Das ist nicht so einfach, weil es häufig nicht gekennzeichnet ist.
Es gibt übrigens weitere Alternativen zu Sojaprotein: Lupinenprotein, Erbsenprotein, Rapsprotein. Lupine & Erbse sind ja schon relativ häufig im Supermarkt vertreten. Rapsprotein ist eigentlich schon lange im Gespräch (wir hatten dazu schon vor knapp 20 Jahren ein Projekt), jedoch ist und war Soja einfach in größeren Mengen billiger und einfacher zu verarbeiten. Raps musste züchterisch modifiziert werde (Achtung: konventionell, ich hab keine Lust, dass mir jetzt hier noch einer mit der Gentechnikkeule kommt), um antrinutritive Substanzen zu eliminieren. Und es gibt auch schon Produkte mit Rapsprotein. Aber leider nur wenige.
Was ich für mich persönlich festgestellt habe: mir schmeckt vegane Ernährung am besten, wenn sie natürlich vegan ist und ohne Ersatz- und Füllstoffe auskommt (wobei ich jetzt Tofu und Soja einfach mal dazurechne, auch wenn ich weiß, dass das eigentlich "normale" Lebensmittel sind). Ich habe z.B. ein tolles Rezept für ein indisches Gemüsecurry, in dem von Haus aus keine tierischen Produkte verarbeitet werden.
be a flamingo in a flock of pidgeons.
Genau so ist das bei mir auch. Ich koche auch oft vegetarische und vegane Gerichte, die alle ohne irgendwelche Zusatzstoffe, Pülverchen oder sonstwas auskommen. Da halte ich überhaupt nichts von und das habe ich noch nie verwendet. Schmeckt auch so super und ist ausgewogen. Tofu verwende ich auch nicht. Das ist ja auch verarbeitetes Soja.
Ich koche auch am liebsten recht simpel mit einfachen Zutaten. Das liegt sowohl daran dass dieser ganze Krimskrams von dem man dann einen Teelöffel benötigt in der Regel sehr teuer ist und nachher rumsteht, als auch daran dass ich es zu stressig finde nach Rezept zu kochen wenn ich eh kaum Zeit habe.
Ich koche selten nach Rezept sondern meistens frei Schnauze, schaue im Laden was mir ins Auge sticht, was reduziert oder saisonal ist und dann haue ich mir das mit möglichst frischen Kräutern zusammen.![]()
Irgendwann hat man ein Gespür für improvisierte Rezepte.
Aber das heißt nicht dass ich super gesund oder minimalistisch lebe. Ab und an gönne ich mir auch schonmal vegane Würstchen oder Käseersatz. Auch Snacks gibt es ja reichlich.
Tofu (aus der Region und meistens eh Bio) liebe ich und verwende es regelmäßig. Ist für mich ein ganz normales Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln oder anderes in der Richtung. Verarbeitet ist mMn nicht automatisch schlecht, es kommt darauf an wie es verarbeitet ist und was es an Zusatzstoffen enthält.
Meine Familie war letztens in Amerika und hat mir erzählt wie günstig der Tofu da doch ist. Klar, der kommt ja auch aus jenen Gebieten die momentan liebevoll dem Erdboden mittels Feuer gleich gemacht werden- nein danke!
Ich war letztens mit einer Gruppe Abends im Cafe und wir haben dort auch gegessen. Für mich gabs einfach Pizza ohne Käse, eine Vegetarierin hat den vegetarischen Burger gewählt.
Prompt kam von einem Kerl der Kommentar warum man den Fleisch nachmachen müsste, wenn man kein Fleisch essen will soll man eben auf Burger verzichten. Schön wenn wir Veganer bitte niemandem die Meinung aufzwingen sollen, die Fleischfresser aber wütend angerannt kommen wenn man ,,ihre’‘ Produkte vegan zubereitet und einem dann erzählen will wie man als Vegetariere/ Veganer richtig lebt und auf was man gefälligst zu verzichten hat um konsequent zu sein. Davon mal abgesehen dass ich solche Aussagen für einfach nur unqualifiziert halte, war der Gemüsepattie ja keine Fleisch nachmache sondern einfach ein Bratling. Ist jetzt nichts dass es erst seit gestern gibt. Und selbst wenn, jedem das seine. Ist doch toll wenn kein Tier sterben musste und es schmeckt.
Ich halte das für eine Abwehrreaktion, man weiß dass es falsch ist und will den Gegenüber dann genauso schlecht machen um das eigene Verhalten in den Hintergrund zu rücken und von der eigentlichen Diskussion abzulenken.
Gibt doch so nen tollen Spruch:
,,Hey Veganer, warum verarbeitet ihr euer Gemüse bis es wie Fleisch aussieht?‘‘
,,Hey Fleischfresser, warum verarbeitet ihr euer Tier bis es nicht mehr nach Tier aussieht?‘‘ ...ach stimmt, weil man ein totes, halb verwestes, fellig und knochiges Tier nicht am Teller haben will.
Kein Würstchen, Steak oder Schnitzel fällt aus dem Tier raus wie es ist. Es wird in eine praktische, gut verarbeitbare Form gebracht. Sind diese Formen etwa nur für Fleischteile reserviert? Wäre mir neu.
Und daran erkennt man auch wieder dass der Mensch kein richtiges Raubtier ist. Schonmal in ne Kuh gebissen? Nen Wildkaninchen mit bloßen Händen gefangen? Ein Schwein mit Fingernägeln und den putzigen Eckzähnen zerlegt? Wohl eher nicht
Das einzig Lebende was Menschen roh essen könnten wären kleine, schwache Säugetiere und Insekten.
Liebe Grüße![]()
Geändert von Podenco (27.08.2019 um 11:23 Uhr)
Also, meine Forelle vom Grill, die es am Sonntag gab, sah schon verdammt nach Forelle aus, als ich sie auf dem Teller zerlegt habe. Und der Hahn aus dem Backofen sieht auch sehr nach Vogel aus, wenn ich ihn auf den Tisch stelle. Für eine ganze Kuh reichen die Kapazitäten meiner Küche leider nicht aus und ich wäre ob der Massen auch restlos überfordert, darum teile ich sie gern mit anderen.
Ich habe übrigens noch nie beobachten können, dass jemand auf einem Feld steht und irgendwelche Bohnen oder sonstwas mit den Zähnen vom Stengel rupft. Da nimmt man auch gern Hilfsmittel in Anspruch und bereitet die Lebensmittel vor dem Verzehr zu, dachte ich immer.
Halb Verwestes nehme ich nicht zu mir, das bekommen höchstens meine Hunde. Und wenn hier schon von Fleischfressern die Rede ist, dann nehme ich mir demnächst auch das Recht heraus, von Gemüsefressern zu reden.
Ähm, doch, ich fürchte, das tust du (und ich auch). Soweit ich informiert bin, beginnt Fleisch, sobald der Organismus tot ist, mit der Verwesung. Bedenkt man, dass das Rind im Supermarkt bereits um die 2 Wochen tot ist, wird einem doch irgendwie anders... Kühlung hält die Verwesung ja nur bis zu einem bestimmten Grad auf, meine ich.
be a flamingo in a flock of pidgeons.
Jetzt schmeißt du aber ein bißchen was durcheinander. Es ging in der Aussage darum, wovon sich die Vorfahren des Menschen ohne Werkzeug ernähren konnten. Und das sind natürlich Nahrungsmittel, die man per Hand leicht pflücken oder ausgraben konnte.
Wenn du tatsächlich so konsequent bist hinsichtlich Qualität, Bezug und “Reinheit“ deiner Lebensmittel bist, muss ich sagen “Hut ab!“ Ich verstehe aber nicht, weshalb du hier dann z.T. mit Argumenten gegen vegetarische/vegane Ernährung aufläufst, die aus dem.klassischen Bullshit-Bingo stammen und vehement gegen diese Ernährungsform sprichst.
copyright Grit Rümmler 2009
Das geht mir ganz genauso. Und ich bin nicht mal Veganerin. Bevor ich irgendwelche nachgemachten Produkte/Ersatzprodukte essen würde (mit Ausnahme einer oder 2 Sorten Würstchen, nur von der einen Firma) würde ich immer lieber frisches Gemüse, Obst, Reis, Nudeln, Kartoffeln und einiges mehr essen.
Und Aufstriche mit Gemüse usw....da gibt es ja total viele.
Es ist aber Geschmackssache, mir persönlich schmeckt das ganze Nachgemachte überhaupt nicht bzw. kaum etwas davon.
Geändert von hasili (27.08.2019 um 13:49 Uhr)
Ich bin gerade etwas traurig aus dem Pekip Kurs herausgegangen.
Die Babys sind nun alle ca. 6 Monate und für den stillenden Anteil der Mamas ist ganz klar, dass die Babys nun Pre Nahrung brauchen und endlich eine Flasche brauchen usw.
Es werden Tipps ausgetauscht wie man die Pre Nahrung nur irgendwie ins Kind bekommt und es irgendwie umgewöhnt.
Die Nahrungsmittelindustrie hat es geschafft, das Milch die eigentlich in Kälbermägen gehört auf einmal das Superfood der Menschen ist. Von den anderen klimafreundlichen Bestandteilen wie Palmöl ganz zu schweigen.
Pre Nahrung ist ein Segen für jedes Baby das darauf angewiesen ist.
Ja, die Qualitätsstandards sind hoch und eine Mama hat auch ein Recht auf ein eigenes Leben.
Ich finde nur dieses vollkommen unreflektierte Vergötterung eines Industrieprodukts sonderbar.
@Walburga
ich habe selber kein Kind, aber ich verstehe dich. Es ist unfassbar traurig. Es werden Kinder in die Welt gesetzt die man abgöttisch lieben sollte, man opfert ihnen quasi das eigene Leben und lebt für sie. Ich verstehe es auch nicht, wie man auf die perfekte Säuglingsnahrung, Muttermilch, freiwillig verzichtet nur um frei und unabhängig zu sein und so bequem wie möglich leben zu können. Wenn man sich für ein Kind entscheidet nimmt man das doch gerne in Kauf oder nicht?
Genauso unverständlich ist es mir wenn die Kinder so früh in der Tagesstätte abgegeben werden nur um arbeiten gehen zu können, obwohl es nicht nötig wäre. Aber einigen ist ein hoher Lebensstandard in Form von Urlaub, Smartphone und Mode wichtiger.
Aber das geht jetzt am Thema vorbei. Ich kann dich verstehen, frag mich nicht warum Mütter sich derart blenden lassen sie freiwillig solch ein Zeug an ihre Kinder verfüttern.
Du machst alles richtig das zu vermeiden.![]()
Solchen Müttern kommt dann zugute, wenn Meldungen wie diese hier um die Ecke kommen:
https://www.spiegel.de/panorama/gese...a-1283106.html
Gut gemeint von den Eltern, aber offensichtlich vollkommen falsch umgesetzt bzw. überhaupt nicht informiert, wie die Ernährung eines solchen Winzlings auszusehen hat.
Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere.
Man hat ein einziges Herz oder gar keins.
- Alphonse de Lamartine -
Zum Thema Soja-Herkunft in Lebensmitteln gibts diverse Statistiken - zb hier https://www.codecheck.info/news/Wohe...jamilch-153183 bzw http://www.niemblog.de/der-soja-irrtum/ - zusammengefasst: Soja in Lebensmitteln in Deutschland kommt NICHT aus dem Regenwald. Oft kommt das Soja sogar aus Europa.
LG, Kristin mit Benni und Muffin.
RIP Roxy, Lucky, Lucy, Puh, Minnie, Krümel, Flo, Molly, Leo,Lina, Fussel, Twila, Cookie
Nestlé stand ja auch in der Kritik, weil sie in Entwicklungsländern Mütter davon überzeugt haben, statt Muttermilch ihre Industriemilch zu geben. (https://www.handelsblatt.com/unterne...ujm5i0lfJd-ap3)
Die Bequemlichkeit ist immer wieder der Punkt an dem man bei solchen Diskussionen ankommt.
Geändert von Mareen (27.08.2019 um 13:16 Uhr)
Wir kommen vom Thema ab, aber: das finde ich ziemlich verallgemeinert. Deutschland hat noch viel Nachholbedarf, was den "Ausgleich" von Müttern/Hausfrauen mit Kindern anbelangt. Es ist ja nicht so, dass nun alle arbeiten gehen wollen, sondern sie "müssen" es schlicht. Und Ich sehe das hier in meinem Umfeld ganz deutlich. Und dennoch wiegen 20, 25 oder 30h/Wochen die Nachteile nicht auf, wäre da nicht ein Mann, der Vollzeit arbeitet.
Zur Säuglingsnahrung kann ich per se keinen fachlich adäquaten Beitrag leisten, es zeigt aus meiner Sicht die Abstrusität der Dinge (Not your mom, not your milk). Von Kindern, die es aus trifftigen Gründen brauchen, reden wir natürlich nicht. Wobei ich mich frage, ob es nicht auch pflanzliche Alternativen für den Sektor gäbe? Weiß ich nicht.
Es gibt auch pflanzliche Säuglingsnahrung. Aber der Markt ist recht klein, denn vegane Kindernährung steht ja immer wieder heftig in der Kritik.
Gibt es tatsächlich, gerade mal Google befragt. Und sogar von namhaften Herstellern. Für Säuglinge, mit Lactoseintoleranz.
Was da alles zugesetzt ist - da kann es keinen Mangel geben.
In den ersten Monaten hat man nicht viele Möglichkeiten. Babys brauchen für ihre Gehirnentwicklung einfach einen ganz besonderen Nährstoffcocktail.
Bei multiblen Allergien wird z.B. Neocate eingesetzt. Das wird aus Meeresorganismen und Algen hergestellt. Vegan ist es wohl auch nicht.
Die Zutatenliste fand ich allerdings so strange das ich lieber zum Veganer wurde, als meinem Sohn damit zu füttern.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Lesezeichen