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Thema: Just Hund - Part II

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
    Ort: Kleines Kaff
    Beiträge: 2.302

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    Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wie sehr Tierfreunde die Wünsche ihrer Tiere ignorieren und ihnen ihre eigenen Vorstellungen aufzwängen. Wenn ein Hund ein bestimmtes Futter einfach nicht mag, warum zwingt man ihn dazu, es zu fressen, indem man ihn aushungert? Wir kennen das doch alle, dass wir bestimmte Sachen nicht mögen oder sogar einen Ekel davor haben. Der Körper wird schon wissen, warum.

    Da bedauert man immer, dass Tiere nicht reden können. Dann reden sie, klar und deutlich, z.B. indem sie das Futter verweigern, und man hört ihnen nicht zu. Bzw. du, Kathi, hörst ja zu und suchst selbst eine andere Lösung

    Ist die Magenschleimhautentzündung inzwischen ausgeheilt? Eleni mag übrigens auch kein Trockenfutter, sie bekommt jetzt seit Jahren semi-moist (Platinum) und liebt und verträgt es sehr gut. Bei Magen- und Darmproblemen füttere ich super gerne Blättermagen, ab und zu auch mal Pansen. Blättermagen hat viele wunderbare Bakterien und bringt die Verdauung wieder ins Gleichgewicht. Benny mit seiner IBD verträgt Trofu z.B. nur eingeweicht, aber Blättermagen wirkt auch bei ihm wahre Wunder. Unterm Strich ist das richtig, was dem jeweiligen Hund schmeckt und bekommt. Das kann im Einzelfall auch mal dauern, bis man das richtige gefunden hat, und bei empfindlichen Hunden muss man manchmal länger probieren und bei Bedarf nachjustieren.

  2. #2
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
    Registriert seit: 26.06.2009
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    Warum man dem Hund soetwas aufzwingt ?
    Weil Gesundheit teils nunmal einfach vor Vorlieben geht

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Deshalb schrieb ich "...was dem jeweiligen Hund schmeckt und bekommt"

    Dass die Gesundheit vor Vorlieben geht, ist richtig. Aber auch da wird man eine Alternative finden, die gesund ist und dem Hund schmeckt.

  4. #4
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
    Registriert seit: 26.06.2009
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    So realitätsfern das zu glauben bin ich nicht.
    Daher ist es mir durchaus wichtig, dass meine Hunde fressen was sie bekommen. Wenn das gegeben ist, kann man das ganze immer noch entsprechend aufwerten.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
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    Dann bin ich eben realitätsfern

  6. #6
    Chefküken Avatar von Charlotte
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    Ich glaube, wenn ich ehrlich bin, dass das schlicht Vermenschlichung ist. Es ist ein Hund. Der denkt nicht, dass er heute gerne Preisekbeerkompott und morgen Kartoffelpüree hätte. Abwechslung bringe ich anders in den Napf, die Grundnahrung muss klappen. Und da geht es um Gesundheit und Verdauung und nicht um Vorlieben.
    LG Lotte

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Wie bereits gesagt - Geschmack und Gesundheit schliessen sich nicht aus.

    Ansonsten darf zum Glück jeder seine eigene Meinung haben.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Beiträge: 5.757

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    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    Ich glaube, wenn ich ehrlich bin, dass das schlicht Vermenschlichung ist. Es ist ein Hund. Der denkt nicht, dass er heute gerne Preisekbeerkompott und morgen Kartoffelpüree hätte. Abwechslung bringe ich anders in den Napf, die Grundnahrung muss klappen. Und da geht es um Gesundheit und Verdauung und nicht um Vorlieben.


    Und die Einstellung "Ich richte mich nach den Vorlieben des Hundes" mag so lange klappen, wie der Hund eben wirklich weitestgehend gesund ist und weitestgehend viele Nahrungsmittel verträgt.
    Was ich hier teilweise täglich in der Praxis sehe, ist aber, dass viele Hunde mit x Sachen gefüttert werden: Durcheinander, mal dies, mal das, da werden Futter gemischt (verschiedene Alleinfutter), Trocken- und Nassnahrung zusammen gefüttert, zwanzig verschiedene Sorten Leckerlies und Kauartikel reingestopft etc.pp.
    Und dann wundert man sich, warum der Hund irgendwann oder immer wiederkehrend Verdauungsstörungen hat. Für das ganze Mikrobiom im Darm ist es in der Regel besser ein Futter zu finden, was gut vertragen wird und dabei zu bleiben. Von mir aus dann noch ein Kauartikel und eine Sorte Highlight-Leckerlies. Aber ständig das Futter zu wechseln oder es mit irgendwas anderem aufzupeppen, nur weil der Hund mal lange Zähne macht, ne...
    Wenn es doof läuft, hat man dann irgendwann einen Hund, der - wenn er Diätnahrung xyz benötigt (kann ja auch selbst gekocht/zusammengestellt sein, ich rede also nicht nur von käuflichem) - gar nicht mehr frisst. Und das können sich Hunde, die dann evtl. schon gesundheitlich angeschlagen sind, dann manchmal nicht mehr leisten und man steht vor einem echten Problem. Wenn der Hund von Anfang an die Erfahrung macht "Das was in meinen Napf kommt, wird gefressen." hat man es in solchen Situationen um ein Vielfaches leichter. Ganz davon ab, dass man irgendwann schlicht nicht mehr weiß, welche Komponente seines Futters der Hund evtl. nicht vertragen könnte, wenn man 10 verschiedene Dinge täglich füttert.
    Natürlich kann man schauen, was der Hund tendenziell bevorzugt (Fleisch/Kohlenhydratquelle), aber wenn man dann ein Futter gefunden hat, was gern gefressen wird und nach 2 Wochen sagt der Hund "Nööö jetzt nicht mehr.", dann muss man nicht das Futter wechseln, sondern kann das ruhigen Gewissens erstmal aussitzen.
    Geändert von Tanja B. (24.11.2020 um 14:11 Uhr)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
    Registriert seit: 14.07.2015
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    Beiträge: 1.891

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    Zitat Zitat von Mikado Beitrag anzeigen
    Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wie sehr Tierfreunde die Wünsche ihrer Tiere ignorieren und ihnen ihre eigenen Vorstellungen aufzwängen. Wenn ein Hund ein bestimmtes Futter einfach nicht mag, warum zwingt man ihn dazu, es zu fressen, indem man ihn aushungert? Wir kennen das doch alle, dass wir bestimmte Sachen nicht mögen oder sogar einen Ekel davor haben. Der Körper wird schon wissen, warum.

    Da bedauert man immer, dass Tiere nicht reden können. Dann reden sie, klar und deutlich, z.B. indem sie das Futter verweigern, und man hört ihnen nicht zu. Bzw. du, Kathi, hörst ja zu und suchst selbst eine andere Lösung

    Ist die Magenschleimhautentzündung inzwischen ausgeheilt? Eleni mag übrigens auch kein Trockenfutter, sie bekommt jetzt seit Jahren semi-moist (Platinum) und liebt und verträgt es sehr gut. Bei Magen- und Darmproblemen füttere ich super gerne Blättermagen, ab und zu auch mal Pansen. Blättermagen hat viele wunderbare Bakterien und bringt die Verdauung wieder ins Gleichgewicht. Benny mit seiner IBD verträgt Trofu z.B. nur eingeweicht, aber Blättermagen wirkt auch bei ihm wahre Wunder. Unterm Strich ist das richtig, was dem jeweiligen Hund schmeckt und bekommt. Das kann im Einzelfall auch mal dauern, bis man das richtige gefunden hat, und bei empfindlichen Hunden muss man manchmal länger probieren und bei Bedarf nachjustieren.

    Das, was du da aufzwingen nennst, wäre für mich die Parallele zu Rosenkohl (den mein Mann absolut nicht ausstehen kann, der aber nicht lebensnotwendig ist. Gibt's halt anderes Gemüse), oder Quark (den ich nie in großen Mengen mochte und später rausfand, dass ich ihn tatsächlich nicht gut vertrage). Das ist aber was ganz anderes. Das sind Dinge, die mir auch bei meinen Tieren wichtig sind darauf zu achten.
    Kim, Charlotte und Tanja haben schon so gut geschrieben, in welchen Situationen dann aber nicht rumdiskutiert wird, von daher schließe ich mich dem einfach an.

  10. #10
    Chefküken Avatar von Charlotte
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    Ort: Herne
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    Es ist in meinen Augen auch nochmal was völlig anderes, wenn ein Hund das Futter von Tag 1 nicht mag oder er nach 14 Tagen sagt "och ne...vllt gibt's was anderes". Ich mag Rosenkohl per se nicht, ganz ohne ihn je probiert zu haben. Schluss aus fertig. Das muss mein Hund nicht essen, wenn er sich ekelt. Aber wer mäkelt, hat Pech. Und nach einiger Zeit sein Futter stehen lassen ist mäkeln und nicht ekeln.
    LG Lotte

  11. #11
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
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    Mein erster Hund war immer etwas mäkelig. Bereits im Tierheim hat er selten aufgefuttert und vieles nicht gemocht. Ich habe das dann zu Hause mitgespielt, da er schon älter und krank war. Außerdem kann man bei 15kg Cocker eher mal die etwas teureren Alternativen ausprobieren als wenn ich einen Neufundländer satt bekommen muss ;-)

    Ende vom Lied war, dass er immer kränker wurde (lag nicht am Futter) und immer weniger vertrug (lag sicherlich auch an vielen Jahren Billig-Chaos-Fütterung im TH). Letztlich habe ich ihn mit gedünstetem Rinder-Tartar und Knochenbrühe mit Ei und Schmelzflocken ernährt. Es war von dem, was er noch vertrug, das einzige, was er annahm und er war nur noch Haut uns Knochen. Leider lebte er nur noch wenige Wochen. Aber diese Wochen haben mir finanziell (und natürlich auch emotional) echt zugesetzt


    Von daher sehe ich es auch so. Was wirklich nicht schmeckt, muss niemand futtern. Aber wenn es mehr das "was könnte es besseres geben?"-Mäkeln ist, würde ich es auch aussitzen.
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  12. #12
    - zwischen hier und irgendwo - Avatar von Julia
    Registriert seit: 05.11.2010
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    Mir macht Klein-Irma seit Freitag etwas Sorgen.

    Urplötzlich ist sie phasenweise wieder sehr ängstlich. Dann tapert sie zitternd und mit eingekniffener Rute durch die Wohnung, traut sich nicht, zu mir zu kommen... oder sie erschreckt vor irgendeinem Geräusch und rettet sich zitternd auf meinen Schoß. Samstag Morgen sah sie sich außerstande, zu frühstücken, weil das Pflegekaninchen am Gitter saß und sie beobachtete.

    Zwischendrin ist sie wie eh und je. Das sind nur immer kurze Phasen.

    Jetzt habe ich Freitag nen Tierarzttermin, um Augen und Ohren checken zu lassen und Blut abnehmen zu lassen. Ich hoffe sehr drauf, dass einfach nur die Schilddrüse (sie hat ne bekannte Unterfunktion) neu eingestellt werden muss.

    Meine große Angst ist jedoch, dass sie langsam aber sicher dement wird. Da sind ja auch viele Hunde phasenweise ruhelos. Immerhin ist Dackelchen schon 14.
    Neun Stimmen in meinem Kopf sagen mir, dass ich ganz normal bin - die zehnte summt permanent die Tetrismelodie.

  13. #13
    mit drei Pansenliebhabern :D Avatar von Kim R.
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    Wir hatten gerade erst einen Hund in der Praxis, der in einem gesundheitlich massiv gefährdeten Stadium lernen musste, dass gegessen wird was auf den Tisch kommt.
    Ich möchte das keiner meiner Hunde das lernen muss, während man eh schon ums leben des Hundes bangt und froh um jedes Gramm ist was möglich ist drauf zu kriegen

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
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    Ich finde, hier wird jetzt gerade masslos übertrieben. Von lebensbedrohlichen Zuständen redet hier niemand, auch nicht von wahllos jeden Mist in einen Hund reinstopfen. Aber es kann mir einfach keiner erzählen, dass es unter den gefühlt 8000 Futtersorten nicht eine gibt, die der Hund nicht auch verträgt und die ihm besser schmeckt.

    Wer weiss schon, warum ein Hund eine Zeit lang ein Futter frisst, und dann nicht mehr? Vielleicht ist er mäkelig, vielleicht ist aber auch irgendwas im Futter, was er auf Dauer nicht verträgt und es deshalb verweigert? Meine Erfahrung in über 40 Jahre mit vielen Hunden sagt mir einfach, dass es für alles einen Grund gibt, und dass zuhören (dem Hund) nicht unbedingt verkehrt ist.

    Wenn das Vermenschlichung ist, dann bitte ... für mich fällt darunter eher dem Hund die Nägel lackieren, zu jedem eigenen Outfit das passende Hundeoutfit haben "weil der Hund sich nicht wohlfühlt, wenn er modisch nicht zu mir passt", und was es da sonst noch an Absonderlichkeiten gibt.

    Ich kann mir vorstellen, dass man das mit einer Tätigkeit im tiermedizinischen Bereich vielleicht etwas zu einseitig sieht. Immerhin sieht man dort hauptsächlich kranke Tiere, und sicher liegt es u.a. auch an Fütterungsfehlern. Aber die ganzen Hunde, deren Vorlieben berücksichtigt werden und die dabei pumperlg'sund sind und bleiben, fallen natürlich komplett aus dem Raster.

    @Julia: an Demenz musste ich bei deiner Beschreibung auch gleich denken. Ähnliches Verhalten kenne ich von einem meiner Senioren auch. Ich drücke die Daumen, dass bei der Untersuchung etwas anderes heraus kommt, das man idealerweise gut behandeln kann.
    Geändert von Mikado (24.11.2020 um 18:30 Uhr)

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