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Thema: Trauerbewältigung...?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Trauerbewältigung...?

    Wie ja manche von euch vielleicht mitbekommen haben, habe ich am 21.05.2019 mein Seeltentier Micky einschläfern lassen müssen. Hier könnt ihr nochmals nachlesen.

    https://www.kaninchenschutzforum.de/...d.php?t=143664

    https://www.kaninchenschutzforum.de/...d.php?t=143835

    In diesem Betrag möchte ich nun mit euch über mein Seelenleben, Gefühle und Trauer sprechen. Ich interessiere mich ob es euch auch schon so ging und was ihr für Erfahrungen gemacht habt. Wie seit ihr mit eurer Trauer umgegenagen usw.

    Direkt nach dem Einschläfern von Micky habe ich ein unheimliches Gefühl der Erleichterung und des Friedens gespürt. Dies hielt ungefähr eine Woche an. Ich dachte ich komme irgendwie damit klar und es war das beste so. Mein Mann und ich haben uns dann etwas in die Urlaubsplanung gestürzt. Wahrscheinlich um uns zu zeigen, das es auch wieder schöne Momente geben wird. Das es weitergeht.....irgendwie

    Micky war ein ganz wichtiger Bestandteil in unserem Leben. Mit zunehmendem Alter haben wir unser Leben und unsere Gewohnheiten an ihn angepasst, da er Medikamente usw. gebraucht hat. Rituale, Alltag und Regelmäßigkeit waren sehr wichtig.

    Gerade geht es mir so das ich mich schlecht und schuldig fühle. Ich finde mich nicht zurecht in meinem neuen Alltag in meinem neuen Leben. Ich schäme mich das ich mich Erleichtert gefühlt habe, das ich Frieden empfunden habe.
    Ich schäme mich das wir uns an die Urlaubsplanung gesetzt haben. Micky war doch meine Sonne im Leben, er hat jeden Tag zu einem glücklichen und besonderen Tag gemacht, er war immer da. Wir haben so viel erlebt.


    Wie soll ich glücklich werden ohne ihn, es fühlt sich falsch an. Wie soll ich mein Leben wieder genießen ohne ihn?

    Darf ich einfach weitermachen, lachen, fröhlich sein.

    Ich weiß das ich weitermachen muss, ich würde mich auch gerne in mein neues Leben stürzen mein neues ICH suchen und annehmen. Ich traue mich aber einfach nicht weil es sich falsch anfühlt, ich muss doch traurig sein. Nicht erleichtert oder erlöst.

    Kennt diese Situation jemand von euch ?

  2. #2
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Standard

    Ja ging mir bei motte und mo so. Aber ich weiß für mich mittlerweile, dass beide noch um mich sind. Mir hat ein Gespräch mit einer tierkommunikatorin geholfen. Ist die Tochter von Userin Birgit. Und ja sei wieder glücklich, dein mickey wird genau das wollen
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  3. #3
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    Hallo Mottchen,

    danke für die Antwort, das mit der Tierkommunikation habe ich mir auch schon überlegt. Kannst Du mir einen Kontakt nennen oder vermitteln?

    LG Anja

  4. #4
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Standard

    Zitat Zitat von micky0703 Beitrag anzeigen
    Hallo Mottchen,

    danke für die Antwort, das mit der Tierkommunikation habe ich mir auch schon überlegt. Kannst Du mir einen Kontakt nennen oder vermitteln?

    LG Anja
    Gern frag mal Birgit es ist ihre Tochter https://www.kaninchenschutzforum.de/member.php?u=4335

    Ich war dem ganzen ja ein wenig skeptisch gegenüber aber sie hat nach einem Gespräch mit Mottchen Dinge gesagt, die ich nie öffentlich gepostet habe und die nur ich, mein Mann und Mottchen wussten. Das war schon sehr überzeugend
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  5. #5
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    Ich kann nicht deswegen "nicht glücklich sein", weil es sich falsch anfühlt, sondern weil es einfach nicht mehr möglich ist, seitdem die drei Tiere kurz hintereinander zu Tode gekommen sind. Manchmal setze ich eine Maske auf und tue so, als sei alles wieder wie früher, aber es wird nie wieder wie vor ihrem Tod sein. Es ist vorbei, es liegt Jahre zurück, aber die die mich glücklich machten kommen nie mehr wieder und das hat Folgen für mich und meine verbliebenen Tiere. Wenn ein Tier stirbt, oder überhaupt ein Lebewesen, ist das nicht nur etwas was es selbst betrifft, sondern irgendwie hängt alles zusammen. Wenn Insekten sterben, ist das für sich genommen z.B. zunächst nichts Dramatisches, sterben aber ganze Arten aus, bricht das Ökösystem zusammen. Der Tod des Einzelnen zieht Kreise. Der Tod von Micky auch.
    Fühl dich umarmt. Ich wünsche dir Kraft.

  6. #6
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Zitat Zitat von micky0703 Beitrag anzeigen
    Darf ich einfach weitermachen, lachen, fröhlich sein.
    Ja, darfst Du und solltest Du auch...

    Micky war und ist ein Teil Deines Lebens den Ihr gemeinsam gegangen seid.

    Du hast Dich aufopferungsvoll um ihn gekümmert als es ihm nicht gut ging, genauso wie er sich um Dich „gekümmert“ hat in dem er Dir seine Liebe schenkte.

    Aber den allergrößten Liebesbeweis hast Du ihm geschenkt.... Du hast ihn in Frieden gehen lassen als sein Leben für ihn nicht mehr lebenswert war...

    Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke früher oder später mit Liebe und nicht mit Trauer/Traurigkeit an ihn zu denken...zumindest er würde es sich für Dich wünschen...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  7. #7
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    Hallo Feiveline,

    danke für Deine Antwort. Das ist ja eines meiner Probleme, das ich voller Dankbarkeit und Glück auf die Zeit zurückblicke die wir hatten. Ich und mein Mann sind unendlich Dankbar das die Tierärztin zu uns gekommen ist und er so friedlich bei uns gehen durfte.

    Am liebsten würde ich es einfach zu lassen, diese Dankbarkeit für das was war, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und sagen es ist alles gut. Aber irgendwas bremst mich, hält mich zurück. Ich bin irgendwie selbst von mir erschrocken, eigentlich dachte ich meine Welt bricht ohne ihn zusammen. Aber irgendwie will sich diese übermächtige Trauer nicht einstellen, es ist eher Dankbarkeit und Erleichterung und vielleicht eher etwas Freude auf das was ích nun machen kann, ein Stück mehr Freiheit.

    Und dafür schäme ich mich in Grund und Boden, ich könnte mich selber Ohrfeigen.

    Es waren so unfassbare harte 3 Wochen und das ja zum 2 Mal. Manchmal habe ich mir gewünscht, es geht vorbei und es nimmt ein Ende. Manchmal habe ich mich ans Meer geträumt und gedacht was ich alles ohne Micky machen kann. Ich hoffe ich habe es ihn nicht spüren lassen.

    Meist habe ich gedacht wir müssen es schaffen ohne dich bin ich nichts. Hatte aber auch wahnsinnige Angst vor der Zukunft mit so eine Handicap Kaninchen usw. Und jetzt ist es einfach vorbei. Keine Sorgen mehr keine Ängste usw. Das ist alles so sureal.
    Geändert von micky0703 (31.05.2019 um 17:57 Uhr)

  8. #8
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Deine Gedanken dahingehend sind völlig normal...

    Du hast gekämpft, Du hast Dein Leben (zeitlich und persönlich) auf ihn eingestellt und auf vieles „verzichtet“ um für ihn da zu sein.

    Jetzt auf einmal bist Du „frei“.

    Da ist es natürlich das zwei Herzen in Deiner Brust schlagen... das eine trauert extrem um Micky, weil er Dir fehlt.... das andere ist „erleichtert“. Nicht weil Du jetzt mehr Zeit für Dich hast, sondern weil Micky jetzt (für sich) in einer besseren Welt ist... ohne Schmerzen, Ängste etc.

    Lass Deine Gefühle was die Trauer angeht zu (sie wird kommen), setze Dich dann in eine Ecke oder in den Arm Deines Mannes zum weinen (hab ich meist gemacht), aber lasse dann nicht zu, dass die Trauer die Herrschaft über Dein Leben bekommt....

    Das hätte Micky nicht gewollt... und nie hätte er gewollt, dass Du Dich für Deine „Erleichterung“ schämst!!
    Geändert von feiveline (31.05.2019 um 18:07 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Für Micky war der Tod eine Erlösung, und zwar von Schmerz und Leid, daher ist es richtig, dass du losgelassen und ihm weiteres Leid erspart hast und deshalb darfst du dich auch erleichtert fühlen.

  10. #10
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Als Mottchen starb war ich auch gleichzeitig traurig und erleichtert und es ging mir wie dir, ich hab mich geschämt für das Gefühl der Erleichterung. Dann sagte mrin Arzt folgenden Satz: zum Tod gehört die Erleichterung immer dazu und es wäre auch schlimm wenn es nicht so wäre. Und er hat recht. Dass was du fühlst ist also wirklich absolut normal und richtig.
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  11. #11
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    Hallo ihr lieben,

    jetzt kommt ich endlich mal dazu, mich von Herzen für Eure lieben und aufmunterden Kommentare zu bedanken.

    Ich bin immer noch dabei für mich einen Weg zu finden, um mit alle dem klar zu kommen. Aber ich merke auch es wird von jedem Tag an besser und anders. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu der Einsicht gekommen das die Trauer um Micky niemals Enden wird, genauso wie die Trauer um meinen Papa. Aber sie wird ihren Platz in meinem Leben finden. Wie Feiveline so schön gesagt hat schlagen nun 2 Herzen in meiner Brust, eines für die Trauer und eines für die Erleichterung und Freude.

    Neulich habe ich endlich Schuhe in Größe 42 gefunden und mich gefreut, da hatte ich bereits wieder das schlechte Gewissen, aber auch die Einsicht das es wohl nun immer so sein wird. Nur weil ich mich über Schuhe freue, über meine wiedergefundene Sonnenbrille, oder auf den Urlaub heißt es nicht das ich nicht traurig bin und Micky vermisse. Ich lerne gerade mit diesen Gefühlen zu leben.

    Das wir so schnell einen Urlaub geplant haben macht mir immer noch etwas zu schaffen, direkt in der Woche nach Mickys tot. Mittlerweile denke ich was hat dich geritten. Aber wir haben nunmal schon am 16.06. Urlaub und es war und ist einfach nicht mehr viel Zeit. Daheim bleiben kommt einfach nicht in Frage, mein Mann will das auch nicht, wo einen alles an den Kleinen Mann erinnert Ich denke wir haben es so schnell gemacht weil wir erstens verwirrt waren, überfordert und dachten einfach wir müssen weg.

    Ich sehe es auch nicht als Urlaub, eine Freundin hat neulich gesagt nenne es doch anders. Urlaub hört sich nach Party und Halligalli an. Ich sag jetzt immer wir fahren weg. Zur Erholung, Regeneration, wiederfinden, aufarbeiten und um uns in unserem neuen Leben ohne Micky einzufinden. Als Ehepaar.

    Mit der Tierkommunikation bin ich mir immer noch unsicher. Was ich in diesem Bezug mache und will ist mir immer noch nicht klar. Heute Abend treffe ich mich nochmal mit unserern lieben Tierärztin, vielleicht hat es sich dann erledigt.

  12. #12
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Die Zeit wirds auch bringen. Irgendwann kommt der Tag, da kannst du an Mickey denken und freust dich über den Gedanken. Mir hat die tierkommunikatorin gezeigt dass mrine Nasen immer noch da sind nur eben nicht mehr köerperlich präsent. Meinen mo spűre ich bei jeder Pusteblume, sie begegnen mir in Wolken etc. Aber da muss jeder seinen Weg finden du schaffst das und ich hoffe du genießt deinen Urlaub. Mach dir das nicht kaputt in dem du dir selbst ein schlechtes Gewissen machst. Es gibt keinen Grund. Dein mickey hatte es gut bei dir und nun war seine Zeit gekommen. Dort wo er jetzt ist geht es ihm auch gut. Vertrau darauf
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

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