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Thema: Beim einschläfern mit dabei sein?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    - Out of Order -
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    Ort: Brandenburg/bald Umzug
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    Wie gesagt, mich hat es auch beim Blutabnehmen bei 5 Minuten schon umgehauen.

    Hinterher war das Kaninchen nicht mehr der Patient, dem es am schlechtesten ging.
    Mit zusammenreißen hat das nicht viel zu tun. Mir sackt da irgendwie das Blut ab.

  2. #2
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
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    Man kann dabei ja sitzen.

  3. #3
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

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    Zitat Zitat von kaninchenmamas Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, mich hat es auch beim Blutabnehmen bei 5 Minuten schon umgehauen.

    Hinterher war das Kaninchen nicht mehr der Patient, dem es am schlechtesten ging.
    Mit zusammenreißen hat das nicht viel zu tun. Mir sackt da irgendwie das Blut ab.
    Beim Einschläfern sieht man kein Blut. Und bei der Spritze kannst du auch wegschauen. Danach sieht es ja nur noch wie Einschlafen aus.


  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2018
    Ort: Berlin-Brandenburg
    Beiträge: 888

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    Die Entscheidung zu treffen, ein geliebtes Tierchen einschläfern zu lassen, ist nur schrecklich. Da liegen alle Nerven blank und man ist voller Zweifel und Verzweiflung. Das überträgt sich leider auf das todkranke, sterbende Tier.
    Aber ob natürliches Sterben oder Einschläfern - nie könnte ich ein geliebtes Tier gehen lassen, ohne ihm beizustehen. So schwer und fürchterlich es für mich auch ist. Um das Gehen und Loslassen leichter zu machen, reiße ich mich so lange zusammen wie das sterbende Tier meine Traurigkeit, mein Hadern spüren würde. So gut ich eben irgend kann, denn das bin ich ihm doch schuldig - glaube ich. Die Dämme brechen erst danach, dann darf das sein. Nur möchte ich mein Tier damit nicht belasten, sondern ihm auch im Sterben ein Gefühl der Geborgenheit, nicht der Verunsicherung geben. Wie im Leben davor.
    Abschied für immer ist wahnsinnig schwer, ich verstehe wirklich nur zu gut, dass man Angst davor hat. Gerade beim Einschläfern aber ist das Sterben bzw. der Moment des Todes zumindest nach meiner Erfahrung „weniger schlimm“ mit anzusehen. Ich habe den großen Vorteil, dass meine Nachbarin TÄ ist und auch am Wochenende zu mir rübergekommen ist, um meinem geliebten Nougat zu erlösen. Er durfte in vertrauter Umgebung ohne Transport gehen, und ich musste mich mit meiner Entscheidung nicht nach Sprechzeiten richten. Dennoch so furchtbar - aber ich wollte für ihn dabei bleiben und weiß deshalb auch, dass er ganz friedlich gestorben ist. Im Nachhinein ist das für mich wichtig zu wissen.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.285

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    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Meine letzte Häsin, die ich habe gehen lassen müssen, zum Beispiel war so schwach, dass die erste Spritze sogar schon gereicht hat, das Herz stand, bevor die zweite Spritze ganz drin war. Sie wäre also wohl auch in Kürze allein gegangen, da war auch nicht mehr viel Lebenswillen in ihr. Dennoch hat sie sich noch mal fest an mich geschmiegt und Zuflucht, Ruhe und Sicherheit bei mir gesucht. Und sie hat verdient, das zu bekommen und nicht alleine sein zu müssen. Es war furchtbar, aber das Letzte, was ich für sie tun konnte, damit sie friedlich und in Würde gehen konnte. Ich finde, das sollte selbstverständlich sein.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2018
    Ort: Berlin-Brandenburg
    Beiträge: 888

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  7. #7
    Gast
    Gast

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Besser hätte ich es nicht schreiben können.

  8. #8
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.722

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    Bin auch immer dabei. So traurig wie es ist... sie fehlen mir alle ganz schrecklich. Möchte auch nicht mit fremden alleine bleiben, wenn ich sterben gehe. Höchstens ganz alleine, wenn ich es selber mache/es aus Altersgründen von alleine passiert, aber niemals mit fremden. Dann muss schon mein liebster bei mir sein oder eine Freundin/Kumpel. Sehen Tiere das nicht auch so?

  9. #9
    "Hold the Ears stiff" Avatar von nin-fan
    Registriert seit: 25.07.2008
    Ort: Föhren / RLP
    Beiträge: 4.348

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    Mir ist der Beitrag eines Tierarztes in Erinnerung geblieben, der vor einiger Zeit durch die Presse ging und genau diese Frage aufgriff:
    https://www.stern.de/neon/heimat/fam...r-8352682.html

    Es ist definitiv immer ein schwerer Gang für jeden Besitzer, während der Euthanasie dabei zu sein. Aber man darf auch nie vergessen - es ist der letzte Liebesdienst für sein schwer krankes Tierchen und nur zu seinem Wohl! Kein verantwortungsvoller Halter fällt die Entscheidung schließlich leichtfertig sondern erst dann, wenn keine Behandlung mehr dem geliebten Vierbeiner helfen kann.

    Wenn Du Angst hast vor Spritzen oder Blut (wobei das beim einschläfern nicht zu sehen ist), dann kannst Du das ja im Vorfeld mit dem TA klären. Er warnt Dich dann sicherlich vor, damit Du wegschauen kannst und nicht Gefahr läufst zu kollabieren.
    Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere.
    Man hat ein einziges Herz oder gar keins.

    - Alphonse de Lamartine -

  10. #10
    jazzpaula
    Gast

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    Glücklicherweise hatte ich erst 2 Tiere, bei dem ich diesen schweren Weg gemeinsam antreten musste.

    Meine Goldhamsterdame Litschi, bei ihr hat sie mir der Tierarzt da ich gesundheitlich selbst völlig unten war (kam gerade aus der Klinik) aus der Hand genommen und ging mit ihr in den nächsten Raum.

    Bei meinem Pflegling und Patenkaninchen Eneken war ich zusammen mit der Halterin dabei, wir hatten ihn gemeinsam auf dem Schoß, wir haben natürlich Rotz und Wasser geheult, dass wir ihn nach einem harten Kampf gehen lassen mussten, zumal er ein ganz besonderes Kaninchen war.

    Mir schlotterten auch die Knie na klar, aber ich hätte ihn um nix in der Welt aus der Hand gegeben, es war schwer genug ihn dann beim begraben "loszulassen".

    Ich war jedoch auch schon beim Tod meiner beiden Oma's dabei, habe sie beim "einschlafen" begleitet. Hätte mir früher jemand erzählt, dass ich das mache, hätte ich das vielleicht auch nicht geglaubt, aber in solchen Ausnahmesituationen handle ich nur nach Gefühl und da kam nichts anderes in Frage und ich würde es immer wieder so machen.

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Sehr schön beschrieben.

  12. #12
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.838

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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Das ist einer der schwersten Wege, die man mit seinem Tier gehen kann. Aber ich finde, das ist man ihm schuldig. Der Tod gehört dazu. Wenn man es in die Tierarztpraxis bringt, dann ist es an einem fremden Ort, mit dem es nichts Gutes verbindet, alles riecht komisch und es ist einfach nicht "richtig". Du bist das letzte Stück Normalität, die letzte Sicherheit, die dein Tier dort hat.
    Wenn du Angst hast umzufallen, setz dich. Aber lass dein Tier in den wenigen letzten Minuten bitte nicht alleine.
    Sehr schön beschrieben.
    Sehe ich genauso.

    Bei meinem ersten Kaninchen war ich nicht dabei. Gut, ich war ein Kind, aber ich weiß bis heute, dass ich aus dem Raum gebracht wurde und mein Tier danach tot war. Und ich habe es nicht verstanden, durfte nichts entscheiden damals (logisch) und es wurde nicht mit mir darüber gesprochen.

    Für mich ist es heute absolut unvorstellbar, aus dem Raum zu gehen. Bei manchen Tieren war ich gefasst, da ich mich innerlich auch länger darauf einstellen konnte. Bei anderen hab ich total geweint dabei. Aber dafür muss man sich auch nicht schämen.

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

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