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Thema: Frage zu Proteingehalt im Gras

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gast
    Gast

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    Vielen Dank, teddy !

    Die von dir geschilderte "Problematik" ist mir als Pferdehalterin natürlich auch nicht fremd und warum sollte es nicht auch Kaninchen betreffen.. Das stimmt wohl. Mein Fazit: ich werde bei meiner Sammlung weniger Gräser sammeln und versuchen, durch andere Pflanzen die Futterration aufzustocken.

    "Heu ist auch Gras" - ja, das stimmt. Impliziert aber, dass das nun die Alternative wäre. Passt aber für mich und mein Verständnis von Ernährung der Kaninchen nicht in mein Fütterungskonzept.

  2. #2
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
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    Beiträge: 3.172

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    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Vielen Dank, teddy !

    Die von dir geschilderte "Problematik" ist mir als Pferdehalterin natürlich auch nicht fremd und warum sollte es nicht auch Kaninchen betreffen.. Das stimmt wohl. Mein Fazit: ich werde bei meiner Sammlung weniger Gräser sammeln und versuchen, durch andere Pflanzen die Futterration aufzustocken.

    "Heu ist auch Gras" - ja, das stimmt. Impliziert aber, dass das nun die Alternative wäre. Passt aber für mich und mein Verständnis von Ernährung der Kaninchen nicht in mein Fütterungskonzept.
    Das bezieht sich ja auf mögliche Unverträglichkeiten bei Kaninchen, die Verdauungsschwierigkeiten haben oder wie bei meinen früher, Nierenschäden. Da fütter ich dann lieber grasarm oder kein Gras, wenn es ihnen damit besser oder gut geht. Wenn sie dann Heu fressen oder ein paar Heucobs, dann bekommen sie auch die Inhaltsstoffe vom Gras mit. Möglicherweise nicht in dem Umfang wie frisches Gras, da das Heu über das Jahr ja auch Vitamine verliert. Aber das fangen wir durch die anderen Frischfutterbestandteile ja wieder auf. Das Risiko mit Gras gebe ich mir nach so langer negativer Erfahrung nicht mehr. Vor allem, da ich weiß, dass sie lange und gesund leben können ohne frisches Gras.
    Bei gesunden Kaninchen würde ich Gras füttern, aber ebenfalls nicht ad libitum. Ich füttere gerne abwechslungsreich und da gibt es je nach Saison, was gerade da ist, von allem, wo ich dran komme, ein bißchen. Dazu haben meine ihren eigenen Kopf und bevorzugen immer wieder andere Blätter oder Kräuter. Manchmal werden sie mäkelig und man kann es ihnen nicht recht machen. Wenn ich dann mal wenig Zeit habe, ist das Angebot eher klein und wenn es dann wieder die große Auswahl gibt, schmeckts gleich wieder besser.
    Ich habe schon viele Wildkaninchen beobachten können. Bzw. deren Lebensraum. Die Kaninchen, die bei uns in der Innenstadt auf größeren Grasflächen oder in den Hinterhöfen wohnen, und das tun sie ja freiwillig, haben ein extrem eingeschränktes Futterangebot. Da wächst Rasen, also so eine trittfeste Sportplatzmischung, ein bißchen "Un"kraut dazwischen und vor dem RHD Ausbruch war es da teilweise sehr dicht besiedelt. Im Sommer war das Gras noch millimeter hoch. Und da leben und vermehren sie sich fleißig und streiten sich um die besten Plätze. Viele Wildkaninchen haben nicht ansatzweise das Futterangebot das unsere Tiere in Gefangenschaft haben. Denn es wachsen nicht an allen Stellen immer alle bevorzugten Futterpflanzen. Es ist oft nur ein eingeschränktes Angebot. Ich suche mehrere Stellen auf, um ein breites Angebot zu haben an gern genommenem Futter. Und ich habe hier auch beobachtet, dass die Kaninchen immer dichter an besiedeltes Gelände ziehen. Draußen in Feld und Flur wird alles totgespritzt oder abgemäht. Da finden sie kaum noch Abwechslung und Lebensraum. Tierweiden gibt es auch nicht mehr viele und wenn, wächst darauf nur hohes Gras. Auf dem dicht Buschbestandenen Nachbargelände neben unserem Pferdehof zogen vor einigen Jahren Kaninchen ein. Daraufhin waren die, die im Gebüsch am Waldrand lebten, weg. Das Gebüsch dort wurde entsorgt, der Wald ist zu nass, wenn es regnet. Diese Kaninchen grasten im Obstgarten und auf der kleinen Pferdeweide am Stall. Hatten auch mal Junge. Aber eine Gruppe wurde daraus nicht. Nach 4 Jahren waren sie verschwunden. Vielleicht weil ein Hund einzog.
    Ich denke, meinen Kaninchen gehts gut so, das Futterangebot ist nach ihrem Geschmack. Mein Tommi ist 9 Jahre alt, von klein auf bei mir und kerngesund, war noch nie krank. Macht aber Matschkot, wenn er zuviel Grünfutter frißt, besonders nach Gras. Der hat gestern abend rumgetobt wie ein 3jähriger. Hat ohne Ende Energie und Kraft. Ohne Gras. Mein schöner Großer
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  3. #3
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard Mal ein Update...

    Aktuell hat meine Pferdepraxis nahezu täglich mehrere Hufrehekandidaten. Das Gras ist offensichtlich zur Zeit sehr explosiv was das angeht

    Mein Pferd hat hochgradig Hufrehe, konnte seit Sonntag kaum noch laufen, der Ausgang ist unklar. Es kam wohl schleichend, wurde nicht gleich eindeutig erkannt, obwohl ich immer wieder darauf hingewiesen habe. Ich habe sie letzte Woche angrasen lassen, 3mal 5 Minuten, am Freitag dann 9 Minuten, am Samstag lief sie schlecht, am Sonntag wollte sie gar nicht laufen, zeigte die typische Rehestellung. Da sie wegen ihrer Cushing Erkrankung sehr dünn ist und letzten Sommer wegen der Hitze sehr abgebaut hatte, habe ich auf Anraten des Ta seit August 1,5 kg Heucobs täglich zugefüttert. Diese stammen aus maschineller Trocknung. Die Marke Goldhorse von E....a wurde mir vom Hufschmied empfohlen. Nun weiß man leider nicht, wann der Erntezeitpunkt war (laut Beschreibung Mitte der Blüte, aber wer kann das schon kontrollieren) zudem kann das Gras viele Hochleistungsgräser enthalten, welche einen besonders hohen Zuckergehalt haben. Ende November fing sie plötzlich an zu Lahmen. Laut Röbi wären Überbeine an den Gelenken im Hufbereich schuld. Genauso gut kann sie aber seitdem bereits schleichende Rehe haben. Mein Öhmchen ist kein Weichei, sondern ein Kämpfer, wir haben uns nie unterkriegen lassen. Aber manchmal wäre es halt sinnvoll, man wüßte früher, das was los ist

    Meine 3 Hüpfer bekommen kein Gras mehr, fressen viel Heu und an Grünzeug, was gerade zu kriegen ist. Die Verdauung ist bei allen dreien so wie sie sein soll. Gut strukturierte mittelgroße Kügelchen in reicher Anzahl

    Passt auf eure Hüpfer auf
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  4. #4
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
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    Beiträge: 3.052

    Standard

    Oh Maria, ich drücke deiner Pferde-Omi ganz feste die Daumen
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    Danke dir

    Das braucht sie ganz dringend
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  6. #6
    Podenco
    Gast

    Standard

    Teddy, ich wünsche deiner Dame auch alles Gute! Habe selber ein Pony dass vor ihrer Zeit bei uns zwei Schübe hatte. Drücke fest die Daumen!


    Die Köttel meiner zwei gesunden Kaninchen sehen dann am besten aus wenn es nur Gras gibt. Also wildes, grobes und mittellange Halme von der unbehandelten (drei mal jährlich gemähten) Wildwiese nebenan. Natürlich sind da auch andere Sachen mit bei, aber der Großteil ist eben simple Gräser. Auch die dicken Halme werden gefressen. Gibt es, weil die Wiese gemäht wurde, nur noch feineres Gras und mehr Kräuter vom Spielplatz werden die Köttel direkt kleiner und unförmiger.

    Aber deine Schilderung bezogen auf die Problematik mit Gras stimmt mich natürlich auch nachdenklich. Irgendwo habe ich noch Bilder eines freilebenden Zwergkaninchens auf einem Hostelgelände... ich meine dass sich dieses auch überwiegend von trockenesm Gras ernährt hat... vielleicht finde ich die Bilder ja.

    Viele Grüße!

  7. #7
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.172

    Standard

    Dankeschön

    Eigentlich ist es schon so, dass wildlebende Pflanzenfresser ja die meiste Zeit des Jahres eher energiearmes Gras zur Verfügung haben. Da wilde Grasflächen ohne menschliche Bearbeitung nur einen intensiveren Aufwuchs im Jahr haben, nach der Blüte überständig und braun werden, wäre das Nahrungsangebot für wildlebende Tiere ohne menschlichen Eingriff doch überwiegend energiearm, aber reich an Fasern und strukturierten Bestandteilen. Von daher wundert es mich nicht, dass es Tiere gibt, die dies Überangebot an Energie von Eiweiss, Stärke und Zucker einfach nicht verarbeiten können und sogar krank werden können. Auch wenn es sich bei dir um eine Wildwiese handelt, wie ist die entstanden? Wurde sie angesät oder hat sich das Gras durch angewehte Samen ausgebreitet? Wenn diese Samen von Hochleistungsweiden stammen, ist das nicht wirklich naturnah. Optimal wäre eine Wiese mit einem breit gefächerten Anteil verschiedenster Gräser, die gar nicht gemäht wird. Denn jedes mal nach dem Mähen hast du erneut den frischen Aufwuchs, der zwar jedes Mal weniger gehaltvoll sein wird, aber eben doch mehr, als altes Gras. Und besonders im Herbst ebenso gefährlich wird, bei kalten Nächten, wo Fruktan gespeichert wird, wenn das Gras wegen der niedrigen Temperaturen nicht wachsen kann.
    Bevor ich mich mit Hufrehe intensiv auseinandersetzen mußte, waren mir die Zusammenhänge auch nicht klar. Doch jetzt verstehe ich vieles besser.
    Ich denke, da gibt es noch viel dran zu forschen
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
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