Guten Tag,
ich habe seit einigen Wochen leider ein ziemlich großes Problem mit meinem Kaninchen Clemens und hoffe doch sehr dass mir hier weiter geholfen werden kann, da ich mich nur ungern von ihm trennen möchte ....
Bis vor kurzem hat Clemens noch in einer 4er Gruppe gelebt, die Gruppe bestand aus ihm (1,5 J.) und seiner Partnerin (1,5 J.) und einem anderen Pärchen (1,5 J. + 6 J.). Leider war er schon immer sehr scheu und sehr sehr ängstlich, hat die meiste Zeit über in seinem Häuschen verbracht und ab und an mit seiner Partnerin oder auch dem anderen Bock gekuschelt. Von der anderen Häsin Polly (6 J.) wurde er leider sehr oft gejagt und auch berammelt.
Vor rund einem Monat sind seine Partnerin als auch der Partner von Polly verstorben. Der Plan war erstmals die beiden als Pärchen zu halten. Leider verstanden sich die beiden alleine überhaupt nicht. Während in der ersten Zeit Polly Clemens sehr oft jagte und berammelte und er einen sehr gestressten Eindruck machte, wendete sich ein paar Wochen später das Blatt, da er sich so stark wehrte, sodass Polly apathisch außerhalb des Geheges saß und nicht mehr in das Gehege wollte. Sie hatte von ihm sehr viele Bissspuren und hat auch sehr viel Fell verloren. In der Zeit verhielt sich Clemens wie ausgewechselt: Er war lebendig, hüpfte im Gehege rum und erkundete alles - er fraß sogar vor mir, was er vorher nie gemacht hatte. Ein paar Tage später beruhigte sich die Situation zwischen den beiden, es saßen beide aber immer noch jeder für sich getrennt in einer Ecke und ignorierten sich, bis er wieder anfing Polly stark zu beißen. Wir entschieden uns zwei weitere Kaninchen (m/w), quasi als "Puffer", zu holen. Das klappte leider nur bedingt.
Während der VG verhielt sich Polly weitestgehend ruhig, jedoch fing Clemens nach einer Weile an, alle drei zu jagen und zu beißen. Ich habe schon einige VG hinter mir, die alle allerdings friedlicher abliefen. Da ich jedoch gelesen hatte, dass dieses Verhalten durchaus üblich sein kann, habe ich alle vier erstmal zusammen gelassen. An Tag 2 der VG wurde Clemens leider immer aggressiver, sodasss ich ihn schlussendlich von den anderen 3 trennen musste, weil er sich zuerst in Polly und dann in den beiden anderen verbissen hatte. Die VG mit den dreien verlief nach der Trennung super. Polly scheint sich sehr zu freuen zwei neue Freunde zu haben
Nach einer Weile entschieden wir uns die 3er Gruppe in das alte Gehege einziehen zu lassen und ein Stück für Clemens abzutrennen. Das hat auch erstmal ganz gut geklappt, Polly und er lagen manchmal Po an Po und er begann öfters aus dem Häuschen zu kommen und seinen Teil zu erkunden. Nach einer Weile fing er an sich allen dreien gegenüber sehr aggressiv zu verhalten und durch die Stäbe zu beißen. Der Höhepunkt war, als Clemens über Nacht aus seinem Teil ausgebrochen ist und wir ihn morgens bei den dreien vorfanden und wir zum Tierarzt mussten, um den neuen Bock unter Vollnarkose nähen zu lassen.
Für die Aggressionen gegenüber dem neuen Bock haben wir bereits eine Erklärung gefunden: Entegegen der Vereinbarung ist er nicht kastriert worden. Der Termin steht bereits und wird in den nächsten Wochen durchgeführt.
Daher meine Frage: Wie schätzt Ihr die Chance ein, dass nach der Kastration eine weitere VG klappen könnte und alle vier gemeinsam als Gruppe leben? Oder sind die Fronten bereits durch die erste VG und der Trennung zwischen den Gittern zu sehr verhärtet? Prinzipiell denke ich nicht, dass Clemens von Grund auf aggressiv ist, sondern dass er evtl. aufgrund der Angst gebissen hat und er einfach überfordert war.
Ich wüsste leider auch gar nicht, an wen ich mich bzgl. Clemens wenden sollte, wenn ich mich dazu entscheide ihn abzugeben, da er ein sehr scheues und ängstliches Kaninchen ist und ich Angst hätte, dass er immerzu weiter gereicht wird ...
Falls es jemand geschafft hat, sich den Text doch tatsächlich durchzulesen würde ich mich sehr über Ratschläge freuen !
P.S.: Derzeit wohnt Clemens räumlich getrennt in einem weiteren Gehege und scheint sehr unglücklich zu sein, da er sehr wenig frisst und auch das Haus nicht verlässt.
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