Ich kann zu dem Thema nichts konstruktives beitragen. Ich frage mich aber gerade, wie Wildkaninchen dann mit diesem Proteingehalt klarkommen.
Ich drück dem Patienten die Daumen.![]()
Danke euch - ja, nun fällt das Brett.
Die Ursache muss auch woanders liegen: Zähne oder ???
Ich hatte letzte Woche ebenfalls wieder das Problem mit Emmi und Manni. Exakt zur gleichen Zeit wie letztes Jahr. Und gleiche Situation. Regen, tagsüber sehr warm, nachts sehr kalt und sehr viel Sonne. Sie bekommen Grünzeug von draußen seit Wochen, habe ganz langsam angefüttert. Auch bekommen sie ganzjährig satt Frischfutter, sehr wenig Cunis dazu, weil sie dünn sind. Doch sobald sie mehr Gras bekommen bzw. fressen, bekommen sie Bauch. Emmi fraß einfach nicht mehr, konnte tagelang ihre Temperatur nicht halten, war nicht aufgegast. Ta ratlos, vielleicht ein Infekt. Sie bekam ein AB. Manni wieder 3 Tage später, flüssigen braunen Durchfall. Da er auf Stullmisan sofort reagierte, war ich mit ihm nicht beim Ta. Tommi hat nie Bauch, aber flüssigen Kot, sobald er viel von dem jungen Gras frißt. Sobald ich es weglasse, reduziert sich das wieder. Er neigt jetzt im Alter zu Matschkot.
Aktuell steht das Gras kurz vor bzw. am Anfang der Blüte und ist voll mit Zucker und Eiweiß. Auch weil es lange zu trocken war. Mein Pferd würde davon sofort Hufrehe bekommen. Die Ursache von Hufrehe spielt sich ebenfalls im Darm ab. Grob gesagt kommt es durch gestörte Verdauungsprozesse zur Vermehrung schädlicher Bakterien, welche die Ursache dafür sind, dass sich in den feinen Blutgefäßen der Hufe Entzündungsprozesse abspielen die zu einem Infarkt führen. Das heißt, die Durchblutung ist gestört, Gefäße verstopft. Von daher ist Bauchaua nciht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras.
Hier wird das anschaulich erklärt:
http://www.cont.equivetinfo.de/html/kohlenhydrate.html
Mein Teddy hatte dies im Alter von einem Jahr nachdem wir einen langen heißen Sommer hatten und im September es endlich regnete. Das Gras wuchs saftig und reichlich und er fraß reichlich. Nach einigen Tagen hatte er Durchfall und fraß nicht und hing total durch. Seine Nierenwerte waren extrem hoch. Ta sagte, zuviel Eiweiß und zuviel Zucker im Septembergras.
Auf meine Frage, warum Wildkaninchen damit klar kommen, sagte er, die bewegen sich viel mehr und verbrennen die Energie dabei in den Muskeln. Hauskaninchen müssen kein Futter suchen und laufen wenig und jagen sich nicht mit Rivalen.
Teddy bekam kein Gras mehr und hatte nie wieder diese Nierenwerte. Bauch hatte er mal im Haarwechsel.
Ich hatte in meinen Anfangsjahren mit Kaninchen bis zu Teddy immer wieder im Frühjahr-Sommer Bauchgeschichten mit Durchfall und Todesfälle durch Nierenversagen. Die Erklärung vom Ta hat mir geholfen, dass meine Tiere nie wieder daran sterben mußten.
Emmi und Manni werden vorerst kein Gras mehr bekommen. Erst nach der Blüte und nicht mehr ab September und reduziert. Es gibt genug anderes Grün. Heu ist auch Gras.
Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
damit wir es ihnen glauben
Eine Aufgasung kann alle möglichen Ursachen haben, oft ist ja einfach nur Fell....
Kastrierte Weiber neigen auch häufiger zu bauch aufgrund der Narben.
Wenn es bei einem Tier jedoch nur einmalig auftritt würde ich da nicht gleich an ein Zahnproblem etc. denken.
Pferde TA sagte gerade, sie haben heute jede Menge akute Koliken im Programm. Verdacht auf zuviel frisches Gras voll Zucker....
Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
damit wir es ihnen glauben
Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
damit wir es ihnen glauben
Vielen Dank, teddy!
Die von dir geschilderte "Problematik" ist mir als Pferdehalterin natürlich auch nicht fremd und warum sollte es nicht auch Kaninchen betreffen.. Das stimmt wohl. Mein Fazit: ich werde bei meiner Sammlung weniger Gräser sammeln und versuchen, durch andere Pflanzen die Futterration aufzustocken.
"Heu ist auch Gras" - ja, das stimmt. Impliziert aber, dass das nun die Alternative wäre. Passt aber für mich und mein Verständnis von Ernährung der Kaninchen nicht in mein Fütterungskonzept.
Das bezieht sich ja auf mögliche Unverträglichkeiten bei Kaninchen, die Verdauungsschwierigkeiten haben oder wie bei meinen früher, Nierenschäden. Da fütter ich dann lieber grasarm oder kein Gras, wenn es ihnen damit besser oder gut geht. Wenn sie dann Heu fressen oder ein paar Heucobs, dann bekommen sie auch die Inhaltsstoffe vom Gras mit. Möglicherweise nicht in dem Umfang wie frisches Gras, da das Heu über das Jahr ja auch Vitamine verliert. Aber das fangen wir durch die anderen Frischfutterbestandteile ja wieder auf. Das Risiko mit Gras gebe ich mir nach so langer negativer Erfahrung nicht mehr. Vor allem, da ich weiß, dass sie lange und gesund leben können ohne frisches Gras.
Bei gesunden Kaninchen würde ich Gras füttern, aber ebenfalls nicht ad libitum. Ich füttere gerne abwechslungsreich und da gibt es je nach Saison, was gerade da ist, von allem, wo ich dran komme, ein bißchen. Dazu haben meine ihren eigenen Kopf und bevorzugen immer wieder andere Blätter oder Kräuter. Manchmal werden sie mäkelig und man kann es ihnen nicht recht machen. Wenn ich dann mal wenig Zeit habe, ist das Angebot eher klein und wenn es dann wieder die große Auswahl gibt, schmeckts gleich wieder besser.
Ich habe schon viele Wildkaninchen beobachten können. Bzw. deren Lebensraum. Die Kaninchen, die bei uns in der Innenstadt auf größeren Grasflächen oder in den Hinterhöfen wohnen, und das tun sie ja freiwillig, haben ein extrem eingeschränktes Futterangebot. Da wächst Rasen, also so eine trittfeste Sportplatzmischung, ein bißchen "Un"kraut dazwischen und vor dem RHD Ausbruch war es da teilweise sehr dicht besiedelt. Im Sommer war das Gras noch millimeter hoch. Und da leben und vermehren sie sich fleißig und streiten sich um die besten Plätze. Viele Wildkaninchen haben nicht ansatzweise das Futterangebot das unsere Tiere in Gefangenschaft haben. Denn es wachsen nicht an allen Stellen immer alle bevorzugten Futterpflanzen. Es ist oft nur ein eingeschränktes Angebot. Ich suche mehrere Stellen auf, um ein breites Angebot zu haben an gern genommenem Futter. Und ich habe hier auch beobachtet, dass die Kaninchen immer dichter an besiedeltes Gelände ziehen. Draußen in Feld und Flur wird alles totgespritzt oder abgemäht. Da finden sie kaum noch Abwechslung und Lebensraum. Tierweiden gibt es auch nicht mehr viele und wenn, wächst darauf nur hohes Gras. Auf dem dicht Buschbestandenen Nachbargelände neben unserem Pferdehof zogen vor einigen Jahren Kaninchen ein. Daraufhin waren die, die im Gebüsch am Waldrand lebten, weg. Das Gebüsch dort wurde entsorgt, der Wald ist zu nass, wenn es regnet. Diese Kaninchen grasten im Obstgarten und auf der kleinen Pferdeweide am Stall. Hatten auch mal Junge. Aber eine Gruppe wurde daraus nicht. Nach 4 Jahren waren sie verschwunden. Vielleicht weil ein Hund einzog.
Ich denke, meinen Kaninchen gehts gut so, das Futterangebot ist nach ihrem Geschmack. Mein Tommi ist 9 Jahre alt, von klein auf bei mir und kerngesund, war noch nie krank. Macht aber Matschkot, wenn er zuviel Grünfutter frißt, besonders nach Gras. Der hat gestern abend rumgetobt wie ein 3jähriger. Hat ohne Ende Energie und Kraft. Ohne Gras. Mein schöner Großer![]()
Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
damit wir es ihnen glauben
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