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Thema: Finn hat es nicht geschafft, ich verstehe die Welt nicht mehr ...

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lauren
    Registriert seit: 03.10.2016
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    Beiträge: 374

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    Danke schön ihr beiden für eure lieben Worte.

    Ich habe trotzdem das Gefühl, irgendwas falsch gemacht zu haben.

    Eine Vergesellschaftung vor August ist leider nicht möglich, wir haben ab Montag Urlaubssperre. Das Ganze wird wahrscheinlich eh nicht einfach, weil Luke und Emmi seit sechs Jahren ein eingespieltes Team sind und gerade Luke setzt bei Neuem sehr gerne seine Zähne ordentlich ein. Davor habe ich wahnsinnige Angst und ich glaube, dass ich dabei auch professionelle Unterstützung brauche.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Raupe
    Registriert seit: 11.03.2017
    Ort: Nähe Siegen
    Beiträge: 538

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    Mein Beileid wünsch ich dir!
    Ich weiß wie du dich fühlst. Ich hab vor kurzem meine beiden Tiere im Abstand von 2 Wochen sehr schnell und dramatisch verloren.
    Bei mir geht dann auch immer das Gedankenkarussel los: Hab ich was falsch gemacht? Hätte man noch mehr an Therapie machen können? Hat der Tierarzt was falsch gemacht?
    Vor einigen Jahren habe ich ein Tier auch auf ganz ähnliche Weise wie du verloren. Es war auch noch jung, hatte eine massive Aufgasung, ich hab alles an Medis gegeben, was ging, er war mehrere Tage in der TK und niemand konnte ihm helfen, es wurde immer schlimmer, bis ich ihn hab erlösen lassen. Ich hab mich jahre danach noch gefragt ob ich zu früh aufgegeben habe.
    Bis zu dem Zeitpunkt habe ich schon zig mal Bauchsachen in den Griff bekommen und konnte das einfach nicht verstehen.
    Ich neige dann dazu, mich selbst zu zerfleischen....
    Was mir immer wieder hilft ist zum einen: Eine sachliche Erklärung meines Tierarztes was passiert ist. Aber auch das geht nicht immer, denn manchmal weiß man die Ursache einfach nicht so ganz genau. Dann hilft mir aber zu wissen, dass in medizinischer Hinsicht alles versucht wurde und es einfach keine Chance gab.
    Was mir auch hilft ist, es immer wieder - auch meine Vorwürfe mir selbst gegenüber - mit anderen zu besprechen und einfach gespiegelt zu bekommen, dass ich mir nichts vorzuwerfen habe.
    Was mir am meisten hilft sind jedoch v. a. die Kaninchen, die noch da sind oder neu dazukommen. Ich habe oft gedacht keiner kann meine Trauer so gut verstehen wie die Partnertiere. Und von den Tieren, die noch da sind wird man gebraucht.
    Ich kann das total nachvollziehen, wie es dir geht. Du hast alles richtig gemacht und das du dir so das Hirn darüber zermalmst spricht noch mehr dafür, dass es so ist.
    Wie die anderen schon schreiben, manchmal ist man einfach machtlos und das ist einfach nur scheiße.

    Wegen der VG: Ich hatte mal ne ganz ähnliche Kombi wie du - n total eingespieltes Zweier-Team (m, w), schon sehr alt und das Männchen mega dominant (inklusive zuvor Probleme andere Männchen neben sich zu akzeptieren). Dann hatte ich hier n männlichen Witwer. Die drei hab ich vergesellschaftet. Es hat mega gedauert, aber später waren sie ein gutes Team, was ich nie für möglich gehalten hätte. Klar saß auch mal wer am Rand, aber es war ausgeglichen und harmonisch. Ich hab bisher die Erfahrung gemacht, dass es wirklich immer unterschiedlich ist und sich die Tiere z. T. auch etwas untersch. verhalten, je nachdem mit wem sie zusammenleben
    „Was wissen sie schon, all diese Gelehrten, diese Philosophen, die Führer der Welt, über dich und deinesgleichen? Sie haben sich eingeredet, der Mensch, der schlimmste Übeltäter unter allen Lebewesen, sei die Krone der Schöpfung. Alle anderen Kreaturen seien nur erschaffen worden, um ihm Nahrung und Pelze zu liefern, um gequält und ausgerottet zu werden. Ihnen gegenüber sind alle Menschen Nazis; für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.“ (Isaac Bashevis Singer, jüdischer Literatur-Nobelpreisträger)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Liebe Lauren,

    es tut mir wahnsinnig leid für Deinen Finn und Dich.

    So etwas ist sehr, sehr schwer zu ertragen und sehr zermürbend, weil man immer nach dem Warum sucht.

    Diese plötzlichen Aufgasungen passieren aber..und bei manchen Kaninchen nie. Ich möchte auch immer eine Antwort darauf und es gibt keine. Anscheinend schlummert in manchen doch irgendetwas, was lange nicht bemerkt wird und bricht plötzlich aus. Andere kränkeln lange herum und es passiert doch lange nichts.


    Und ja, ich habe das 3x erlebt. Morgens noch bei der TÄ, weil er schlecht gefressen hat, nix gefunden. Abends war er ganz schlapp, nichts gefressen, Zufüttern ging kaum noch. Und keine Bauchmedis angeschlagen. Nachts in die TK, dei TÄ sagte schon, es sieht nicht gut aus (nach RÖ), er ist am nächsten Nachmittag gestorben.


    Noch krasser dann 2 Jahre später 2 Kaninchen im Abstand von 2 Wochen, es war ein Pärchen. Das Mädchen habe ich nachmittags zur TÄ gebracht, sie hatte die 2 Tage davor schlechter gefressen aber sonst keine Anzeichen (Bauchmedis natürlich gegeben). Nie im Leben dachte ich dass sie etwas Schlimmes haben könnte. Am späteren Abend bei der TÄ ist sie gestorben. Die TÄ hat sie dann noch geöffnet um zu schauen was war....keine eindeutige Diagnose, aber der Magenausgang war verengt. einige Vermutungen seitens der TÄ .

    Dann die 2 Wochen danach mein Gnocci (Nudelchen aus dem Forum)...bei ihm gar keine Anzeichen vorher, abends lag er ganz platt da und stark aufgegast. Mit ihm bin ich gleich in die TK, katastrophales RÖ-Bild und er ist nachts gestorben. Ich hab mir total den Kopf zerbrochen warum. Keine Antwort...gar nix.....er hatte immer wieder mit dem Bauch zu tun in jungen Jahren aber wir hatten das 3 Jahre lang !
    gut im Griff (nachdem er es einmal kaum geschafft hat) - und dann doch.

    Ich habe ihn obduzieren lassen, ich dachte evtl RHD (wir hatten gerade erst Myxo geimpft), aber hatte er nicht. Keine klare Ursache erkennbar.

    Von daher fühle ich ganz arg mit Dir...es ist ganz schwer damit fertig zu werden
    einzig vlt. ein Trost dass sie ein paar Jahre ein schönes Leben in Kaninchengesellschaft hatten und aus das Fürsorglichste betreut wurden.
    Gnocci und seine Freundin waren auch meine absolut große Liebe...

    Alle 3 waren übrigens im selben Alter wie Dein Finn.....und im selben Jahr dann ging noch eine Häsin (auch so alt) noch plötzlicher, von jetzt auf gleich zuhause ( da schien es aber ein Nierenversagen (wurde auch obduziert).
    Geändert von hasili (21.05.2020 um 16:38 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lauren
    Registriert seit: 03.10.2016
    Ort: D
    Beiträge: 374

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    @Raupe

    Ohje, das tut mir sehr leid, dass du gleich zwei deiner Kaninchen innerhalb kurzer Zeit verloren hast. Fühle dich gedrückt.

    Mir geht es so wie dir. Ich grübele die ganze Zeit, was ich evtl. falsch gemacht habe. Das zerfrisst mich richtig. Finn hat in der Tierklinik Morphasol bekommen und selbst danach hatte er noch Schmerzen. Die Tierärzte hätten ihn auch nicht mehr länger leiden lassen. Sie haben mir auch nur ein kleines Zeitfenster gegeben, in der ich zur Klinik kommen musste. Als ich ankam hat er auch schon ganz schwer geatmet. Ich weiß, dass es schlussendlich die richtige Entscheidung war, aber es zermürbt mich, dass ich nicht weiß, warum das so verlaufen ist.

    Die anderen Kaninchen helfen mir ungemein. Ich knuddel im Moment ganz viel, aber mir wird auch bei jedem Gang zu ihnen bewusst, dass einer fehlt. Das schmerzt ganz schlimm. Keiner mehr da, der jede Tür öffnet, auf Schränke klettert und mich überall bestalkt.


    @hasili
    An eine Obduktion habe ich auch gedacht, allerdings hätte ich ihn dann nicht mehr bekommen und ich möchte ihn einäschern lassen. Ich möchte ihn dann wieder bei mir haben.

    Ich werde irgendwann demnächst, wenn ich mich wieder gefangen habe, bei meiner Haustierärztin anrufen und nochmal über dieses Röntgenbild sprechen. Vielleicht hat sie auch eine Vermutung, vielleicht hätte er ja tatsächlich irgendeine Krankheit, die er gut verstecken konnte.

    Das ist schrecklich,dass du das Ganze schon dreimal mitmachen musstest. Das tut mir so leid. Irgendwann verzweifelt man doch fast und hat nur noch Angst davor, dass es wieder passiert!?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 9.030

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    @Lauren,

    du kannst das Tier nach der Obduktion zurückbekommen.
    Allerdings darfst Du ihn nicht selbst abholen (hinbringen ja ), denn es muss sicher sein, dass er nach Obduktion eingeäschert wird. Insofern muss ein Bestatter ihn abholen, der dieses veranlasst und ihn Dir dann eingeäschert bringt oder Du ihn abholst bei ihm.
    Ich habe auch das 3 x durch und alle liegen zusammen im Garten meines Freundes.

    Wenn der Besitzer das Tier selbst abholt, ist nicht gewährleistet dass es eingeäschert wird, insofern muss ein Bestatter es abholen. Obduzierte Tiere müssen eingeäschert werden wegen Infektionsgefahr. So wurde mir das in der Uni Gießen gesagt.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lauren
    Registriert seit: 03.10.2016
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    Beiträge: 374

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    Oh da hat mir der Tierarzt eine falsche Information gegeben. Er hat mir gesagt, ich müsste ihn selbst nach Gießen bringen, aber ich würde ihn nicht wieder zurückbekommen. Er wusste aber, dass ich ihn einäschern lasse.

  7. #7
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.560

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    Liebe Lauren ,

    das mit Finn tut mir unendlich leid Leb wohl, kleiner Mann .

    So etwas ist ganz furchtbar und ich weiß, wie du dich fühlst. Aber du hast alles richtig gemacht - mach´ dir bitte keine Vorwürfe auch nicht wegen dem Gedanken, die Kaninchenhaltung aufzugeben den ich sehr gut verstehen kann.

    Nach 25 annähernd bauchkrankheitsfreien Kaninchenjahren hatten wir hier plötzlich über 2 Jahre lang eine "Dauerbauchschraube" in der letztendlich drei Kaninchen exakt auf dem selben Wege gestorben sind.

    Zuerst starb Mats an seiner ersten und einzigen Bauchgeschichte am 21.12.2017 früh morgens in der TK. Melissa, seine damalige Partnerin, war fortan ständig bauchkrank und sie wurde dank der vielen Bauchmedis und schnellster und intensivster Bauchbehandlungen immer wieder nach ca. 4 - 5 Tagen gesund. Aber die Bauchgeschichten kamen wieder, alle 6 Wochen. Und immer war auch das unmittelbare Partnertier, - nach Mats war es Finn - betroffen. Melissa starb dann am 02.05.2018 an wieder so einer Bauchgeschichte nachdem wir am späten vormittag beim TA waren und sie am frühen Nachmittags ihre Medis plötzlich nicht mehr schluckte und sich aufgegeben hatte. Dann war Finn unser Hauptsorgenkind mit exakt der selben Bauchgeschichte und er steckte Bella an, seine "Erstfrau". Blue, Finns Zweitfrau und Bellas Zwillingsschwester) war immer gesund.

    Ich beschloss, die Kaninchenhaltung endgültig aufzugeben, bin fast kaputt gegangen an dieser schweren Entscheidung aber ich konnte einfach nicht mehr, war mit den nerven völlig fertig und dachte ich mache irgendwas gravierend falsch. Dachte u. a. das Grundstück sei verseucht (Taubenkot, Mäusekot) und gab Finn, Bella und Blue Mitte Oktober 2019 in ein neues zu Hause zu einem verwittweten Böckchen, Grey, ab. Aber Finn passte nicht zu dem Böckchen akzeptiere es nicht und mobbte ihn. Und Finn wurde auch dort bauchkrank und musste ein paar Tage drinnen verbringen und behandelt werden.

    Da das mit Finn und Grey aussichtslos erschien trennte die neue Besitzerin Finn und Bella von Blue und Grey und so nahm ich Finn und Bella im Dezember 2019 wieder auf. Was sollte ich machen, ich konnte nicht anders. Konnte doch nicht Finn ins Tierheim zurückgeben (die Vermittlung ins neue Zuhause war mit dem TH abgesprochen). Und die "Dauerbauchschraube" ging weiter, beide krank, alle 6 Wochen. Beide wurden mit immer der selben Behandlung "das komplette, einwöchige Bauchprogramm inklusive AB gesund. (Ohne AB ging es nicht bzw. es kam zum sofortigen Rückfall noch während der Behandungsphase.)

    Bei seiner letzten Bauchgeschichte gab Finn auf und starb auf dem selben Wege nach dem TA-Besuch am 28.04.2019. Auch er schluckte seine Medis nicht mehr, wollte nicht mehr, konnte ncht mehr.

    Bella, Finns neue Partnerin, die nach Mellis Tod immer an seiner Seite war und immer mit ihm krank war hat es überstanden und war seitdem nur noch einmal kurz bauchkrank im August 2019 nach der großen Hitzeperiode.

    Bei allen großen Blutuntersuchungen von Melissa, Finn und Bella waren die Blutwerte in Ordnung und auch EC konnte über den negativen Titer ausgeschlossen werden.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, liebe Lauren

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Lauren Beitrag anzeigen
    Oh da hat mir der Tierarzt eine falsche Information gegeben. Er hat mir gesagt, ich müsste ihn selbst nach Gießen bringen, aber ich würde ihn nicht wieder zurückbekommen. Er wusste aber, dass ich ihn einäschern lasse.

    Ja, wie ich schon schrieb..hinbringen geht, abholen muss ein Bestatter.

    Aber das geht zu 100 %..ich habe das ja 3x hinter mir. War der Tierbestatter in Maintal, Name Sonnenaue.

    Der lässt ihn einäschern und Du kannst ihn Dir dann bei ihm abholen.

    Das ganze Procedere dauert aber oft ne ganze Zeit..heißt: kann schon 3 Wochen dauern.



    Durch Abholung vom Tierbesitzer ist halt die Einäscherung nicht garantiert. Es kann ja jeder sagen, ich mache das, und macht es dann doch nicht-und das darf wegen des Infektionsrisikos (es können ja schwer infizierte Tiere dabei sein) nicht sein.
    Geändert von hasili (22.05.2020 um 16:46 Uhr)

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