichende Mengen. Am Ohr war keine Vene erkennbar. Den Magen tastete er ab.

    EC kann immer sein - danke für den Hinweis. So plötzlich, wie es auftrat, glaube ich aber eher an eine Bauchgeschichte.

    Nun ja, ich muss erst einmal bis morgen 18 Uhr abwarten, was die weitere Diagnose ergab, es sei denn, ich werde vorher kontaktiert.

  5. #5
    _Gast
    Gast

    Standard

    Ich muss hier auch leider sagen, dass mein ganze Wissen über Kaninchen leider aus solchen Fällen entstanden ist und ich leider die schmerzhaften Erfahrungen gemacht habe, dass sich die wenigsten Ärzte, gerade im Notdienst, mit Kaninchen auskennen.

  6. #6
    _Gast
    Gast

    Standard

    Das tut mir sehr, sehr leid.

  7. #7
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.914

    Standard

    Es tut mir unendlich leid!
    Für Dich als Trost, auch wenn unzureichend gearbeitet wurde: retten können hättest Du ihn eh nicht. Du als Halter hast natürlich alles richtig gemacht!!

    Zum Thema Skepsis gegenüber Ärzten: Es zeigt sich ja leider vielfach dass genau diese, insbesondere im Notdienst bei fremden TÄ, absolut angebracht ist.
    Einfach mal so auf einen fremden TA Vertrauen klappt leider nicht, so sehr ich mir auch wünschen würde dass es so wäre.
    Das habe ich leider auch erst durch viele schlechte Erfahrungen gelernt, für mich was dass vor über 10 Jahren der Anlaß mir all die Fachbücher zu kaufen.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 13.07.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 4.411

    Standard

    Auch mir tut es unsäglich leid.

    Die Erfahrungen von Alexandra K. musste ich leider auch machen und ich habe auch meine Konsequenzen gezogen. Ich besitze viel Fachliteratur. Ich frage konkreter nach, und lasse mir möglichst alles schriftlich geben, nachdem ich feststellen musste, dass mich eine Ärztin mehrfach angelogen hat und meine Tiere unter ihrer Verantwortung gestorben sind.
    Geändert von 3 Möhren (09.05.2021 um 19:33 Uhr) Grund: Satzzeichen korrigiert

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Es tut mir auch unglaublich leid .


    Liebe Grüße, Anja

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.756

    Standard

    Es tut mir sehr sehr leid
    Deine Enttäuschung kann ich absolut nachvollziehen

  11. #11
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.758

    Standard

    Es tut mir sehr leid. Fühl dich gedrückt.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mümmel
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Niedersachsen
    Beiträge: 552

    Standard

    Danke für die Unterstützung und die lieben Worte.

    Das hätte so anders laufen können, wenn ich bloß beim Tierarzt genau nachgefragt hätte, was geplant ist, aber ich war an dem Tag einfach völlig fertig.
    Oder wenn wenn wenn nur dies und das anders geklappt hätte. Aber es nutzt nichts mehr.

    Dieser Tierarzt erweckte jedenfalls einen wirklich guten Eindruck - das ging schon los mit einem Aufnahmebogen mit Fragen zum Tier - bis hin dazu, dass er eine Infusion legen und weiterbehandeln wollte statt gleich einschläfern zu wollen. Er stellte Fragen. Er fand es gut, dass wir Lefax gegeben hatten. Die Internetrezensionen waren auch sehr solide gewesen. Zu diesem Mann fährt jemand extra 100 km weit, andere kommen aus der weiter entfernten Nachbarstadt extra zu diesem Arzt!
    Man muss dem Tierarzt immerhin zugutehalten, dass er zum Schluss nachfragte, wie viele andere Tiere wir haben und ob die geimpft sind. Das war ihm sehr wichtig, weil er vor kurzem einen tragischen Fall erlebt hatte, wo alle Kaninchen einer Halterin starben. Er hat auch zum Ende von sich aus angeboten, zu obduzieren, um herauszufinden, was genau im Magen war.

    Aber die "Behandlung" ist offenbar erschreckend minimal gewesen. Mit Kaninchen scheint er keine vertiefte Erfahrung zu haben - jedenfalls nicht damit, wie man dafür sorgt, dass sie solche Erkrankungen überleben.
    Geändert von Mümmel (09.05.2021 um 21:01 Uhr)

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