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Thema: Kieferabszess - Erfahrungen gesucht

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 31.01.2018
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    Beiträge: 25

    Standard Kieferabszess - Erfahrungen gesucht

    Hallo,

    ich bin normalerweise eher stiller Mitleser, nun hoffe ich aber doch nochmal auf Erfahrungen bei Kieferabszessen...

    Ich habe einen 11 jährigen Kastraten, der seit drei Jahren bei mir lebt.
    Er hat ganz katastrophale Zähne, die sind schwarz und stehen in alle Richtungen, manche Zahnleisten sind komplett im Kiefer gekippt.
    Er kam aus dem Tierheim und lebte vorher in Einzelhaltung, und es hat sich nie jemand dafür interessiert, da er trotz spitzer Zacken, die ihn in die Backe gestochen haben, tapfer weitergefressen hat, ist es auch nicht aufgefallen.

    Er hat regelmässige Zahn-OPs und Kontrollen, so alle zwei bis drei Monate.

    Letztes Jahr im April ist bei der Zahn-OP festgestellt worden, dass auf einer Seite alle Zähne locker waren, sie wurden gezogen, und darunter ein riesiger Abszess war, bzw. mehrere nach außen.
    Die Abszesse wurden gespalten und über mehrere Wochen gespült, also der Teil, der nach außen ging. Es war recht klar, dass die Aussicht auf Erfolg recht gering war, da die Ursache im Kiefer lag, man konnte das deutlich auf dem Röntgenbild erkennen, im Kiefer waren noch Reste der Backenzähne, Dentin heißt das, wenn ich mich richtig erinnere, und um die Ursache zu beseitigen hätte man den halben Unterkiefer entfernen müssen.

    Nachdem die ersten Abszesse weg waren, haben sich direkt daneben neue gebildet, die erneut geöffnet und gespült wurden, aber auch danach waren wieder neue fühlbar.
    Im Maul war weitgehend alles wieder o.k., nur an einem Schneidezahn kam etwas Eiter. Der Zahn selbst war fest.

    Da er ein absolut unproblematischer Patient ist und er damit gut zurecht kommt, war Einschläfern keine Option. Er hat noch seine Tiefschlafphasen, wühlt in den Toiletten, schmust mit seiner Partnerin und frisst mit großem Genuss.
    Er bekommt mittlerweile fast ausschließlich eingeweichte Cunis und dazu etwas geschälten Hanf als Leckerli und Erbsenflocken.

    Frischfutter kann er wegen der katastrophalen Zähne nur sehr wenig fressen, er mag weiche Äpfel und frisst etwas Kräuter, Löwenzahn und Kohlrabiblätter.

    Er hat im letzten Jahr bei den meisten Tierarztbesuch sein Gewicht gesteigert und wiegt jetzt fast 300 Gramm mehr als früher. Er war immer recht dünn, obwohl er viel gefressen hat, ein Blutbild von vor drei Jahren hatte ergeben, dass er einen zu geringen Eiweißwert hat.
    Die aktuelle Fütterung bekommt ihm also sehr gut.

    Das letzte halbe Jahr wurden nur noch alle zwei Wochen die größten Abszesse geöffnet und geleert. Wenn gerade eine Zahn-OP anstand, wurde es in Narkose gemacht.

    Von Antibiotika hielt die Tierärztin nicht so viel, sie meint, es kommt sowieso nicht dorthin, wo es wirken müsste, ich habe zwar darüber gelesen, dass in vielen Fällen Antibiotika gespritzt wurde, war mir aber nicht sicher, ob es in unserem Fall helfen würde, und da ich auch selbst äußerst ungern etwas spritze, habe ich es erstmal verworfen.

    Eine homöopathische Behandlung haben wir auch gemacht, das hat zwar sein Allgemeinbefinden verbessert bzw. stabilisiert, aber nichts an den Abszessen verändert.

    Nun hatte er bei den letzten beiden Terminen ziemlich viel Eiter im Maul, so dass die Tierärztin ein Antibiotikum geben wollte und wir daher auch ein Antibiogramm veranlasst haben.
    Er bekam Enrofloxacin, das gegen den aeroben Keim (Pasteurella multocoda) wirksam war.

    Es wurde allerdings auch ein anaerober Erreger festgestellt, Veillonella species.

    Wirksam wären gegen diesen Amoxicillin/Clavulansäure, Clinda-/Lincomycin, Fusidinsäure, Chloramphenicol und Metronidazol.

    Meine Tierärztin meinte, dass sie nichts in der Literatur gefunden hätte, dass Clavulansäure für Kaninchen verträglich wäre, und dass es Amoxicillin aber nur als Kombipräparat geben würde. Und die meisten angegeben Antibiotika unverträglich für Kaninchen wären.

    Ich habe mir das Antibiogramm ausdrucken lassen und nochmal gegoogelt.

    Ich hatte vor kurzem schonmal recherchiert und diverse Forenbeiträge (über Google, nicht unbedingt hier) gefunden, dass man Synulox spritzen kann, welches Amoxicillin/Clavulansäure enthält.

    Ich merke schon, dass er jetzt auch öfter leer kaut und den Eiter schluckt, außerdem haben die Abszesse außen am Unterkiefer deutlich zugenommen, beim letzten Mal waren eher die tieferen voll mit Eiter, sonst eher die, die außen lagen und sich so leichter öffnen und leeren ließen. Diesmal hat er auch deutlich dabei gezuckt und läuft jetzt auch vor mir weg, bzw. sitzt meist unter der Couch. Normalerweise macht er den Eindruck, als würde es nicht wehtun.

    Es ist auch alles relativ dick, obwohl wir erst am Donnerstag dort waren, und mir ist recht klar, dass ich ihm das so wie es abgelaufen ist, nicht häufiger zumuten möchte / kann.

    Bevor ich ihn einschläfern lasse, würde ich dann doch lieber einen Versuch machen mit einem Antibiotikum. Zuerst dachte ich, dass ich das auf keinen Fall machen möchte, weil ich zu sehr Angst habe, dass etwas daneben geht oder es nicht klappt, nachdem ich zwei Tage darüber nachgedacht habe, denke ich, dass ich das schon hinbekomme.
    Er ist ja auch wirklich brav und ich hatte schon früher mal Kaninchen, die ich wegen einem Schnupfenerreger gespritzt habe, das ging gut, ich mache das aber grundsätzlich nicht gern und bin auch nicht sehr geschickt darin.

    Wenn er so wie meine Häsin wäre, die sich ungern anfassen lässt, hätte ich ihn schon längst einschläfern lassen.
    E.C. positiv ist er auch, er hatte zuletzt im Tierheim einen Schub, ich hatte gedacht, dass er durch den Stress vielleicht einen E.C.-Schub bekommen würde, aber auch das hat er problemlos weggesteckt.

    Hat jemand von euch vielleicht Erfahrungen mit so einem Fall, und kann mir sagen, welches Antibiotikum knochengängig ist und ob es überhaupt Aussicht auf Erfolg hat, ich möchte ihn ja nicht unnötig quälen...
    Und ich wäre auch dankbar für Hinweise, worauf ich achten muß beim Spritzen und wie lange man das am Besten macht, damit es Erfolg hat....

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Ich hatte einen ganz ähnlichen Fall gerade, aber Oberkiefer.

    Meine TÄ hat sofort mit AB angefangen. Amoxicillin/Duphamox.(auch nach Antibiogramm) ..es hat aber nichts gebracht. Erst ja, es sah alles besser aus, ist abgeschwollen und wir waren hoffnungsvoll. Dann war wieder alles voller Eiter, schlimmer als vorher...sie hat das AB gewechselt: Distreptomycol oder so ähnlich, Wirkstoff ist in Streptipen auch vorhanden (das spritzen hier glaube manche). Meine TÄ sagte, dass das dem Veracin ähnlich ist und knochengängig ist oder zumindest 2 weitere Wirkstoffe (mehr als Amoxic.) hat.
    Es hat sich aber kaum etwas verändert...ein wenig ist es abgeschwollen.

    Aber letzlich war wohl die gesamte Prozedur, es ging über etliche Wochen, zu viel.
    Ziemlich plötzlich hat sie am letzten Tag total abgebaut, das Fressen eingestellt, merkwürdige Körperhaltung gehabt und schien nur noch Schmerzen zu haben. Ich denke auch , dass die Nieren versagt haben. Sie musste erlöst werden, was all die Wochen vorher auch schon im Raum stand.

    Und wie bei Deiner Kleinen, hat meine auch munter gefressen, geköttelt, keinerlei Bauchgeschichten gehabt und ich konnte sie deshalb nicht gehen lassen. Aber der Eiter hat sich letztlich überall durchgefressen und die Behandlung wurde einfach zu viel für sie.

    Und auch wie bei Dir, wurde sie fortwährend homöopathisch behandelt, was bestimmt zu der guten Verdauung beigetragen hat. Aber den Eiter haben die Mittel leider nicht in den Griff bekommen.

    Bei meiner Kleinen war es auch so, dass ich sie mit 2 dicken Abszessen im UK letztes Jahr schon übernommen hatte, die aber erfolgreich operiert werden konnten. Monatelang hatte sie dann gar nix und sich ihres Lebens gefreut.
    Geändert von hasili (20.01.2019 um 01:38 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie H.
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    Standard

    Mein Abszesskaninchen (Zähne ebenfalls eine katastrophe) hatte einmal den halben Kopf vereitert, vor Jahren. Da hätte man auch nix öffnen können, es war überall, der ganze Kopf war verformt. Kiefer unten und oben und hinterm Auge, unterm Ohr, alles geschwollen. Sie bekam drei Monate Veracin gespritzt. Es dauerte schon eine Weile, bis es wirkte, aber die Abszesse verschwanden komplett und traten nie wieder auf.

    Jetzt vor ein paar Monaten erneut Abszesse, diesmal auf der anderen Seite und nur am Unterkiefer. Meine Dorf TÄ hält nix von Penicillin, das sei gefährlich und ein Teufelszeug etc. Da ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht hatte, wieder zur TÄ von damals und um Penicillin gebeten. Diesmal wurde auch geöffnet und ich mußte spülen. Dazu gab es einen Monat lang Procain AB (Penicillin) gespritzt, alle 2 Tage. Es kam kein bißchen Eiter mehr, bis heute alles gut. Ein Zahn unten wurde entfernt (Schneidezahn).

    Ich denke ohne Penicillin wird das nix, die normalen parenteral gegebenen AB wirken da nicht. Zum Spritzen mußte ich mich arg überwinden, besonders beim ersten Mal, da ich eine Spritzenphobie der schlimmsten Sorte habe (mit Umkippen) und früher beim Impfen der Kaninchen nichtmal hinsehen konnte. Beim zweiten Mal jetzt ging es absolut locker von der Hand, wir haben ja auch mittlerweile mehrere Monate Routine.
    Ich würde heute nie mehr was andres nehmen und würde direkt den TA wechseln, wenn der "Bedenken" gegen Penicillin hat und mir was anderes andrehen will.

  4. #4
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
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    Standard

    Bei uns hat Penicillin auch die beste Wirkung gezeigt bei unserem Kieferabszess. Damit kam er glücklicherweise auch nie wieder zurück. Durch regelmäßiges Zähneschleifen wurde er sowieso alle paar Wochen gesehen und er hatte häufiger Eiter im Kiefer, wo man aber direkt gegensteuern konnte, sodass nie wieder Abszesse entstanden sind.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Svenni
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    2 Jahre lang immer wieder Zähne gezogen, diverse ABs durch. Erst mit Penicillin ging es innerhalb von 3 Wochen weg und kam bis zu seinem Tod über ein Jahr danach nie wieder.


  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Ich hatte auch ein Abszess Kaninchen. Als er zu einem erfahrenen TA kam, war es zum Operieren zu spät. Ca 1 3/4 Jahre haben wir erst Veracin und später Strepdipen gespritzt, die Abszess, die trotzdem immer wieder kamen geöffnet und gespült. Er wurde auch von einer THP begleitet, hatte Lebensmut, ist im Sommer durch den Garten gehoppelt und schaute immer so liebevoll beim Behandeln. Aber irgendwann wurde es zuviel, ich habe es gemerkt, aber noch gezögert. Nach einem TA Besuch, der geöffnete Abszess hat wahnsinnig geblutet, ist er anschließend daheim in meinen Armen friedlich eingeschlafen.
    Solange Lebensfreude da ist und gefressen wird, würde ich kämpfen, Peneccilin zum Spritzen ist aber wohl nötig.
    LG
    Sabine

  7. #7
    Neuer Benutzer
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    Danke euch, das klingt ja recht hoffnungsvoll.

    Hasilii, auch wenn es bei euch nicht gut ausgegangen ist, so wäre es für mich auch in Ordnung. Wenn ich merken würde, er kann und will nicht mehr, würde ich ihn sofort einschläfern lassen, auch wenn er das AB nicht verträgt.
    Es wäre dann eben einen Entscheidungshilfe und wir hätten alles probiert, was möglich ist.

    Ich habe Streptomycin gefunden, das ist wohl auch im Veracin enthalten, wobei das lt. Antibiogramm nicht wirksam wäre.

    Hat jemand zufällig Synulox schonmal für Kaninchen bekommen?

    Wir haben in gut einer Woche den nächsten Termin, dann werde ich es ansprechen. Sonst müsste ich mich umhören, welcher Tierarzt mir das Antibiotikum verschreibt, ich denke aber, dass meine Tierärztin das schon macht.

  8. #8
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
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    Standard

    Da dein Kastrat wohl ein ähnliches Abzessproblem hat wie unser Sniggi, zitiere ich mal aus der Einschätzung von Fr. Dr. Böhmer, die Sniggis CT beurteilt hat.

    Insgesamt ist die Situation natürlich nicht sehr günstig, da ein beiderseitiger Unterkieferabszess vorliegt in dessen Bereich sich mehrere Zahnreste befinden, die nicht mehr über die Schleimhaut hinausragen, sondern im abszedierten Knochen sitzen. Sie wirken wie Fremdkörper und diese sowie die verbliebenen infizierten unteren Backenzähne, können den Abszess trotz Antibiotikatherapie nicht zur Heilung bringen. Das ist aussichtslos....Würde man die Abszesse chirurgisch angehen, müsste man beide Kiefer von außen weitflächig eröffnen und alle Zahnreste sowie die verbliebenen drei Unterkieferbackenzähne ziehen.... Die veränderten Zähne sollten auf keinen Fall weiter gekürzt werden wie bisher oder der Abszess mit Antibiotika behandelt. das lehne ich persönlich ab, weil dann ja die Schmerzen durch die Entzündung bleiben. Auch Schmerzmittel helfen da nicht. Entweder entfernt man die schmerzhaften Wurzelreste und entzündeten Zähne radikal und saniert die UK-Abszesse oder man erlöst das Tier besser.

    Nach einer Odyssee zu mehreren Zahnspezialisten haben wir tatsächlich eine TÄ gefunden, die breit war Sniggi zu operieren. Ein Jahr später hat er wieder Abzesse entwickelt, diesmal nicht im Kiefer sondern in den Lymphknoten vom Kiefer bis zum Kehlkopf (wahrscheinlich durch die bakterielle Infektion des Kiefer - trotz Antibiotikagabe) . Auch diese OP hat er im letzten September hervorragend überstanden.

    Aber unser Sniggi war zum Zeitpunkt der ersten großen OP auch erst 4 Jahre alt.

    Ich weiss daher nicht, was ich dir für ein 11-jähriges Tier raten soll.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Bei meiner Kleinen war es auch in den Lymphknoten. Der gesamte Hals war dick bis unter das Kinn...wie eine Wurst hing es um den Hals herum.

    Aber "die Wurst" zog sich zurück mit dem Streptipen.

    Deshalb hatte wir ja erneut Hoffnung.


    Vlt. hätten wir es ja auch wieder eine Weile in den Griff bekommen (nicht grundsätzlich, aber eben eine Zeitlang) wenn es nicht einfach zu viel für die Kleine geworden wäre.
    Die lange AB-Gabe, ständige Metacam-Gabe.

    Letzlich haben die Nieren versagt, denken wir, sie hat auch die ganze Zeit unglaublich viel getrunken, so fing alles an, Nierenwerte waren okay, aber bekanntlich sagt der Krea-Wert alleine nicht so viel aus. Man braucht auch da eine TÄ, die internistisch sehr gut Bescheid weiß.


    inwi, magst Du mir bitte mal per PN schreiben, welche TÄ das operiert hat ?


    Sie hatte ja auch das Streptomycin. Gibt verschiedene Namen.


    So ging es mir ja auch, die Kleine sollte leben solange sie frisst, köttelt, neugierig ist und wir die Schemerzen in den Griff bekommen.
    Es war nur der allerletzte Tag, wo sie alles einstellte, am nächsten Morgen schon um 7 Uhr bin ich zur TÄ gefahren und habe sie auf den letzten Weg begleitet....sie ist nach einer Narkosespritze sofort eingeschlafen :

    Mein kleines Mädchen
    Geändert von hasili (20.01.2019 um 15:39 Uhr)

  10. #10
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
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    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen

    inwi, magst Du mir bitte mal per PN schreiben, welche TÄ das operiert hat ?
    Mach ich!
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  11. #11
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    Gemäß des Antibiogramms würde ich Duphamox bzw. Metronidazol nehmen, Beides wird bei Kaninchen angewendet.

  12. #12
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    inwi, danke für Deinen Bericht, eine so große OP werde ich mit 11 Jahren nicht mehr durchführen lassen, da bin ich mir sicher.
    Er ist ja auch E.C.-Träger, selbst wenn er das überstehen sollte, bekommt er vielleicht einen Schub, und es ist ja auch fraglich, wie lange er überhaupt noch zu leben hat, unabhängig von den Abszessen.

    Man sieht wohl Schatten auch schon im Oberkiefer auf den Röntgenbildern, vermutlich ist also noch mehr betroffen, da ist es nur noch nicht losgegangen mit den Abszessen.

    Die Zähne sind alle restlos entfernt auf dieser Seite, das, was die Abszesse verursacht, sind winzige Dentinreste, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind das Zellen oder so was. Also wirklich klein, aber eben großflächig verteilt, so dass man das nicht rausoperieren kann.

    Alexandra S. , Duphamox enthält wohl nur Amoxicillin, lt. dem Antibiogramm ist wohl nur Amoxicillin in Verbindung mit Clavulansäure wirksam, wenn ich das richtig deute.
    Wobei ich meine, dass die Tierärztin gesagt hat, dass sie kein AB nur mit Amoxicillin ohne Clavulansäure gefunden hat, und bei der Clavulansäure keinen HinweisDas wäre dann das Synulox.
    Metronidazol habe ich jetzt auch in einer Tabelle aus Müller K. Heimtierskills gefunden, das werde ich ausdrucken und zum Tierarzt mitnehmen.

    https://www.thieme.de/statics/dokume..._Kaninchen.pdf

    Sind alle Antibiotika knochengängig oder gibt es da Unterschiede?
    Es müsste ja an den nicht zugänglichen Stellen wirken.

    Jetzt habe ich noch eine Tabelle von Frau Dr. Ewringmann gefunden aus "Leitsymptome beim Kaninchen", da ist Chloramphenicol als knochengängig aufgeführt. Bei Duphamox steht nichts von knochengängig:

    http://www.beck-shop.de/fachbuch/les...xcerpt_004.pdf

    Wäre das Chloramphenicol dann auch oral wirksam oder spritzt man das besser? Dann wird es besser vertragen, oder?

    Teilweise weichen die Empfehlungen in den beiden Tabellen ab, das ist alles ganz schön kompliziert....

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie H.
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    Standard

    Clindamycin/Cleorobe ist auch knochengängig, wird oral gegeben und auch gut vertragen. Ob es wirksam ist, keine Ahnung. Ich denke in etwa wie Baytril ziemlich begrenzt in so einem Fall.
    Ansonsten kann man auch Procain-Penicillin (Präparatname) nehmen. Das hab ich ja genommen (gespritzt).
    Amoxicillin-Clavulansäure, da wäre Synulox das entsprechende Präparat.
    Chloramphenicol hat ziemlich starke Nebenwirkungen. Ich habe es als Chloromycetin-Palmitat bei Eichhörnchen verwendet und fand die Wirkung auch ziemlich besch***eiden. Es wurde vom Markt genommen (das Palmitat).
    Für Weichteilabszesse geht auch das Convenia (als Depotspritze) super. Zumindest bei Eichis, ich weiß nicht wie es da bei Kaninchen ist (Zulassung?).

    Hier eine Übersicht:http://www.medirabbit.com/GE/Safe_me...antibio_ge.htm
    Geändert von Stefanie H. (21.01.2019 um 22:15 Uhr)

  14. #14
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    Stefanie, es gibt ja ein Antibiogramm und da taucht Cefovecin nicht auf, somit ist Convenia raus. Ich habe es schon oft genutzt bei Kaninchen, aber eben nach Antibiogramm da es ja auch ein Reserve-AB ist.

    Ich weiß das Ewringmann das Metronidazol bei Kaninchen einsetzt, die könntest Du nach der Dosis fragen.

  15. #15
    Neuer Benutzer
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    Genau, im Antibiogramm steht als Therapieempfehlung Amoxicillin/Clavulansäure, Clinda-/Lincomycin, Fusidinsäure, Chloramphenicol sowie Metronidazol. Dann macht es wohl Sinn, eines davon auszuprobieren.

    Dann würde ich wohl wegen dem Metronidazol fragen oder dem Synulox.

    Für das Metronidazol habe ich eine Tabelle gefunden aus den Müller K. Heimtierskills, Dosierungen für Kaninchen, da ist es aufgeführt.

    Lt. dieser Tabelle soll man Clindamycin nicht verwenden für Kaninchen, bzw. nur bei gegebener Indikation, bei Ewringmann ist es aufgeführt mit dem Hinweis, dass es bei oraler Gabe oft zu Verdauungsstörungen kommt und man es daher nur mit Antibiogramm verwenden soll.

    Vermutlich ist es sowieso bei jedem Tier anders, was gut vertragen wird, oder?

  16. #16
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    Vermutlich ist es sowieso bei jedem Tier anders, was gut vertragen wird, oder?
    Definitiv ja. Ich hatte schon bei etlichen Tieren Convenia, einmal gab es kapitalen Durchfall, so schlimm das es das Tier fast gekillt hätte.

    Baytril als Injektion wurde hier immer gut vertragen, aktuell haben ich einen der nach 16 Tagen Gabe Durchfall bekam. Einem anderen gab ich es Jahre ohne Probleme.....

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie H.
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    Ich denke mal Injektionen wären eh der sichere Weg. Meine Dorf TÄ meinte zwar dass es beim penicillin auch gespritzt die Darmflora ruiniert und zwar grundsätzlich aber ich konnte nach vielen Wochen davon überhaupt nichts feststellen und denke das war wohl eher Panikmache.
    Also wenns irgendwie geht würd ich auf jeden Fall was zum Spritzen nehmen.
    Das Convenia kenn ich auch nur gespritzt oder wie habt ihr das angewendet, Alexandra?

  18. #18
    PS-Versager
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    Antibiose geht grundsätzlich immer auch in den Darm, auch lokal angewendete. Als Injektion natürlich allgemein weniger aber noch genug.

    Convenia ist eine Injektionslösung, ja. In diesem Fall aber eben nicht tauglich.

  19. #19
    Neuer Benutzer
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    Ich war nun doch heute schon beim Tierarzt, weil sich der eine Abszess diesmal sehr schnell gefüllt hat und ich damit nicht bis Dienstag warten wollte.

    Und habe auch gleich mit der Tierärztin (die zweite in der Praxis, eine andere als beim letzten Besuch) über das Antibiogramm gesprochen.
    Sie hat gleich Metronidazol vorgeschlagen, das hat also gut gepasst.

    Es sind Tabletten, ich war erst etwas verblüfft, weil ich davon ausgegangen bin, dass alle hier aufgeführten ABs gespritzt werden müssen, habe aber bei meiner Suche eben im Internet auch hauptsächlich von Tabletten gelesen.
    In der Tabelle, die ich habe, ist auch nur die orale Gabe aufgeführt.

    Es ist wohl relativ gut verträglich, also hoffe ich, dass es keine Probleme macht.

    Er bekommt dann zweimal täglich eine sechstel Tablette, ich hoffe, dass er sie auch nimmt, ich werde sie in Malzpaste einpacken, die liebt er, und hinterher dann vielleicht noch eine kleine Spritze Päppelbrei schieben, auf den ist er ebenfalls ganz wild.

    15 Minuten vor dem Antibiotikum bekommt er Lactulose, das ist in meiner Praxis so üblich, und schützt wohl die Darmflora, bisher hat das immer sehr gut funktioniert bei allen Tieren.

    Wie lange meint ihr, muß ich das Antibiotikum geben? Die meisten schreiben ja von mehreren Monaten oder sogar länger.

    Ich fange morgen Abend an, weil ich dann bis Montag frei habe und ihn besser im Blick habe..
    Geändert von LunaKiwi (23.01.2019 um 20:46 Uhr)

  20. #20
    PS-Versager
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    Genau, das sind Tabletten und sie schmecken gruseligst…..

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