Zitat Zitat von 3 Möhren Beitrag anzeigen
Zitat Zitat von Tanja B. Beitrag anzeigen
Naja, es ist immer die Frage, wie sinnvoll das ist.
Die meisten Kaninchen (die einen früher, die anderen später) werden sicherlich irgendwann die ein oder andere Nebenwirkung entwickeln. Auch gespritzt ist ein Penicillin in der Lage, die Magen-Darm-Flora gehörig durcheinander zu bringen. Und irgendwann werden sich mutmaßlich auch Resistenzen bilden. Da stimmt dann das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht mehr (mit Kosten meine ich in dem Fall potentielle Nebenwirkungen gegen Wirksamkeit).
Aber hier geht es ja vermutlich um Palliativbehandlung. Und dann einem Kaninchen sein restliches Leben lang (Wochen bis Monate) ein Penicillin zu verabreichen, solange es ethisch-moralisch vertretbar ist (man also nicht mehr Nebenwirkungen als Nutzen produziert), finde ich ok.
Also würdest du sagen, dass man es einsetzen kann wenn, wie hier, das Innenohr betroffen ist. Wenn das Außen-und Mittelohr betroffen ist, sollte man lieber etwas anderes versuchen?
Wenn das Außenohr betroffen ist, kann man ja relativ problemlos einen Abstrich entnehmen, um einen vernünftigen Resistenztest anfertigen zu lassen und danach das Antibiotikum auszuwählen.
Und wenn das Mittelohr betroffen ist, handelt es sich ja auch schon um ein handfestes Problem, was ohne OP in der Regel ja auch kaum in den Griff zu bekommen ist. Aus dem Mittelohr kann man nur keinen Abstrich entnehmen und somit auch keine Erregerbestimmung durchführen (ohne OP), daher muss man hier eben zum Antibiotikum greifen, welches "wahrscheinlich" wirkt. Oftmals ist das ein Amoxicillin, aber bei Weitem nicht immer. Das ist dann eben ein Schuss ins Blaue. Aber Amoxicillin hat ein breites Wirkungsspektrum und ist knochengängig, was grade bei einer Infektion des Innenohrs unabdingbar ist.
Die Entscheidung über die Wahl des Antibiotikums ist und bleibt aber natürlich beim Tierarzt, welcher das Tier sieht.

Wir werden grundsätzlich damit rechnen müssen, dass die Resistenzlage für Amoxicillin in den nächsten Jahren nicht besser werden wird (also es vermutlich auf Dauer weniger wirksam sein wird), weil es eines der wenigen Antibiotika ist, die bei Hund und Katze ohne Resistzenztest verabreicht werden dürfen und daher so einige Tierärzte dieses Antibiotikum zuerst und häufig zücken, bevor sie dem Besitzer ein Antibiogramm abrechnen müssen.

Aber ich möchte darauf jetzt ungern näher eingehen, das erscheint mir hier in Keks' Thread eher unangebracht.

Keks die Diagnose tut mir leid!